Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Burg Goldbach und Umgebung, Winter 267/268 n.J.

<< < (2/15) > >>

Lilac:
Es war ein grauer Tag, als Nesrine, Julienne und Antoine auf ihren Reittieren durch die Umgebung ritten. Sie ließen es langsam angehen - niemand wollte einen Unfall provozieren, falls sich unter der Schneedecke Eis verbarg.
In gütlichem Schweigen lenkten sie die Tiere durch die winterliche Welt und ein jeder genoss die Eindrücke der Umgebung. Es war völlig still, wenn man vom gelegentlichen Klirren der Metallteile an den Zäumen, dem Schnauben der Rösser oder dem knirschenden Geräusch, das die Hufe im Schnee verursachten, absah.

Während Jacques und Antoines Wallach gemütlich daherschritten, war Hexe unruhig. Sie warf den Kopf auf und nieder, trippelte durch den Schnee und Julienne musste sie immer wieder bremsen, weil die Stute am liebsten in hohem Tempo durch die Gegend gerannt wäre.
Dennoch war Juliennes Stimmung gut. Sie genoss es, draußen zu sein und die kalte Winterluft zu atmen. Den anderen ging es genauso.

Nach einer ganzen Weile waren sie an einer kleinen Ansammlung von Häusern angelangt. Es war noch kein Dorf, aber auch schon kein Weiler mehr. Antoine kannte eine der Familien in der Siedlung und sie machten Halt, um etwas warmes zu trinken zu erbitten. Dabei ließen sie sich auf den neuesten Stand bringen, was sich in der Gegend in letzter Zeit zugetragen hatte.
Viel gab es nicht zu erfahren und so ritten sie nach einem heißen Tee und einigen Worten des Dankes bald weiter.

Am frühen Abend kamen sie zur Burg zurück, versorgten die Tiere und machten Meldung über den unspektakulären Dienst.

Lilac:
"Dieso vermaledeitö Dreckskackö!", fluchte Julienne und riss sich hart am Riemen, um den Brustpanzer, den sie gerade polierte nicht durch die Rüstkammer zu schmeißen.

Das Wetter war erbärmlich und sämtliche Außenarbeiten an der Burg waren zum erliegen gekommen. Also waren den Bediensteten der Burg andere Aufgaben erteilt worden.

Die Vitesse war aufgrund des anhaltenden Regens und der Schneeschmelze über die Ufer getreten und das Wasser drückte sich zum Teil in die Keller der Burg, wo ein jeder mit angepackt hatte, um die in dem Räumen aufbewahrten Güter vor der Nässe zu retten.
Auch alles oberhalb des Wasserpegels bestand gefühlt nur noch aus Schlamm und Feuchtigkeit. Die Stimmung war gedrückt seit aus dem märchenhaften Winter ein viel zu warmes, feuchtes Etwas geworden war.
Man hatte den Jahreswechsel mit kleinen Feierlichkeiten begangen, den Göttern gehuldigt und war dann wieder zur Tagesordnung übergegangen.

Die Abwesenheit von Madame und einem guten Teil des Haushaltes trug nicht eben zur Stimmung bei. Es fehlte Leben in der Bude! Sehnsüchtig warteten die Goldbacher auf besseres Wetter und auf die Rückkehr der Gruppe aus Donnerheim.

Francois:
Es war gut, wieder nach Hause zu kommen.
Die Zeit in Donnerheim und bei Hofe war eine schöne Abwechslung und gute Tradition in der goldbacher Familie. Aber nichts ging über die Heimat.
Die Damen waren sicher ebenso heilfroh, wieder etwas entspanntere Tagesabläufe zu haben.
Für die Gardisten würde es weniger angenehm als in den letzten Wochen, sie würden jetzt ihren Kameraden zur Hand gehen, welche hier in der Zeit ihrer Abwesenheit fleissig waren.
Francois scherte aus der Kolonne aus, als sie in Sichtweite der Burg kamen. Er wollte den doch ungewohnten Anblick, den die Veste in der derzeitigen Verteidigungsbereitschaft machte, erst einmal auf sich wirken lassen.
So hatte auch er sie nur sehr selten gesehen. Mit den aufgesetzten Hurden und Schutzdächern sowie den Pfählen vor der Mauer machte sie einen trutzigen Eindruck.

Edouard:
"Eine ungewöhnte Ansicht...  So mächtig habe ich sie lang nicht mehr  gesehen."

Èdouard hatte sein Pferd neben das von Francois gelenkt, und sah jetzt ebenfalls zur Burg rüber.

"Schon fast schade das wir sie wieder so aufdonnern müssen..."

Francois:
"Oui... sehr ungewohnt. Ob es schade ist, sei mal dahingestellt, es ist in jedem Falle sinnvoll, das Material und das Personal mal wieder zu fordern. Ob es nötig wird, ist die Frage. Und danach kommt die Frage, ob es nützlich ist..."

Francois lies den Blick über das Land schweifen.

"Das hier ist gutes Land; anständiges Land. Wir werden jeden Fuß breit dieser Wälder und Äcker verteidigen wenn es sein muss. Und wir werden sicher nicht alleine stehen..."

Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu "Wie dem auch sei, ich freue mich erstmal auf zuhause, etwas zu essen und ein Bad..."

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln