Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Burg Goldbach und Umgebung, Winter 267/268 n.J.

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Isabeau Lioncoeur:
Isabeau blickte aus dem schmalen Schattenfenster ihres Wagens und runzelte die Stirn beim Anblick der Burg. Sie konnte sich nur wage daran erinnern zu Zeiten ihrer Großmutter diesen Zustand erlebt zu haben, und das auch nur aufgrund eines Fehdebriefes von Blanchefleur, der sich rasch in Wohlgefallen aufgelöst hatte.
Goldbach hatte während des Bruderkrieges das irrsinnige Glück gehabt, dass, bis auf die kleineren Kämpfe in Muraille, keine Schlachten auf ihrem Boden stattgefunden hatten. Auch sie hatten Blutzoll geleistet, aber ihre Höfe und Felder waren unangetastet.
Isabeau hatte nicht vor dies zu ändern.

Und wehe denen, die sich ihr dabei in den Weg stellten.

Es dauerte noch gute zwei Stunden bevor sie die Burg erreichten und dort von fröhlichen und erleichterten Menschen in Empfang genommen wurden. Das Badehaus war aufgeheizt worden und die Zimmer für die Baronin und ihre Femmes des Chambres vorbereitet.
Als die Kutsche die Schwelle von Burg Goldbach übertrat murmelte Isabeau ein Stoßgebet an Lavinia, Alamar und Tior:

Haltet eure schützende Hand über uns!

Francois:
Francois hatte das letzte Stück abgesessen zurückgelegt. Er war Infanterist, reiten war ein notwendiges Übel...
Er bugsierte Traveller vor das Stallgebäude und band ihn an der Tränke an. Dann nahm er seine Packrolle und die Tasche vom Sattel und begab sich zur Schreibstube.

`Erst einmal zurückmelden, und dann sehen, was sich hier so getan hat. Nach dem Essen und dem Bad...`

Das geschäftige Treiben im Hof, welches durch ihre Ankunft ausgelöst wurde, versuchte er zu ignorieren. Die Wagen mussten um einige "Hindernisse" herumgefahren werden, welche sonst nicht dort herumstanden, so dass den Kutschern der eine oder andere Fluch über die Lippen kam, was von den anwesenden Gardisten entweder mit bösen Blicken oder Gespött beantwortet wurde. Er gab Mademoiselle de Chiragan mit einem Fingerzeig zu verstehen, wo er zu finden wäre, falls Madame ihn sprechen wollte. Er ging jedoch nicht wirklich davon aus.

Edouard:
So langsam kehrte der Alltag auf der Burg Goldbach zurück. 

Der Teil der Garde, der den Winter mit Madame in Donnerheim verbracht hatte, hatten wieder ihre ´normale´ Aufgaben aufgenommen, ergänzt mit den zusätzlichen Patrouillen durch die Baronie.

Die Prima Plana´ hatte nach ihre Heimkehr die von den Gardisten gebaute Hurden und Schutzdächer in der Burg, sowie die ´Trois de Loups` und die angespitzten Pfosten vor den Mauern inspiziert, und für gut befunden.

Es war deutlich zu sehen dass in der recht kurze Zeit, und die strenge Bedingungen doch einiges an Arbeit verrichtet war, welche Francois, der Weibel der Garde lobend erwähnte. 
Unter dem Kommando des Trosswaibel und der Fähnrich hatten die zurückgebliebene Gardisten  die Baumaßnahmen eins-zu-eins umgesetzt. Die Vorratskammern und das Arsenal der Burg waren ebenfalls so gut wie es im Winter nur möglich war gefüllt und bestückt, so dass die Burg und ihre Bewohnern  jetzt, für das was niemals kommen sollte, gut vorbereitet waren.

Seit drei Tage waren sie jetzt schon wieder zurück, und noch immer wollten einige Gardisten immer wieder und wieder hören wie es in Donnerheim gewesen war.  Lächelnd hörte er wie immer wieder die gleichen Fragen gestellt wurden, von denen die zuhause geblieben waren, und Kopfschüttelnd ging Edouard vom Tor zurück zu der Schreibstube.  Seine Schicht war jetzt zu Ende, und als er die Stube betrat, freut er sich schon auf das bevorstehende Abendessen.

Francois:
Francois hatte den Tag mit den Meldungen der Patrouillen im Umland sowie des Fähnrichs zugebracht.
Sämtliche Schriftstücke waren nach Tagen sortiert ordentlich zusammengelegt und umfassend formuliert.
In der Baronie gab es keine nennenswerten Vorfälle oder Beobachtungen, das war das Endresultat des Ganzen.
Die Truppe hatte sich bis auf einige Kleinigkeiten ruhig und vorbildlich geführt. Und die Kleinigkeiten waren bereits "geregelt", das entnahm der Waibel den Randnotizen...
In den kommenden Tagen würden die Dienstpläne an die Situation angepasst werden müssen. Schliesslich waren jetzt wieder alle Mann anwesend und diensttauglich.
Als die Tür sich öffnete und Edouard eintrat, legte Francois die Papiere beiseite und schloss das Tintenfass.

"Na, alter Mann. Irgendetwas Neues?"

Edouard:
Edouard hing sein Gurt mit dem Falchion und sein Wams aus roter Wolle an einen Haken neben der Tür, und füllte seinen Becher mit Kaffee.
„Non… Nicht wirklich, mon Ami…“ Er setzte sich zu Francois an dem Tisch. 

„Es ist alles ruhig, wie fast immer.“

„Nur noch immer die gleiche Fragen, wer war alles am Hofe… wer hat uns besucht… wem haben wir besucht… bla bla bla… „ sagte er seufzend.  „Das wird aber bald vorbei sein, hoffe ich…“

„Und hier ?  Haben wir schon neue Reisepläne bekommen?  Wir sind ja schließlich schon fast eine Woche hier…“  fügte er augenzwinkernd hinzu.

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