Die Gebiete in Caldrien > Engonia - die einstige Kaiserstadt
Ein Gasthaus in Engonia
Arienne:
Arienne machte sich Notizen als Vanion die Meinung Konrads zum Pilgerzug weiter ausführte und erklärte. Sie nickte als Vanion pausierte: "Ah ja jetzt blicke ich da mehr durch."
Die junge Frau hatte die Feder in der Hand behalten, legte diese aber ab als Vanion von den Geschehnissen vor dern Toren Engonias erzählte. Aufmerksam folgte sie seiner Erzählung und ihr Blick am Ende als Vanion von Konars plötzlichem erscheinen berichtete war erstaunt und fragend zu gleich.
"Konar wurde teleportiert? Na Magie ist schon so eine Sache." Sie pausierte kurz und nahm dann die Feder wieder auf: "Kannst du mir mehr zu dir und Konrad erzählen? So gerne ich weitere Berichte vom Schlachtfeld hören würde, wir haben den Bericht zu Konrad morgen Nachmittag abzugeben. Ich möchte mich beim Schreiben morgen nicht beeilen müssen, sonst kann das niemand lesen." Zum Beweis hob sie ihren Notizzettel an und grinste. Die Schrift darauf war unsauber und an manchen Stellen schwer zu lesen auch wirkte die Schrift eher wie von einem Mann, denn von einer jungen Adligen.
Vanion:
Vanion machte eine unwirsche Handbewegung, und seine Miene verfinsterte sich.
"Das ist keine Geschichte, die Leichtigkeit verdient! Es mag ja sein, dass die Jeldriken einen Bericht fordern, aber das heißt nicht, dass wir nur geschriebene Worte abgeben. Aus der Geschichte lässt sich lernen, und lernen tut nur, wer mit wachem Verstand und offenem Herzen sieht. Der Ritterstand ist nicht wie das Soldatentum, das aus der wortgetreuen Erfüllung gegebener Befehle besteht. Es ist eine Ehre und eine Pflicht, eine Bürde, die ihresgleichen sucht, und die soviel Feinfühligkeit und Sanftheit wie Mut und Kraft erfordert. Konzentriere dich nicht auf's Schreiben, sondern auf's Hören, und lass die Feder dann die Bilder malen, die sich in deinem Kopfe formen."
Der Ritter atmete kurz durch. Man sah ihm an, dass er sich nur ungern an jenen Schicksalstag erinnerte. Mit leiser Stimme fuhr er fort, Ariennes Einwand nicht weiter beachtend: "Ich erzählte Konrad von Konar und jenem unseligen Abend, so, wie ich es nun hier dir berichte. Acht Jahre ist es her, als diese Gestalt hervortrat, und noch heute schauert es mich, wenn ich mich erinnere. Hochgewachsen, beredt und wortgewandt war er, und er verhöhnte uns, die wir es nicht vermochten, zu Konar vorzubringen, der hoffnungslos unterlegen durch die Magie in unsere Mitte verbracht worden war. Sein Wort allein erzeugte einen Barriere, die der gerechte Zorn von Kassos Blutklinge nicht durchdringen konnte, und auch niemand sonst besaß eine Macht, die diese Magie gebrochen hätte. Und er sprach zu uns, und mir war, als hörte ich ferne Glocken, hell und frisch, aber doch behaftet mit ... mit ... einem Unterton, in dem Böses schwang.
Damals dachte ich, der Täuscher selbst sei auf der Welt gewandelt, um uns zu verhöhnen. So mächtig erschien mir diese Gestalt, so sprachgewaltig war sie. Heute? Heute überlasse ich solche Fragen den Priestern, und die Wahrheit werden wir wohl nie erfahren, solange wir auf den grünen Wiesen dieser Welt wandeln. Doch damals war ich so gebannt wie ein jeder, und untätig sahen wir zu, wie Konar von dieser Gestalt erschlagen wurde."
Arienne:
Arienne senkte kurz beschämt den Kopf als Vanion seine mahnenden Worte sprach.
Dann legte sie die Feder ab und hörte seinem Bericht weiter aufmerksam zu.
Als der Ritter fertig war, sah sie ihn fragend und verwirrt an. Die junge Frau beschloss aber ihre Frage etwas zu verschieben und aus dem fragenden Gesichtsausdruck wurde ein verlegener: "Ich möchte entschuligen. Ich nehme deinen Bericht ernst und bin mir bewusst, dass die Geschichte nicht leicht genommen werden darf. Ich war nur zu sehr auf den Bericht für die Jeldriken über Herrn Konrad fokussiert. Ich verstehe jetzt warum du so weit ausgeholst hast. Ohne deinen Bericht von der Schlacht um Engonia würde sich mir der Grund deines Duells mit Herrn Konrad nicht erschließen. " Sie machte ein Pause ehe sie weiter sprach: "Ich habe zum letzten Teil deines Berichts und zum Herrn Konrad ein paar Fragen: Ihr habt also Konar "beschworen", aber bevor ihr ihn angreifen konntet ist einen seltsame Gestalt aufgetaucht, die euch nicht an Konar rangelassen und ihn getötet hat?! .....Die Frage zu Herrn Konrad ist: War er bei diesem Ergeignis dabei wie du, oder hat er nur Berichte gehört, durch die er sich eine Meinung gebildet hat?"
Vanion:
"Damals wusste ich nicht, was ich heute weiß, und meine Erinnerung ist verschwommen. Kassos war und ist ein Priester des Neuen Wegs, und seine Gebete zu Tior sind anders als die von Konar es waren. Er war es, der eine Zeremonie begann, an deren Ende der Kaiser vor uns erschien. Sprich mit ihm, wenn du darüber etwas wissen möchtest - ich kann dir nichts dazu berichten. Und zu Konrad ... er hatte nur Gerüchte vernommen bis zu dem Tag, an dem wir uns begegneten. Plötzlich wirkte dieser alte Ritter unglaublich wach, und ich erzählte ihm, was geschehen war. Hätte ich das nur nicht getan! Denn als mein Bericht geendet war, stellte er mir eine einzige, verhängnisvolle Frage."
Vanion hielt inne, straffte sich, und fuhr dann fort:
"Der Täuscher war es, der Konar besiegt hatte. Und Konrad fragte mich: Sollten wir ihm dann nicht dankbar sein?"
Wieder hielt er inne und sah Arienne direkt in die Augen.
"Sag mir, Arienne von Mühlenbruch. Sollten wir dem Täuscher dankbar sein, dass er uns von dem Übel, das Tiors Avatar darstellte, erlöst hat?"
Arienne:
Aufmerksam hörte Arienne der Fortsetzung von Vanions Bericht zu an dessen Ende sie den Ritter ungläubig ansah. Seinem Blick hielt sie stand, sie machte ein paar tiefe Atemzüge ehe sie Vanion antworte: "Ich finde nicht das wir dem Täuscher dankbar sein sollten, deiner Schilderung nach hätte ihr Konar selbst richten können. Außerdem hätte man Konar noch befragen können und diese Möglichkeit wurde dem Pilgerzug genommen. Vielleicht hatte der Täuscher etwas zu verbergen?"
Sie machte eine kurze Pause und schüttelte dann den Kopf: "Konrad fand es gut, dass der Täuscher eingriffen hat?"
Sie zog ihre Notizen heran und ein paar Augenblicke las sie vertieft. Dann hob sie den Kopf und sah den Ritter mit einem grübelden Gesicht an: "Wenn ich meine Notizen so durchgehe ... ich will Konrad nicht verteidigen,... vielmehr seine Sichtweise versuchen zu verstehen. Also nachdem was du mir über Konrad und seine Sicht auf den Pilgerzug gesagt hast, dass es seiner Meinung nach nicht gut gewesen sei den Täuscher außen vor zulassen: Vielleicht hat Konrad im Erscheinen des Täuschers dessen Rache für die Nichtweihe des Pilzerzugs in seinem Namen oder eine ungefragte Legitimation des Pilgerzuges durch den Täuscher gesehen."
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