Der Städtebund von Tangara > Hier und dort in Tangara
auf dem Weg zur Akademie, Sommer 268 nJ
Berengar von Thurstein:
"Ja. Die Ehe, ihr Titel, ihr Zuhause, die Zukunft die vor ihr lag." Kurz flammte in seinem Blick Zorn auf. "Es war ja abzusehen, aber man kann so etwas sauber regeln oder so, wie der Graf es vorgezogen hat. Dieser räudige Bastard von einem... einem..." Er spukte aus und ballte die Schwerthand zur Faust. "Ich würde ihm am liebsten ins Gesicht spucken!"
Vanion:
Vanion packte Berengar an der Schulter. Keine kleine Tat, war der Lichttaler Chevalier doch mehr als einen Kopf größer als der Caldrier. "Beruhige dich, Bruder. Dein Zorn ist gewiss gerecht, aber die sonnigen Wälder Tangaras interessieren sich nicht für deine Wut, und ist der Tanz auf einem höfischen Parkett geschehen, so wird Besonnenheit dir helfen. Was ist in Lichttal geschehen? Wie wurde Klara geschmäht?"
Berengar von Thurstein:
"Erst hat er den Orden der Harlekine daran gehindert sich dem Fest auf mehr als zwei Tagesreisen zu nähern. Hat es in einer Ratsversammlung an einen anderen Antrag gebunden der gute Aussichten auf Erfolg hatte. Ich weis nicht was da genau vorgefallen ist aber... seit Reichsgedenken war der Fluch in Waldenthal noch nie gesehen worden. Deswegen kam es uns vor wie eine Art Wink, wie sehr er uns verachtete." Er ballte die Fäuste und sah kurz zur Seite weg. "Dann sandte er uns einen Herold, der ihr ins einem Auftrag mit Worten ins Gesicht spuckte, die wir ihm nicht in sein Maul zurück stopfen konnten, weil er die Livree des Reiches trug. Er..."Berengar seufzte... "Er hat Finlay verprügeln lassen, weil der arme Junge seine Entrüstung nicht mehr zurück halten konnte als der Herold die höhnischen Worte des Grafen vortrug..."
Die Hand des Ritters legte sich auf die seines Ritterbruders und schob sie von seiner Schulter, während sein Blick den von Vanion fand und den Jüngeren fixierte. "Er hat durch den Herold den Herzog von Hammerthal beleidigt und verhöhnt, der ihm diese Ehe befohlen hatte, hat sich über Klara geäußert wie über eine Diebin, spukte den Gästen mit Worten vor die Füße dass sie sich mit Klara abgaben. Und am Ende wollte er die Soldaten auf Klara hetzen. Der eine hätte mich beinahe mit dem Schwert niedergestreckt, wenn nicht Algonkin und Damian dazwischen gegangen wären. Ich hatte keine Waffe zur Hand, aber er wollte Klara mit der Waffe angehen. ich konnte nur dazwischen treten und ihn so zwingen durch mich hindurch zu gehen."
"Sie hat Quellengrund das Leben zurück gegeben... und dieser Soldat wollte sie... Tot schlagen wollte er sie."
Vanion:
"Was für eine Ungeheuerlichkeit! Was ist das für ein Mann, der so ehrlos handelt? Nun wundere ich mich nicht mehr über dein finsteres Gesicht, und ich bereue beinahe, deine Wut gebremst zu haben - doch dein Eid bindet dich an den, der Klara soviel Schlimmes angetan? Was muss der Graf sich weiden an dieser Ironie."
Es juckte Vanion in den Fingern, sein Schwert zu ziehen und etwas zu zerschlagen. Schon öffnete er den Mund, um Berengar einen Eid zu leisten, ihm zu helfen, die erlittene Schmach zu sühnen - doch er hielt inne und schalt sich einen Narren.
"Du weißt, dass ich mich auf einer Fahrt befinde, Berengar. So, wie man mir als Ritter auf der Suche Obdach gewährt, ungeachtet der Person, der ich den Lehnseid geschworen habe, so habe ich die heilige Pflicht, diese Fahrt zu Ende zu führen. Auf ein Jahr und einen Tag trage ich die Farben Goldbachs, und nicht leichtfertig habe ich mein Wort gegeben. Und zu allem Überfluss hat der Fanatiker Kelos nun die Tochter des Voranenburgers in seiner Hand, und meine anderen Pflichten rufen mich an den gräflichen Hof. Und sollte ich das überstehen und die Suche im nächsten Jahr beenden können, so werde ich mich in ein Kloster der Lavinia begeben, um demütig zu werden, denn was anderes ist ein Ritter als hochtrabend und frech, der die Kirschblüten im Wappen trägt, aber in Ritterpflicht eine Hochzeit stört?"
Es war Vanion anzusehen, dass er Berengar und auch Klara helfen wollte.
"Führt mich meine Suche nach Lichttal, nach Quellengrund oder Hammerthal, so kannst du dich auf mein Schwert verlassen. Denn dann ist es zweifellos ein Fügen der Götter, die mich auf meiner hehren Suche prüfen - denn Jeldriks Mantel fällt gewiss nicht jedem zu!"
Berengar von Thurstein:
Berengar ließ den anderen sich erst einmal von seinem Zorn Luft machen, bevor er in sehr ruhigem Ton erwiderte, "Mein Lehen ist mir auf Jahresfrist anvertraut, und dieser Erlass ist beständig, da er zusammen mit meiner Ritterwürde bereits vom Wappenkönig Hammerthals und der zuständigen Kanzelei in Wort und Schrift verfügt und gesiegelt ist. Und ich sehe nicht ein, die guten Leute in Köhlersruh für die Umstände büßen zu lassen, welche sich hier ergeben haben. Über mein Wirken dort werde ich mich hoffentlich für ein neues Lehen empfehlen können."
Er verlagerte das Gewicht vom einen auf das andere Bein und kniff kurz die Augen zusammen als der Schmerz nachließ. "Ich würde dein Wort, uns zu unterstützen, nicht anehmen, Vanion so lange du auf dieser Fahrt bist. Es wird keinen Konflikt mit dem Grafen geben, denn er ist der Festungsbaumeister des Reiches, und daher sehr sattelfest. Es wird im Gegenteil viel eher dazu kommen, dass er selbst zu den Waffen rufen wird, da viel Wissen über seine Position, sein Wirken und seine Wichtigkeit für das Reich an den Feind gefallen ist." Kurz sah er sich um, ob sie weit genug abseits standen...
"Klara ist vom Feind in der Gestalt angegriffen worden, dass sich etwas an ihren Geist hängen konnte, um sich ihres Wissens zu bemächtigen. Sie musste wenigstens etwas hergeben, um ein größeres Geheimnis unentdeckt zu verwahren. Das Wohl des Reiches gegen das Wohl einer Grafschaft... Quellengrund wird sich unwillkommener Aufmerksamkeit erfreuen dürfen in den kommenden Jahren. Wären nicht die Hofräte Vorahnenburgs noch unter unserem Schutz und auf dem Weg nach Hause befindlich gewesen, ich wäre wahrscheinlich jetzt grad auf Burg Quellengrund um mit den anderen Kriegsrat zu halten."
"Aber wir werden noch früh genug gemeinsam einem Feind begegnen. Veritas hat mir im Namen der Krone, denn als Reichsritter steht es ihm an, diese Entscheidung zu treffen, sobald die Kriegssaison in Hammerthal ruht, Urlaub gewährt, wann immer Vorahnenburg nach Hilfe aussendet. Und so werde ich mein Gemüt vielleicht schon bald an den Soldaten der Inquisition kühlen, wenn es zu Gebote steht."
Er griff sich Vanions Schwerthand mit der Linken und umschloss sie mit der Rechten. "Führe deine Fahrt zu einem guten Ende, diene deinem Herren so gut und redlich wie du es vermagst, und widme dich deinen Exerzitien mit aller Hingabe, sobald es so weit ist. Halte dein Ziel im Auge und agiere mit ruhiger Hand. Dann wirst du deinem Namen Ehre machen."
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln