Autor Thema: Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?  (Gelesen 30459 mal)

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Offline Anders

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Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
« Antwort #60 am: 28. Nov 18, 21:38 »
"Sei doch lieber froh das sich jemand Sorgen um dich macht als dich darüber aufzuregen. Das heißt das Leute dich mögen du Sturkopf." Anders verdrehte die Augen und öffnete die Tür. "Manchmal könnte man wirklich meinen du Fürsorge die dich betrifft sei eine Krankheit. " Sie streckt ihm die Zunge heraus, grinste und begab sich wieder in den Speisesaal. Irgendwas stach sie noch im Hinterkopf... Irgendwas... Aber sie konnte den Finger nicht darauf legen. Vielleicht würde es ihr später einfallen. "Hm... Das riecht gut.", seufzte sie als sie an den Tisch trat.
« Letzte Änderung: 28. Nov 18, 22:54 von Anders »
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Offline Arienne

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« Antwort #61 am: 28. Nov 18, 21:50 »
Drinnen war es schön warm und das leuchten des Feuers lockte die klammen Reisenden in seinen Schein. Auch die Kenderin hatte sich nach dem Versorgen der Pferde an einem Tisch in der Nähe des Kamins wieder gefunden.
Ariennes Frage ließ sie über aufkommende Erinnerungen grinsen. " Woher ich Vanion kenne? Hm ... also kennen gelernt habe ich ihn damals durch einen Suchtrupp der Lorainne finden sollte. Lorainne war nämlich entfürt worden und Vanion suchte nach Leuten die ihm bei der Suche helfen wollten. Ich war damals eigentlich auf der Durchreise und hatte nicht vor in Engonien zu bleiben, aber er suchte noch ein paar Heil- oder Kräuterkundige und da kannte ich mich aus. Außerdem war ich Yorik hinterher gelaufen und naja der wollte ihm auch helfen und ich bin dann hängen geblieben. Nachdem wir dann angegriffen wurden und die Lage immer verzweifelter wurde vor allem nach dem wir das was von Lorainne übrig geblieben war gefunden hatten.. ich weiß nicht. Ich hab einfach nur gemerkt, dass da jemand wirklich Hilfe braucht. Und es ist nicht meine Art da nicht zu helfen. Und so bin ich hier geblieben, hab den grünen Ritter kennen gelernt, geholfen Lorainne zu heilen und später La Follye zurück zu gewinnen."
Sie zuckte die Achseln und schmunzelte schon wieder. "Ich kenne ihn also schon ziemlich lange. Wir sind sehr lange zusammen greist, haben einander das Leben gerettet und allerlei zusammen durchgestanden. Und so wie er im Moment aussieht sollte ich mir wirklich ansehen was mit seiner Narbe ist. Vielleicht kann ich ihm ein bisschen Linderung verschaffen. Ist es in Ordnung für dich wenn ich dich solange bei Berengar, Svenja und den anderen lasse? Setzt dich ruhig dazu die sind sehr nett!" Sie nickte Arienne nochmals ermutigend zu ehe sie zum Ritter in blau, weiß herüber stiefelte. "Na dann. Lass mich dochmal sehen. Wenns dir hier zu öffentlich ist lass und in den Schlafsaal gehen."

Man sah Arienne an, dass sie der Bericht von Anders mitnahm. Auf ihrem Gesicht zeigte sich ein gübelnder, nachdenklicher Ausdruck. Sie seufzte und nickte Anders auf ihre Frage hin zu: "Ja geh ruhig und kümmer dich Vanion. Ich bleibe hier bei den anderen."
Sie ging hinüber zum Tisch und setzte sich zu Svenja, Berengar und den Soldaten. Ein wenig verlegen vernahm sie Berengars Worte zu Vanion und war froh darüber, dass das Essen kam, denn sie war noch nie wirklich gut in einfacher Konversation gewesen. Die junge Frau griff schon nach dem Löffen für die Suppe und setze an etwas zu sagen, als Berengar sein Gebet begann. Leicht beschämt zog sie ihre Hand zurück und lauschte dem Gebet. Ihr gefielen die Worte, denn sie waren anders und doch ähnlich denen die sie von zu Hause kannte. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht wünschte auch sie allen einen Guten Appetit, nahm den Löffel und begann zu essen.
Sie hörte Berengar mit Interesse zu während sie weiter aß.

Als Anders an den Tisch trat, sah sie die Kenderin an: "Und hast du den Chevalier Vanion erfolgreich behandeln können? Setz dich es schmeckt auch richtig gut!"
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Offline Svenja

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« Antwort #62 am: 29. Nov 18, 14:27 »
Svenja danke für das Gebet, auch wenn es einer anderen Göttin, als der ihren bedacht war. Im Stillen dankte sie Nedra für ihr Sein, das Essen und ihr Leben und begann dann vorsichtig zu essen. In letzter Zeit schlug ihr dieser Stress und die Probleme an gefühlt allen Ecken auf den Magen. Wenn sie eine Liste von all den Problemen, welche sich um sie herum aufzutürmen schienen, machen würde, so hätte die wohl einige Seiten Länge. Geistesabwesend begann sie statt zu Essen an ihrer Unterlippe herumzukauen. Als Berengar  sie ansprach, zuckte sie zunächst zusammen und nickte dann zustimmend: "Ja, Spannungen wird es wohl einige geben. Es ist politisch und menschlich, vor den Göttern und ganz im Allgemeinen ausgesprochen prekär. Aber welche Fragen genau liegen euch auf dem Herzen?"

Offline Berengar von Thurstein

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« Antwort #63 am: 29. Nov 18, 19:52 »
Als Anders hinzu trat nahm Berengar instinktiv ihre Hand und strich ihr mit dem Daumen über die Fingerknöchel, ohne jedoch Svenja aus den Augen zu lassen. Er hörte die Worte der Baronin und atmete dann einmal tief durch, während er den Löffel in den Eintopf legte und die Schüssel etwas zur Seite schob. "Also, ich sage es gerade heraus. Lichttal will weder das Haus Voranenburg, noch das Haus Feuerklinge in einen Krieg stürzen, wenn es sich vermeiden lässt. Diese ganze Angelegenheit hat alle Ambitionen richtig hässlich zu werden, wenn es hart auf hart kommt."

Er räusperte sich, hustete einmal kurz und trank einen tiefen Zug von dem Dünnbier, ehe er weiter sprach. "Welche Autorität hat also die Proklamation der Inquisition von Barebury. Ist sie eine ordentlich verfasste Provokation, oder ein rechtlich bindendes Manifest? Wenn sie rechtlich bindend ist, ist es wirklich so, dass damit ein Flamen Magnus Solis Alamariani exkommuniziert und für Vogelfrei erklärt wurde? Ist der Status von Damian auf jene übertragbar, die mit ihm gesehen werden?"

Kurz suchte er sich an einen genauen Wortlaut zu erinnern, dann sprach er weiter. "Welche rechtliche Stellung haben die Leute der Inquisition gegenüber ausländischem Adel? Genauer gesagt: wenn wir von der Inquisition angegangen werden, bis wo hin dürfen wir rechtlich geschützt in unserer Gegenwehr gehen? Darf man uns festsetzen, oder können wir dem Adelsrecht entsprechend zur Waffe greifen und uns wehren, ohne dafür am Galgen zu enden? Und käme einer dieser Eiferer ums Leben, wäre das der Garant für ein Stelldichein auf dem Scharfott? Hätten anwesende Adelige oder Priester des ehemaligen engonischen Reiches das Recht, die Inquisitionstruppen festzusetzen, und könnten uns dieses Recht per Befehl übertragen? Und gilt all jenes in Hanekamp, wie Voranenburg, als auch auf dem Gebiet Engonias oder Nord-Caldriens? In Fanada, Tangara, oder sonst wo?"

Zum Ende hin musste er sich bremsen und er ballte die Waffenhand zur Faust... "Kurz, dürfen wir uns wehren und Voranenburgs Willen mit Waffengewalt erfüllen und diese Verräter und Bastarde bluten lassen für ihre Taten, oder sind uns hier und da Schranken auferlegt?" Diese Frage kam sehr gepresst, und man konnte die Wut in Berengars Stimme förmlich spüren.
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Offline Anders

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« Antwort #64 am: 29. Nov 18, 20:32 »
Da war sie wieder die Wut. Vorsichtig drückte die Kenderin Berengars Hand und legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. Die Inquisition machte ihn immer so wütend. Sie blickte kurz zu Arienne und signalisierte ihr mit Blicken ihr doch bitte etwas zu essen in eine Schale zu füllen, dann konzentrierte sie sich wieder auf Berengar. Sie konnte seinen hektischen Puls an seinem Hals sehen. Sie wurde ganz ruhig, atmete langsam und konzentrierte sich auf ihre innere Ruhe. Sie wusste das sie ihm so helfen konnte. Er reagierte darauf wenn sie das tat. Es brauchte nur ein bisschen Zeit. Kurz darauf spürte wie wie er sich langsam entspannte und die Wurt abschwoll. Sie klopfte ihm sacht auf den Rücken, lächelte ihm zu und setzte sich dann zwischen ihn und Arienne.
"Danke.", flüsterte sie der jungen Frau zu und lächelte sie an.
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Offline Svenja

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« Antwort #65 am: 29. Nov 18, 21:45 »
Svenja kniff während Berengars Fragesturm die Augen zusammen und rückte ein Stück zurück vom Tisch, die Finger ihrer rechten Hand spielten in der Luft, als läge ein Pfeil darin, dann holte sie tief Luft und streckte ihren Rücken durch: "Nun, ich kann eure Bedenken und Gedanken gut verstehen.  Auch mich bewegt dieses Thema sehr.
Ich denke, ihr könnt uns in keinen Krieg hinein ziehen, da die Inquisition sich in der Fehde zwischen unserem Lehnsherren und dem Herzog bereits auf die Seite Hahnekamps geschlagen hat und somit bereits involviert ist.  Das Manifest ist meiner Meinung nach nicht mehr oder weniger als eben das. Ich habe eine Abschrift der Deklaration bei mir. Sie spiegelt die Meinung der Inquisition wieder, es ist ein weiterer politischer Schritt in diesem Zwist, aber weder ist es kirchenrechtlich bindend, noch wird jemand außerhalb des direkten Einflussgebietes der Inquisition es sonderlich ernst nehmen. Wie es vor Alamar bestehen kann werden wir wohl sehen. Ein Recht, Damian zu exkomunizieren, hatten sie keinesfalls.
Die restliche Rechtslage ist allerdings etwas komplizierter. Der Herzog von Hahnekamp hat Kelos und somit die Inquisition auf seinem Grund und Boden mit weitreichenden Vollmachten ausgestattet, was ihnen einen gewissen Einfluss in der Fede verleiht. Aber ihr offizielles Recht endet an der Hahnekamper Grenze.
In den Gebieten des Grafen von Voranenburg hat die Inquisition dadurch natürlich auch den Status eines Feindes, den es zu bekämpfen gilt."
Wut blitzte in ihren Augen auf und um der Lage Herr zu werden, stand die Nedrapriesterin und Baronin von Feuerklinge auf und ging unruhig ein paar Schritte im Schankraum auf und ab.

Offline Arienne

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« Antwort #66 am: 29. Nov 18, 22:01 »
Arienne hatte aufgehört zu essen und hörte Berengar aufmerksam zu, denn obwohl sie aus der Graftschaft Voranenburg stammte hatte sie noch nicht allzuviele Details rund um die Inquisition mitbekommen. Ihr Vater hatte sie aus der Politik weitestgehend rausgehalten und so wartete sie gespannt auf Antworten, denn einige von Berengar Fragen schwirrten ihr auch im Kopf herum.

Als Anders sie ansah nickte sie und füllte der Kenderin eine Schale mit der dampfenden Suppe. Die junge Frau erwiederte das Lächeln der Kenderin. "Gerne", flüsterte sie zurück und schob den Brotkorb zu Anders

Als dann Svenja das Wort ergriff und Berengar antwortete wandte sich Ariennes Aufmerksamkeit der Baronin zu. Ein paar Schlucke des Dünnbieres trinkend lauschte sie ihren Worten. Der Gesichtsausdruck der jungen Frau wandelte sich dabei von grübelnd und nachdenklich zu verstehend.
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Offline Vanion

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Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
« Antwort #67 am: 29. Nov 18, 22:57 »
Vanion setzte sich zu den anderen und lauschte Berengars Fragen. Es war ihm nicht entgangen, dass der Ritter über Anders' Hand gestrichen war, und die intime Geste ließ ihn vermuten, dass die Kenderin ihre ihr inne wohnende wohltuende Sorge dem Ritter aus Quellengrund angedeihen ließ. Die Art und Weise, wie sie ihn dann beruhigte, bestätigte diesen Eindruck.

Dann lauschte er Svenjas Worten und nickte zustimmend. Ihm entging nicht die Umsicht, mit der sie antwortete, und instinktiv rückte er näher an sie heran und demonstrierte seine Nähe. Berengar mochte sie nicht ängstigen wollen, aber dass sie so zurückgewichen war, war kein gutes Zeichen.
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Offline Berengar von Thurstein

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Antw:Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
« Antwort #68 am: 01. Dez 18, 08:55 »
Er nickte nach Svenjas Worten und schwieg erst einmal, während sie seiner so direkten Herangehensweise durch diesen Rückzug kurz zu entgehen suchte. Er konnte und würde es ihr nicht verübeln. Aber in Gegenwart ihrer Soldaten würde er gewisse Aspekte seiner Gefühlswelt nicht offenbaren, schon allein um der Baronin nicht ungewollt noch mehr von ihrer Panzerung gegen die Welt fortzunehmen. Schließlich erhob er sich förmlich, wartete bis Svenja sich ob dieser Bewegung ihm zuwenden würde, und sagte dann sehr ernst, aber auch ruhig "Ich bitte um Eure Nachsicht ob meiner ungestümen Entgleisung. Es lag nicht in meinem Willen, Euch eine Situation aufzuzwingen, die alles noch komplizierter macht, als es ohnehin schon ist. Ich werde mich bemühen, mich in Zukunft zu bemäßigen." nachdem er diese Worte mit Augenkontakt ausgesprochen hatte, senkte er in einer Geste der Demut den Kopf und atmete tief durch. "Wir wollen helfen, und es nicht noch schlimmer machen. Wir versuchen nur einen gangbaren Weg zu diesem Ziel zu finden" fügte er kleinlaut hinzu.

 
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Offline Svenja

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« Antwort #69 am: 02. Dez 18, 12:07 »
Svenja hatte gehört, wie er aufgestanden war und hatte sich bemüht ruhig zu ihm umgedreht. Nun knirschte sie hörbar mir den Zähnen und sagte nach einem tiefen Atemzug: "Das weiß ich doch. Es ist nur... alles so kompliziert. Was war denn euer Plan, wie wir vorgehen sollen?" Sie wirkte fast schüchtern  und vorsichtig, als sie seinen Augenkontakt suchte, um seine Antwort besset einschätzen zu können.

Offline Berengar von Thurstein

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« Antwort #70 am: 02. Dez 18, 17:07 »
Berengar begegnete Svenjas Augen standhaft und schweigend. Er schien etwas in seinem Geist zu bewegen und sich zu einer Entscheidung durch zu ringen. Dann nickte er in Richtung der Tür und ging hinaus. Draußen wartete er eine Steinwurf weit vom Gebäude entfernt darauf, dass sich Svenja, Vanion, Anders und Arienne hinzu gesellen würden. Das was er zu sagen hatte, ging weder die Wirtsleute noch die Soldaten etwas an. Er verschränkte die Arme und sah in die Runde. Als er sprach, war seine Stimme ruhig, doch seine Augen hatten einen seltsamen Glanz angenommen.

"So wie ich die Sache sehe, haben wir zwei Möglichkeiten. Entweder lauern wir der Inquisition auf und töten jeden einzelnen von ihnen, die die Ordensritterin eskortieren, verbrennen ihre Überreste und hinterlassen keine Spuren." Die Ruhe und Klarheit, mit der er diese brutale Vision des Zusammentreffens aussprach, war selbst für ihn ungewöhnlich. Natürlich zürnte er von Zeit zu Zeit, prahlte vielleicht mit dem was er meinte zu Wege bringen zu können. Aber vom kaltblütigen Mord so abgeklärt zu sprechen, war so gar nicht er.

"Oder, wir beobachten und warten ab, biss sie sich auf Grund und Boden befinden, der ihnen weder Privilegien noch Autorität gewährt, und bringen sie in eine Situation, in der sie zur Waffe greifen müssen, wenn sie an uns vorbei wollen. In diesem Moment ist das Recht auf unserer Seite und wir können so viele von ihnen leben lassen, wie es geht, ohne die Unseren in Gefahr zu bringen. Unter diesen Umständen müssten sie allerdings in Gefangenschaft geraten, und es vielleicht viele Jahre bleiben, ohne das ihre Familien oder Freunde wüssten, was aus ihnen geworden ist." Hier bekam seine Stimme etwas schmerzvolles. So als würde er dies für grausamer halten, als den Tod.

"So sehe ich das. Es kommt auf diese beiden Möglichkeiten aus, soweit es mich betrifft. Und nun, nur zu. Versucht es mir auszureden... Ich hoffe" und hier brach seine Stimme für einen kurzen Moment, "ihr habt einen besseren Plan... bitte..."
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Offline Arienne

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« Antwort #71 am: 02. Dez 18, 19:48 »
Arienne hatte das Geschehen weiter aufmerksam verfolgt. Als Berengar dann den Schankraum verließ legte sie den Löffel nieder, sah die anderen an und folgte ihren Umhang umlegend Berengar hinaus.

Die Worte des Ritters waren hart. Ihre Augen weiteten sich angstvoll und skeptisch. Unweigerlich wich sie etwas vor Berengar zurück. Betroffen senkte die junge Frau für einen Seufzer den Kopf, dann sah sie in die Runde. Ihr Blick wanderte von einem zum anderen in der Hoffnung jemand würde etwas sagen und die schwere Stille brechen.
Sie selbst wusste nichts was sie dem Ritter antworten sollte und so kaute sie nur verlegen auf ihrer Lippe.
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Offline Vanion

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« Antwort #72 am: 02. Dez 18, 20:48 »
Vanion blieb zunächst still, als er Berengar nach draußen folgte. Solcherlei konspirativen Gespräche blieben selten wirklich verschwiegen, und es widersprach seinem Empfinden als Ritter, überhaupt solche Geheimniskrämerei an den Tag zu legen. Er legte Arienne eine Hand auf die Schulter und bedachte Berengar mit einem grimmigen Blick. Sie hat noch keinen Kampf gesehen und er wirft ihr so etwas an den Kopf. Ein gewisses Schuldbewusstsein ergriff ihn, aber er schüttelte es ab. Sie würde rasch reifen müssen.

"Die Inquisition war es, die die Tochter meines Lehnsherren ergriffen hat, Berengar. Es ist Kelos, nach dessen Weisung Hanekamp handelt, und es sind Verblendete, die den Willen des Großinquisitors in die Welt tragen. In Engonia herrschen die Jeldriken, und sie werden keine Seite bevorzugen. Das nutzt Kelos aus, es ist der sicherste Weg, den er hat. Gorix ist allerdings ein Magier, und zufälligerweise hörte ich, dass der Gute sich auf den Weg machen wird, die magischen Verteidigungsanlagen der Stadt zu inspizieren ... oder so ähnlich, ich verstehe von diesen Dingen nicht viel. Es wäre eine Schande, wenn es zufällig zu einer Begegnung mit den Inquisitionstruppen kommen sollte. Schließlich sind diese Fanatiker nicht gerade dafür bekannt, Worten den Vortritt zu lassen. Wenn es also zu einer solchen Zusammenkunft kommt, werden wir die Herren in Weiß gewiss über die Grenzsteine Engonias geleiten können, friedlich und ohne Blutvergießen. Aber wenn sie die Waffe erheben, dann werden wir uns gemäß Recht und Gesetz zu Wehr setzen."

Vanions Stimme war kalt, als er fortfuhr: "Weder vor Mensch noch Gott begehe ich einen Mord, Berengar."
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Offline Anders

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« Antwort #73 am: 02. Dez 18, 23:16 »
Die Kenderin hatte gegen die Kälte die Arme verschrenkt und schwieg. Berengars erster Vorgschlag war grausam und entsprang wahrscheinlich der unbändigen Wut die er gegenüber der Inquisition empfand. Er wollte sie vernichten, mit Mann und Maus und allem. Sein zweiter Vorschlag und die Bitte dannach zeigte allerdings, dass er die Hoffnung auf eine andere Lösung noch nicht verloren hatte. Am liebsten hätte sie gar nicht weiter zugehört. Diese Dunkelheit die manchmal über den Menschen schwebte schmeckte bitter und machte Bauchschmerzen. Ihre Freunde würden wieder gehen und es würde wahrscheinlich wieder gekämpft werden. Das mit Damians Schwester war schlimm keine Frage... Aber...
Bei Vanions letzten Worten hob sie leicht den Kopf und war ihm einen kurzen intensiven Blick zu. Dann schaute sie weg und schwieg weiter. Arienne tat ihr Leid. Sie schien noch keinen Kampf erlebt zu haben, dass hieß es stand ihr der Schrecken den so etwas auslöste noch bevor. Und sowas war nie schön. Nie...
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Offline Berengar von Thurstein

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« Antwort #74 am: 03. Dez 18, 12:08 »
"Ich habe nicht von heimtückischen Mord gesprochen, sondern von einem Agriff. Dies würde aber bedeuten, dass wir keinen entkommen lassen dürften, da sonst eine weitere Konfrontation unausweichlich wird. Jeder, der uns durch die Finger geht, egal ob wir es friedlich lösen oder blutig, wird unsere Gesichter kennen, vielleicht unsere Namen aufschnappen. Und man wird uns jagen und versuchen uns zur Strecke zu bringen." Er verlagerte das Gewicht vom einen Fuß auf den anderen und sah sich in der Runde um, die seine Worte wie einen Schlag ins Gesicht aufgefasst hatten...

"Ich habe am Spital der Gnadenvollen Mutter Lavinia gegen die Inquisitionstruppen unter Feuerschlag gekämpft, und diese Leute haben sich, nach Feuerschlags Tod von Kelos´Hand, diesem angeschlossen. Von Moral, Anstand, Gnade oder Vernunft keine Spur. Diese Leute wollten die Bewohner des Spitals, Kranke, Versehrte und die Laviniagläubigen Spitalsmitglieder selbst, Ordensleute aus der Glaubensgemeinschaft der Lavinia, ermorden für ihre Sache. Und sie sind alle nie belangt worden dafür. Sie haben sich davon gemacht obwohl bekannt war, dass in der Gegend finstere Umtriebe vor sich gingen, und kurz darauf hatten wir Atos und seine Armee der wandelnden Alpträume am Hals. Robert Mc Manahugh ist nie von dort zurück gekehrt. Atos machte Kydora zur Witwe..."

Bei der Kälte bekam sein Gesicht einen ungesunden Farbton bei der Erinnerung an diese schweren Stunden. "Diese Feiglinge vergreifen sich in Übermacht an wehrlosen Leuten, foltern, brantmarken und ermorden sie, und wenn es etwas gäbe, wo ihre Schwerter nützen könnten, ziehen sie den Schwanz ein." Er hatte ganz ruhig und nicht übermäßig laut gesprochen, aber man konnte spüren wie es in ihm kochte.

"Du kannst dein Schwert darauf verwetten Vanion, dass ich dieses Geschmeiß so sehr hasse wie den großen Feind, der in Lichttal sein Unwesen treibt. So sehr wie ich Atos hasse." Er spuckte aus und trat einen herumliegenden Stein ins Unterholz des Weges.

Dann fasste er Vanion erneut ins Auge. "Eine Frage hätte ich aber... hast du noch niemals getötet? Jeder gewaltsame Tod ist ein Mord, je nachdem wen man fragt. Wenn du keinen Mord begehen willst, dann häng dein Schwert an den Nagel und werde Handwerker oder Bauer... Ob unsere Taten vertretbar und zu entschuldigen waren, werden wir erst erfahren, wenn wir vor unseren Schöpfern stehen. In meinen Augen ist es kein Mord, eine Bande von Wegelagerern und Mördern zu bekämpfen. Und wenn ich es vermeiden kann, werde ich niemanden von ihnen töten. Vor Gericht, vor aller Augen zur Rächenschaft gezogen und dann bestraft, sind sie für mich viel mehr wert. Ihr Tod würde nur diejenigen vor Verfolgung schützen, die den Willen des Grafen erfüllen..."
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