Die Gebiete in Caldrien > Engonia - die einstige Kaiserstadt

[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg

<< < (4/15) > >>

Sandra:
"Denk nicht mal dran, du bist schon verletzt genug, da musst du nicht noch riskieren, die Treppe runterzufallen mit dem Bein." quittierte Stella Svenjas Anstalten, mit anpacken zu wollen - auch wenn sie sie nur zu gut verstehen konnte, schließlich ginge es ihr genauso. "Kannst du das Lager auf dem Karren einrichten?"
Sichtlich wiederwillig, doch letztlich der Vernunft folgend ging Svenja vor, um das Lager herzurichten.

Dann positionierte sie sich mit Lyra und begann vorsichtig, Gorix nach unten zu tragen. Sie mussten zwar immer wieder kurz innehalten, doch bald hatten sie es mit Hilfe von Nefron geschafft und nachdem Svenja einen Bereich auf dem Karren mit Decken und Fellen hergerichtet hatte, legten die zwei Magierinnen und der Priester Gorix vorsichtig auf dem Karren ab.
Dann deckten sie ihn mit weiteren Decken zu, damit er nicht auskühlen würde.
Auch ihre Pferde waren hergebracht worden und so tätschelte Stella ihrem Rappen die Nüstern, als dieser neugierig und verspielt an ihrer Gugel zu zupfen begann.
Ihr Blick ging zu Vanion als dieser die Route bekanntgab. Ihre und Svenjas Route würde zwar auf der Löwenburg enden, um sich um Gorix zu kümmern, aber bis dort machte es Sinn gemeinsam zu reisen.
Sie nickte ihm zu, dass sie ebenfalls gleich bereit wären aufzubrechen.
Dann ging ihr Blick zu Sasha, die ebenfalls sehr mitgenommen aussah.

Ulrich:
Alles war auf seinem Pferd verzurrt worden. Der Mantel war eng angezogen und nur die Linke konnte die Zügel packen. Jeder Schritt fuhr ihm durch Mark und Bein aber er würde durchhalten. Tränen hatte er genug vergossen. Es war Zeit ihrem Leben zu gedenken. Er würde den Weg mit Vanion gemeinsam reiten und ihm dämmerte langsam das der Weg nach Firngard nicht das schwerste an der Reise sein würde sondern das Ziel....Anders.

Vanion:
Und so begann er, der Ritt zur Löwenburg. Kaum einen Tag dauerte es, bis die hochaufragenden Mauern am Horizont auftauchten. Man hatte Boten vorausgeschickt, die das kommen des Zugs angekündigt hatten. Genauso, wie man Boten nach Voranenburg und nach Engonia ausgesandt hatte. Die Inquisition schien das Gebiet längst verlassen zu haben, vielleicht waren auch alle tot, die den Fuß auf das Jeldrikengebiet gesetzt hatten.

Vanion wusste es nicht, und ihn scherte es nicht. Schweigend verbrachte er den Ritt an der Seite seines Barons, und sollten wer immer ihn ansprach, bekam keine Antwort, die über nichtssagende Worte hinaus ging. Erst, als sie das Tor durchschritten, die Burschen und Diener des Tiorsorden kamen, sich um die Pferde kümmerten, sprach Vanion wieder. Kurze Befehle gab er, sorgte dafür, dass Gorix in ein Gemach kam, rief Heiler herbei. Er überließ es Kassos, vom Tod des Ordensmeisters Gerrit zu berichten, und kam seinen Pflichten nach, die er als Ritter des Barons hatte.

Schließlich zog er sich in eine Kammer zurück, und jemand brachte ihm Tinte und Papier.

Hochwohlgeborene Baronin Isabeau de Lioncoeur,

Lavinia behüte und erhalte Euch.

Ich bringe schlimme Nachrichten und vermag es nicht, die Worte in hübsche Gewänder zu hüllen.

Lorainne de la Follye des Joux erlag am achten Tage des zwölften Monats im Jahre 268 n.J. ihren Verletzungen. Sie gab ihr Leben für die Freiheit Irmgards von Voranenburg und für die Sicherheit und das Wohl aller, die mit ihr hart bedrängt wurden.

Sie starb an dem Ort, an dem sie vor langen Jahren den Ritterschlag erhielt. Ein Dämon des Täuschers streckte sie nieder, als sie in Verzweiflung kniete und betete, wider alle Hoffnung. Sie starb allein und kalt auf dem Schlachtfeld, in der Dunkelheit wurde ihr ohnmächtiger Leib zu spät entdeckt. Euer Mündel blieb auf dem Felde, und kein Gebet, kein Flehen, kein Zauber noch edle Tat vermag es, sie zurückzuholen. Leere herrscht in meinem Herzen, zu keiner Regung bin ich fähig abseits der Trauer, und die Worte des Trosts, die manche sprechen, erscheinen mir hohl.

Auch der Baron Gorix von Feuerklinge ist versehrt worden. Er liegt in tiefem Schlafe in der Obhut der festen Mauern der Löwenburg. Sein Gefolge ist um ihn, und wir beten zur gnadenvollen Mutter, dass sie ihm beistehe. Doch mich treibt die ritterliche Pflicht nun nach Norden. Ich werde den Leib meiner Rittermutter zum Orden der Lavinia nach Blanchefleur bringen, wo er gewaschen und gesegnet werden soll. Von dort geht es nach La Follye, wo ihr Körper seine letzte Ruhestätte finden soll.

Ich werde Euch aufsuchen, sobald ich es vermag, und Euch berichten.

Lavinia halte Euch nun, und stehe Euch bei in dieser dunkelsten Stunde, edle Isabeau.

Vanion Bachlauf, aus Roquefort, Chevalier Voranenburgs.

Die Feder fiel aus seiner Hand, und er sackte in die Arme des Stuhls, auf dem er saß. In diesem Moment, in dem er ganz für sich allein war, scherte er sich nicht um Ritterwürden, Ehre oder Ideale. Tränen rannen über seine Wangen, und seine Gedanken galten allein der Frau, die ihn über lange Jahre begleitet hatte. Der er alles zu verdanken hatte, schlimmste Tat wie höchste Ehre. Die Frau, die vorausgegangen war in eine Welt, die der Onkelmörder vielleicht nie betreten würde.

Nicole:
Eine Frau schreitet über den Gang.
„Sind sie?... ja... ich weiß... nein... ich gehe selbst.“ Danit schickt sie den Jungen Diener, der sie begleitete weg. Sie war angereist, wollte auf sie warten, auf die Rückkehrer.
Man hatte ihr freundlicherweise ein Zimmer gegeben.

So geht sie den Gang entlang. Gekleidet in schwarz mit einem Schleier, der Trauer ausdrückt und dunklen Umgang. Blass ist sie geworden, ihr Blick kühl und gezeichnet von... von den letzten Jahren.

Dann steht sie vor Vanions Kammer. Klopft. Hofft, ihn sprechen zu können.

Vanion:
Das Klopfen riss Vanion aus seinen Gedanken. Er strich die Tränen fort, rang eine Zeit um Fassung. Es dauerte Minuten, bis er aufstand. "Was gibt es?"

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln