Die Gebiete in Caldrien > Engonia - die einstige Kaiserstadt

[SPOILER-ALARM!!] Ein letzter Weg

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Berengar von Thurstein:
Berengar brachte den weg zur Löwenburg schweigend hinter sich. er überblickte die Gegend vom Sattel aus mit der Hand am Heft seines Schwertes und die wenigen Male, wo man ihn ansprach, verschwendete er keine Worte, wenn es nicht nötig war. Es war ihm anzusehen dass er an dem Verlust Lorainnes schwer trug, doch war die Trauer in seinen Zügen einer formellen Ruhe gewichen. Er machte den Verlust wie so häufig nun, da der Schmerz sich in ihm eingenistet hatte, mit sich selbst aus.

Auf der Löwenburg angekommen wich er nicht von der Seite der Gefallenen und als man sie für die Dauer des Aufenthaltes hier aufgebahrt hatte, bezog er einen schweigsamen Posten bei der Toten. Wer sich ihm näherte wurde mit einem ernsten aber ehrlichen Lächeln begrüßt, doch blieben unvermeidbare Worte leise gesprochen und auf das Nötigste beschränkt. Als die Sonne an diesem Tag unter ging, sprach er ein leises Gebet zu den Göttern die er kannte, und richtete ein paar unbeholfene Fürbitten an die Götter Engoniens.

Nevermind:
Sina wanderte die Zeit über still neben ihrem Herrn her. ab und an wechselten sie ein paar Worte. Sie war sichtlich dankbar für das Packpferd, was ihr den Weg deutlich erleichterte. Sie hielt abstand von der Toten und auch dem bewusstlosen Baron. Trauer war ihr nicht anzusehen, dennoch hatte sie Respekt genug um nicht gut gelaunt die so verhasste Gegend zu verlassen. Während des Weges hielt sie sich oft die Seite, denn auch wenn Xardoran wahre Wunder gewirkt hatte, so traute sie der schnellen Heilung nicht. Jeder feste Schritt ließ sie unsicher zusammen zucken. War eigentlich irgendwem klar, was er da geleistet hatte? Welche Wunder dieser Mann dort vollbracht hatte?" Sie verlor sich in ihren Gedanken und blickte zu Falk. Stieß ein ums andere Mal an Yales Reittier, was mit einem Schubs desselben quittiert wurde. Sie beobachtet die stille Runde und fasste dabei den Entschluss, dass ihre Anwesenheit nicht unbedingt sinnvoll für Vindariels so heißgeliebte Aussenwirkung sei. Sie würde ihren Herrn um eine weitere Reise bitten. Und auch ihr wäre die Abwechselung des Friedens mehr als Recht. Sinas Blick verfing sich in den Habseligkeiten des Herrn von Thurstein und verfinsterte sich.

Die dunklen Gedanken mit einem Kopfschütteln vertreibend trabte sie ein paar Schritte mit den Packpferd an der Hand um zu Yale aufzuholen. Doch als er zu ihr herabblickte schloss sie den Mund wieder und setzt den Weg schweigend fort. Lorraine hatte es nicht verdient vergessen zu werden. Noch weniger hatte sie es verdient dass ihr letztes Geleit wegen persönlicher Nichtigkeiten einer Magd den Zauber verlor, den er durch den schweigenden Schritt erhalten hatte...

Vanion:

--- Zitat von: Nicole am 13. Dez 18, 23:20 ---Klara bewegt sich keinen Milimeter. Sie geht nicht. Sie bleibt stehen und schweigt. Sie beobachtet den Ritter.
Dann nimmt sie auf einem Stuhl in der Kammer Platz und wartet.

--- Ende Zitat ---
"Wenn Ihr Euch dem Gebet anschließen wollt, so wäre es angebracht, sich zu erheben und mir zu folgen."

Die Ordensburg besaß gewiss keinen Laviniaschrein, aber es würde einen geeigneteren Ort als diese Kammer geben. Und tatsächlich führte ein Diener sie bald zu einem anderen Gemach, in welchem Gäste von fern ihren religiösen Pflichten nachgehen konnten. Ein kleiner Altar war dort, und einige Bänke.

Vanion löste den Maternoster von seinem Gürtel, den er von der Baronin von Goldbach erhalten hatte. Er ließ die Perlen durch seine Finger gleiten, dann sah er Clara auffordernd an.
"Ich bin mir sicher, dass Lorainne jedes Gebet gebrauchen kann."

Vindariel:

Das Wetter und die Witterung schienen sich der Stimmung der Reisenden angepasst zu haben. Es war kalt, nass und grau. So drückte das Wetter zusätzlich noch auf die ohnehin schon gedrückte Stimmung. Nach einer relativ kurzen Nacht, hatte Vindariel ihre wichtigsten Habseligkeiten in den Satteltaschen ihres Pferds untergebracht und sich dann schweigen neben Yale in den „Trauerzug“ eingereiht. Es war weniger der Umstand, dass Lorainne verstorben war – Menschen starben nun einmal, aus dem Blickwinkel ihres Volkes war dies ein Umstand, an den man sich nach ersten 100 Jahren gewöhnt hatte – sondern, wie sie gestorben war. Sie erinnerte sich an den Ausspruch eines Reisegefährten, den sie auf einer ihrer ersten Reisen getroffen hatte. „Ich fürchte mich nicht vor dem Tod, denn dann bin ich bei den Göttern…das Sterben ist es, was mir Angst bereitet.“ Unter den gegebenen Umständen und in Anbetracht der jüngsten Ereignisse verstand sie diese Aussage nun umso besser. Niemand sollte alleine und zurückgelassen sterben, die letzten bangen Moment ohne eine stützende Hand oder eine beruhigende Stimme verbringen müssen. Vindariel sah sich kurz um, ihre lichttaler Reisegefährten waren alle – mehr oder weniger – unversehrt aus dem Kampf zurückgekehrt. Eigentlich ein Grund zur Freude, doch diese wollte sich bei ihr nicht einstellen. Es war reines Glück, dass es nicht mehr Opfer zu beklagen gab. In einem ruhigen Moment, würde sie die Geschehnisse noch einmal Revue passieren lassen um herauszufinden, an welcher Stelle ein anderes Handeln einen anderen Ausgang der Reise hervorgebracht hätte. Nun wartete sie ab, welche Folgen die Erkenntnisse und Ereignisse der Reise die nächsten Tage und Wochen mit sich bringen würden. Bei dem Gedanken daran war es ihr, als legte sich ein dunkler Schatten über sie und ihre Mitreisenden. Ihr Gefühl mochte sie trügen, aber sie fürchtete, dass diese Reise erst der Anfang von einer unheilvollen Reihe Ereignisse sein würde und das nächste Mal würden sie vielleicht nicht so „glimpflich“ davon kommen. Schweigend und in Gedanken ritt sie weiter. 

Nicole:
Ein kurzes, kaltes Lächeln, was durch den Schleier verborgen bleiben würde, ziert das Gesicht der jungen Frau.
„Natürlich, ich folge euch.“

Dann folgt die in gebührendem Abstand. In der Kapelle angekommen sucht sie sich einen geeigneten Ort und würde es Vanion gleich tun und entweder stehen oder knien.
Sie legt die Hände ineinander und nickt nur, bei den Worten Vanions.
Dann schließt sie die Augen. Ob sie betet oder einfach nur still hier verweilt, kann man nicht erkennen.

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