Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium
La Follye- Besuch im Spätherbst
Tabea:
Überrascht blickte Enid auf. "Danke! Es ist nicht selbstverständlich jemanden in sein Zuhause einzuladen, wenn man selbst nicht da ist."mit einem Grinsen fügte sie hinzu "und dann noch Kekse!" Sie gähnte und trank dann ihren Becher aus. "Du hast recht. Es ist Zeit zum Schlafen." Sie zog dem kleinen Waldgeist noch einmal die Decke zurecht und suchte sich dann selbst einen Platz zum Schlafen.Noch eine ganze Weile wirbelten Gedanken in ihrem Kopf herum bis sie schließlich in einem unruhigen Schlaf fiel.
Anders:
Anders zog sich in ihr Schlaf erst zurück. Eine kleine Ansammlung von Strohsäcken, mit verschiedenen Fellen und Decken. Auch sie lag eine Weile wach, lauschte Springer lautem Atmen und den unruhigen Bewegungen von Enid bis sie schließlich einschlief.
//Ist doch mehrwüridg. Kann es sein das du mich zu ihr geschickt hast Askar? Weil du einfach wusstest, dass sie gerade jemanden braucht der für sie da ist und ich das gerne mache? Wenn ja hast du einen sehr guten Riecher. Naja musst du wahrscheinlich auch. Du bist ja ein Wolf. Ich glaube es tut ihr gut, an diesem Tag nicht allein zu sein. Weißt du. Ich bin mir sicher, dass sie auch bei allen anderen Mitgliedern des Bundes hätte bleiben können. Keiner hätte sie vor die Tür gesetzt. Es hat nur keiner gefragt. Wie gut das ich so viel Frage. Und ich glaube auch, dass es ganz wichtig ist das sie an diesem ersten Jahrestag nicht allein ist. Das erste Mal ist immer das wichtigste, weil sich dannach so schwer Gewohnheiten entwickeln. Sie tut mir so Leid, weil sie sich so sehr die Schuld gibt. Als wäre sie ein Unglücks ringer. Niemand sollte das von sich denken! Sie ist so sanft und umsichtig. Ich meine schau dir an wie sorgsam sie mit dem kleinen Waldgeist umgeht. Ich hoffe es geht ihr ab morgen zumindest ein Stückchen besser. Wenn du kannst Askar, schick ihr bitte einen schönen Traum und das Gefühl das sie hier sehr willkommen und nicht allein ist. Und das sie es auch nicht sein muss wenn sie es nicht will. Weil sie verdient nicht allein zusein. Zeig ihr einfach das ihre Freunde für sie da sind. Und wenn du kannst grüß Lorainne bitte von mir. Sag ihr ich vermisse sie furchtbar und das ich wünschte sie wäre hier. Sag ihr... Das ich sie lieb habe und hoffe sie irgendwann wieder zu sehen. Sag ihr sie soll Julé grüßen und Silas und Benjen. Das sag ich ihr morgen zwar auch aber manchmal war sie ein bisschen vergesslich. Und sag ihr das ich hoffe, dass sie jetzt endlich glücklich ist. Und wenn du dann noch Zeit hast... Kannst du mir nochmal den Traum schicken wo ich eine Motte war? Ich kann mich nämlich nicht mehr daran erinnern wie Vorhänge schmecken und als Mensch schmecken die nur staubig. Schlaf gut Askar. Und grüß deine Familie von mir. //
Kurz darauf drehte sich Anders zur Seite und schlief tief und fest ein.
Tabea:
Enid wurde dadurch geweckt, dass sie angestupst wurde. Es war der kleine Waldgeist, der ungeduldig an ihrem Ärmel zupfte. Enid schüttelte den Schlaf ab und schälte sich aus den Decken. Schmunzelnd beobachtete sie das kleine Geschöpf, das Springer gerade einen Apfel zusteckte. Enid spürte die Rastlosigkeit des kleinen Waldgeistes, dass es ihn wieder zu seinem Heimatwald zog. Sie musste an ihre erste Begegnung denken. Siiri, die Schamanin, hatte sie einst kritisch gemustert und dann geäußert, dass es ihr doch ganz gut tun würde, gelegentlich für jemanden zu sorgen. Ein paar Tage später war der kleine Waldgeist aufgetaucht, begleitete sie eine kurze Zeit, und verschwand dann wieder. Im Laufe der Jahre hatten sie inzwischen einiges zusammen erlebt.
Der kleine Waldgeist streichelte Springers Hals und hüpfte dann zu Anders, um sich zu verabschieden. Dann blickte er Enid an und streckte die Hand aus. Gemeinsam gingen sie noch ein paar Schritte in den Wald. Der kleine Waldgeist lächelte ihr noch einmal zu, winkte zum Abschied und verschwand schließlich zwischen den Bäumen.
Enid schaute ihr noch eine Weile hinterher. Es war gut, dass das kleine Wesen sich wieder zurück zog. Enid hätte nicht gewollt, dass sie diesen traurigen Tag heute mit ihr verbrachte.
Sie drehte sich um und ging wieder in Richtung Hütte zurück, als das, was ihr schon klar gewesen war, sie noch einmal mit voller Wucht erfasste, wie ein Schlag in die Magengrube. Heute vor einem Jahr war der Tag, an dem Lorraine, ihre Bundesgenossin, gestorben war.
Anders:
Noch gähnend hatte Anders sich von dem freundlichen kleinen Geschöpf verabschiedet. "Nimm dir ruhig ein paar Nüsse mit und pflanz sie irgendwo ein.", murmelte sie. Sie zog die Decke enger um sich. Die Luft die durch die Tür strömte war klar und kalt und das Feuer war herunter gebrannt. Springer erhob sich schnaubend aus dem Heu, schüttelte sich und trottete dann mit gesenktem Kopf zur Tür. Er passte gerade so hindurch und kurz darauf konnte man das mit Reif bedeckte Gras unter seinen Hufen knirschen hören. Auch wenn sie am liebsten noch gar nicht aufstehen wollte, huschte die Kenderin schnell zur Feuerstelle um das Feuer wieder anzufachen. Über sich konnte sie ein Rascheln hören.
Dann ging sie mit einem Topf zum Wasserfass um etwas Wasser für das Frühstück zu schöpfen. Unterwegs sammelte sie ein großes Glas ein in dem ein merkwürdiges Geschöpf auf und abschwebte.
"Guten Morgen Limarin. Ich hoffe du hast gut geschlafen.", gähnt sie halblaut. Als der Topf über dem Feuer hing drehte sie sich zur Tür um die immer noch offen stand. "Irgendwann lernst du noch, dass du die Tür wieder hinter dir zuziehen sollt Springer. Wozu habe ich da extra ein Seil... Oh Guten Morgen Enid. Wie hast du geschlafen?"
Tabea:
"Guten Morgen." Enid hatte Springer Platz gemacht und zuckte als Antwort mit den Schultern. "Hm. Und du?". Sie schloss die Tür und setzte sich ans Feuer. "Ach so." Sie stand wieder auf und kramte in ihrer Tasche. "Ich hab hier noch was Käse. Und Nüsse. Und auch was Brot." Sie setzte sich wieder, machte aber keine Anstalten zu essen.
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