Autor Thema: So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.  (Gelesen 38747 mal)

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Offline Berengar von Thurstein

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Schließlich hob sich der Nebel, und wie in jedem Winter, wenn jene seltsamen Zusammenkünfte irgendwo im nirgendwo vorüber waren, begannen sich die Reisenden in alle Winde zu verstreuen. Hin zu den Orten, die sie eigentlich hatten erreichen wollen. Man wünschte sich gegenseitig eine sichere Reise und bis zu einem Wiedersehen alles Gute. Berengar verabschiedete sich von Yale, Falk, Amalie und Dariana, die sich bereits auf den Weg nach Hause machen würden. Auch viele der anderen kannte er inzwischen, und so galten seine guten Wünsche auch ihnen. Schließlich stand er gegen Mittag vor der Schutzhütte und wartete auf die letzten Reisenden. Die wehrenden Streiter vom Spital der Gnadenvollen Mutter waren am Abend zuvor wortlos zu der stillen Übereinkunft gelangt, dass ihr Weg eine kurze Weile geeint nach Caldrien führen würde. Ob auch Anders mit ihnen gehen würde, war nicht so ganz klar gewesen. Seine Gefährtin war in diesen Tagen sorgenvoll gewesen, und vielleicht würde sie nach den Ereignissen erst einmal Zeit für sich brauchen.

Als er den Blick über die Felder, Bäume und Hügel der Umgebung schweifen ließ, überkam ihn einmal mehr Heimweh. Er wusste nur nicht, wo es ihn in seinem Innersten hinzog. Sehnte er sich nach Thurstein-Köhlersruh? Oder nach Ehrenfels in Andergast… Schließlich hörte er Schritte hinter sich den Weg hinauf kommen und wandte sich um, nun wieder mit Ruhe im Blick, und nur einem Anhauch vom Kummer im Blick.
"Der Krieg hinterlässt uns um so Vieles ärmer, als er uns vorgefunden hatte."

"Jemand, der behauptet, er kenne keine Furcht, ist entweder ein Narr, oder ein Lügner."

Offline Francois

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #1 am: 10. Feb 20, 09:18 »
Francois hatte am Abend lange mit Enid geredet, über alles Mögliche.
Die Nacht war ruhig, und so war er relativ früh auf, packte seine Sachen zusammen und machte sich abmarschbereit.
Er holte sich an der Hüttenküche einen  Kaffee und begab sich nach draussen. Er stellte sich neben Berengar und betrachtete die Landschaft, die friedlich vor ihnen lag.

„Bonjour, Chevalier.“
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Offline Berengar von Thurstein

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« Antwort #2 am: 10. Feb 20, 12:11 »
"Guten Morgen, Sergeant." Berengars Stimme blieb ruhig. Eine kurze Weile sahen sie beide einfach übers Land und schwiegen. Berengar meinte oft, Francois könne das deswegen so gut, weil ihm die vielen unbedeutenden Vorträge selbstverliebter Leute so dermaßen gegen den Strich gingen. Dem Ritter schlug die Stille jedoch viel früher als ihm lieb war auf den Magen, und so sagte er schließlich, "Ich wüsste nicht, wie ich ohne Begleitung den Weg nach La Follye auf mich nehmen sollte. Wie ich Fulk unter die Augen treten sollte. Ich kann Enid so gut verstehen. Für keine meiner bewussten Taten habe ich mich jemals so schlecht gefühlt, wie für diese Sache, die ein anderer verschuldet hat." Kurz hielt er inne, dann fügte er leise an, "Ich habe mich sehr gefreut dich wohlauf zu sehen. Eigentlich sehen wir uns viel zu selten."
"Der Krieg hinterlässt uns um so Vieles ärmer, als er uns vorgefunden hatte."

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Offline Francois

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« Antwort #3 am: 10. Feb 20, 19:32 »
Francois sah Berengar von der Seite an. Der Ritter war im letzten Jahr gealtert, nicht äusserlich, aber von der Verfassung. Es war diese Form der Alterung, die auf besondere Ereignisse folgt. Das Gute an ihr war, dass sie wieder vergehen konnte.

„Keiner der Anwesenden hatte Schuld an dem was passiert ist, und das wisst ihr sehr gut, Chevalier. Aber ich kann euren Gedankengang sehr gut nachvollziehen. Glücklicherweise seid ihr ja auf dem Weg dorthin nicht allein. Eier Knappe begleitet euch doch sicher?!“

Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Ich habe mich auf gefreut, euch gesund zu sehen,Chevalier. Und oui, die Treffen sind viel zu selten. Aber das bringen unsere Dienste nuneinmal mit sich...leider...“
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Offline Berengar von Thurstein

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #4 am: 10. Feb 20, 19:53 »
"Am Ende hat der Schuldige seinen Preis dafür gezahlt, dass er diese Kreatur beschworen hat." Er straffte sich etwas. Diese Melancholie, immer dann, wenn er ohne Ablenkung an Lorainnes Schicksal denken musste, war ihm unangenehm. "Ich will ehrlich sein, ich hatte gehofft, dass wir gemeinsam dorthin gehen. Wir beide, Ulric, Enid und Branwin. Vielleicht auch Anders, wenn sie die Gesellschaft im Moment verträgt. Ich habe das Gefühl, die Sache zwischen Vanion und Sasha nagt sehr an ihr."

Er löste den Blick von der Gegend und wandte sich Francois nun ganz zu. "Ich lasse mich vielleicht für diesen Sommer nach Voranenburg versetzen. Wir haben dort ein Feldlazarett stationiert. Vielleicht stimmen der graf von Quellengrund und der Bannerherr der Ostmarschen ja zu."
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Offline Francois

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« Antwort #5 am: 10. Feb 20, 21:25 »
Francois bedachte den Ritter mit einem längeren Blick als eigentlich nötig.

„Alors,ich muss eh grob in die Richtung... und in Anbetracht dee derzeitigen Lage kann ich es kaum verantworten, wenn Freunde allein reisen.“

Francois war wohl bewusst, dass die Sichtweise verdreht war. Aber nun ja...

„Madame wird sicher Verständnis haben, dass ich Enid nicht allein  reisen lassen möchte.“
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Offline Tabea

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #6 am: 10. Feb 20, 21:39 »
Als Enid aufwachte musste sie sich erst einmal orientieren. Ach ja, der Nebel... Und die Hütte. Sie spürte dass ihr der Abend unter Freunden gut getan hatte. Ein Blick aus dem Fenster zeigte dass der Nebel dich verzogen hatte und ein klarer kalter Wintertag bevorstand. Rasch zog sie sich an und packte ihre wenigen Besitztümer zusammen und ging die Treppe hinunter. Sie freute sich über das angebotene Frühstück und griff zu.  Durch ein Fenster sah sie Berengar und Francois draußen stehen. Kurz zögerte sie und überlegte ob sie wohl stören würde, warf dann ihre Bedenken beiseite und trat zu den beiden hinaus. sie hörte Francois letzten Satz. "Na das will ich doch hoffen!" Kommentierte sie und fügte mit leicht gerunzelter Stirn hinzu "Ich kann schon auch auf mich allein aufpassen!"

Offline Francois

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #7 am: 10. Feb 20, 22:04 »
Francois drehte sich um und entgegnete mit todernster Miene „Oui, das weiss ich. Ich wollte die Strauchdiebe vor dir bewahren, nicht umgekehrt...“
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Offline Tabea

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #8 am: 11. Feb 20, 13:20 »
Enid blickte ebenso ernst zurück. "Das rettet sicherlich Leben." Sie ließ den Blick über die Umgebung schweifen. "Der Nebel hat sich verzogen, das ist gut. dann können wir ja bald aufbrechen. Habt ihr schon gefrühstückt?"

Offline Berengar von Thurstein

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #9 am: 11. Feb 20, 17:22 »
Berengar sah Enid an, während sie sich mit Francois unterhielt und lächelte aufrichtig. Auf ihre Frage hin nickte er schweigend und sah sich dann noch einmal die Gegend an. "Immer wieder seltsam dieser Nebel." Dann wandte er sich wieder den beiden zu und ging im Kopf seine Reiserouten und nahen Pläne noch einmal durch.
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Offline Francois

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« Antwort #10 am: 11. Feb 20, 17:31 »
Francois unterdrückte ein Grinsen und warf einen Blick in seinen Becher, der fast leer war. „Angefangen... Hast du es sehr eilig? Wir sollten jedenfalls schauen, dass wir Marschverpflegung auftreiben. Wie hast du geschlafen?“
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Offline Tabea

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #11 am: 11. Feb 20, 19:13 »
Enid erwiderte Berengars Lächeln. Bei der Erwähnung des Nebels wurde sie jedoch wieder ernst. "Ja, ich mag es auch gar nicht, wenn ich mit so merkwürdig...magischen..." Sie verzog das Gesicht als hätte sie etwas Ekliges gegessen, ..."Vorkommnissen in Kontakt bin! Andererseits... Es hat mich hierher zu Freunden geführt, also war was Gutes dran. Hm."
An Francois gewandt antwortete sie "Proviant ist immer gut! Ich habe hier gut geschlafen." Sie wirkte fast ein wenig überrascht.

Offline Francois

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #12 am: 12. Feb 20, 11:46 »
„Alors, c‘est bon.“

Wenn er die Verwunderung bemerkt hatte, so ging Francois nicht darauf ein. Offensichtlich irritierte es manche Leute doch, wenn er einfach mal freundlich wegen Kleinigkeiten nachfragte.

„Vielleicht können wir ja von hier etwas bekommen. Ich werde einmal nachhören. Der Kaffee ist eh leer.“

Damit verschwand er im Inneren.
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Offline Bran

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #13 am: 12. Feb 20, 12:11 »
Der Morgen hatte sich schon seit einer Weile angekündigt. Erst durch das verhaltene Singen der Vögel, dann durch Schritte und allgemeine Aufbruchsstimmung in der Hütte. Bran öffnete mit Mühe ein Auge. Dann das andere. Er wusste noch, dass er mit Francois am Abend einiges von seinem Branntwein vernichtet hatte. Und sie hatten über etwas geredet. Sicherlich sie hatten über vieles geredet. Krieg und Frieden, Liebe, Lieder und so weiter. Doch irgendetwas wichtiges fiel ihm einfach nicht ein.
Seufzend schlug er die Decken zurück und stand auf. Der Raum schwankte ein wenig um ihn als er aufstand. Mit Bruche angetan tappte er zum Abort und zur Quelle um klar zu werden.
Nachdem er in seinem Gambeson steckte, war er wieder halbwegs wach und begab sich nach unten. Sein Humpen stand noch im Gastraum und irgendein Scherzbold hatte ihm wohl gestern Wasser hineingefüllt. Naja, vielleicht war Wasser gerade genau richtig...
Mit dem Humpen wollte er gerade nach draußen gehen und frische Luft schnappen, als der Weibel hereinkam.
"Morgn." sagte Bran nur und nickte ihm zu.
Double Tap!!!

Offline Francois

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« Antwort #14 am: 12. Feb 20, 17:08 »
Francois warf Bran einen skeptischen Blick zu.
„Bon jour, Bran. Ça va?“
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