OT: Diese Ereignisse finden IT am Tag der Engonien-Taverne (welche OT am 24. Oktober stattfindet) Mittags statt.
Der Marktplatz war überfüllt mit Menschen alle drängelten sie sich dicht an dicht vor der Tribüne vor dem Rathaus, die sonst nur für große Feste aufgebaut wurde. Bestimmt 5000 Menschen und trotzdem hätte man eine Stecknadel fallen hören, als Richard Brin von Fingara von einem halben Duzend Reichsgardisten eskortiert auf die Tribüne trat. Der Kommandant sah nicht mehr so gut aus, wie der einst strahlende Ritter, der vor über 6 Jahren in diese Stadt gekommen war. Aber in seiner Miene lag Entschlossenheit und ließ den Mann erkennen, der er einst gewesen war.
Ein paar Hunde bellten und ein paar Kinder weinten, aber sonst war es totenstill auf dem Marktplatz, als die kraftvolle Stimme des Oberkommandierenden der Tangarianischen Reichsgarde, die sonst hunderte Soldaten in der Schlacht führte, über den Platz schallte.
Engonier!
Barad Konar hat eine Armee von mehr als 6000 Soldaten geschickt um Fanada zu erobern. Sie werden in sieben Tagen hier sein. Heute morgen überbrachte ein Bote die Bedingungen.
Barad Konar fordert die sofortige und bedingungslose Kapitulation der Stadt. Jeder, dem nachgewiesen werden kann mit dem Widerstand gemeinsame Sache gemacht zu haben soll durch den Strang den Tod finden. Jeder, der nachweisen kann treu zu ihm gestanden zu haben bleibt am Leben, wenn sie ihm die Treue geloben. Alle, die ihm die Treue geloben dürfen so viel mitnehmen, wie sie tragen können und werden nach Middenfelz umgesiedelt. Fanada wird von allen Zivilisten bereinigt und zur Ordensstadt umgebaut um als Grenzfeste gegen ausländische Invasoren zu dienen.
Richard machte eine Pause und blickte in die Menge, in sicherer Erwartung, dass sofort riesiger Tumult ausbrechen würde und ihr niemand mehr verstehen könnte. Aber er musste lange darauf warten. Mehrere Sekunden lang blickten sich die Bürger nur fassungslos an, bis sich einige zarte Stimmen erhoben und ein wahre Lawine in Gang setzten.
Minutenlang redete alles durcheinander. Ein ohrenbetäubender Tumult in der niemand das Wort von einem anderen verstand, wenn es nicht laut geschrien wurde. Selbst das Horn, das einer der Reichsgardisten nach einer guten Weile erschallen ließ trug mehr zum Lärm bei, als dass ihm jemand Beachtung schenkte.
Langsam und wirklich langsam ebbte der Lärm ab und alle wendeten sich wieder dem Kommandanten zu, Flehen und Hoffnung in den Augen.
Die Nachricht, war an mich gerichtet, aber ich werde euch die Entscheidung überlassen. Wenn ihr heute, nach Dämmerung mit Kerzen und Fackeln auf diesen Platz kommt und ihr den Platz so hell erleuchtet, wie am Tage, dann wird die Reichsgarde bleiben und kämpfen.
Vereinzelte Jubelrufe kamen aus der Menge, doch eine Handbewegung brachte sie wieder zum Schweigen.
Oder ihr kommt nicht zum Platz. dann wird die Reichsgarde noch morgen die Stadt verlassen und dem Lupus Umbra im offenen Felde entgegentreten und ihr könnt die Stadt in einer Woche Barad Konar übergeben
Ein großes Stimmengewirr und Buh-Rufe fingen an in der Menge aufzuwallen, aber auch die wurden durch eine knappe Geste schnell unterdrückt.
Aber macht euch keine falschen Hoffnungen. Wir sind nur 400 und können die Stadt nicht gegen eine Armee halten. Wir werden sterben und die Stadt wird fallen.
Die einzigen, die euch jetzt noch helfen können seid ihr selber.
Kommt nicht zu mir und fragt, wie ich euch helfen und beschützen kann. Sondern fragt euch selbst, wie ihr euch helfen und Engonien beschützen könnt.
Wenn IHR diese Stadt, eure Familien und unser Land nicht beschützt, dann wird es niemand tun.
Ihr hab die Wahl. Entweder die Stadt bleibt dunkel und ihr kapituliert oder die Stadt wird heute Nacht hell und ihr verteidigt sie. Jeder, der eine Waffe halten kann wird eine bekommen und wir werden euch zeigen, wie man sie benutzt.
Ich erwarte eure Entscheidung. Jeldriks Hand über euch alle.
Und während auf dem Platz ein riesiger Tumult ausbracht, immer wieder von einzelnen Jeldrik Rufen unterbrochen, wandte sich Richard auf dem Absatz um und ließ die Menschen alleine.