Autor Thema: "Zum gescheckten Hund" - Hegens Zimmer  (Gelesen 5156 mal)

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"Zum gescheckten Hund" - Hegens Zimmer
« am: 13. Feb 07, 22:46 »
Seltsam. Jemand hatte, offensichtlich im Laufe der Nacht, einen Umschlag unter der Tür hindurch geschoben.
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Offline Hegen

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Re: "Zum gescheckten Hund" - Hegens Zimmer
« Antwort #1 am: 14. Feb 07, 08:48 »
Hegen runzelt ein wenig die Stirn, stellt fest, dass das für einen leichten Kater nicht gut ist, darum lässt er es wieder, fischt den Umschlag vom Boden auf und schaut ihn sich genau an, bevor er ihn öffnet.
Wahrscheinlich von den Damen, in der Art von: Lieber Hegen, du warst nicht eine Stunde vor Sonnenaufgang beim Frühstück, also sind wir ohne dich in die Stadt, bummeln.
"Wenn mehr von uns Heiterkeit, gutes Tafeln und klingende Lieder höher als Gold schätzen würden, so hätten wir eine fröhlichere Welt."
Thorin Eichenschild

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Re: "Zum gescheckten Hund" - Hegens Zimmer
« Antwort #2 am: 14. Feb 07, 09:50 »
Herr von Burghorst steht in gedruckten Lettern auf dem Umschlag.
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Offline Hegen

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Re: "Zum gescheckten Hund" - Hegens Zimmer
« Antwort #3 am: 14. Feb 07, 10:23 »
"Von"? Wohl eher "aus", denkt er bei sich. Doch dann fällt ihm der Artikel in der Postille wieder ein, und die Häarchen auf seinen Unterarmen richten sich auf, als er den Umschlag öffnet.
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Thorin Eichenschild

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Re: "Zum gescheckten Hund" - Hegens Zimmer
« Antwort #4 am: 14. Feb 07, 13:09 »
Herr Hegen aus Burghorst,

wir machen Euch das Angebot Eures Lebens! Findet Euch zur nächtlichen ersten Stunde der kommenden Nacht auf dem Südfriedhof am Grabe des van Teuben ein.
Kommt alleine und informiert niemanden über den Inhalt dieses Briefes! Es soll Euer Schaden nicht sein...

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Offline Hegen

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Re: "Zum gescheckten Hund" - Hegens Zimmer
« Antwort #5 am: 14. Feb 07, 15:09 »
Gedruckte Lettern - wer verfügt denn über eine Druckmaschine? Doch wohl nur die Postille! Aber wieso sollten die mich so heimlich treffen wollen - ich wäre eh bei denen vorstellig geworden. So viele Fragen...

Hegen betrachtet Brief und Umschlag noch einmal nachdenklich und verbrennt beides sorgfältig im Ofen. Innerlich bereitet er sich auf das Treffen in der Nacht vor - seinen Reisegefährten sagt er nichts davon, ganz so, wie es der unbekannte Briefeschreiber gefordert hat. Irgendwann am Nachmittag fragt er wie beiläufig den Wirt danach, wo auf dem Südfriedhof eigentlich der alte Bürgermeister begraben ist.

Am späten Abend verabschiedet er sich von der Gesellschaft und geht auf sein Zimmer.
Mit einem unguten Gefühl im Magen legt er seine komplette Rüstung an und legt zuletzt noch den dunkelgrünen Mantel um die Schultern.

Dergestalt ausstaffiert begibt er sich auf den Friedhof zum Grab des verschiedenen Bürgermeisters.
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Re: "Zum gescheckten Hund" - Hegens Zimmer
« Antwort #6 am: 16. Feb 07, 08:00 »
Zurück vom Friedhof:
Hegen legt erst ein wenig Holz in den Ofen nach, dann "schlüpft er in etwas bequemeres".
Schliesslich legt er das Paket vor sich aufs Bett und betrachtet es eine Weile, und schliesslich öffnet er es.
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Thorin Eichenschild

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Re: "Zum gescheckten Hund" - Hegens Zimmer
« Antwort #7 am: 18. Feb 07, 10:49 »
Es kommen diverse Seiten Papiere zum Vorschein, neueren und älteren Ursprungs, sowie ein kleiner und ein etwas größerer Umschlag.
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Re: "Zum gescheckten Hund" - Hegens Zimmer
« Antwort #8 am: 18. Feb 07, 16:13 »
Hegen schaut sich die beiden Umschläge an und überfliegt die Seiten, um dann zun entscheiden, dass er die losen Papiere als erstes komplett liest.
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Thorin Eichenschild

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Re: "Zum gescheckten Hund" - Hegens Zimmer
« Antwort #9 am: 18. Feb 07, 20:15 »
Die obersten Seiten scheinen in knappen Worten das Rittergut zu beschreiben, das auf Wunsch des mysteriösen Gönners Hegen in den Schoß fallen soll.
Eine Seite ist eine grobe Karte der Baronie Bregen und zeigt, dass das Lehen in der südöstlichsten Ecke der Baronie gelegen ist, genau dort, wo die Ahrn in Tiors Faust mündet. Eine weitere Seite zeigt grobe Skizzen vom Landgut und von der Wolfswacht.
Gemäß den folgenden Unterlagen umfasst das Landgut 1800 Morgen Land, davon sind etwa 900 Morgen Ackerland, auf dem Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Bohnen und Erbsen angebaut werden. Das Getreide wird in einer Wassermühle, die auch zum Landgut gehört, gemahlen. 720 Morgen dienen als Weideland und ungefähr 180 Morgen Forstland sollten ausreichen, um regelmäßig zartes Wildfleisch genießen zu können. 26 Bauernfamilien bestellen die Äcker und führen das Vieh auf die Weiden.


Das nächste Stück Papier scheint recht alt zu sein. Auf vergilbtem Grund zeigt es offensichtlich einen Zweig eines Stammbaumes, des Stammbaums der von Burghorsts, um genau zu sein.
Diese Seite zeigt den Zweig, der mit Haginbrecht von Burghorst beginnt, der scheinbar der Ur-Ur-Ur-Großvater des verstorbenen Ritters gewesen sein muss. Haginbrecht muss am 13. des 9. Mondes 124 n.J. geboren sein und hatte zwei Söhne, Adalbert (geb. am 1. Tag des 4. Mondes 145 n.J.) und Henrik (geb. am 27. Tag des 2. Mondes 147 n.J.). Adalberts Zweig führt zum besagten Ritter, dessen Lehen nun vakant ist, wogegen Henriks Zweig verdorrt zu sein scheint. Sein Name ist sogar mit dem Schutzzeichen Alamars überschrieben worden. Mit blauer Tinte, die nicht zu diesem Dokument passen möchte, wurde der Name ein weiteres mal durchgestrichen und rechts daneben

Heinrich, geb. am 27. Tag des 2. Mondes 147 n.J., gezogen in die Fremde
Wie beauftragt Ihr Ur-Ur-Großvater, Herr Hegen


geschrieben.


Ein weiteres Dokument, offensichtlich vom selben Alter, scheint ein langweiliger Bereicht zu sein, aber einige Zeilen wurden markiert und erregen Hegens Aufmerksamkeit:

Leider verliert sich die Spur von Haginbrechts zweitem Sohne in der Fremde. Zur alljährlichen Turney 168 n. J. an der Markgräfin Hofe zu Ahrnburg zeichnete sich junge Ritter Heinrich der Edlen Lorelei von Feuerklinge so ergeben, dass er mit den Farben der Dame gleich nach seiner Genesung auszog um in fernen Reichen als fahrender Jeldrike und Lupus Rubeo zu dienen und durch Heldentat ein eigenes Lehen zu erhalten.
« Letzte Änderung: 18. Feb 07, 21:08 von Krisz »
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Re: "Zum gescheckten Hund" - Hegens Zimmer
« Antwort #10 am: 18. Feb 07, 20:48 »
"Faszinierend..." murmelt Hegen bei sich und wendet sich dem kleineren der beiden Umschläge zu.
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Re: "Zum gescheckten Hund" - Hegens Zimmer
« Antwort #11 am: 18. Feb 07, 20:56 »
Im kleineren Umschlag scheint sich etwas Festes zu befinden. Geöffnet und auf den Kopf gestellt gleitet Hegen ein Amulett in die offene Handfläche. Es besteht aus purem, klarem Kristall und zeigt das Gesicht einer elfenhaft schönen Frau - vielleicht das der Edlen Dame, um deren Gunst zu erlangen Heinrich von Burghorst dereinst auszog? Ein einfaches Lederband dient scheinbar als minderwertiger Ersatz für eine Kette, um sich das Amulett umhängen zu können. Jetzt fällt Hegen auch das Zettelchen auf, dass nicht aus dem Umschlag rutschen wollte.

Man wird wissen, das Haginbrechts zweiter Sohn Heinrich dieses Amulett gut sichtbar trug.
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Re: "Zum gescheckten Hund" - Hegens Zimmer
« Antwort #12 am: 18. Feb 07, 21:20 »
Verwundert und bezaubert schaut Hegen das wunderbare Amulett eine zeitlang an, dann wendet er sich dem großen Umschlag zu.
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Re: "Zum gescheckten Hund" - Hegens Zimmer
« Antwort #13 am: 18. Feb 07, 21:23 »
Nun bleibt nur noch der große Umschlag übrig, der einen seltsamen Duft verströmt, so wie nach Blumen, und der versiegelt ist. Mit dem Siegel des Lupus Umbra.
Es kommt ein Brief zum Vorschein,  offensichtlich der Ursprung des Duftes, der nun ganz klar als Rosendurft zu erkennen.

Herzallerliebste Carmen,

meine Gedanken kreisen Tag und Nacht nur um Dich, seitdem ich mich in den dunklen Tiefen deiner Augen verloren habe. Du bist so unglaublich schön, ich kann es kaum mehr erwarten, bis ich endlich wieder nach Fanada geschickt werde und ich Dich sehen darf, selbst wenn es nur des Nachts und heimlich ist. Vor Sehnsucht kann ich weder essen noch trinken - nicht einmal Met bringe ich über meine Lippen. Ich möchte immer bei Dir sein - selbst wenn es nur als Knecht wäre, ich bräuchte weder Land noch Schwert und wäre schon zufrieden, wenn ich Dir ab und zu Augen und Stirn küssen dürfte. Drum bitte ich Dich, lass un gehen, weit weg, wo wir frei von alten Verpflichtungen ein gemeinsames Leben führen können!

In sehnsüchtiger Erwartung auf Deine Antwort,

Dein Ulf
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Re: "Zum gescheckten Hund" - Hegens Zimmer
« Antwort #14 am: 20. Feb 07, 11:20 »
Hegen runzelt die Stirn und studiert lange Zeit weiterhin den Inhalt des Päckchens.
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