Selten hatte sie die Baronin soviele Schimpfworte und Verwünschungen in so wenigen Sätzen sagen gehört und das brachte sie zum Lachen.
Unbeschwert kicherte sie vor sich hin:"Ihr sprecht mir aus der Seele, was Roquefort betrifft. Aber Geld wird nicht nötig sein- zumindest nicht für mich. Mein Onkel in Marnois unterstützt mich schon mit allen Mitteln die er hat. Er hat auch schon versucht beim Baron ein gutes Wort für mich einzulegen, aber sie sind nicht die besten Freunde, n´est pas? Ich wette Blanchefleur lässt das alles weiter so laufen, nur um meinen Onkel zu treffen. Dass Marnois sich damals auf die Seite von Beauchamps geschlagen hat, wird man hier nicht so schnell verzeihen und in den Augen von Blanchefleur hat mein Vater einen Fehler gemacht, als er ausgerechnet eine der Marnoistöchter geheiratet und sich für sie zum Narren gemacht hat. Nicht umsonst hat man ihn "le Folie" genannt. Ich weiss zwar nicht, ob unser Name daher rührt, doch wenn es so ist, wüsste ich gerne, was meine Vorfahren alles anstellen mussten, um diesen zweifelhaften Ruhm zu ernten."
Dann wurde sie wieder ernst:"ich kenne Blanchefleur nicht, ich habe ihn bisher zweimal gesehen, aber man erzählt sich, dass er Pierres Tod immer noch nicht verwunden hat- er erinnert Euch an seinen jüngsten Sohn? Er war einmal Knappe bei Simon und ritt mit uns in Brega, mit den Männern seines Vaters."
Der unbeschwerte Ausdruck verschwand und dunkle Schatten legten sich für einen Moment unter ihre Augen.
"Was Simon angeht:" Es wäre mir eine Ehre, wenn ihr in mir anvertraut. Ich glaube wirklich, dass er in Bourvis genesen kann, und wenn nicht, dann stirbt er wenigstens dort. Er wollte nie in der Fremde sterben, und wenn doch, dann sollten seine Männer ihn wieder nach Hause bringen, damit er dort an der Seite seiner Frau, im Grab seiner Familie beerdigt wird.. Wenn ihr ihn finanziell unterstützen wollt, werde ich mich da nicht einmischen, doch er sollte nichts davon erfahren, ihr wisst ja, wie stur er sein kann. Ausserdem wollte er den neuen Tiorsorden unterstützen, er hatte sogar überlegt, eventuell beizutreten, bevor.... merde!" Ihr Stimme verlor sich in einem Flüstern.