Autor Thema: Serin' 'Kai's Stallbox (Erste Stallbox)  (Gelesen 5635 mal)

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Offline Rogar

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Serin' 'Kai's Stallbox (Erste Stallbox)
« am: 04. Jan 07, 16:43 »
Wie bei den anderen handelte es sich hier um eine einfache wetterfeste Stallbox im großen Stallgebäude das etwa 40 auf 10 Schritt maß.

Darin befand sich wie üblich ein Futtertrog gefüllt mit recht kräftigen gequetschten Hafer und Rüben in der anderen hälfte und ein Wassertrog, der Boden war mit altem Heu ausgelegt, wurde aber recht oft ausgemistet.

Serin'Kai wie eigentlich jeder wußte war das Pferd des Hauptmannes. Viel zu Edel für einen Söldner, es stammte wohl aus einer teuren Zucht in Wiesenquell und war als Pfohlen für einen langen Dienst ausgegeben worden an Ihn. Nun war es vier Jahre alt und lediglich der Hauptmann ritt es auch. Selten gab es eine Reise auf der es zurück blieb und wenn er es am Zügel führen mußte, es hatte reichlich Strecke zurück gelegt und war an sich gut in Form, den sein Halter reißte gern und rastete gern wenn es Zeit gab.

Es war ein Kreuzung aus einem südländischen Pferd eines Kalifatsstaates in einem Wüstenreich und eines edlen engonischen Wiesenqueller Warmblut erzählte Rogar gern jedem, den es interessierte. Das Aussehen machte einem Adelsross alle Ehre und war eher außergewöhnlich, so trug es sandfarbenes Deckhaar mit schwarzem Langhaar und Aalstrich sowie schwarzen Beinen zur Schau, von drahtigem Wuchs mit edlem Hals und prächtiger Rückenform war es, ein vollendet trockener Kopf mit geradem Nasenrücken, breiter Stirn, großen braunen Augen und kleinen Nüstern vollendeten das malerische Bild. Ein wahres Prachtstück und das auch noch in solch seltener Farbe, für engonische Verhältnisse.

Nichts desto trotz hatte es sich in ein dickes Fell gepackt, das einem Caldrier wohl die Tränen in die Augen getrieben hätte und rote Bänder ins Deckhaar geflochten bekommen von der Schwester des Hauptmanns. Auch Kerifa war nicht besser, als Frau aus der Steppe. War ein gutes Pferd schon viel Wert und bedurfte Aufmerksamkeit.

Es sollte neben dem leidenschaftlichen kauen am einfachen Zaumzeug und eher eigenwilligem Verhalten, dennoch ein paar Eigenschaften besitzen auf die der Hauptmann großen Wert legte. Stolz und glücklich wie ein Schnitzel in der Pfanne hatte man Ihn oft auf dem Tier gesehen. In jüngster Zeit hatte es sich an Decke und einen Nasalschutz aus poliertem Kupfer gewöhnen müssen. Ein seltsamer schmuck und doch passte es zum Halter.

Angeblich beherschte es gar den stummen Wächter und das Zählen und hatte Ihn aus dem fernen Lodrien mit gebrochenem Bein durch die ganze Einöde gezogen. Oder ihn bewußtlos im Sattel Tage lang getragen bis es zu Ihm bekannten Ställen kam. Während andre Tiere eher scheuten vor dem Hauptmann hatten die beiden wohl ein gewisses Gespür füreinander entwickelt in den letzten Jahren. Und natürlich gab es auch über das Tier und seinen Halter ein paar Gerüchte auf den Straßen Zarbons.

Manchmal im frühen morgengrauen oder in tiefer Nacht hätte Rogar kleinen Mädels im Armenviertel eine kurze Reitstunde gegeben, angeblich hatte es den Hauptmann schützen gelernt. Der Reichsgarde war das Tier genauso Begriff geworden für eine Silouette in der Abenddämmerung. Seit einiger zeit sieht man es mit einer dicken tief schwarzen Decke aus tausenden kleinsten schwarzen Fetzen genäht, die an den vorderen Beinen auf beiden Seiten von drei roten Streifen geschmückt wurde und am Hinterteil von einem stilisierten silbern besticktem Wolfskopf geziert wird, wo das Brandzeichen saß. Angeblich ein Geschenk der Näherinnen und Huren des Armenviertels für Arbeit, was das auch immer für eine gewesen war.

Seit dem Jahreswechsel hat der Hauptmann sein Pferd irgendwo anders hingebracht, wo es ist weiß keiner.
« Letzte Änderung: 14. Mär 08, 18:46 von Rogar »
Dipl. - Ing. (FH) der Fachrichtung Architektur

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