Das Lager

[Jelena]

"Willkommen, Alvias Namenssucher!" grüßte Jelena ihren zweiten Lehrling mit einem Zwinkern.
"Genau richtig zum essen!" Sie schaufelte eine große Portion auf einen Teller und reichte ihn an Alvias weiter.

[Alvias]

"Habt Dank" nimmt den Teller und nimmt einen ersten bissen. "Köstlich und was den Namen angeht, dies wird sich wohl in ein paar Jahren ändern, denn bei unserer Sippe ist es so Brauch, dass ein Elf der sein 100 Lebensjahr vollendet, sein Name feierlich von seiner Familie oder seinem Lehrmeister verliehen." Nimmt sich dann wieder einige Happen.

[Jelena]

Jelena goß sich einen Becher Tee ein und machte es sich bequem: "Erzähl uns mehr von deiner Heimat, Alvias. Ich möchte mehr über dich und deine Herkunft wissen."

[Alvias]

"Wie ihr wünscht. Ich stamme aus dem fernen Calandur, Ein Elfenkönigreich weit ab der hiesigen Grenzen jenseits des Meeres.
Diese Insel bestehend aus 6 Regionen:
zum Ersten im Osten die endlosen Steppen: Heimat der edelsten Rosse, hier wo die Pferde noch wild umherziehen, zu Hause der besten Kämpfer zu Pferde. Hier würde es dir bestimmt gefallen, Meisterin.
Zum Zweiten im Süden die Hafenstadt: Ehemals eine Ansammlung von Dörfern in einer fruchtbaren Region. Mittlerweile fast eine grosse Stadt. Der einzige Zugang zum inneren See befindet sich mitten in dieser Stadt, gesichert durch die Marine. Ausserdem stehen die angesehensten und besten Kasernen hier.
In mitten dieses Sees steht der riesige Palast. Türme so hoch, dass sie aus jedem Winkel der Insel gesehen werden könnten. Ihre Farbe weisser als das weisseste weiss. Regierungssitz und Offiziersschule zugleich. Einzige Verbindung zum Festland führt nach Norden in die Wälder, aus der ich stamme. In dem schmalen Landstreifen, der die beiden Regionen verbindet, liegen einige kleine Dörfer. In einem davon lebte ich eine lange Zeit, und dort habe ich die Kräuterhexe getroffen, die mir mein alchimistisches Grundwissen vermittelte. Dort traf ich auch Xern, bevor er zur Armee ging.
Aber weiter zu den Wäldern. Diese Teilen sich in eine ösliche und eine westliche Seite, getrennt werden diese Bereiche durch eine grosse Handelsstrasse, die nach weit nach Norden in die unschuldige Ebene führt, ein riesiges Eisfeld, durch hohe Klippen und eine Mauer vor Angreifern gesichert, werden dort die Magier in den 4 Elementschulen und der einen Allgemeinen Schule ausgebildet.
Der Östliche Teil der Wälder ist komplett erkundet, die dort lebenden Waldelfensippen sind dem König treu ergeben. Sie bilden die Bogenschützen und Kundschafter der Armee.
Der westliche Teil ist Wildniss. Dort wird es immer bergiger je weiter man nach westen gelangt. In diesem Teil lebt meine Sippe. Auf Geheis des Ältestenrates brach mein Vater auf in das vorhin angesprochene Dorf auf. Wir sollten als Gesandte dienen und den Handel vorrantreiben. Unser Hain liegt noch nicht so tief in diesem Wald, aber weiter westlich, auf der Grenze zum düsteren Teil meiner Heimat steht der alte Wall. Ein Relikt aus der Zeit an der das Übel auf unserer Insel landete. Abtrünnige Elfen holten schreckiche Kreaturen ins Land: Orks, Goblins und Trolle. In windesleile eroberten sie das Gebiet, das nun bekannt ist als die Schattenlande. Aufgehalten wurden sie dort wo nun die beiden grossen Wälle stehen. Der alte Wall in Wäldern ist schon von Angriffen zerfressen und teilweise verfallen. Aufgehalten werden die Mächte nur durch Waldelfensippen, Flüchtlingen und Ausgestossenen, nur bekannt als die Dolche. Keiner traut sich in ihre Lande, sie sind unberechenbar. Angeblich sollen sie bei einigen Intrigen ihre Finger im piel gehabt haben. Der Wall im Süden ist noch intakt und schwer bewacht. Würde dieser fallen, stehen die Kreaturen inmitten der Hafenstadt. Über die trauen sie sich nicht, dafür ist die Flotte zu stark. Naja aber ihr habt hier in Engonien ja genug eigene Probleme."

[Jelena]

Jelena hörte aufmerksam zu und schmunzelte dann: "Endlose Steppen auf einer Insel? So die Göttin ein Einsehen mit uns hat, werde ich euch vielleicht einst meine Heimat zeigen können und da bedeutet endlos wahrlich endlos! Du bist also mit deiner Sippe in einem der wilderen Teile Calandurs aufgewachsen und dann gemeinsam mit deinem Vater als Botschafter in eines der zentraleren Dörfer gegangen? Hast du außer deinem Vater noch mehr Familie?"

[Alvias]

"Endlos vermögen sie wirklich nicht zu sein, nur so werden sie genannt." Er macht eine kurze Pause. "Nunja zu meiner Heimat, man hört vielerlei Leute von Wildniss sprechen, in Wirklichkeit aber ist dort der Wald nur etwas dichter und unüberschaubarer. Meine Sippe besteht im Kern aus drei Familien. Die drei Ältesten und Weisesten bilden den Ältestenrat, die Führung unserer Sippe. Sie beschlossen auch, dass eine Familie den Hain verlassen solle und den Kontakt mit der Aussenwelt herzustellen. Mein Vater meldete sich für dieses Unternehmen." Nach einer weiteren Pause
"Meine Familie besteht im Kern aus 4 Mitgliedern:
Meinen Vater, ehemaligen Bogenschütze in der königlichen Armee und neuerdings Gesandter unseres Hains bei den Hochelfen. In einem Dorf nicht unweit des königlichen Palstastes
Meine Mutter, Luna-Priesterin. Sie lernte meinen Vater nach einer Schlacht gegen die Dunklen in einem Lazerett kennen, kurze Zeit später zogen sie sich in die Heimat meines Vaters zurück.
Meinen älteren Bruder, der bestrebt ist in die Fussstapfen unseres Vater zu treten. Hat seinen Grunddienst in der Armee absolviert und lernt danach die Praktiken eines eines Gesandten.
Und meine Wenigkeit, Grundausbildung im Bogenschiessen absolviert, danach Schüler einer alten "Kräuterhexe" und immoment Gesandter Calandurs in Engonien und Schüler deiner, Meisterin.
Zu dem noch einige Cousins, Cousinen, Grosseltern, Onkeln, Tanten usw. aber die alle aufzuzählen würde Tage brauchen."
Er hielt kurz inne, seufze einmal und erzählte:
"Naja nur leider leben nicht mehr alle aus meiner Familie. Es war so: Eines Tages, als ich gerade bei meiner Lehrerin war, wurde das Hochelfendorf von einer Meute Trollen angegriffen, niemals zuvor waren sie so weit ausserhalb der Schattenlande gesichtet worden. Bei der Verteidung starben mein Vater und mein Bruder. Meine Mutter war zum Glück gerade bei einem Tempel der Luna. Als ich dann zum Dorf kam, war das Dorf überrannt und teilweise zerstört. Plötzlich schossen Pfeile aus den Dickichten, abgeschossen von in Grün und Schwarz gekleidete Personen. Doch ihr Kampf war aussichtslos, so evakuierten sie die Überlebenden, in ein Lager im nahe gelegenen Wald. Als dann Gerüchte umgingen, ein Hochelf namens Xern suche Leute m ein Dorf von trollen zu befreien, schloss ich mich seinem Trupp an. Seither sind wir zusammen auf Reisen."

[Luthor Kaaen]

Luthor hatte sich in der Zeit still verhalten und in die Flammen geschaut, nur bei Alvias' Begrüßung hatte er freundlich zurück genickt und sich dann wieder seinem Essen zugewandt.

"Eine sehr ereignissreiche Geschichte, Alvias" lächelte er leicht melanchonisch. Wie seit ihr eigentlich mit der Kräuterhexe in Kontakt gekommen?"

[Alvias]

Blickt rüber zu Luhor: "Nunja eigentlich hatte sie mich kontaktiert nicht umgekehrt. Nachdem mein Jugendfreund Xern zur Armee ging und die anderen auch sich ihrer Zukunft widmeten, der eine als Lederer. ein anderer als Jäger oder als Farmer, habe ich mich gefragt, was ich überhaupt machen könnte. Also habe ich mal hier geschaut mal da geschaut und das hat wohl auch meine spätere Lehrerin mitbekommen und mich angesprochen. Naja damals sagte sie mir ich hätte Talent für die Dinge die den Wald betreffen. Und irgentwie hatte sie recht. Ich bin zwar noch nicht gut, aber ich bin in der Lage mit den Bäumen zu kommunizieren und kenne mich ja schon etwas mit Kräutern aus."

Sein Gesicht verzieht sich etwas:

"Nur etwas ist bei dieser Kräuterhexe komisch, dass sagten alle, als sie erfuhren ich werde ihr Schüler und sie sind immer noch der Meinung. Es ist so: nach dem vorhion angesprochenen Angriff ist meine Lehrerin spurlos verschwunden. Ebenso wie ihre ehemaligen Schüler. Gerüchten zufolge und dem Bericht einiger Augenzeugen, wurden sie wie ein Schatten in der Nacht gesichtet. Einige behaupten sie seien Teil der Dolche, andere die seien Wesen der Wälder selbst. Doch niemand kann mit Sicherheit sagen, was sie wirklich sind."

[Jelena]

Jelena blickte ihren neuen Lehrling voll Mitgefühl an: "Es tut mir leid um deine Verluste. Vielen von uns ist es ähnlich ergangen und wir können deinen Schmerz ein wenig verstehen. Was du über deine frühere Lehrerin erzählst... solche Zweifel sind micht gut. Du solltest niemals davon ausgehen das dein Lehrer Allwissend ist, das sind nur die Götter, aber du solltest auch niemals Grund haben an ihm oder ihr auf diese Art zu zweifeln. Wer weiß? Wenn du einst zurückkehrst nach Calandur, vielleicht wirst du dann Gelegenheit erhalten dieses Rätsel zu lösen?"
Jelena hing einen kleinen Kessel über das Feuer und goß Wein hinein, denn sie mit Früchten und Gewürzen versetzte, während sie den heißen Wein zubereitete, fragte sie weiter: "Alvias, versuche mir zu erklären, was du bisher alles gelernt hast und erzähle mir vor allem von dieser Fähigkeit mit Bäumen zu sprechen, so etwas habe ich bisher noch nicht gekannt."

[Alvias]

"Vielleicht habe ich mich da falsch augedrückt, ich zweifle nicht an ihr, sie war eine grossartige Lehrerin, herzensgut, immer hilfsbereit, es war auch nicht schlimm mal etwas falsch zu machen, ausser es hätte der Natur geschadet, dann wurde sie etwas zornig. Bevor sie verschwand, brachte sie mir bei, einfache Verletzungen zu Behandeln, 3 Tränke, die überall zu brauen sind und die Beschaffung deren Zutaten. Dies sind: ein Trank zur Stärkung der Abwehrkräfte, einen zur Kurierung einer Wunde und einen zur Kurierung aller Wunden. Allerdings brauchen diese Zeit um zu wirken oder ihre Wirkung vollständig zu entfalten. Doch die Zutaten zu bekommen, ist nicht ganz leicht. Das schwierigste ist das Wasser der heiligen Quelle eines Waldes. Ihr müsst wissen jeder Wald besitzt soetwas. Sie spendet die Kraft, die jeden Wald einzigartig macht. Doch um an sie heranzukommen, muss man mit dem Hüter dieser Quelle finden. Einer der Bäume eines Waldes mit der stärksten Aura, aber auch einer der wenigen, die es schaffen diese zu verbergen. Nur andere Bäume dieses Waldes kennen die genaue Position des Hüters. Doch sie verraten ihn nicht leichtfertig. Allein mit ihnen kommunizieren zu können, gibt einem das Recht auf die Suche nach der Quelle zu gehen. Doch jeder Wald hat seine eigenen Gesetze. Bei einigen muss man Rätsel lösen, wie in Tiefensee, in anderen Aufgaben und in noch anderen Dinge, die man kaum auszusprechen mag. Nunja ich bin noch nicht sehr gut im Umgang mit dieser Fähigkeit. Bei meiner Lehrerin machte es den Eindruck, als würde sie laufend mit ihnen plaudern. Immoment ist es so, wenn ich einen Baum mit stärkeren Aura berühre, kann ich ihn um eine Unterredung bitten, ob sie antworten liegt nicht bei mir. Sollten sie antworten, ist das wie, es ist schwer zu beschreiben, wie wenn eine Macht zu einem spricht, es hallen dumpfe Klänge in meinem Kopf hin und her. Hin und wieder kann es passieren, wenn eine Aura zu stark ist, überwältigt sie mich und ich muss irgentetwas dagegen unternehmen. Meistens hilft es solches einfach niederzuschreiben. Ach eines Hätte ich fast vergessen: Es gibt noch einen Trank den ich beherrsche. Einen Trank der Erfrierungen heilt oder wohlige Wärme spendet. Die Zutaten dafür sind aber leider nicht überall zu finden. Aber diesen trank benötigt man eh eher selten."

[Jelena]

"Du hast noch keinen Winter in Salmar erlebt..." antwortete Jelena ironisch auf den letzten Satz ihres Lehrlings.
"Mal sehen, das sind Grundkenntnisse in Alchemie, ein Wund- und ein Körperheiltrank und ein Schutz gegen Entzündungen, sowie Wärme, die von innen kommt. Außerdem noch die Empathie zum Wald... und du sagst du könntest einfache Verletzungen versorgen? Gut... du hast Luthor in der Alchemie einiges voraus, während er zweifelsohne der Erfahrenere in der Feldscherei ist. Reiten könnt ihr beide nicht, aber lesen und schreiben. Damit lässt sich was anfangen! Was deine Empathie betrifft, Alvias, so werde ich mit Mika sprechen, vielleicht kenn sie so etwas oder kann uns zumindest sagen, an wen wir uns wenden können... ein Druide wäre nicht schlecht, aber damit kann ich im Moment nicht dienen. Uns wird schon was einfallen!"

[Luthor Kaaen]

Luthor lachte auf, als er das Wort Alchemie vernahm. "Ich würde es noch nichteinmal fertig bringen, eine Kräutertee herzustellen" und zwinkerte mit den Augen. Doch als das Wort Druide fiel, verzog er säuerlich das Gesicht ob der Erinnerungen seiner Kindheit. "Alvias, ich kenne einen Ort an dem ein Zirkel seinen Sitz hat, aber ich denke, er ist zu weit entfernt um uns zu nützen ..."

[Jelena]

Die Heilerin grinste zurück aber ihr war der Ausdruck auf Luthors Gesicht nicht entgangen: "Es scheint du hast deine ganz eigenen Erfahrungen mit Druiden? Magst du uns etwas davon erzählen?"

[Alvias]

"Gegen Entzündungen" warf Alvias ein "hilft dieser Schutztrank weniger. vielmehr ist der Körper in der Lage einen Treffer zu verkraften, als wäre es gar keiner gewesen."

[Luthor Kaaen]

Luthor sah seine Meisterin kurz an, dann Alvias und leerte seinen Becher.

"Nun, ich lasse meine persönliche Meinung über diese Gruppe einmal außen vor. Aber auch wenn ich eher kein gutes Verhältniss zu ihnen habe, muss ich sagen dass sie mich auch doch einiges gelehrt haben...
Ohne sie wäre ich praktische nie zur Heilkunst gekommen. Zwar war ihre Ausbildung in keinster Weise wie Eure, Meisterin, doch haben sie mich gelehrt, aus einem bestimmten Baumhartz Pastillen herzustellen, die den Schmerz ein wenig lindern und aus einer nordischen Pflanze eine Salbe zu gewinnen, welche Wundbrand verhindert und auch bei Verbrennungen heilend und kühlend wirkt ... Aber das sind wie gesagt nur kleinere Tricks, richtig zu heilen haben sie mich nie gelehrt, eher hat man mich mitten in der Nacht in den Wald geschickt um Bäume zu zählen und so etwas" er machte ein säuerliches Gesicht.

"Gekommen bin ich ja erst zu ihnen als man die Kinder des verseuchten Stammes in ihre Obhut geschickt hat um weitere Infektionen zu verhindern und den Fortbestand zu sichern ... und jetzt bin ich ihnen noch etwas schuldig..."