Die Stadttore von Fanada wurden schon vor Wochen von der Reichsgarde besetzt und die eigentlichen Stadtwachen des Bürgermeisters haben sich ganz auf die Abwicklung des Zolls und die Suche von Schmuggelgütern verlegt.
Mitlerweile sind fast alle Reichsgardisten aus dem ganzen Städtebund in Fanada zusammengezogen worden und bemannen nun in doppelten oder dreifachen Schichten die Mauern.
Sie alle tragen die blau/gelben Wappenröcke und das Pegasusbanner Jeldriks flattert hoch im Wind über den Türmen der Tore.
Während des Winter noch hatte der sonst so geizige Stadtrat die Mauern und Türme ausbessern lassen. Mehr als einer der Steinmetze und Bauarbeiter hatte laut geschimpft was für ein Wahnsinn es doch wäre im Winter zu bauen, aber nun da eine ganze Legion von schwer bewaffneten Männern nur noch Tage von der Stadt entfernt lagerte priesen sie die Voraussicht der Gildenvorsteher.
Unter den fahrenden Händler, die aus dem Engonischen Reich nach Fanada kommen ist auch eine Frau mit ihren beiden Kindern. Schwer gebeugt trägt sie eine Kipe auf dem Rücken und stützt sich auf einen Wanderstab. Die beiden Kinder trotten neben ihr her. Mit dem Springen und Meckern haben sie schon vor Tagen aufgehört.
Als sie die Stadtmauern erblickt schöpft die Frau neuen Mut und geht strammen Schrittes auf das Tor zu, wobei ihr die Mühe jeden Schrittes deutlich im Gesicht abzulesen ist.
Vor dem Tor hat sich eine kleine Schlange gebildet und die Frau stütz sich schwer auf ihren Stock, bickt glasig in die Menge und wartet, bis sie an der Reihe ist.
"Haben sie Waren oder Güter bei sich, die zum Weiterverkauf bestimmt sind?"
fragt die Stadtwache monoton, als die Frau das Tor erreicht. Doch bevor die Frau antworten kann springt die Wache wie von der Tarantel gestochen auf "Was zum ... . In Lavinias Namen, was ist das in deinem Gesicht? Bleib mir blos weg." und bringt einige Schritt Abstand zwischen sich und die Frau "Gernot, Kumrat, kommt runter die hier ist verseucht. Und du Schnepfe bleibt mir bloß vom Leib.".
Die zwei gerufenen Büttel eilen wie wild zu ihrem Freund, der mit seiner Helebarde irgendwie in die Richtung des Frau rumfuchtelt.
Die beiden Kinder der jungen Mutter haben sich mitlerweile hinter ihr versteckt und wimmern ängstlich. Die erkrankte Frau stützt sich weiterhin schwer auf ihren Stab und blickt glasig zu den wildgewordenen Wachen. Schweißtropfen rinnen ihr durch das ganze Gesicht, über die etwa kupferstückgroßen Blasen und Pusteln in ihrem Gesicht und fallen auf den Boden.
Los schließt das Tor, schickt die Leute raus. bellt die Wache gerade, als ein etwas älterer Reichsgardist im Tor erscheint.
Herr wir haben eine Verseuchte gefunden. Sie stammt bestimmt aus Taga, davon haben wir in den Letzten Tagen immer mehr gehört. Die dunkle Pest tragen sie in sich und jeder dem sie zu nahe kommen ...
Mit einem kurzen Winken seiner Hand gebietet der altgediente Recke der Stadtwache einhalt.
Geh mit deinen Männern in die Wachstube. Wir werden das übenehmen. Du hast ein gutes Auge. Gute Arbeit.
Kurz sah es so aus als würde die Wache wiedersprechen wollen, doch dann besann sie sie eines besseren und eilte mit ihren Männern in die Räume des Tores zurück.
Währenddessen kamen 16 Reichsgardisten aus dem Tor und bildeten eine Gasse für die mitlerweile total verstörten anderen Händler und Reisenden auf der Straße. Keiner von ihnen trug ein Schwert oder sonst eine Waffen, doch ihren Anweisungen wurde immer sofort Folge geleistet.
Erion Schwarzberg, der ältere Gardist, der aben noch die Torwachen Fanadas weggescheucht hatte wendete sich an einen anderen Gardisten