Autor Thema: In der Kommandantur der Stadt  (Gelesen 55978 mal)

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Offline Tillummysterium

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In der Kommandantur der Stadt
« am: 27. Mär 07, 21:36 »
Leonhard betritt die Kommandantur und wird von einer der Wachen sofort zu einer klobigen Holztür mit schweren Scharnieren geleitet

*klopf, klopf*

TANNJEW? Darf ich eintreten? Leonhard von Falkenheim hier, ich bringe Kunde aus der Ordensfeste...

Offline Tannjew

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Re: In der Kommandantur der Stadt
« Antwort #1 am: 27. Mär 07, 21:52 »
"Tretet ein!" ertönt es aus dem Zimmer.

Offline Münster

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Re: In der Kommandantur der Stadt
« Antwort #2 am: 19. Apr 07, 12:05 »
Gerade als Leonhard das Zimmer betreten will kommt eine junge Frau in einer eisenbeschlagenen Lederrüstung mit dem Wappen des Wulfkjor angelaufen, schlüpft an ihm vorbei und betritt flugs das Zimmer. Während Leonhard noch ein wenig verwundert dreinschaut, geht Kayas direkt auf Tannjews hölzernen Schreibtisch zu und salutiert mit der Faust vor der Brust.

"Herr Tannjew! Ein Bote meines Hauptmanns ist soeben in der Kommandantur erschienen! Er drückte mir diese Botschaft hier in die Hand und schärfte mir ein, sie nur euch auszuhändigen und niemandem sonst!"

Mit diesen Worten reicht sie Tannjew eine lederne Pergamenthülle, die das Brandzeichen der Valkensteiner Sturmgrenadiere trägt und mehrfach mit Wachs versiegelt wurde.
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Offline Tannjew

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Re: In der Kommandantur der Stadt
« Antwort #3 am: 19. Apr 07, 17:00 »
Tannjew steht kurz auf um die Botschaft entgegen zu nehmen und setzt sich dann wieder.

"Schließt die Tür und schenkt Euch dann etwa zu trinken ein", erwähnt er beiläufig, während er das Wachssiegel aufbricht und die Nachricht herausbefördert.

Offline Ashat

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Re: In der Kommandantur der Stadt
« Antwort #4 am: 21. Apr 07, 15:27 »
Die Dragoon-Leibwachen stehen stumm hinter Tannjew und lassen die Frau nicht aus den Augen.
Wer die Dunkelheit fürchtet, der hat noch nie den Zorn des Lichts gespürt!

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Offline Münster

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Re: In der Kommandantur der Stadt
« Antwort #5 am: 23. Apr 07, 15:57 »
Kaya geht mit eleganten Schritten auf die beachtliche Sammlung erlesener Getränke zu und grinst vor sich hin, während sie die fortwährenden Blicke der Dragoons in ihrem Rücken spürt.

Tannjew hat währenddessen das Siegel des Schriftrollenbehälters gebrochen und findet einen ebenfalls gesiegelten Brief vor sich, der mit den Worten:
"Streng vertraulich!" versehen wurde.
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Re: In der Kommandantur der Stadt
« Antwort #6 am: 23. Apr 07, 20:10 »
Tannjew blickt kurz auf, senkt dann aber wieder das Haupt und liest den Brief.

Offline Münster

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Re: In der Kommandantur der Stadt
« Antwort #7 am: 24. Apr 07, 11:02 »
Die Nachricht ist in der kantigen Runenschrift Roberts abgefasst und besteht nur aus wenigen Zeilen, die jedoch um so erschreckender sind:

"Zum Gruße T.,

sobald Du diese Nachricht gelesen hast, ist es an Dir sie sofort zu vernichten!

Von diesem Tag an in genau drei Wochen müssen so viele Bürger wie möglich aus dem Umkreis der Sümpfe Salmars entfernt werden!

Denn am darauffolgenden Tag wird gemäß meinem Befehl die "Offensive I." in die Tat umgesetzt!

Du weißt was das bedeutet!

R. und i.H. sind ebenfalls informiert und sorgen für Unterstützung.

So bleibt uns nur noch zu den Göttern zu beten, auf dass sie uns und unseren Plan beschützen mögen!

Hochachtungsvoll,

R."
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Re: In der Kommandantur der Stadt
« Antwort #8 am: 26. Apr 07, 15:24 »
Mit versteinerter Miene steht Tannjew auf, zerknüllt den Brief leicht und legt ihn in eine eiserne Schale. Ohne ein Wort zu sagen nimmt er eine der Kerzen und verbrennt den Brief.

"Kaya, bitte teil Robert mit, dass ich mein bestes tun werde, um die Menschen in der Nähe der Sümpfe zum Verlassen ihrer Heimat zu bewegen."

Offline Tannjew

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Re: In der Kommandantur der Stadt
« Antwort #9 am: 14. Okt 07, 13:53 »
14. Tag des 10. Mondest 257 n.J.

Tannjew saß im Zimmer Renwyks, des alten Oberkommandanten der andarranischen Reichsgarde und grübelte. Der gestrige Abend hatte gezeigt, dass viele seine Entscheidung für die Tat eines Wahnsinnigen hielten, der das eine Übel gegen das andere getauscht hatte. Er wusste es jedoch besser. Wie konnte sich ein Sterblicher gegen das Schicksal auflehnen? Die Karten der Zigeunerin hatten es ihm vor drei Mondläufen gesagt: Such dir Verbündete, sicher dir die Gunst deiner Göttin, stell dich deinem Bruder entgegen! Das hatte er getan. Er betrachtete noch einmal den Brief, den er dem Großherzog von Valkenstein geschrieben hatte.

Hochverehrter Großherzog von Valkenstein,
Euer Majestät,

 ich sende Euch dieses Schreiben in dunklen Zeiten. Wie Euer Majestät bereits weiß, hat der Usurpator Barad Konar den Thron unseres geliebten Kaiserreichs Engonien, Eurer südlichen Nachbarn, auf infame Weise an sich gerissen! Doch nicht nur diese Tat scheint ihn in seiner Machtgier befriedigt zu haben, hat er doch auch verlangt, dass Ihr, Euer Majestät, Euch ihm unterwerfen sollet! Eine Beleidigung Eurer Stellung und Eures stolzen Reiches, wie sie in der Geschichte Engoniens noch nicht vorgekommen sein mag! –
 
Daher, und mit dem einzigen Zweck, das Kaiserreich wieder in dem Glanze erstrahlen zu lassen, den es einst besaß, möchte ich Seine Majestät ersuchen, in Treue und Verbundenheit zu einer gemeinsamen Sache, meine folgende Bitte zu bedenken:

 Ich, Tannjew von Norngard zu Wiesenquell, verfüge hiermit die Loslösung der Provinz Andarra aus dem Reichsverbund des Engonischen Kaiserreichs, bis die legitime Autorität des einzig wahren Kaisers Jeldrik und des Engonischen Senats wiederhergestellt sind!
 Ferner, soll die Provinz Andarra solange als nötig souverän verbleiben, wie der Krieg in den Grenzen Engoniens andauert, auf dass das ohnehin schon zu viel Blut und Leben gegebene Volk wieder den Frieden findet, den es so schmerzlich zu missen hat!
 Aus diesem und keinem anderen Grunde, übernehme ich, Tannjew von Norngard zu Wiesenquell die schwere Bürde, Träger dieser Göttergegebenen Verantwortung zu sein, mein Volk vor allem Unbill zu schützen und Recht und Gesetz in den Grenzen Andarras wiederherzustellen!

 Doch wie Euer Majestät gewiss selbst erkennen, wird die Restitution von Recht und Gesetz im Lande Andarras, wie auch in den Grenzen des Kaiserreich Engoniens, eine schwierige Aufgabe werden, denn ein Feind steht uns entgegen, dessen plündernde und brandschatzende Armeen nicht ohne weiteres zurückweichen werden.
 
Daher ersuche ich, Tannjew von Norngard zu Wiesenquell, Kraft der mir durch die Götter und meinen Eid gegenüber dem einzig wahren Kaiser Jeldrik gegebenen Autorität Euer Majestät um umgehende Intervention in den Krieg um Andarra!

 Ferner bitte ich um die Gunst, die Provinz Andarra fortan, bis zum Ende des Krieges, unter die Protektion des ehrwürdigen Großherzogtums Valkenstein zu stellen, auf daß wir gemeinsam gegen den Feind stehen mögen, der unser aller Leben und das unserer Frauen und Kindern bedroht.

 In Erwartung Eurer Majestäts baldigen Antwort verbleibe ich in stetiger Hoffnung,


Herr Tannjew von Norngard zu Wiesenquell


Valkensteins Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Tannjew rückte den Kerzenständer näher, um den Brief des Großherzogs besser lesen zu können.

Geschätzter Sir Tannjew,

Herr von Norngard zu Wiesenquell und Ritter seiner Majestät Kaiser Jeldriks,

mit Bedauern haben Wir euer Sendschreiben studieren müssen. Lange haben Wir Uns mit Unseren Beratern zurückgezogen, um in dieser entscheidenden Phase des schändlichen Krieges, der das Land Unserer Vorfahren heimsucht, zu entscheiden.
Wisset, daß Unsere Entscheidung schweren Herzens getroffen wurde, denn genau wie ihr, haben auch Wir uns um ein Volk zu sorgen, wenngleich es dem Unsrigen an Kampfeswillen kaum fehlen mag, so sagt denn eine alte Weisheit hier droben im Norden, daß ein jedes Kind eine Waffe führen können muss, noch ehe es Lesen und Schreiben lernen mag.
Doch genug davon! So höret nun, Sir Tannjew, Unsere Großherzogliche Entscheidung:

Im Namen Tormentors und der Götter des Nordens! Kraft der Uns, Großherzog Theodor II. von Valkenstein, durch Unsere Ahnen gegebenen Vollmachten und in Übereinstimmung mit den heiligen Gesetzen des Codex Iuris, sei hiermit verkündet, daß die Provinz Andarra, samt und sonders, von diesem Tage an, dem 01. Tag des 10. Mondes 257. n.J., unter den hoheitlichen Schutz des Großherzogtums Valkenstein gestellt wird!
Jeder Angriff auf das Gebiet, welches vormals als Provinz Andarra bekannt war und das von diesem Tage an die Bezeichnung Protektorat Andarra tragen solle, wird als ein Angriff auf die Souveränität des Großherzogtums höchstselbst gewertet und mit allen seiner Majestät zur Verfügung stehenden Mitteln aufs Schärfste vergolten werden!
Die Truppen des Ordens des Lupus Umbra, ebenso die rekrutierten Gardeeinheiten, welche weiterhin wünschen Barad Konar die Treue zu halten, sind hiermit angehalten die Grenzen des Protektorats Andarra binnen einer Woche zu verlassen! Einen Zuwiderhandlung gegen diesen ausdrücklichen Befehl Unserer Majestät, wird als kriegerischer Akt angesehen und entsprechend gewürdigt werden!
Zudem setzen Wir, Theodor II. von Valkenstein, Kraft Unserer Majestäts Vollmachten, den ehrenwerten Ritter Jeldriks, Sir Tannjew von Norngard zu Wiesenquell, mit sofortiger Wirkung als Unseren Vertreter in den Grenzen des Protektorats Andarra ein! Fortan soll dieser, gemäß den Gesetzen Unserer verehrten Vorfahren, den Titel des Wojwoden tragen, des Lordprotektors von Andarra, mit allen Rechte und Pflichten, die dieses ehrenvolle Amt mit sich bringt!
Wisset, daß Tannjew von Norngard zu Wiesenquell, somit ab sofort und bis dieser Krieg vorüber sein mag oder Wir ihn aus Unseren Diensten entlassen, Unser wachendes Auge, Unsere gerechte Faust und ebenso Unsere Stimme im Lande Andarras sein möge!

Viele mögen sich fragen, was Uns dazu bewogen haben mag, diesen schweren und steinigen Pfad zu begehen?! Doch steht für Uns im Vordergrund, daß Wir es als Unsere Pflicht ansehen, Unseren Brüdern und Schwestern, jenseits der südlichen Grenze Valkensteins zu Hilfe zu eilen, ob der alten Bündnisse und Eide, die Uns dazu verpflichten!
Auch können Wir es nicht zulassen, daß die Barbarei eines unrechtmäßigen Kaisers und seiner mordgierigen Räuberbande, die er eine Armee zu nennen wagt, ungestraft bleibt!
Viel zu lange schon wird das leidende Volk in den Mühlen des Krieges zerrieben!
Viel zu lange schon vergeht das Land im Feuer des Kampfes!
Viel zu lange schon haben Wir geschwiegen und zugeschaut!
Es herrscht Krieg! Und Valkenstein hat seine Seite gewählt!


In Erwartung eurer Antwort verbleiben Wir in Freundschaft,

Theodor II.
Großherzog von Valkenstein,
Stadthalter von Weißenthurm
und hoher Protektor der Reichsgarde


  Der erste Schritt war getan. Nicht nur das. In diesem Augenblick waren auch Soldaten aus Lodrien auf dem Weg, um seinen Kampf gegen Alaron und den Lupus Umbra zu unterstützen. Einzig das plötzliche Verschwinden der Dragoons warf Fragen auf. Dies musste beobachtet werden.
  Tannjew legte den Brief weg und griff nach dem Amulett um seinem Hals. Nun war klar, weshalb Mika das gleiche Amulett besaß. Ihr unerwartetes Erscheinen, die verblüffende Enthüllung, das waren Zeichen des Schicksals, Zeichen der Götter, Zeichen, die sich verdichteten, denn weitere Novizinnen Nedras folgten ihr. Die Karten hatten davon gesprochen, dass er sich göttlicher Hilfe versichern sollte. Es stand nun außer Frage, dass damit Nedra gemeint war.
  Er stand auf und ging zum schmalen Fenster, dass eher eine Schießscharte glich. Hinter den Mauern der Stadt brannten abertausende Lagerfeuer, von den Flüchtlingen entzündet, um die Kälte zu vertreiben und ein karges Mahl zu erwärmen. Die Alten, Schwachen, Frauen und Kinder würden zu den Turalbergen gebracht. Die kampffähigen Männer würden bleiben müssen. Und starben. Das hatten die Karten der Zigeunerin am gestrigen Abend gezeigt. Das war der Preis der Freiheit.

Offline Ashat

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Re: In der Kommandantur der Stadt
« Antwort #10 am: 14. Okt 07, 18:48 »
Zwei dutzend schwere Panzerreiter erreichen die Komandantur,
ihr Anfänger steigt ab und läuft ohne Abzulegen zu den Räumen des Kommandanten.

"Sagt Sir Tannjew von Norngard: Sir Gregory möchte ihn sprechen!"
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Re: In der Kommandantur der Stadt
« Antwort #11 am: 15. Okt 07, 21:12 »
  Tannjews Blick und die Köpfe seiner Gäste wandten sich zum jungen Soldaten.
  "Ich bin hier, Soldat! Ich mache es nicht gerne, aber ich muss Sir Gregory ein wenig warten lassen. Wegtreten!" Wütend musterte er seine aufgestockte Leibgarde, denen er befohlen hatte, dass niemand diese Besprechung stören dürfe. Er hatte sie aufstocken lassen. Nun sorgten neben den beiden Reichsgardisten auch zwei lodrische Dragoons und zwei valkensteiner Sturmgrenadiere für seine Sicherheit. Dies hatte natürlich auch politische Gründe.
  Als sich die Türe hinter dem Soldaten wieder schloss wanderte er wieder zu seinem Sitzplatz und wandte er sich wieder seinen Gästen zu. Aus einer Schublade zog er ein weiteres Dokument hervor. Mika, seine Halbschwester, erkannte es sofort.
  "Eure Meinung zu den Vorgängen hier in Andarra kenne ich nun. Aber ich habe Euch aus anderen Gründen kommen lassen. Dieses Schriftstück hat seinen Weg zu mir gefunden. Sein Verfasser ist Walter von Sangenwalde, der Inhalt ist höchst brisant. Er berührt einen Teil meiner Vergangenheit. Möglicherweise ist sein Inhalt auch wichtig für die Zukunft dieses Landes. Es geht um einen Mann, der möglicherweise eine größere Gefahr für Engonien darstellt als Barad Konar. Savart Wolfsheim." 
  Seine Gäste blickten ihn überrascht an. Bis auf Sir Ralf und Mika hatten sie alle damals auf Burg Salmar seine Bekanntschaft gemacht. Während sich Sasha, Miguel, Jelena und Hegen fragende Blicke zuwarfen faltete Tannjew das Dokument auf und begann vorzulesen.

"Fremder, der du diese Zeilen liest:

  Bist du ein guter Mensch, so verbringe diesen Brief zu einem Priester des gleißenden Alamar, denn Unrecht wird mir wiederfahren sein! Bist du jedoch ein Scherge Savart Wolfsheims, so soll dich mein Fluch treffen!

  Ich, Walter von Sangenwalde, Ritter des Barons Ethelgart von Sangenwalde, klage Savart Wolfsheim der Paktiererei mit finsteren Mächten an!
  Dieser Bastard, verdammt soll er sein, hat sich mit Schlangenzungen das Vertrauen des Barons von Salmar erschlichen. Seine unheiligen Diener waren es, die mir meinen Knappen nahmen! Nur mühsam entkam ich ihren Nachstellungen, doch Gram packt mich, denn ich konnte ihn nicht retten. Schlimmer noch: Ich kann meine Anschuldigungen nicht beweisen. Daher werden es Beweise sein, die ich suchen muss, um diesen Ketzer anzuklagen. Derweil, sollte mir etwas zustoßen schreibe ich vorsorglich dieses Manifest über die Dinge, derer ich Savart anklage.
  Denn Savart Wolfsheim, kein Diener Tiors, für den er sich ausgibt, betreibt im Geheimen finstere Forschungen. Seine schmeichelnden Worte waren es, die den jungen Baron Barad Konar dazu trieben einen Kriegerorden zu Ehren Tiors zu gründen. Seine spinnengleichen Finger waren es, die jene seltsamen Säulen innig berührten, um deren Geheimnisse zu ergründen. Seine Häscher sind es, die außerhalb der Blicke seines Herrn unschuldige Kinder in seine Katakomben tief unter Burg Salmar schaffen, aus denen sie nicht mehr wiederkehren. Doch wisset, er ist nicht allein. Der Diener des Widersachers sind viele. Von mindestens einem in Condra weiß ich, der Savart regelmäßig Nachrichten schickt. Ein weiterer ist, so steht es zu vermuten, doch fehlt der Beweis, der Kommandant Richard der tangaranischen Reichsgarde. Viele weitere soll es in Uld geben, aber auch in den großen Städten Caldriens. Jedoch, die Spinne in der Mitte des Netzes, zu der alle Fäden führen, scheint Savart Wolfsheim zu sein.
  So werde ich erneut nach Salmar reisen müssen, im Geheimen und alles zurücklassend, was mir lieb und teuer ist oder mich verraten könnte. Vielleicht wird es mir gelingen dieses schändliche Treiben aufzuhalten und meinen Knappen zu retten. Möge dieser Versuch mich von meinen Sünden reinwaschen. So bitte ich Dich, Jeldrik, schütze mich!

Walter von Sangenwalde"


  Tannjew wandte sich wieder an seine Gäste. "Was denkt ihr?"


Offline Hegen

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Re: In der Kommandantur der Stadt
« Antwort #12 am: 15. Okt 07, 21:25 »
Gregory ist hier? wundert sich Hegen, doch dann hört er, was Tannjew vorliest.
Hegen steht da wie einer, dem vor den Kopf geschlagen wurde.

"Habe ich das richtig verstanden? Der Schreiber dieser Zeilen, Sangenwalde, deutet an, dass Baron Fingara ein Diener Szivars ist? Das...kann ich kaum glauben. Und Sangenwalde, Herr Tannjew, ist das nicht Euer ehemaliger Rittervater?"

Hegen streicht sich über den Kopf, und seine Stimme zittert ein wenig, wie die Feder an seiner Mütze.

"Wie alt ist denn dieses Schreiben, und wo kommt es her?
« Letzte Änderung: 15. Okt 07, 23:12 von Hegen »
"Wenn mehr von uns Heiterkeit, gutes Tafeln und klingende Lieder höher als Gold schätzen würden, so hätten wir eine fröhlichere Welt."
Thorin Eichenschild

Offline Sir Ralf

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Re: In der Kommandantur der Stadt
« Antwort #13 am: 15. Okt 07, 23:36 »
Schockiert saß Ralf in der Runde, das Kerzenlicht ließ sein Gesicht noch grimmiger erscheinen als es ohnehin schon der fall war, erst hatte er gegen seinen Onkel zu Felde ziehen müßen, und jetzt sollte der Verrat zu tief im Wiederstand sitzen und Richard ein Sivarpaktierer sein?
Ralf räuperte sich" Das würde zumindest, einiges erklähren, aber ich kann nicht......ich will nicht glauben das Richard ein Sivarpaktierer ist."sagte er fast flüsternd.
"Aber meine Freunde, ich glaube wir können uns einen solchen Zweifel nicht leisten, und denke wir sollten Richard bis auf weiteres seiner Ämter entheben und ihn unter Arrest stellen lassen , bis wir diese ungeheuerlichen Anschuldigungen untersucht haben. Das halte ich für das sicherste.
Ich möchte dir nicht zu nahe tretten Bruder Tannjew aber ich hege großen Zweifel an den Anschuldigungen die Herr Walther gegen Richard vorbringt, aber wie gesagt wir können uns keinen Zweifel und keine Uneinigkeit im Wiederstand mehr leisten."
Wütend schlug er mit der Faust auf den Tisch" Wenn es solchen Ungeheuerlichkeiten je gegeben haben sollte, dann sollten wir uns darüber klar sein das nicht Tior unser Gegener ist, sondern einer anderer dessen Namen ich nicht aussprechen mag, und müßen umgehend unsere Strategie ändern oder wir erleben ein schlimmeres Schicksal als eine Herrschaft Barad Konars, der Narr denkt er wäre der Herr dabei ist er die größte Marionette.
"Ist dem so, spricht der Brief die Wahrheit und das gilt es herraus zu finden dann wird jeder Kriegsmonat, immer etwas mehr unser geliebtes Heimatland der Finsterniss in die Hände gespielt!."
« Letzte Änderung: 15. Okt 07, 23:48 von Sir Ralf »
Das Leben ist der härteste Lehrmeister, und unerbittlich in der Herausforderung an einen selbst. Doch obacht ich habe stets gesagt: "Die Scheiße von Heute, kann das Gold von Morgen sein!"., Denn es geht darum dem Schicksal und dem was einem wiederfährt, die Zähne zu zeigen, und sich NICHT unterkriegen zu lassen.

Offline Tannjew

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Re: In der Kommandantur der Stadt
« Antwort #14 am: 15. Okt 07, 23:40 »
  Tannjew hörte geduldig zu, wartete aber auf die Kommentare der anderen anwesenden.