Autor Thema: Auf den Fluren im Nest des Widerstandes  (Gelesen 6006 mal)

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Re: Auf den Fluren im Nest des Widerstandes
« Antwort #15 am: 28. Nov 07, 16:14 »
23. Tag des 11. Mondes 257 n.J.

  Neugierig wartete Zolthan vor der Türe zu Tannjews Gemächern. Herr Wenzel hatte darauf bestanden, dass nur er und seine Begleiter zu Tannjew vorgelassen werden sollten. Der Wojwode war dieser Bitte nachgekommen und so war der herablassende Blick des Ritters der Königin das letzte, das Zolthan sehen durfte, als jener den Raum betreten und die Türen hinter sich geschlossen hatte.
  Es musste etwa eine Stunde vergangen sein als das Scharren von Stühlen zu hören war und sich Stimmen der Türe näherten. Die beiden Reichsgardisten standen weiterhin, wie die Zeit zuvor, bewegungslos links und rechts neben der Türe, als sich die Türe öffnete. Herr Wenzel trat heraus, immer noch lächelnd, wie Zolthan leicht beunruhigt bemerkte. Denn das Lächeln war diesmal nicht bloß herablassend, es troff sogar von arroganter Freude.
  Hinter Herr Wenzel traten auch die anderen Ritter auf den Flur und machten sich auf den Weg auf den Hof. Zolthan wartete noch ein Weilchen und überlegte sich, ob er das Zimmer des Wojwoden betreten sollte. Gerade als er aufgerafft hatte erschien aber auch schon Tannjew in der Türe. Dieser war scheinbar überrascht den Majaren hier anzutreffen.
  "Nedra zum Gruße, Zolthan, Herr der Majaren," wurde er begrüßt. "Seid dafür bedankt, dass Ihr die Herren Ritter sicher nach Caer Conway geleitet habt. Doch leider habe ich jetzt keine Zeit für Euch."
  Zolthan überlegte sich, ob er, allein um den Schein zu waren brüskiert darauf hinweisen sollte, dass er das Recht hatte empfangen zu werden, auch wenn er es gar nicht darauf anlegte. Immerhin war er kein einfacher Mann sondern von edler Geburt und Ri der Windreiter . Aber etwas im Blick des Wojwoden hielt ihn davon ab. War es Angst, die er in dessen Augen sah? Er wollte etwas entgegnen, als Tannjew schon wieder das Wort erhob, diesmal an seine Wachen.
  "Ich will für heute nicht mehr gestört werden, egal wie wichtig es ist, es sei denn, Barad Konar klopft höchstpersönlich am Westtor an!"
  Mit einem "Jawohl, Herr Tannjew" bestätigten die beiden Reichsgardisten ihren Herren verstanden zu haben. Dann wandte sich der Wojwode wieder um und verschloss die Tür hinter sich.
  Hier kann ich nichts mehr tun, dachte sich Zolthan. Ob ich den anderen Ris hiervon berichten sollte? Nein, vielleicht behalte ich das erstmal für mich. Dann verließ auch er das Gebäude.
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