Autor Thema: Baronie Goldbach  (Gelesen 40530 mal)

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Offline William von York

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #120 am: 14. Nov 10, 18:29 »
Andrew erwiederte die Begrüßung.

"Ja dies stimmt,mein Herr Sir William of York ist mit den yorkischen Truppen unterwegs nach Vorarnenburg und hat mich geschickt mit einer Nachricht für die Baronin!"Andrew holte ein in Leder geschlagenes Pergament hervor.
"Wenn ihre Gnaden,die Baronin diese Nachricht erhalten könnte wäre ich euch sehr dankbar,und wir auf eine Antwort für unseren Herrn warten dürfen!"

Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #121 am: 15. Nov 10, 11:25 »
Der Kastellan nahm die Botschaft an sich und wies mit der anderen Hand auf die Bänke, die um das Feuer standen.
"Nehmt Platz, euch wird Bier und Brot gereicht werden. Ich werde diese Nachricht zur Baronin bringen."
Für die Männer wurde eine kleine Tafel gerichtet und ihnen wurde Wasser gereicht um sich die Hände zu waschen, bevor ein einfaches, aber kräftiges Mahl gereicht wurde.



"Alles ist in der Schwebe, Lorainne. Ich denke, die meisten warten ab, was vor Engonia geschehen wird. Vergiss nicht, Barad Konar ist immer noch der Fürst von Middenfels. Stirbt er, so muss ein neuer Erbe benannt werden. Viel Land und auch viel Macht. Gelingt es der Imperatorin diesen Erben einzusetzen, dann wird sie diejenigen überzeugen, die nun an ihr zweifeln mögen. Soweit ich weiß, hat sich bis jetzt niemand offen gegen sie gestellt, aber man kann den Menschen auch nur vor den Kopf sehen..."
Ein Klopfen unterbrach sie und kurz darauf steckte der Kastellan den Kopf herein:
"Madame? Eine Nachricht von William of York. Seine Männer bitten auf Antwort warten zu dürfen."
"Wenn man vom Teufel spricht..."
meinte Isabeau mit einem Lächeln und nahm die Depesche entgegen.
"Bringt seine Männer in der Halle unter und seht, dass sie gut versorgt sind. Heute Nacht braucht niemand mehr durch den Regen zu reiten."
Aaron nickte bestätigend und verschwand so leise, wie er gekommen war.
"Mal sehen, was er uns zu sagen hat..."
murmelte Isabeau mehr zu sich selbst, als zu Lorainne, während sie das Siegel brach und den Inhalt las.
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"Das ist mein voller Ernst! Um Euch zu zeigen wie ernst ich es meine würde ich es mit meinem eigenen Blut auf meine Fahne schreiben!"

Mel

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #122 am: 15. Nov 10, 12:01 »
Lorainne war ein wenig zusammengezuckt, als sie Williams Namen hörte und es brannte ihr unter den Fingernägeln, zu erfahren, was in der Botschaft stand.
Doch sie zog sich taktvoll zurück, und wartete, bis Isabeau ihr von sich aus erzählen würde, was der Inhalt sei. Wenn sie es ihr denn erzählen würde...

Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #123 am: 15. Nov 10, 13:42 »
Isabeau las den Brief sorgfältig und ließ ihn dann nachdenklich in den Schoß sinken:
"Er macht sich Sorgen um dich... ich denke, du hast weniger Zeit als du dachtest, bevor du dich dieser Sache stellen musst."
Sie ließ den Blick noch einmal über das Schreiben gleiten:
"Er braucht ein Winterquartier für seine Männer... Ich denke, ihr solltet euch in Stejark treffen. Arvid ist auf dem Weg dorthin, du wirst in seiner Begleutung reisen können. Die Baronie ist in diesem Krieg nicht versehrt worden, sie kann die Last der york'schen Truppen einige Monate lang tragen... es wird mich einige Zeit kosten bis alles in die Wege geleitet ist und ich werde einige Depeschen versenden müssen, aber ich glaube, das wird die beste Lösung sein..."
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Mel

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #124 am: 15. Nov 10, 14:25 »
"sterjak? bon, dann schicke ich Simon Nachricht, dass er auch dorthin kommen soll, sobald er in Firngard alles erledigt hat. Das wird besser sein, als wenn wir uns erst in Engonia wiedersehen."
lorainne schaute Isabeau lange an, bis sie schliesslich mit der Sprache herausrückte:"Madame, darf ich etwas fragen? diese... Sache mit William.. "

Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #125 am: 15. Nov 10, 15:26 »
"Oui?"
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Mel

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #126 am: 15. Nov 10, 20:56 »
"Ich ähm.... sollte ich mein Pfand zurückfordern? Ich meine... ich... ich kann mich nichteinmal mehr erinnern, es ihm gegeben zu haben, aber ich will nicht unhöflich sein und..."

Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #127 am: 16. Nov 10, 10:27 »
"Oh!"
Isabeau verkniff sich ein Lächeln, als sie über diese einzigartige Situation nachdachte. Eines war sicher, für so einen Fall gab es keine Präzedenz!
"Wenn er nur halb der Mann ist, für den du ihn früher gehalten hast, dann wird er dir das Pfand von sich aus zurück geben. Du solltest es annehmen und sei es auch nur, damit du es ihm eines Tages wiedergeben kannst."
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Mel

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #128 am: 16. Nov 10, 21:23 »
Das Thema war ihr äusserst peinlich und an ihrer tiefroten gesichtsfarbe sah man das Lorainne auch deutlich an. Verlegen nickte sie und bedankte sich bei der Baronin für deren Rat.
Sie schenkte noch etwas Wein nach und setzte sich wieder in den sessel ihr gegenüber.
"Simon will sich auch ein genaues Bild darüber machen, wie es Euch geht, madame. Hattet ihr noch oft diese Beschwerden wie in Ahrnburg? Wie schnell hat sich Euer zustand gebessert? Nehmt es mir nicht übel, aber ihr seid immer noch ein wenig blass..."

Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #129 am: 16. Nov 10, 22:29 »
Isabeau winkte ab:
"Mir geht es gut. Es war nichts außer einer kleinen Vergiftung. Es ist ausgestanden und du solltest dir keine Gedanken darüber machen. Soeur Alexane hat sich gut um mich gekümmert. Wenn es nichts anderes hervorgebracht hat außer der Tatsache, dass sie sich der Heilkunde bemächtigt hat, dann war es das bißchen Unwohlsein wert."
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Offline Lilac

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #130 am: 21. Dez 10, 00:45 »
Es ist einige Zeit vergangen...
Inzwischen hat der Winter Goldbach fest in seinen eisigen Klauen. In den letzten Tagen hat es kräftig geschneit und das Land liegt unter einer fast Fuß-hohen, glitzernden, weißen Schneedecke. Im Hof haben die Knechte die wichtigsten Wege freigeschippt und die Mägde haben die wenigen Fensterbretter abgefegt, damit wenigstens ein bisschen von dem ohnehin spärlichen Wintersonnenlicht in die Räume der Baronin gelangen kann.
Da das Land draußen ruht, spielt sich der Großteil des Lebens der Menschen nun im Gemeinschaftssaal ab. Jetzt werden all die Dinge getan, die über den Rest des Jahres aufgrund der vielen Aktivitäten draußen liegen geblieben sind. Die Atmosphäre ist urgemütlich und unendlich einladend:
Die Stimmung ist gut, die Gespräche unbeschwert, das Licht des Tages draußen schwindet schon wieder und so geben Kerzen, Lampen und das Kaminfeuer den Menschen Licht für ihr Tun. An die Wände hat das Gesinde winterliches Grün gehängt, welches nun im warmen Raum angenehm duftet. Einem alten Brauch folgend, hängen in den Türen Mistelzweige und in einem hohen Wassergefäß stehen Rosenstecken, deren rote Hagebuttenpracht zur Zierde der hohen Tafel bestimmt sind.
Einer der Knechte schnitzt kleine Tiere aus Holz und die anwesenden Kinder erraten bei jedem neuen, was es wohl werden soll, ein Stallbursche röstet Esskastanien über dem Kaminfeuer und zaubert so einen leckeren Geruch im Raum, zwei Mägde kardieren und spinnen Wolle, Mere Amma bringt einem Mädchen die Zubereitung von Roßkastanien-Salbe gegen Krampfadern bei, Fleur sitzt mit einer kreativen Stickarbeit in der Nähe des Kamins, während ihre Tochter in einem großen, mit kuscheligen Schaffellen ausgekleideten Weidenkorb schläft, die Köchin putzt und schnibbelt Wintergemüse an einem der Tische, ein Küchenjunge bringt einen mitgenommen aussehenden Topf mit einem Bimsstein wieder auf Vordermann und flirtet dabei mit einer der jungen Mägde, der Stallmeister hantiert an einem kostbaren, reich verzierten Sattel herum und ein weiterer Knecht sitzt der Köchin gegenüber und bereitet eine Kräutermaische zu, die alsbald in gegorenem Zustand nach kalten Tagen die Leute von innen erwärmen wird...
Fleur die Wäschemagd // Galeya KRAMBAMBULI // Luise die Hure aus Brega // Jenna die Magd von Jelena // Julienne, Falknergehilfin, ehemalige Gardistin und Botenreiterin // Beeke Fischer die ewige Doktorandin der Zoologie an der Ayd'Owl

Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #131 am: 18. Jan 11, 21:07 »
Nach der Jahreswende 260 / 261 n. J.

Isabeau legte ihre Serviette beiseite und hob damit die Tafel auf.
Die schlimmste Winterkälte schien überstanden, aber man wusste, dass das Wetter jederzeit umschlagen konnte und so nutzte das Gesinde die unerwartet milden Temperaturen und reparierte die schlimmsten Frostschäden.
Die kurzen Tage wurden so gut es ging genutzt und auch die Baronin war nicht untätig: sie verbrachte die Tage am Webstuhl und fertigte kostbare Tuche an, aus denen Gewänder gefertigt wurden, die als Geschenke an ihre Getreuen und an Gesandte gingen.
Goldbach war bereits seit Generationen für die Kunstfertigkeit der Frauen in groben und feinen Handarbeiten bekannt und Isabeau führte diese Tradition in bemerkenswerter Weise fort.
Das führte dazu, dass die Menschen abends zwar herzhaft zugriffen, aber meistens zu müde waren um die Abendstunden ausgelassen zu verbringen.
Isabeau ließ sich in den Stuhl zurücksinken und versucht ihre verkrampften Schultern zu entspannen, als ein Gardist auf sie zu eilte. Er positionierte sich hinter ihren Stuhl und beugte sich zu ihr herunter bevor er murmelte:
"Madame, vor dem Tor steht ein Bote. Der Name und das Wappen sind unbekannt... Votre command?"
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Offline Lothar von Eichen

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #132 am: 18. Jan 11, 21:17 »
Gustav stand also endlich am vermeindlichen Ziel seiner Reise.
Es war eiskalter Winter. Den ganzen gottverdammten Weg über hatte er sich gefragt wieso sein Herr ihn ausgerechnet im Winter auf diese Reise geschickt hatte. 
Naja... besser auf einem Botengang, als vor irgendeiner Stadt im Dreck zu liegen, oder irgendwelchen Grünhäuten hinterher zu jagen. Er grinste, während er sich kurz in seine Gedanken vertiefte.
Die Wachen jenseits des Tores betrachteten ihn, musterten ihn gar von oben bis unten.
Gustav war hoch gewachsen und breitschultrig. Er trug einen Bart und sein Haar war, soweit man unter dem breiten Barett und der Bundhaube erkennen konnte, kurz geschoren.
Er trug schwarz-rot zerhauenes Zeug, mit aufgepluderten Ärmeln und unzähligen Schlitzen im schwazen Überstoff. Soweit man es unter dem Umhang erkennen konnte trug er einen Brustpanzer, sowie ein kurzes Schwert mit abgerundeter spitze am Gürtel.
Genau wie sein Herr es ihm sagte, hatte er sich höflich vorgestellt, war sich aber nicht sicher, ob die Leute hier ihn auch verstanden.
Jetzt hoffte er nur noch bald eingelassen zu werden, denn es war zugig auf der Zugbrücke, die ihn von einem vermeindlichen überdachten Rastplatz trennte.

Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #133 am: 18. Jan 11, 21:23 »
Isabeau überlegte kurz, aber wenn sich ein Bote durch den nordcaldrischen Winter gequält hatte, dann musste es wichtig sein:
"Begegnet ihm mit der gebotenen Höflichkeit. Führt ihn in die Halle, er soll empfangen werden."
Der Gardist nickte zustimmend und verschwand mit schnellen Schritten.

Gustav musste nicht lange warten. Die Tür innerhalb des Tores öffnete sich und er wurde hereingewunken.
"Bienvenue a Chateau Goldbach, Reisender. Die Baronin von Goldbach bietet einen Platz in ihrer Halle. Ich sehe ihr tragt ein Schwert, ihr seid von Stande?"
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Offline Lothar von Eichen

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #134 am: 18. Jan 11, 21:29 »
Gustav trat näher.

"Danke..." als er auf den Katzbalger angesprochen wurde schaute er den Gardisten fragend an

"Nein... ich bin nicht von Stand..." antwortete er

"In meiner Heimat haben Schwerter Spitzen und sind länger, als diese Waffe hier, seht ihr?" er zog langsam die komplette Scheide aus der Befestigung am Gurt und reichte dem Wächter die Waffe

"Schwerter, sind den Soldaten seiner Majestät König Phillip II. vorbehalten und natürlich den Edlen des Landes." erklärte Gustav