Autor Thema: Baronie Goldbach  (Gelesen 41584 mal)

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Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #180 am: 31. Jan 11, 21:46 »
Isabeau prüfte ein letztes Mal den Sitz des Schapels und begab sich dann in den Innenhof der Burg.
Die Gerichtstage gingen den monatlichen großen Markttagen in Dorf Goldbach voraus und so versammelte sich regelmäßig viel Volk um der Rechtssprechung beizuwohnen und anschließend den Markt zu besuchen.
Auch wenn das Wetter schneidend kalt war, so war es zumindest trocken. Viel Volk hatte den Weg auf sich genommen um dem ersten Gerichtstag im neuen Jahr beizuwohnen und Mildtätigkeit für den strengen Winter zu erbitten.
Im Hof der Burg war das Vieh weggesperrt worden und unmittelbar vor dem Eingang in die große Halle war ein Podest errichtet worden. Darauf stand ein leerer Thron mit dem Wappen der Königin versehen als Zeichen der Gerichtsbarkeit. Für die Baronin war davor ein Scherenstuhl bereitgestellt worden, auf dem sie während der Verhandlungen Platz nehmen würde. Sie hielt einen Heroldsstab in den Händen als Zeichen das sie die königlichen Würden vertrat und ihn auch über jemandem brechen konnte.
Fortiter in re, suariter in modo!
"Das ist mein voller Ernst! Um Euch zu zeigen wie ernst ich es meine würde ich es mit meinem eigenen Blut auf meine Fahne schreiben!"

Offline Lilac

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #181 am: 01. Feb 11, 18:42 »
Auch ein Großteil des Gesindes hatte sich im Hof versammelt. Selbst Fleur wollte sich das Spektakel nicht engehen lassen und stand, die kleine Amelíe warm verpackt vor den Bauch gebunden, unweit der Baronin.
Als erstes trat einer der Tuchhändler - ein gepflegter, stets korrekter Mann, der oft schon mit seiner Ware bei der Baronin gewesen war, vor und zeigte anklagend auf eine verdreckte Frau mit verfilzten und vermutlich auch verlausten Haaren, die sich unflätig schimpfend gegen zwei Wachen wehrte, die sie daran hinderten, unauffällig in der Menge zu verschwinden:

"Euer Gnaden, ich wünschte, ich müsste Eure kostbare Zeit nicht wegen etwas derartigem [es wurde nicht klar, ob er damit die Frau oder den Sachverhalt meinte] in Anspruch nehmen, aber seht, ich hatte einige kostbare Stoffe aus fernen Landen und dieses Weibsbild hat nichts besseres zu tun, als sie sich über den Kopf zu ziehen! Nun sind die Läuse darin und der Stoff ist von ihren Händen und ihrer... [vermutlich konnte er es nicht über sich bringen, das Wort Kleidung zu benützen] ... ihrer ... ihren Lumpen... völlig verdreckt. Und es ist so kostbarer, empfindlicher Stoff - wie ein Seidengespinst so zart - wie soll ich da jemals den Schmutz, ganz zu schweigen vom Ungeziefer, wieder herausbekommen? Natürlich hab ich ihr gesagt, Euer Gnaden, dass sie's jetzt auch bezahlen muss, aber sie weigert sich, Euer Gnaden. Und was soll ich denn machen, Euer Gnaden? Als einfacher Bürger? Ich bin ja nicht das Gesetz!".

Der Mann entfaltete eine Lage feinsten, schneeweißen, durchscheinenden Stoffes und sah die Baronin flehend an.
Fleur die Wäschemagd // Galeya KRAMBAMBULI // Luise die Hure aus Brega // Jenna die Magd von Jelena // Julienne, Falknergehilfin, ehemalige Gardistin und Botenreiterin // Beeke Fischer die ewige Doktorandin der Zoologie an der Ayd'Owl

Mel

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #182 am: 25. Apr 11, 21:14 »
ein erschöpfter junger ann erreichte das goldbachsche tor und bat die wachen:"messieurs, j`ai une message pour la mademe. Elle est ici?" Fast flehentlich erschien seine bitte, dass die baronin sich zu hause aufhalten möge, ein blinder hätte erkennen können, dass er sehr erschöft war und anscheinend ohne halt durchgeritten war, woher er auch gekommen war.

Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #183 am: 26. Apr 11, 10:44 »
"Glück gehabt!"
meinte der Wachhabende und zog den erschöpften Jungen durch das Tor in den Innenhof.
"Madame ist erst gestern eingetroffen. So wie du aussiehst sind es keine guten Nachrichten, hm?" Der Soldat schüttelte bekümmert den Kopf und führte ihn zu den Flügeltüren die in die große Halle der Burg führten.
Wegen des milden Wetters waren die Türen weit geöffnet und eine wahre Armada aus Knechten und Mägden war damit beschäftigt Trosswagen abzuladen und zu putzen und zu scheuern.
Der Goldbachsche Haushalt bereitete sich offenbar auf die Sonnenwende vor, welche mit einem großen Fest zu Ehren Lavinias begangen werden sollte.
An der Tür angekommen rief der Soldat nach einer Magd:
"Eh, Fleur? Weißt du wo ihro Gnaden ist? Hier ist ein Bote der dringend zu ihr muss!"
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Mel

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #184 am: 26. Apr 11, 22:07 »
Eine hübsche junge Frau, mit einem Bündel auf dem Arm erschien und geleitete den Boten in die Gemächer der Baronin. Nachdem er kurz warten musste, wurde er eingelassen.
Er trat ein paar Schritte in die Kammer und kniete nieder, leise sprach er:"Madame, ich bringe nachrichten aus Blanchefleur.. von Chevalier Lorainne de la Follye des Joux." Damit zog er ein Schriftstück aus seinem Wams und hielt es ihr hin.

Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #185 am: 26. Apr 11, 22:12 »
Isabeau entglitten die Kleider aus den Händen und sie ließ sich schwer auf ihre Bettstatt sinken.
Wie vor den Kopf geschlagen sah sie den Boten an:
"Che... Chevalier?" krächzte sie entsetzt.
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Mel

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #186 am: 26. Apr 11, 22:15 »
"Oui Madame" der Bote schwieg bekümmert, es war offensichtlich, dass die Baronin die Folgen des Ritterschlags kannte.
Gerne wollte er etwas tröstendes sagen, zu dieser Dame, der er schlechte Nachrichten überbringen musste, doch ihm fehlten die Worte.
"Sie und... euer Cousin befinden sich in Blanchefleur, im Laviniakloster."

Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #187 am: 26. Apr 11, 22:17 »
Isabeau griff mit zitternden Händen nach dem Brief und brach das Siegel um das Schreiben so schnell wie möglich zu überfliegen.
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Mel

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #188 am: 26. Apr 11, 22:21 »
An Isabeau de Lioncoeur, Baronin von Goldbach, von Lorainne de la Follye des Joux, Ritter Firngards
Ma chere madame
der Schwur vor den Göttern wurde erfüllt. Wenn ihr könnt, kommt so schnell wie es geht ins Laviniakloster zu Blanchefleur, er müssen Entscheidungen getroffen werden, die ich ohne Euch weder treffen kann noch will.
Lavinias schützende Hand über Euch,
Lorainne



Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #189 am: 26. Apr 11, 22:34 »
Die Baronin ließ das Schreiben in den Schoß sinken und schloß die Augen. Eine einzelne Träne rann an ihrem Gesicht herab und einen Augenblick lang war es Totenstill in der Kemenate. Nach einiger Zeit schlug sie die Augen wieder auf und fixierte den Boten mit festem Blick in dem ein Meer an Bedauern und Traurigkeit lag.
"Geht in die Küche und lasst euch zu essen und trinken geben. Ihr werdet unser Führer sein. Fleur? Packe meine Satteltaschen für einige Tage, wir reiten ohne Tross. Sag dem Kommandanten der Gardisten bescheid, wir reiten in einer Stunde."
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Mel

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #190 am: 26. Apr 11, 22:36 »
Der Bote nickte, dankbar, aus dieser unglücklichen Situation herauszukommen.
Gleiuchzeitig verfluchte er sein Können zu Pferd, das ihn erst in diese Sotuation gebracht hatte.
"Bon, in einer Stunde, Madame."
Dann verliess er leisen Trittes das Gemach der Baronin.

Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #191 am: 26. Apr 11, 22:47 »
Eine knappe Stunde später verließ eine Gruppe Reiter die Burg und schlug den Weg nach Norden ein.
Isabeau ritt auf einem ausdauerndem, wendigen Pferd, umringt von Gardisten in den Farben Goldbachs. Eine Magd folgte mit einem Packpferd . Bereits nach kurzer Zeit waren sie in den nördlichen Wäldern verschwunden.

(weiter unter: http://www.larp-koeln.de/engonienforum/index.php/topic,3953.0.html)
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Offline Lilac

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Baronie Goldbach - Sommer
« Antwort #192 am: 18. Jun 11, 16:28 »
Während die Baronin unterwegs war, tobte auf Goldbach das Leben und es wurde viel getan. Das heiße Wetter und die darauf folgenden Regen- und Gewitterreichen Tage hatten das Obst in den Gärten des Anwesens prall und süß werden lassen und alle waren neben ihren normalen Aufgaben täglich mit der Ernte der roten, weißen, gelben und schwarzen Beeren und Kirschen beschäftigt. Zudem hatte die Witterung auch dem Kräuter- und Blumengarten eine grüne und bunte Fülle beschert.
Es wurde also geerntet, gewaschen, geputzt, entsteint, eingemacht, zerpflückt, getrocknet und - natürlich mit großer Wonne - genascht.
Schon früh am Morgen zogen die ersten Bewohner Goldbachs los ins taufrische Grün und holten sich frische Kräuter für den Frühstückstee oder auch ein paar Beeren für einen süßen Start in den Tag.
So auch Fleur, die morgens, die kleine Amelie auf der Hüfte, barfuß inmitten des wuchernden Salbeis stand und sich einige frische Triebe für ihren ganz persönlichen Tagestee pflückte. Auf dem Weg zurück zur Halle konnte sie nicht widerstehen und zupfte zwei samtige Himbeeren von den wilden Ranken am Zaun. Die eine wanderte in Amelies erwartungsvoll aufgerissenes Mündchen, die andere steckte die Wäschemagd sich selbst zwischen die Lippen...
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Offline Francois

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #193 am: 30. Apr 16, 17:45 »
Es waren vier Wochen vergangen seit dem Tag, an dem Chevalier Yezariel, Amabilis Leonie Talen und Francois mit dem Leichnam der Eloise von Goldbach eingetroffen waren.
Nachdem die üblichen Vorbereitungen getroffen waren, war die Dame mit einer Trauerfeier in der Gruft beigesetzt worden.
Danach ging der übliche Tagesablauf auf Burg Goldbach weiter. Der Weibel ging seinem geregelten Dienst nach, kümmerte sich um den Papierkram der Garde und "polierte" die Truppe auf.
Der Chevalier tat Dinge, führte viele Gespräche mit ihro Gnaden und lebte sich auf Goldbach ein.
Das Grenzfest lag in naher Zukunft und alle bereiteten sich hierauf vor, gleich ob sie nun selber teilnehmen würden oder nicht. Die Fuhrknechte brachten unter Aufsicht des Trossweibels die Fuhrwerke auf Vordermann, die Dienstmägde putzten, packten Truhen und verluden Proviant.
Madame hatte ihre Vorstellung von der Zusammensetzung des Gefolges, welche sich im Bereich der Garde nicht mit der des Weibels deckte, aber was sollte er tun...
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #194 am: 01. Mai 16, 00:06 »
Das Fest der Grenzen stand bevor und die Imperatorin hatte entschieden, zum 5. Jahrestag der siegreichen Beendigung des Pilgerzuges Gastgeberin zu sein.
Das bedeutete, dass Isabeau de facto die Funktion der Gastgeberin einnehmen würde. Eine ehrenvolle aber auch anstrengende und vor allem teure Angelegenheit.
Das Fest fiel dieses Jahr mit der halbjährlichen Löhnung des Goldbacher Gesindes zusammen, ein weiterer Grund zu feiern.
All das führte zu noch regerem Treiben und Vorbereitungen, vor allem aber zu mehr Truhen.
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