Autor Thema: Baronie Goldbach  (Gelesen 41979 mal)

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Offline Lilac

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #45 am: 03. Okt 10, 22:59 »
Und dem langen und aufregenden Tag Tribut zollend, waren beide Frauen recht bald eingeschlafen. Die weichen Decken und Kissen der ungewohnten Bettstatt sorgten dafür, dass Fleur sich weit weniger herumwälzte, als in den übrigen Nächten und sie musste auch inzwischen nicht mehr ganz so oft zwischendurch raus, so dass tatsächlich ein guter erholsamer Schlaf für Herrin und Magd möglich war...
Fleur die Wäschemagd // Galeya KRAMBAMBULI // Luise die Hure aus Brega // Jenna die Magd von Jelena // Julienne, Falknergehilfin, ehemalige Gardistin und Botenreiterin // Beeke Fischer die ewige Doktorandin der Zoologie an der Ayd'Owl

Offline Arvid de Bûcheron

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #46 am: 04. Okt 10, 21:43 »
Der Wind hatte ein wenig nachgelassen, doch trug er bereits die Kälte des nahenden Winters in sich. Das Laub fiel von den Bäumen und wie der Wind brahcte die Blätter zum Rauschen. Zwei Reiter näherten sich aus nordosten kommend dem Land um die d Burg der Baronie Goldbach.
Ihre Umhänge verdeckten sie und die Kruppen ihrer Pferde. Ihre Gugeln waren zum Schutz gegen den Wind tief in die Gesichter gezogen. Langsam tritt für tritt näherten sie sich ihrem Ziel.  
« Letzte Änderung: 04. Okt 10, 21:53 von Arvid de Bûcheron »

Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #47 am: 04. Okt 10, 21:56 »
Der nächste Tag zeigte die Baronin beim Frühstück wieder am Kopf der Tafel in der großen Halle.
Der Tag begann mit einer beruhigenden Gleichförmigkeit, so wie schon hunderte anderer Tage auf Goldbach, alles lief seinen gewohnten Gang.

Isabeau zog sich in die Kemenate zurück und brütete mit dem Kastelan und dem Schreiber über den Büchern, als die Nachricht eintraf, dass Reiter auf die Burg zuhielten.
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Offline Arvid de Bûcheron

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #48 am: 05. Okt 10, 20:35 »
Die beiden Reiter machten sich nach einem kargen Frühstück auf den Weg zur Burg Goldbach. Es würde nicht mehr lange dauern und der Turm des Bergfried würdein Sicht sein.

Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #49 am: 05. Okt 10, 20:51 »
Nach einigen anstrengenden Stunden über den Büchern und Steuerlisten entschied Isabeau, dass es genug war und entließ alle mit einem dankbaren Lächeln. Sie suchte Zuflucht im Margheritengarten und genoß den unerwartet schönen Herbsttag. Nicht mehr lange und das warme Wetter würde den Herbststürmen weichen und solche Spaziergänge unmöglich machen.
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Offline Lilac

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #50 am: 06. Okt 10, 08:59 »
Auch das Gesinde nutzte den trockenen Tag: Neben der Mithilfe bei der Ernte brachte es Burg und Burghof auf Vordermann und rüstete die Behausung und die Gebäude für den kommenden Winter. Karrenweise Heu und Stroh wurden herangefahren, bzw. das schon eingelagerte umgeschichtet. Knechte schleppten große Säcke mit Futtermittel für das Goldbach'sche Vieh in die Futterkammern, andere brachten weitere Ernteerträge in die Vorratsräume im Burgkeller und hoch oben auf dem First einer Scheune werkelte ein Zimmermann an der letzten Reparatur einiger Dachschindeln vor den schweren Herbst- und Winterstürmen.

Fleur saß inzwischen in einer Ecke der warmen Burgküche auf einem gemütlich gepolsterten Schemel und kämpfte mit einem Fleck in einem Tischtuch. Neben ihr stand auf einem Bock eine kleine Waschbütt, ein weiterer Hocker diente als Ablage für Bürsten und Waschmittel und auf dem Boden stand der obligatorische Wäschekorb.
Nachdem sie den Soßenrest auf dem Stoff zum gefühlt hundertsten Mal mit Seifenlauge und Wurzelbürste bearbeitet hatte, war sie endlich mit dem Ergebnis zufrieden. Im dämmrigen Licht ihrer Küchenecke war so gut wie nichts mehr zu erkennen. Für die Hohe Tafel würde dieses Tuch wohl keine Verwendung mehr finden, aber für den Gesindetisch oder als Unterdecke für Buffetts und dergleichen war es noch gut zu gebrauchen.
Die Wäschemagd hielt den Stoff abwägend in den Händen - sollte sie es hier, in der Nähe des Herdes zum Trocknen aufhängen, wo es im Weg sein könnte und die Küchengerüche aufnehmen, dafür aber schnell trocken sein würde, oder sollte sie noch ein wenig warten, bis die Männer den Heuschober fertig befüllt hatten? Ein Lächeln schlich sich auf Fleurs Gesicht - es war wundervoll, wenn die in der Scheune getrocknete Wäsche nach dem würzigen Heu duftete...
Dann jedoch entschloss sie sich anders und entschied, dass dieses einfache Tischtuch genausogut auch etwas länger in einem der Wirtschaftsräume trocknen könnte. Sie warf es in den Wäschekorb, streckte sich noch einmal wohlig in der Wärme der Küche, stand dann auf und lief, den Korb unter dem Arm, los, um den Stoff aufzuhängen...
« Letzte Änderung: 06. Okt 10, 09:02 von Lilac »
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Offline Arvid de Bûcheron

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #51 am: 10. Okt 10, 16:23 »
Sie ritten um eine Wegbiegung des Waldes und weit am Horizont sah man den Bergfried von Burg Goldbach.
Wie ein Wahrzeichen ragte er in den blauen Himmel. Auf ihrem Weg an diesem wunderbaren leicht windigen Alamartag begegneten sie einigen Holzfällern und einem Wagen vollbeladen mit Stroh. Auf Höhe der Reiter angebkommen verbeugte sich das Gesinde kurz und machte so weit es ging Platz.
Die Sonnenstrahlen trafen auf ein Stück Stoff, das unter dem Mantel herausschaute und ließen einen darauf gestickten Falkenkopf in seiner ganzen weißen Pracht erleuchten. Der grüne Stoff auf dem das Emblem genäht worden war hatte die Farbe von frischem Tannengrün.
"Noch einen halben Tag und wir sind endlich da, Messire"  Der angesprochene antwortete ohne sich umzudrehen.
"Oui, Écuyer. Ich freue mich auf ein heißes Bad und ein anständiges Essen." Ein leiser Seufzer folgte dem Gesprochenem. "Damit es nicht so lang für dich wird bis wir dort sind trage mir die Pflichten eines tugendhaften Knappen vor !"   

Der Knappe seufzte nun seiner Seits doch er tat es so leise, dass der Chevalier es nicht bemerkte.

Zu einem vollkommenen Manne gehört, daß er wohl reiten kann  und daß er mit Verstand etwas von der Erde aufnehmen kann.
Zum zweiten gehört, daß er schwimmen kann und im Wasser tauchen und sich vom Bauch auf den Rücken wenden und krümmen kann.
Zum dritten gehört zu einem vollkommenen Mann, daß er mit Armbrust und Bogen umzugehen weiß.
Zum vierten muß er auf Leitern klettern können, das wird ihm wohl nützen im Kriege, auch ist es gut, an Seilen und Stangen klettern zu können.
Zum fünften muß er behende sein und wohl turnieren, streiten und recht und redlich stechen können.
Zum sechsten muß bei Tisch er sich gut benehmen können, tanzen und hofieren, auch soll er Brettspiel (Schach) verstehen und alles, was ihn noch zieren mag."

"Sehr richtig.", bestätigte er den Jungen und sprach weiter,
"Ein unweiser, dummer Edelmann ist der sich vor nichts schämt. Er ist einem gekrönten Esel gleich, der den Hunden ausgeliefert ist. Was frommt einem seine edle Geburt, wenn er sich an keinem Ort weder in Worten noch in Taten geziemend benehmen kann? Nun nenne mir die reglen zu Tisch wenn du mit Leuten von Stand dinierst. "

So fuhr der Junge fort:

"Kein Ritter soll zusammen mit einem anderen von ein und demselben Löffel essen.
Wer nicht imstande ist, mit dem Löffel seine Speise aufzunehmen, der schiebe sie nie mit den Fingern drauf.
Bevor er trinkt, wische er sich den Mund ab, damit das Fett nicht in den Weinbecher tropfe.
Es ziemt sich nicht, während des Essens auf dem Tisch zu lümmeln.
Beim Essen kratzt man sich nicht bloßer Hand, wenn etwas an der Kehle zwickt.
Zwickt es so stark, daß man kratzen muß, dann kratzt man besser mit dem Gewand.
Es ist keine gute Sitte, ein angebissenes Brot wieder in die Schüssel einzutunken.
Auch einen abgenagten Knochen legt man nicht in die Suppenschussel zurück.
Wer gerade Essen in seinem Munde hat, der trinke nicht wie das Vieh......."

So ritten die beiden weiter in Richtung der Burg zu Goldbach.

   
   

Offline Arvid de Bûcheron

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #52 am: 12. Okt 10, 21:39 »
Die Sonne zog ihre vorher bestimmte Bahn und der Tag schritt voran. Das Tor zur Burg kam in Sicht- und Rufweite.

Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #53 am: 12. Okt 10, 22:05 »
Der Wachtposten am Landende der heruntergelassenen Zugbrücke stützte sich auf seinen Speer und döste ein wenig in der Sonne.
Er schreckte hoch, als das Hufgeklapper ertönte und zupfte schnell seine Farben zurecht, bevor er sich räusperte und den althergebrachten Ruf ertönen lies:

"Halt! Wer da?"
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Offline Arvid de Bûcheron

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #54 am: 14. Okt 10, 10:45 »
Der Knappe ließ seine Stimme ertönen: " Es ist Chevalier Arvid de Bûcheron und sein demütiger Knappe, es wird um eine Audienz bei ihrer Exellenz der Baronin Isabeau Lioncoeur von und zu Goldbach ersucht."
zehn Schritt von der Wache entfernt zügelten die beiden Reiter ihre Pferde und Chevalier Arvid warf seinen Mantel schwungvoll über die Schulter, sodaß sein Wappenrock zu sehen war.

Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #55 am: 14. Okt 10, 13:24 »
Der Wachtposten erkannte den weißen Falkenkopf auf grünem Grund und trat mit einer kleinen Verbeugung zur Seite.
"Bienvenue á Chateau Goldbach, Chevalier de Bucheron!"

Nach dem Überqueren der Zugbrücke erreichten die Reiter den geschäftigen Innenhof, wo ihnen ein Page entgegen kam.
Er verbeugte sich angemessen und hielt dem Ritter sein Pferd, damit dieser absteigen konnte.

"Willkommen! Wünscht ihr euch zu erfrischen? Ihre Gnaden spaziert im Margerithengarten."
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Offline Lilac

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #56 am: 14. Okt 10, 19:18 »
Unterdessen suchte eine der Bediensteten die Baronin eben dort im Margerithengarten auf:

"Madame? Ich denke, es wird euch freuen zu hören, dass Fleur soeben niedergekommen ist."

Die Frau hatte gerötete Wangen und in ihren Augen blitzte die Freude...
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Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #57 am: 14. Okt 10, 19:22 »
Isabeau ließ vor lauter Überraschung ihren Schal fallen:
"Wie bitte? Aber ich habe sie doch noch beim Frühstück..."
Die Baronin warf einen Blick auf den Sonnenstand und staunte nicht schlecht:
"Ich nehme an, dass alles gut verlaufen ist?"
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Offline Lilac

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #58 am: 14. Okt 10, 19:40 »
"Oui, Madame! Es ging recht schnell - zumal für eine Erstgebärende! Nach dem Frühstück hat sie noch irgendwelche Wäschesachen mit einer der anderen Mägde besprochen, als die Fruchblase platzte. Wehen hatte sie wohl schon heute Nacht, aber sie meinte, die wären nicht regelmäßig gewesen, so dass sie noch abgewartet und in Ruhe mit uns gefrühstückt hat. Tja und dann lief es wie im Märchen - 4 Stunden Wehen und gerade eben hat die Hebamme Monsieur Aaron zu ihr gelassen...",

erzählte die Bedienstete voll freudiger Aufregung.
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Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #59 am: 14. Okt 10, 19:47 »
Isabeau hob eine Augenbraue:
"Manchmal ist ihre Effizienz etwas beängstigend!"
Sie lächelte erfreut bei dem Gedanken an ein neues Kind auf Goldbach und überlegte kurz.
"Lass Soeur Alexane ausrichten, dass wir Lavinia ein Dankopfer für die einfache Geburt bringen werden und heute abend soll es etwas Wein geben, damit wir auf das Kleine anstossen können. Ich werde sie vor dem Kerzenlöschen besuchen kommen."
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