Nachdem sie nun langsm traben, beginnt Melissa zu erzählen.
Ich bin schon seit vielen Jahren in den Diensten der Lady, zuerst indirekt, dann hat sie mich angestellt. Kennen gelernt hab ich sie in Trawonien, da waren wir noch Kinder. Ich war im Haushalt ihrer Tante als Gesellschafterin angestellt und als Hausmädchen. Ariann war ein unausgeglichenes, sehr störrisches Ding, das sich allem und jedem widersetzte. Bis zu einer denkwürdigen Nacht, über die ich absolut schweigen muß. Fakt ist jedoch, seit dem bestand ein gewisses Band des Vertrauens und wir haben unsere Jugend zusammen verbracht. Ich wurde ihre Zofe und Anstandsdame, wie Herrin Amalia mich nannte.
Sie versinkt kurzzeitig in Gedanken.
Ich weiß nicht wie oft ich sie decken mußte, damit sie sich n ciht den Zorn der alten Dame zuzog. Aber es hat sich gelohnt. Ich habe eine Herrin, die mich überaus freundlich behandelt, mehr wie eine Freundin als wie eine Angestellte.
Heute sind wir erwachsen und es ist nicht anders als vor vielen Jahren. Niemand hat wirklich Einfluß auf die junge Dame. Sie tut was sie für richtig hält und dafür setzt sie sich voll und ganz ein. Doch eines ist klar, in ihr schlägt ein sanftes, gütiges Herz, davon bin ich überzeugt. Auch wenn sie sehr, sehr jähzorning werden kann.
Sie muß schmunzeln, als sie an die Vergangeheit denkt und die Gegenwart betrachtet.