Autor Thema: Zu Besuch in Jelenas Kontor  (Gelesen 20028 mal)

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Offline Jelena

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Re: Zu Besuch in Jelenas Kontor
« Antwort #15 am: 26. Aug 09, 22:35 »
Jelena winkte nur müde lächelnd ab:
"Dieser Möchtegern ist eine Gefahr für alle, die sich mit ihm abgeben. Ich habe niemals auch nur mit einem Wort gesagt, dass er von den Göttern verflucht sei. Ich bin Heilerin, keine Prophetin, in Ratniks Namen! Falls ihr Zeugen wünscht, so wird euch Gorix Feuerklinge bestätigen können, dass ICH ihn verflucht habe und nicht die Götter! Er hat dieses Ritual geleitet und aufgebaut, obwohl er keine Ahnung hatte, was er da tat. Er hat klerikale und akademische Magie gemischt und er hat fremde Gottheiten anrufen lassen, um ein Aine geweihtes Artefakt zu brechen!"
Sie zuckte mit den Achseln, als sei das ganze Thema für sie erledigt.
"Ich habe Kadegar gesagt was ich von ihm halte und wieso ich es tue. Offenbar hat er nicht ein Wort von dreien davon verstanden."
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Offline Jeremias

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Re: Zu Besuch in Jelenas Kontor
« Antwort #16 am: 03. Sep 09, 14:24 »
"Nun, das ist sicherlich euer gutes Recht. Wenn ihr mit ihm nicht klarkommt, so ist das einzig eure Entscheidung. Mir ging es nur um die Aufklärung dieser Sache." Damian seufzt kurz. "Trotzdem finde ich es schade, dass ihr so über Kadegar denkt. Er hat bereits einige gute Dinge getan und hat sich immer als treu zum Widerstand erwiesen. Nicht zuletzt hält er mit seinen Leuten Tiefensee und greift von dort aus den Lupus Umbra an. Wenn er einen Fehler begangen hat, so ist das tragisch, aber kein Grund, auf ewig mit ihm zu brechen."

Offline Jelena

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Re: Zu Besuch in Jelenas Kontor
« Antwort #17 am: 03. Sep 09, 19:50 »
"Es steht euch gut an, Vergebung zu predigen, Flamen und ich bin die letzte, die euch widersprechen möchte. Aber zum einen sind euch keine Flüchtlinge unter den Händen weggestorben und zum anderen sehe ich bei Kadegar kein Anzeichen dafür, dass er auch nur das geringste daraus gelernt hat. Die Tatsache, dass er euch so einen Humbug erzählt, spricht schon für sich."
Die Heilerin seufzte:
"Sei es wie es ist, ich werde einfach abwarten und sehen was er in Zukunft tun wird."
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Offline Rogar

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Re: Zu Besuch in Jelenas Kontor
« Antwort #18 am: 22. Jan 10, 02:02 »
Im dunkel der Nacht schepperten einige bunte Karren über die Straßen Fanadas, ein Planwagen offensichtlich mit dunklen Flecken übersäht bildete die Spitze. Zwei einfache Ochsenkarren folgten, auf deren Ladeflächen, jeweils vier Mann lagen und zwei weitere saßen am Bock. Ein großformatiger Kastenwagen folgte, auf dem ein dzt. Männer offensichtlich zu wesentlichen Teilen Bogenschützen saßen. Einige weitere lagen in der mitte. Zu beiden Seiten flankierend, saßen zumeist Söldner und einzelne Soldaten im Sattel von anständigen Pferden. Auf ein Handzeichen von mehreren berittenen halten die Wagen und die "bunte Eskorte". Offensichtlich besteht diese aus ein paar Soladten diverser Länder, die sich zurzeit auch in Fanada aufhalten. Immerhin 5 scheinen neben Rogar, ganz offensichtlich Söldner zu sein auf erbeuteten Kaltblütern oder einem Botenpferd und ähnlichem. Die letzten beiden drehen ab und scheinen die Röcke der Reichsgarde zu tragen.

"Morgen am Westtor, wo die Bresche klafft, bis morgen." Rogar stieg mit steifen Beinen aus dem Sattel, nachdem der Treck vorbei war und klopfte an das Tor des Kontors. Um mal wider in das alte Gesicht der Haushälterin zu blicken. Das gleich aus der Luke springen würde und fragen stellen würde. Nicht das es etwas gebracht hätte, aber er versuchte nach drei Monaten bei Schnee und Nässe in den Wäldern, in den Bergen und in den Feldern bis Brega. Behelfsmäßig seine Kleidung und Rüstung zurecht zu rücken und drückte den schmerzenden Rücken grade. Nachdem er sich nun einig war, immer noch beschissen auszusehen, gab er auf und klopfte etwas leiser erneut. Man musste ja nicht gleich das halbe Viertel wecken. Bei sich dachte er nur "Form waren, Form waren, dir geht es ausgesprochen gut."

Sein zuckendes rechtes Auge war wider da und dicke Pusteln im Gesicht. Schnell verriet es, dass Rogar nur zurück nach Fanada gekehrt war, weil die Männer am Ende Ihrer Kräfte waren. Kein Obst, nässe und zerissene Kleidung, teils in zwei bis drei Lagen getragen. Keine Unterkunft zudem seit mehreren Wochen, hatten die Stadtmilzen mehr als ausgezehrt bei der Witterung. Die wenigen Soldaten, Söldner und Kriegsknechte waren in deutlich besserer Form, "Heim" gekommen. Wenn man Ihnen die Mangelerscheinungen auch ansah und sie vor Dreck starrten. Doch auch Stress und Übermüdung hatten selbst Rogar einsehen lassen, das irgendwo Ende war. Er selbst hatte abgenommen, Pusteln im Gesicht und Dreck starrte aus allen Poren, das ihm mehrmals schwarz vor Augen gewesen war, wie es ihm grade wider passierte, war allenfalls ungünstig. Beim aufblicken in den Himmel, vergingen Momente in denen die klaren Sterne der kalten Nacht verschwinden und flimmern wollten vor seinem Auge. Aber das konnten auch Nebenwirkungen sein. Er war in Ordnung, er musste nur früh genug wach werden. In Gedanken wickelte er die Zügel der "Dunkelfüchsin"um seine Hand und lehnte sich hockend, an die Bretter des Tores. Zu sehr schmerzte der Rücken. Wenn doch endlich jemand das verfluchte Tor aufmachen würde. War das die halbe Miete um bis zum Stall zu kommen und ins Heu zu fallen. Die Form waren, erinnerte er sich selbst und richtete sich wider auf um aus einiegn Schritt auf die Luke zu starren.
« Letzte Änderung: 22. Jan 10, 02:06 von Rogar »
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Offline Jelena

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Re: Zu Besuch in Jelenas Kontor
« Antwort #19 am: 22. Jan 10, 09:26 »
Obwohl es Rogar wie ne halbe Ewigkeit erschien, so dauerte es nur wenige Minuten bis die vergitterte Luke geöffnet wurde. Im Kontor war man gewohnt, dass Hilfesuchende zu jeder Tages- und Nachtzeit an die Tür klopften.
Das Gesicht der alten Frau erschien und ihre Lippen pressten sich zu einem dünnen Strich zusammen. Offenbar witterte sie Gefahr bei diesem dreckigen, waffenstarrenden Krieger.

"Wer seid ihr und was wollt ihr?"

Auch wenn schon Wochen seit der Schlacht vergangen waren, die Menschen waren mißtrauisch und Rogar war klar, dass diese Tür solange geschlossen bleiben würde, bis er einen verdammt triftigen Grund nannte.
Oder den richtigen Namen.
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Offline Rogar

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Re: Zu Besuch in Jelenas Kontor
« Antwort #20 am: 22. Jan 10, 12:26 »
"Du heißt Anica oder?", er schien kurz nachzudenken und rieb sich das Auge und die Gesichtshälfte mit der Hand."Mach dieses dumme Holztor auf, bei den Göttern. Erkennst du mich nicht, ich bin Rogar. Der Söldner, wir kennen uns, ich kenne deine Herrin." erläuterte er. Die Stimme klang heiser, zu teilen mit Fusel, Krankheit und von schlichter Schreierei geschwängert. Offensichtlich schien er keine Geduld zu haben, sie sah noch sein zuckendes Auge, eh er sich abwendete. Er zog das Kaltblut ran und Griff an den Sattelknauf.

"Falballa, ich glaub wir reiten besser zum Westtor oder der Garnison, die Kaffeschieberei scheint die zu verblenden. Scheiß Händler und Pfeffersäcke, sollen sie doch Ihren Arsch ins Gebirge schleifen und ein Schwert nehmen.", fluchte er leise. Schon im Begriff sich mit bloßer Kraft und wenig Schwung in den Sattel zu ziehen. Auch wenn das in der schweren Rüstung und bei den Waffen höchst unwahrscheinlich erschien.
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Re: Zu Besuch in Jelenas Kontor
« Antwort #21 am: 22. Jan 10, 14:48 »
"Nö, heiß ich nicht! Anica ist die Haushälterin von der Meistrin."
Die Stimme der Alten hatte eine entschieden keifende Qualität. Aber noch während sie vor sich hinmurmelte, hörte Rogar wie der schwere Balken, der das Tor sicherte, zur Seite geschoben wurde.
"Komm rein, Mann, bevor du noch die ganze Straße weckst!"

Als Rogar durch das Tor schlurfte, sah er neben der Alten einen kräftigen Knecht stehen, der ihn kurz musterte und dann auch schon das Tor wieder versperrte. Die Torwächterin war erstaunlich flink im Haus verschwunden und der Söldner konnte anhand der flackernden Laterne, die sie trug ihren Weg durch das Haus verfolgen. Es dauerte nicht lange und Jelena erschien im Nachthemd auf der Türschwelle.
Sie warf einen Blick auf Rogar, schüttelte den Kopf und erteilte einige Befehle.

"Ich hatte nicht erwartet dich wiederzusehen." begrüßte sie ihren alten Kameraden.
"Übergib Alvin das Pferd, er kümmert sich darum. Schmeiß deine Sachen hier auf einen Haufen und komm in die Küche. Ich habe Bier und Suppe für dich."
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Offline Rogar

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Re: Zu Besuch in Jelenas Kontor
« Antwort #22 am: 22. Jan 10, 16:37 »
Rogar musterte Alvin zurück, hatte aber sichtlich wenig Respekt vor dem stämmigen Knecht was das körperliche offensichtlich anging. "Alvin, Falballa ist ruhig und genügsam, aber pass trotzdem auf, wir haben sie erst vor sechs Wochenläufen erbeutet. Wer weiß ob sie nicht wider scheut, sie hat ein paar Leidensspuren aber sie hört wirklich gut für Ihr Alter." Als Rogar das Tier übergab, klopfte er Ihr kräftig auf den Hals und zog einen schrumpeligen Apfel aus der Rüstung. Alvin konnte sofort sehen, das sie nicht nur die Brandzeichen des Lupus Umbra trug, sondern gleichwohl immernoch viele Striemen von der Fuhrmannspeitsche und dem viel zu schweren Zuggeschirr das Ihr aufgebürtet worden war.

Rogar zog mit zwei schnellen Bewegungen die beiden schweren Satteltaschen runter und ein enggewickeltes Paket in einem Fell. Ganz offensichtlich waren den Geräuschen nach mehrere Klingen oder auch Äxte darin. Offensichtlich steckten auch mehrere gute Ztr. Eisenwaren in den Packtaschen. Die wie Steine Richtung Boden fanden. "Such dir eine Klinge aus Alvin, es ist guter Stahl, du kannst sie dir sicherlich fertig machen. Aber schau ob du mir eine Winterdecke für Falballa besorgen kannst bis morgen früh. Ich würde sagen wir tauschen, wenn du Interesse hast."

Dann blickte er zu Jelena, "Auch wenn du die Hausherrin bist und hier Befehle gibst, geh rein wir haben kaum Temperatur über der Frostgrenze. Ich mach das fertig und komme in die Küche, vertrau mir ich find den Weg allein." Augenblicke später stand er auch schon in der Küche,offensichtlich nicht geneigt, Waffen und Rüstung abzulegen und sah sich erstmal in der Stube um, ein gewickeltes Paket im Arm haltend.

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Re: Zu Besuch in Jelenas Kontor
« Antwort #23 am: 22. Jan 10, 16:47 »
Jelena zuckte nur die Achseln und verschwand im Haus.
Als Rogar in die Küche kam, saß sie mit einer Schale Tee vor dem Feuer und hatte sich in ein Umschlagtuch eingewickelt. Das Feuer in der Küche brannte diesen Winter die ganze Nacht, da man nie wusste wann Jelena raus musste oder wer an die Tür klopfte.
Jelena hatte einen kleinen Kessel über das Feuer gehängt und bald schon zog der Geruch einer kräftigen Brühe durch die Küche.
Auf dem Tisch stand ein Krug mit Bier, daneben eine Scheibe dunkles Brot und ein Stück Käse.

"Blutest du irgendwo?"
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Offline Rogar

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Re: Zu Besuch in Jelenas Kontor
« Antwort #24 am: 22. Jan 10, 17:24 »
Etwas überrascht schaute er erst sie an und dann an sich herab. "Naja ich müsste mich mal mit ner Wurzelbürste im Fluß versenken und so einiges an Bandagen wechseln. Ich hab die Rüstung ne Weile nicht aus gehabt, aber ich glaub der Dreck ist rauszukriegen und ein paar Bandagen und Zeit heilen alles. Du weißt ich überlebe immer. Aber wenn ich dich betrachte, siehst du aus, wie ich mich fühle. Was ist passiert?"

Ohne auf die Antwort zu warten, stellte er das Paket ab und trank das Bier aus als wärs das letzte von hier bis Caer Conway, so das ihm Rinnsale auf die Rüstung liefen. "Ahhh, sowas ist wie ne", er stockte im reden, "Gibts davon mehr? So blöd es sich anhört, ich würd auch ne Kräutermischung saufen, wenn se heiß ist."

Wie nen hungriger Wolf suchte er Küchenplatte ab, beim reden. Schob sich von einer halben alten Zwiebel über die Scheibe Brot und den Käse,
sogar das rein, was Jelena kaum an Schweine verfüttern würde und als Küchenabfall bezeichnet hätte. Mit einem platonischen

"Ist du das noch?" schob er sich bereits den ausgekochten Sellerie aus der letzten Suppe rein und kaute auf ein paar flapsigen Blättern irgendwas rum.
« Letzte Änderung: 22. Jan 10, 17:28 von Rogar »
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Re: Zu Besuch in Jelenas Kontor
« Antwort #25 am: 22. Jan 10, 17:45 »
Jelena ließ ihn gewähren und stand nur zwischendurch auf, um das Bier nachzufüllen und ihm eine große Schale der inzwischen warmen Brühe und noch etwas Brot hinzustellen.

"Ich arbeite seit der Schlacht in den Lazaretten. Es ist sehr anstrengend." antwortete sie auf seine erste Frage.
"Lass das Gemüse liegen, dass ist für das Vieh, da neben der Tür ist eine Kiste mit Äpfeln, nimm einige davon. Und du könntest deine Rüstung ablegen, du machst eh keinen Schritt weiter ind das Haus herein, solange du nicht sauber bist und nicht wie ein Haufen Dung stinkst!"
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Re: Zu Besuch in Jelenas Kontor
« Antwort #26 am: 22. Jan 10, 18:02 »
Er nahm sich etwas zusammen und schob es sich trotzdem rein. "Hab schon schlimmer gegessen, wenigstens hat das Geschmack."
Er hielt den Löffel nach all den Jahren immer noch schlimmer wie jeder Bauer, allein das er Ihn in die Hand genommen hatte,
war schon viel Wert. Doch nach kurzem mühseeligem Geschaufel, trank er die heiße Brühe lieber pustend aus der Schale und würfelte das Brot hinein.


"Das ist kein Grund das du aussiehst, wie die alten Nornen in Person. Du bist aschfaal, ich hab Untote mit mehr Farbe im Gesicht gesehn."

Das mit der Rüstung schien er in Kauf zu nehmen, keine vier Stadtgardisten von Richard Brins Statur, würden Ihm die ausziehen.
"Die Haube ist doch draußen, der Rest ist festgewachsen, verzeih mir, aber wenn ich die auszieh, schwellen mir die Gelenke so an, das ich vermutlich die nächsten drei Tage nicht mehr rein komm. Außerdem hab ich einen Muskelkater, ich würd noch nicht mal den Waffengurt auf der Brust festschnallen. Das geht nicht, morgen früh muss ich in dem Zeug stecken, egal wie es ausschaut." Ein Blick aus dem Fenster in denn Hofverriet Ihm das das vermutlich nicht mehr allzulage hin war.
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Re: Zu Besuch in Jelenas Kontor
« Antwort #27 am: 22. Jan 10, 18:21 »
Jelena füllte die Schale jedes Mal nach, wenn Rogar sie leerte.

"Du hast mich ja schon oft hübsch genannt, aber jetzt überschlägst du dich." meinte sie sarkastisch.
Sie berührte seine Hand zögerlich und zog ihre eigene schnell wieder zurück.
"Du bist auf, Rogar. Wo musst du bei Sonnenaufgang wieder hin? Bleib einen Tag hier. Bade dich, schlaf. Lass dir neue Gewandung geben. Du weißt, dass du hier sicher bist."
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Offline Rogar

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Re: Zu Besuch in Jelenas Kontor
« Antwort #28 am: 22. Jan 10, 18:51 »
"Du weißt genau, ich bin nur ehrlich. Du siehst nicht aus und das heißt für mich, du bist schwach im Geiste. Eine Meisterin Ihrer Kunst darf sich sowas nicht erlauben. Niemals Schwäche zeigen, den nur die starken überleben solang Tiors Diener um die Macht kämpfen und ein schrumpeliger Apfel mehr Wert ist, als eine Tasche voller Gold in dieser Stadt."

Rogar riß die Hand weg als sie die berührte, "Oh nein, ich kann das nicht Leiden, ich kann mit meinem Gewissen Leben, sogar SEHR GUT! Deine Diener und Schüler und die Geschäfte rauben dir den Lebenwillen, es ist nicht alles Gold was zählt. Würden sie etwas mehr taugen, hätten sie den dicken Balken vom Tor vor dein Schlafgemach gehängt. Wenn du jetzt unbedingt, jeden Schwächling in dieser Welt halten willst. Stellst du dich gegen die Götter. Es ist nicht gut, sich mit Tiors Opfergaben einen Namen im Lazarett zu machen. Du weißt genau, sie sterben weil es Fügung ist und kein Mensch wird Ihn daran hindern, seinen Tribut zu nehmen. Ob alter oder neuer Weg, kein Mensch weiß was er vorhat und auch du kannst dich nicht messen, als Meisterin in sagen wir, deinen Künsten solltest du das Wissen. Es ist unwichtig, wohin ich gehe, du belastest dich nur damit. Selbst wenn ich neben drei Elfinnen im Feenreich auf der grünen Wiese liege und Trauben nasche, wirst du dir deinen Kopf machen, obs mir da gut geht. Also was ist los, wer ist dir zu viel von deinen Anhängseln, ich mach die Kerzengrade bis morgen früh. Wenn sie Dir Kummer machen, die werden sich Ihren Lebtag an die Tracht Prügel erinnern."

"Ich muss Form waren, wie sieht das aus wenn ein Hauptmann durch die Stadt geht und nach Seife riecht. Gibt den Leuten das ein Zeichen von Aufschwung. Sie werden denken wir machen uns den Lenz da draußen. Ich hab nicht so viele Sommer erlebt, weil mir eine schöne Tüte Zucker in den Arsch geblasen wurde. Komm zu dir und ruh dich aus. Ich bin in bester Ordnung, im Gegensatz zu Dir. Also wer oder was, nagt an deinen Nerven, du bist schon lange am abbauen und das gefällt mir nicht."
« Letzte Änderung: 22. Jan 10, 18:53 von Rogar »
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Re: Zu Besuch in Jelenas Kontor
« Antwort #29 am: 22. Jan 10, 20:01 »
Jelena lachte und schien sich gar nicht mehr beruhigen zu können. Sie lachte so lange bis ihr die Tränen über die Wangen liefen und sie ihr Gesicht in ihrem Umschlagtuch versteckte. Sie stützte die Ellenbogen auf den Tisch und es dauerte eine Weile bis Rogar merkte, dass das Zucken ihrer Schultern nicht mehr vom Lachen, sondern vom Schluchzen kam.

Als sie sprach, da war ihre Stimme belegt, aber ruhig:
"Glaube mir, Rogar, niemand hat den Tag des Wolfes überlebt, der es nicht verdient hätte. Es waren so viele, ich musste mich für die stärksten unter ihnen entscheiden und selbst von denen haben es genug nicht geschafft... ich habe es dir schon mehrfach gesagt und ich sage es dir noch einmal. Du folgst diesem Wolf, ich kämpfe gegen ihn. Meine Göttin gebietet es mir, meine Eide binden mich."
Sie sah Rogar an und er sah, dass ihr weiter Tränen an den Wangen herabliefen.
"Ich war im Tempel. Habe Kassandra Wolfsgeheul einen Bolzen aus der Schulter geholt und eine Blutvergiftung gestoppt... Keine Sorge, sie hat mein Gesicht nicht gesehen, sie war zu weit weg. Ich habe diesen Kampf nie gesucht, das weißt du. Aber soll ich mich jetzt vor ihm auf den Rücken legen und die Kehle entblößen? Ich weiß, dass ich vermutlich dabei draufgehen werde, aber so wenig wie du dich je von ihm abwenden wirst, so wenig werde ich es bei meiner Göttin tun."
Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und sah ihn lächelnd an:
"Ich wär dir sehr dankbar, wenn du meine Lehrlinge nicht verhauen würdest, sie geben ihr Bestes, am im Grunde sind es noch Kinder. Und dies ist keine leichte Zeit um Erwachsen zu werden."
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