Der Tod streifte durch die Gassen, das Feuer nagte an den Gemäuern. Schwarze Wolken, aus gespien aus der tiefsten Hölle verdunkelten die Sicht und erschwerten das Atmen. Kein Wind, kein Wetter, nur das Klirren der Waffen und die Schreie der Sterbenden war zu vernehmen.
Sasha hatte mittlerweile ihre Überleben mit den Mannen Miguels zusammen getan. Zu viele waren gestorben. Nur noch weniger als die Hälfte seiner Brüder und Schwestern waren noch am leben, erkannte Lars. Der Lupus war in die Ecke gedrängt, im Rücken die Westmauer und vor ihm die Streiter des Wiederstands. Der Sieg war nah und doch so fern. Der Lupus hatte eiligst Barrikaden aufgestellt, gespickt mit dämonischem Feuer aus Brega. Immer und immer wieder versuchten die Nordhunde die Barrikaden zu nehmen, doch war es eine Todesfalle mit all den Armbrüsten, Speeren und Lanzen des Feindes. Circa 350 bis 400 Lupus gegen den restlichen Haufen des Wiederstandes. Einer der Wolfslords war auch anwesend.
Dann war Donner zu hören, er versprach Abkühlung durch Regen, doch stimmte etwas nicht. Der Donner war nicht richtig... der Klang, er war anders... dann erkannte Lars es. Eine Reiterei trieb ihre Pferd durch die Straße. Sasha, informiert durch die Kommandantur, schrie „Aus dem weg Männer! Platz für die Reiter!“ Die Kämpfer verteilten sich blitzschnell an der Seite der Straße. Grade rechtzeitig, dass sie nicht nieder geritten wurden. Wie ein unaufhaltsamer Wyrm aus Stahl und Fleisch ritten die Truppen auf die Barrikaden zu. An vorderster Reihe Simon de Bourvis. Eine kurzen Moment wollte Lars rufen :“ Nein! Haltet ein, das ist Selbstmord! Ihr werdet verbrennen!“ Doch sah er die Verbissenheit und die Siegesgewissheit in den Männern, wie er sie nur bei seinen Brüdern und Schwestern kannte. Die Männer wussten, dass sie sterben würden und sie wussten, dass man sie nie vergessen würde. Als etwa zwei Drittel der Männer es über die Barrikaden geschafft hatten, brach die Hölle aus Bregafeuer los und gut 20 Reiter gerieten unmittelbar in Flammen. Die Pferde scheuten und starben. Sie begruben ihre Reiter unter sich, die mit Schmerzensschreien verbrannten. Überall gab es Explosionen, Tod und Leid. Die Luft brannte in den Lungen. Niemand konnte sagen, was auf der anderen Seite geschah, nur das dort Helden starben.
Stille, unerträgliche Stille und Minuten des Wartens. Nur zu hören, wie Menschen vor Schmerzen Schreien, alle Götter anflehen, die sie kennen um schneller in ihr Totenreich zu kommen. Und die Stille, kein Kampf mehr zu hören und Minuten um Minuten auf Befehle zu warten. „ Mir reicht es!“ schrie Kord: „Wir müssen was tun und ich werde anfangen!“ Blitzschnell schoss Lars Arm vor Kords Brust, um ihn zurück zu halten. Eine Kopfschütteln von Lars und ein Deuten lies Kord zu Sasha blicken. Er sah, wie sie mit Miguel und Gorix gerade ein Plan ausheckten. Sekunden später wurden die Nordhunde und Grenzbrücker in Formation gerufen.
Lars stand in den Reihen seiner Brüder und Schwestern. Zu seiner Seite, ganz vorne, standen Sasha, Miguel, Kord, Kasimir, Shejian, Karsten, Lea und noch viele mehr der tapfersten Brüdern und Schwestern... nein der tapfersten Menschen die er kannte. Sein Griff hart um seine Waffe, seine Knöchel weiß, sein Herz raste vor Aufregung. Kasimirs Augen waren zu Schlitzen geformt, bereit die Beute zu hetzen und zu erlegen. Kord knurrte vor lauter Spannung. Karsten verlagerte sein Gewicht von einem Fuß zum anderen und wieder zurück, immer bereit los zu stürmen. Miguel zog langsam seinen Zweihänder aus der Rückenscheide, einen knisterndes Kreischen von Metall auf Metall war zu hören. Sasha lies ein tiefes, langgezogenes Heulen hören, dass einem die Nackenhaare zu Berge stehen lies. Das Rudel war bereit zum Kampf. Askar war an ihrer Seite und der Sieg gewiss.
Gorix voran marschierten die Truppen auf die brennenden Barrikaden zu. Worte aus fremden Welten waren von dem Magier zu vernehmen. Plötzlich tat sich ein Wind auf, der die Barrikaden sammt Feuer zur Seite, gegen das Badehaus schoben. Eine Gasse war geschaffen durch die die Truppen heißblütig auf den Feind zu liefen. Auf so ein Sturm war der Lupus nicht gefasst die Nordhunde zahlen mäßig unterlegen, griffen mit so einer gewaltigen Macht an, das sie den Feind einfach nieder rannten. Mit dem Zorn Askars auf den Lippen und im Herzen vernichteten sie einen Trupp der Lupus Umbra Veteranen, als wenn es Übungspuppen wären. Das Torhaus war entsetzt. Hinter ihnen stürzte das Badehaus ein. Schnell kam das Rudel den Grenzbrückern, die verbissen kämpften, zur Hilfe.
Mit neuem Mut im Herzen schrien sie aus voller Kraft:
„Für Askar.!“