Im Alamar Tempel

[Jelena]

Jelena verzog das Gesicht zur Grimasse und warf Lalaith einen Blick zu:
"Wir müssen das Blut ersetzen, das er verloren hat, sonst übersteht er das Richten des Knochens nicht. Aber das wird seine Zeit dauern. Ist die Vereisung noch intakt?"

Sie humpelte müde zu ihrem Arbeitstisch und mischte schweigend einige Dinge zusammen, die sie Gorix dann vorsichtig einflöste.

"Das wird helfen, das Blut zu ersetzen, aber es braucht einige Augenblicke um zu wirken. Lasst uns hoffen, dass wir die Zeit haben."

[Lalaith]

Lalaith blickt Jelena nur kurz an und nickt. Sie hört für keinen Augenblick auf zu beten, damit Naduria ihre Hand nciht von Gorix nimmt und die Wunden auch nicht wieder anfangen zu Bluten.
In ihren Augen sind Tränen zu erkennen und es fällt ihr schwer das ganze Leit, welches diese Krankenstation birgt und auf die überträgt auszuhalten. Doch sie ist sicher, sie wird solange beten, bis Jelena sie irgendwie anders braucht, denn Gorix durchte einfach noch nicht sterben.

[Gorix]

Langsam vertreibt ein Rosa die Leichenblässe aus den Gesicht von Gorix und seine Hände scheinen etwas Temperatur zu bekommen. Doch wird es wohl noch gut eine Stunde dauern bis die Operation auch nur in bestacht gezogen werden kann.

[MiGri]

"Equil, ni gloris kaj laŭdis vin!
Estu ĉe ni kaj pruntu iom da tempo al ni..."

Jeder Anwesende hätte wahrscheinlich einen Eid geschworen, der Mann an Gorix Seite sei gerade noch nicht da gewesen.
Er kniete nun neben Gorix und berührte ihn leicht mit einer Sanduhr durch die der Sand sehr langsam lief.
Sein Gebet war leise, aber eindringlich.
Gorix fiel in eine Art Starre...

[Jelena]

Jelena zuckte zusammen und griff sich an die Brust, als Justus auf einmal aus dem Nichts auftauchte.
Sie hätte schwören können, dass ihr Herz stehen blieb und schmerzhaft wieder zu schlagen anfing.
Sie warf einen Blick auf Gorix und auf die Sanduhr und das Gespenst eines Lächeln huschte über ihr Gesicht.
Sie sprang auf und griff nach ihren Instrumenten.

"Kommt, Lalaith, wir haben die Zeit, die wir brauchen, lasst sie uns nutzen!"

[Lalaith]

Als Justus plötzlich erschien verhaspelte sich Lalaith vor Schreck in ihrem Gebet und verstummte. Als ihr bewusst wurde was genau er dort tat lächelte sie leicht. Sie war froh über diese Hilfe und wusste das sie die Zeit dringend brauchten.
Lalaith richtet sich auf und fängt direkt an ihre Hände mit Alkohol zu desinfizieren. Dies war zwar eh nciht der sauberste platz, aber sie wollte keine unnötigen Risiken eingehen.
"Am besten ihr sagt mir, was genau ich tuen soll. Ich glaube zwar, dass ich die Kenntnisse habe, die diese Behandlung erfordert, doch denke cih auch, dass wir bestimmt unterschiedlich arbeiten und das wäre hier nicht von Vorteil."

[Jelena]

Jelenas Hände waren bereits bis zu den Ellenbogen in einer Waschschüssel voller Essigwasser und sie hob sie tropfend wieder heraus.
Sie zeigte mit dem Kinn auf den Knöchel:
"Greift den Knöchel mit beiden Händen und stemmt euch langsam dagegen. Nicht ruckhaft ziehen! Einfach nur mit eurem Körpergewicht Druck aufbauen, damit die Knochen an die ihnen vorbestimmte Stelle rutschen. Wir werden hören, wenn das passiert ist, dann müsst ihr den zug aufrecht erhalten. Ich werde die Wunden säubern und die Sehnen miteinander vernähen."

[Lalaith]

Lalaith geht zum Ende des Tisches und nimmt den Knöchel, dann baut sie langsam immer etwas mehr Druck auf bis man ein Knacken hört, welches einem einen Schauer über den Rücken laufen lässt. Auch Lalaith zuckt ein bisschen zusammen, doch dann ist die wieder konzentriert und versucht mit der gleichen Kraft weiter zu ziehen wie in diesem Moment.
"ich glaube ihr könnt anfangen Jelena."

[Jelena]

Jelena nahm das Skalpell in die Hand und setzte zum ersten Schnitt an.
Sie arbeitete schnell und konzentriert, jedoch ohne zu hetzen. Sie schnitt, entfernte Schmutz und Splitter, stabilisierte Knochen und nähte Sehnen zusammen. Immer mal wieder gab sie Lalaith Anweisungen was Richtung und Kraft betraf und zusammen schafften die beiden es, das zerschmetterte Bein wieder zusammen zu fügen.

Die Heilerin richtete sich mit einem schmerzerfüllten Stöhnen auf und drückte den Rücken durch, als sie die Instrumente in die Schüssel warf.
Sie sah Lalaith fragend an: "Habt ihr genug Kraft in euch für eine weitere Heilung?"

[Lalaith]

Lalaith hatte zum ende hin leichte Schwierigkeiten den Konstanten Druck aufrecht zu erhalten, doch rigendwie schaffte sie es. Als sie fertig waren streckte Lalaith sich und stützte sich am Tisch ab. Die erschöpfung stand ihr ins Gesicht geschrieben, doch in ihren Augen sah man, dass sie noch lange nciht am Ende war.
"Nun solange Naduria mir dieses Wunder gewährt werde ich auch die Kraft haben ihre Wünsche zu erfüllen und die Kraft die sie mir gibt zu leiten." Lalaith berührt das Bein und fängt wieder an zu beten, wieder wird ihre Stimme lauter und dann wieder leiser.  Sie betet noch lange auch als das Bein schon durch das Wunder geheilt wurde.

Wärend Jelena zu einer Waschschüssel ging um ihre Hände zu reinigen und die benutzen Instrumente reinigte, untersuchte Lalaith Gorix noch einmal auf weitere Verletzungen die sie zuerst übersehen haben könnte, denn sie wollte nicht das Risiko eingehen, dass er noch mehr innere Verletzungen erlitten hatte, welche nur noch nciht bemerkt worden waren. Sie tastete den Oberkörper vorsichtig ab und unterscuhte auch seine Arme und das andere Bein auf mögliche Schäden.

[MiGri]

Als die letzten Sandkörner aus der oberen Hälfte der Sanduhr geflossen waren, beendete Justulo sein Gebet.
Er lehnte sich erschöpft zurück und schaute die beiden Frauen an.
"Ihr hattet gerufen?"

[Jelena]

Jelena überprüfte Gorix' Pulsschlag und war erleichtert, als er gleichmäßger war.
Sie sah Justus irritiert an:
"Ich bin so dankbar euch zu sehen, Justus, aber wie und vor allem wer hat euch gerufen?"

[MiGri]

Justulo lächelte.
"Wenn ihr das nicht wisst, kann ich es Euch nicht sagen.
Leider werde ich bereits woanders erwartet, deswegen entschuldigt bitte, wenn ich nicht länger hier verweile.
Ich wäre Euch nur dankbar für einen Krug Wasser bevor ich Euch wieder verlasse."

[Jelena]

"Sicher, wenn es nur das ist..." murmelte Jelena und griff nach ihrem eigenen Wasserschlauch.
"Hier, nehmt einen Schluck. Kann ich sonst noch etwas für euch tun?"

[MiGri]

Justulo nahm einige Schlucke und gab den Wasserschlauch dann an Jelena zurück.
"Nein, nicht für mich. Aber für das Volk von Brega. Mich werden die hohen Herren nicht anhören, Euch sehr wohl.
Nicht jeder in Brega ist ein Feind, da sind Frauen und Kinder, die gestern noch normal lebten.
Und heute gehen da aus ihrer Sicht fremde Soldaten durch die Stadt. Sie plündern. Sie schänden.
Die Menschen hier haben Angst.
Lasst den einen Bruderkrieg nicht damit enden, dass hier die Wurzeln für einen neuen gelegt werden.
Wenn Ihr die Gelegenheit habt, sorgt für Menschlichkeit bei den Kriegern."

Er schüttelte resigniert den Kopf.
Und verschwand wie er gekommen war...