Autor Thema: Auf der Gasse...  (Gelesen 12072 mal)

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Auf der Gasse...
« am: 26. Apr 10, 22:28 »
Den Sonnenschein geniessend schlendert Zume durch die Strassen von Brega, ihre kleine Tochter Selina an der Hand. Die Sonne scheint, und das Kopfsteinpflaster ist warm unter ihren bloßen Füssen.
Das blonde Mädchen, kaum 3 Jahre alt, bestaunt die vielen Leute, die Farben und Gerüche der Stadt und hält sich eng bei der hochgewachsenen Mutter in der ledernen Rüstung. Sie reicht kaum über die Beinschienen der Mutter hinaus...
 
Zume ist zufrieden, wie aufgeweckt ihre kleine Tochter schon ist. Hat sowohl gelernt, selbst zu denken wie auch, Befehlen zu gehorchen. Gut, sehr gut.
Noch immer rätselt sie, warum ihr Mann die heimatlichen Grotten in den Bergen verlassen musste - aber es wird, da ist sie sicher, ein guter und ehrenhafter Grund sein. Natürlich hatte er wenig andere Möglichkeiten, als die kleine Selina Zumes Halbbruder Ben zu übergeben, der sie, wie er es wohl geschworen hatte, zur ihrer Mutter nach Brega brachte.

Trotzdem. Ausgerechnet Ben... was soll Zume mit ihm anfangen? In ihren Augen ist er hilflos wie ein Kind, ganz wie Selina eben. Er lebt in einer Stadt, ist bei den Steinhäuslern aufgewachsen. Als wäre das nicht schon schlimm genug - es gibt ja auch einige ehrenwerte unter ihnen, wie Ferdi etwa - weigert er sich nicht nur, überhaupt kämpfen zu lernen, nein, es ist ihm auch ganz egal, wer das Land regiert, in dem er lebt. Wem er Steuern zahlen muss, sei ihm egal, sagt er. Egal, wieviele der Lupus Umbra getötet hat.
Zume kann über so etwas nur den Kopf schütteln. Niemandem zahl ich Steuern!, das ist ihr klar. Wenn der Lupus Umbra meint, er müsse Engonien einnehmen, ist das eine Sache und keine gute. Aber die silvanaischen Berge und Wälder zu erobern - ha, da muss er noch ganz andere Männer aufbringen als die, die diese Stadt gerade Hals über Kopf verlassen haben. Nein, ihre Heimat wird sicher sein - dachte sie bisher, und darum auch ein guter Ort für ihr Kind. Was soll sie nun mit Selina mitten in diesem Kriegsgebiet? In einer verlausten, dreckigen, stinkenden, überfüllten Stadt? Man kann doch ein Dreijähriges nicht mit auf ein Schlachtfeld nehmen - hat zumindest Ben ihr immer und immer wieder gesagt.
Aber Selina bei ihm lassen, damit sie unter Steinhäuslern aufwächst und schwach und verweichlicht wird wie er? Niemals! Ihre eigene Vergangenheit steht ihr nur zu deutlich vor Augen, das Kloster mit den Aine-Mönchen, die ihr ha! Lesen und Schreiben beibringen wollten, ihr Vater, der meinte, eine so hübsche Rothaarige könne man sicher gut verheiraten, wäre sie nur erst 14... Niemals. Niemals ist etwas besseres passiert, als daß meine Mutter Raja kam und mich von dort fort holte, in die Berge und Wälder Silvanajas...

Da ist das Schlachtfeld ehrenvoller, gerechter und die deutlich bessere Zukunft für ihre eigene kleine Tochter. Irgendwie wird sie sie beide schon durchkriegen, auch wenn sie vor einer Schlacht erst einen Axtschleifer und dann einen Babysitter suchen und beide mit Gewalt an die Arbeit prügeln muss... Irgendwie. Nein, Ben ist kein ehrenwerter Mann, und ihm wird sie ihren blonden kleinen Schatz niemals anvertrauen. Noch immer kann sie nicht verstehen, was ihren Mann Maro bewegt haben mag, Selina vom Stamm der Hornschädel fort zu schicken. Warum nur...? Nunja. Andererseits hat sie Selina sehr vermisst in jenem letzten halben Jahr der Reise und freut sich sehr darüber, wie groß und verständig sie geworden ist. Und Maro... Maro vermisst sie auch...

... ein blonder, schmächtiger Passant zuckt sichtlich zusammen, als die große Kriegerin mit der Streitaxt laut seufzt. Zumes Gesichtsausdruck ist ungewöhnlich ernst und nachdenklich - gar nicht das gewohnte Bild der selbstsicheren, reichlich großmäuligen Kriegerin. Ob ich nach Hause gehen sollte? Dieser Krieg mag Tior gefallen und mir Silbermünzen einbringen, Ehre im Kampf und Ruhm unter den Steinhäuslern. Aber zuhause... da bedeutet das alles nichts; gar nichts. Da zählt, wer den Winter überlebt, hoch oben in den Bergen. Wer mit den Gemsen klettern und mit den Adlern sehen kann; wer Felle bringt und wer Fleisch. Oder ist es anders geworden, dort oben im Drachenrücken? Musste Maro darum fortgehen? Soviele Fragen; viel zu viele für die Kriegerin mit den langen roten Haaren.
Erstmal einen trinken und dann wird die Antwort schon kommen...

Selina an der Hand gefasst, die Mine finster entschlossen, steuert Zume die nächste Taverne auf ihrem Weg zurück zu diesem Landgut an, wohin Ferdi und Leonia sie eingeladen haben. Hoffentlich finde ich im Bier wirklich ein paar Antworten... Ach verdammt. Es gab eine Zeit, in der ich Nedra um eine Antwort gebeten und die Einsamkeit der Wälder gesucht hätte, um meine Entscheidung zu treffen. Was ist nur aus mir geworden...

« Letzte Änderung: 26. Apr 10, 22:37 von ZuMe »

Offline ZuMe

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Re: Auf der Gasse...
« Antwort #1 am: 03. Mai 10, 20:43 »
"Mama - das stinkt!" Selina deutet auf die schwarze Türöffnung der Taverne, in die Zume gerade hineingehen wollte. Sie stemmt die kleinen Beinchen in den Boden und will nicht weitergehen. Jetzt riecht auch Zume den abgeschmackten Gestank von schalem Bier und fettigen Tischen.
Wie kommt sie nur auf die Idee, eine Dreijährige in eine solche Umgebung schleppen zu wollen? Nein, das ist nichts für Selina - und auch nichts für sie selbst, wie ihr nachgerade einfällt. Eigentlich, das merkt sie jetzt, hat sie sich schon längst entschieden. Warum etwas, das im Herzen schon sicher ist, noch herauszögern? Selina hat recht.

Im Geiste geht sie das Bündel durch, das sie, zusammengerollt in ihrer Schlafdecke, auf dem Rücken trägt. Ein Messer, eine gute Stahlnadel, Kochgeschirr und etwas Salz... ihre Axt und ihren Bogen - eigentlich ist alles da. Doch, die Entscheidung ist gefallen. Zume wird mit ihrer kleinen Tochter von Brega aus nach Osten gehen, durch die Wälder und Wiesen wandern bis zum Drachenrücken - nach Hause. Endlich heim.
Es wird bald Sommer werden, und die beiden können jagen und fischen, wandern und unter den Sternen schlafen, dicht aneinander gekuschelt und geborgen. Endlich frei. Es ist Zumes beste Idee seit langem, findet sie. Nach Hause zu gehen, ganz, ganz langsam, immer nur so weit, wie das Kind es kann, und ein Nedra-gefälliges Leben zu führen. Aye, das ist das richtige, sie ist sich ganz sicher.

Nach Hause...
"Du hast recht, Tinu. Komm - wir gehen nach Hause, aye?" Selina hebt den Blondschopf und strahlt ihre Mama an. "Aye, Mama!"

Offline Rogar

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Re: Auf der Gasse...
« Antwort #2 am: 15. Jul 12, 21:58 »
Auch hier musste man schauen das die Dolche locker saßen, ein ums andere Mal die falsche Gasse. Er war lange nicht hier gewesen, wäre ja Fatal im Ausnahmezustand. Er musste beinahe einmal durch Stadt. Alles war anders, hier fehlte ein ganzes Haus, da eine halbe Straßenzeile seit damals. "Was tun wenns brennt, brennen lassen!", schoss Ihm durch den Kopf und seine Laune besserte sich, so weit das er sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Es war spät, er war nah am Hafen, die Kaschemme dort vorne stank mindesten 50 Schritt gegen den Wind und die hatte sich bestens entwickelt. Natürlich ins schlechte, vor fünfzehn Jahren war der Wirt hier gutbürgerlich und bot auch deftiges Essen an, nun waren die Dirnen vor der Tür hässlich genug, dass er beim erblicken bereits um hundert achtzig zurück Schritt, genau dahin wo er hergekommen war.

Auch die nächste Kaschemme die Ihm früher Spaß gemacht hatte, umfunktioniert als Kontor oder so was, früher war das Loch dort vorne wohl die erste Adresse gewesen um sich Ärger zu suchen und ein sicheren Schlafplatz im Turm zu ergattern. Gut bewacht von seinerzeit mindestens zwei Gardisten waren die Zellen, sogar mit Decken was ein schierer Luxus hatte hier geherrscht seinerzeit. Mit beiden Händen fuhr er sich über den Kopf und zwirbelte am Bart.

Der Tiorstempel, der musste ein Söldner-heim haben, ansonsten ins Seemannheim, beide Adressen waren erneut daneben. Der Tempel war ganz schön konfus organisiert, nix mit alter Schule, selbst vor dem hatte es nicht Halt gemacht. Das Seemannheim voll mit Obdachlosen bis zum bersten. "Wann war er?", offensichtlich hatte es gebrannt, das konnte vor vielleicht 20 Monden gewesen sein oder danach nochmal. Irgendwer hatte eine Stadtvilla zu einer Kommandanturrr umbauen lassen und das Rathaus sah aus, als wären die Grenzbrücker Warzenschweine darüber hinweg und die Valkensteiner aufgrund Ihrer neu erworbenen Wohnqualität gleich eingezogen. Der ganze Südflügel fehlte, er legte den Kopf schief, bei den Göttern. Den ganzen Spaß versäumt.

Die Sonne war mittlerweile unten, die Straßen waren langsam nur noch von Nachtschwärmern belebt und Ärger konnte er nicht gebrauchen. Kurz oder lang eine anständige bleibe war gefunden. Mit Hilfe der Eisengitter an den Fenstern vor einem Lagergebäude, das wohl einst ein Schweinestall war, schaffte er es in den Dachboden. Schwitzend und nicht unbedingt wie ein Mäuschen, aber die Holztür im ersten Stock schwang zu und er war drin.

Mit offenen Augen fand er ein wirklich altes Schiffstau, das eine Riesenrolle am Boden ergab und sogar so etwas wie ausgedientes Segel lag daneben, dort wo es lag war es Prima, denn s würde Ihn beinahe verdecken wenn er lag. Er warf seinen Umhang ab, einen breiten Streifen zog er über sich und saß beinahe anstatt zu liegen am Tau über der Brust Bastardschwert und Dolch in den Händen gekreuzt, schlief er mehr oder weniger leicht um bei jedem knarren und knarzen aufspringen zu können.

Ein Zimmer wäre Ihm dann doch lieber gewesen, aber die Stadt hatte sich schwer verändert. Morgen war auch noch ein Tag.
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Offline Leif Svensson

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Re: Auf der Gasse...
« Antwort #3 am: 16. Jul 12, 21:39 »
"Siehst du den, Björn?", Leif stieß seinen Obergefreiten an und deutete auf einen verwegen aussehenden Mann, der an dem Eisengitter eines Fensters an dem alten Ziegen- und Schafsstall emporkletterte. "Siehst du den Mann mit dem Waffengehänge am alten Großstall? Der darf das doch nicht oder? Was sollen wir machen? Sollen wir dem Hauptmann Bescheid sagen? Brauchen wir mein neues Rufhorn um alle anderen zusammenzurufen? Sag schon!"
Leif blickte aufgeregt zu Björn auf.
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Offline Rogar

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Re: Auf der Gasse...
« Antwort #4 am: 16. Jul 12, 23:37 »
Hat der Laberstunde, fragte er sich. So ruhig wie es draußen war, brauchte man schon beinahe Talent niemanden zu hören, jedes einzelne verdammte Wort. Noch dazu wie eine Spieluhr war der Junge aufgedreht worden, von seinen oberen. Es dauerte ein paar Momente bis er sich aufraffte, Dolch und Schwert verpackte. Aber er wollte Wissen was rauskommt, wenn man dem Burschen mal die Leviten ließt, jetzt bin ich dran.

"Junge hör mir jetzt gut zu und lerne!", es hallte ein wenig, er stütze sich im ersten Stock auf eine zu den beiden nähere Fensterbank, dennoch achtete er genau darauf, dass er nur gebückt und die Umrisse schemenhaft darin zu erkennen waren.

"Das Gastrecht wird in höchsten Ehren gehalten in diesem Hause, den ich habe nun Obdach. Hast du einen trifftigen Grund mir das Obdach zu verwehren und den Schutz der Stadtmauer, damit du mir dieses entziehst. 1. Kannst du das mit stehlen begründen! 2. Wenn ich jemandem oder an etwas Schaden verursacht habe! Beides kannst du nicht nachweisen, also denk dir was ausgesprochen gutes aus, das dich an mir stört! Hier brennt nicht mal nen Kerzlein, Gefahr gibts also nicht."

"Hier ist alles in bester Ordnung, das Gemeine Obdach verursacht bei dem Werten Besitzer keinen Schaden. Denn ich werde gut darauf achten und es schützen und Verteidigen bis zum letzten Blut, so wahr mir Tior helfe! Solange er es mir nicht verwehrt, dann gnaden Ihm die Götter, dass Alamars Blitze nicht seinen Arsch treffen. Ein Gast hat seinem Gastgeber bei Schwierigkeiten zur Seite zu stehen, sein Haus zu verteidigen, falls es angegriffen wird, Feuer zu löschen und dergleichen mehr. Er darf nicht abreisen und sich dieser Verantwortung entziehen, solange, bis die direkte Gefahr für seinen Gastgeber abgewendet ist."

"Ich kenne mich ganz passabel aus, geh zu deinem Hauptmann und komm wider wenn du meinst das ist nicht gültiges Recht! Ich habe nicht vor, IRGENDWOHIN zu gehen bevor der Morgen graut! Diese war umsonst, die nächste kostet dich doppelt!"

ein bisschen was bestimmtes, Befehlston gewohntes hallte eindeutig mit, wobei er langsam Sprach, er wollte die Worte wohl möglichst genau sortieren, fasst als würde man es ablesen
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Offline Boris Krassoussow

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Re: Auf der Gasse...
« Antwort #5 am: 17. Jul 12, 11:07 »
Björn hatte den seltsamen Typen wirklich nicht gesehen. Der Rekrut machte seine Arbeit wirklich sehr gut die beförder rung zum gefreiten hatte er sich wirklich verdient.
So sah Björn den Kerl gerade noch mit einen Waffen behangenen Rucksack im oberen Fenster verschwinden. Seltsame Ausrüstung für einen Einbrecher...
Und was macht der jetzt? Jetzt ruft der uns auch noch zu? Was sagt er da, er sucht Obdach... verteidigen bis zum Blut... so wahr mir Tior Helfe... und ne Stimme wie unser Hauptmann... Nein der ist ganz klar kein Einbrecher, aber es scheint als würde er sich ein wenig mit recht auskennen .. dann müsste er doch wissen das er nicht einfach in ein Lagerhaus einsteigen kann.


"Hey da!" rief Björn der schemenhaften Gestalt am Fenster zu,
"Wer bist du überhaupt, und was hast du im Lagerhaus des Händlers Seehoff verloren?
 Wenn Du eine Übernachtung suchst geh gefälligst in eine der Herbergen.
 Und wenn dir das zu teuer ist kannst du es ja mal im Seemannsheim probieren, das ist hier ganz in der nähe.
 Aber das was du gerade machst ist Hausfriedensbruch und daher Rechtswidrig. Wir können dich auch irgendwo hinführen du
 scheinst ja nicht von hier zu sein... aber jetzt raus mit dir aus dem Lagerhaus."

Björn hatte Grimmig klingen wollen. doch vielleicht hatte er es ein wenig übertrieben... wollte er damit doch nur darüber hinwegtäuschen das ihm irgendetwas an dem Kerl beunruhigte...und er meinte auch er hätte den Kerl heute schon mal irgendwo gesehen.
Er legte die rechte wie gewohnt auf den Axt die an seinem Gürtel hing und neigte den Kopf leicht nach links zum Gefreiten Leif:


"Ich werd das Gefühl nicht los dem sind wir heute schon mal begegnet, doch bei Traedus ich weiß nicht mehr wo.."

« Letzte Änderung: 17. Jul 12, 22:30 von Björn Thorkar »
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Offline Leif Svensson

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Re: Auf der Gasse...
« Antwort #6 am: 17. Jul 12, 13:53 »
"Du Björn, ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, ich hab einen Mann, der so aussah wie der da, heute abend vor dem Osttor bei den Händlern gesehen. Nur dass dieser Mann hier ein ganz anderes Gesicht macht. Der am Abend wirkte so amüsiert." Leif mochte es, seinen Obergefreiten mit seinem guten Gedächtnis zu beeindrucken. "Was meinst du?"
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Offline Rogar

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Re: Auf der Gasse...
« Antwort #7 am: 17. Jul 12, 21:52 »
Was die beiden wohl so interessiert waren? Seit wann war es ein Bruch wenn man in eine offene Hütte ging, fragte er sich Ernsthaft. Zugegeben war dies hier mit Körpereinsatz verbunden gewesen, aber noch weit von rechtswidrig entfernt in seinen Augen.

"Rogar, du darfst mich allerdings Söldnerhauptmann Swanson nennen! Ich werde hier fein säuberlich mein Nachtlager machen."

"Außerdem fällt dies unter 2. Kein Schaden, kein Bruch, also kein Einbruch. Bei mir bleibts dabei, Gastrecht, hier war nichts verschlossen. Im übrigen ist bis auf die Treppen belegt die Bude, ich pass schon auf das hier nichts wegkommt, dreht Eure Runden und fangt paar Beutelschneider oder Feuerteufel, welche die heut noch Unsinn im Kopf haben, ich will schlafen!"

Die hinteren Sätze hallten schon wider aus dem inneren, vom Fenster war er ganz offensichtlich weg und die Worte wurden deutlich leiser, ganz so als hätte er kein Problem sich wider hin zu legen schien es. Die beiden schienen zwar kurzfristig interessant, aber nicht genug um sich die Mühe machen runter zu kommen und einen längeren Plausch zu halten.

Wo sollten Die Ihn schon hinführen, die Hälfte der alten Gasthäuser sahen aus wie eine Garnison, eines wie ein Feldlazarett im Umbruch, ein Gerichtshaus oder Rathaus in der Art das kein Obdach bot, die andere hälfte hatte er durch und welches anständige Gasthaus öffnete noch wenns Zappenduster war. Höchstens um dem klopfenden in den Hintern zu treten. Da schoss Ihm was ganz anderes durch den Kopf.

"He Da Ihr beiden, ich hab es mir überlegt! Halt den Jungspund an der Kandarre, ich hab reichlich Schmiedestahl am Leib!"

Die halbhohe Brettertür glitt auf, ein schwerer Fellumhang aus dicken Fellen zusammengenäht rauschte auf den Boden. Ein schwerer Gurt mir reichlich Taschen flog hinterher. Ehe die so richtig lagen, sprang Rogar die Arme vom Körper gestreckt aus der Hocke heraus, mit zwei eindeutig silvanaischen Waffen in den Händen herunter. Er ging wirklich tief in Knie, es dauerte einen langen Moment bis er aufrecht Stand, was wohl seiner schweren Rüstung geschuldet war. Kette am Leib von Kopf bis Fuß, Schienen an Armen und Beinen mit schwerem Beschlag, eine Krötenhaut aus Leder und mit Nieten auf dem Torso.
Wesentlich schneller steckte er das schwere Bastardschwert weg, und Warf den Gurt geübt über den Kopf und Schräg über die Brust. Das ganze Schauspiel hatte was geübtes, nicht fürs Theater reif davon war er weit entfernt, aber zumindest war nicht das erste Mal aus einem Fenster gesprungen.



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Offline Boris Krassoussow

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Re: Auf der Gasse...
« Antwort #8 am: 18. Jul 12, 00:57 »
"Stimmt am Osttor war es.. gut gemacht Gefreiter..." murmelte er dem gefreiten zugewandt
"Söldnerhauptmann Swanson?? hast du von dem schon mal gehört Leif? ich glaub ich nicht."

 oder vielleicht doch in irgendeiner Taverne...? bei irgendeiner der geschichten wie man sie immer in einer Taverne zu hören
 bekommt über irgendwelche schlachten...


 Wusste ich doch das mit dem Kerl was faul war...
 Der wird sich doch jetzt nicht einfach wieder auf Ohr hauen... was fällt dem eigentlich...

"Wie jetzt..."

>>RUMS<<


 die Worte waren Björn vor lauter Überraschung einfach so rausgerutscht, doch wollte er seine Überraschung und Unsicherheit schnellstmöglich überspielen, besonders vor dem Gefreiten
" Woher denn auf einmal der plötzliche Sinneswandel? Dein Schlafplatz sagt dir wohl doch nicht mehr so zu, ne!

Was ein Sprung!! Nicht besonders elegant, aber dass ihn das ganze Metall am Leib nicht von den Beinen geholt hatte, war zumindest ein gutes Argument dafür, dass mit dem Kerl nicht besonders Gut Kirschen essen war. Ein reiner Reflex lies ihn die Linke an sein Rufhorn legen. Auch wenn er noch nicht allzu lange bei der Wache war, so hielt er sich doch für einen ganz passablen Kämpfer. Doch angesichts dieses Kriegers kommen ihm seine Metall Arm und Beinschienen als einzige Rüstungsteile die er am Körper trägt recht ärmlich vor. anmerken lassen wollte er sich das aber nicht. so setzte er eine gleichermaßen grimmige und entschlossene Miene auf und rückte mit der rechten seine Bregakappe zurecht, wärend er Leif einen schnellen musternden Blick zuwarf ...
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Offline Rogar

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Re: Auf der Gasse...
« Antwort #9 am: 18. Jul 12, 02:23 »
Er griff bereits nach dem schwerem Fellumhang, der aus diversen miteinander vernähten Winterfellen zu bestehen schien. Wahrlich keine Pracht, er hatte vom Boden keinen Schaden genommen, er Stand vor Matschkrusten und Schmutz der Wälder, lange war er nicht gereigt worden, Wochen vielleicht sogar Monate. Mit einer Hand legte er kleine Kette zu und schloss Ihn, das verbarg beinahe ALLES. Wenn er nicht diese seltsame Waffe geschultert hätte an der ein Bündel hing. So rasant das die beiden noch nicht im Gespräch geendet hatten.

Nicht besonders groß schoss es Björn durch Kopf. Der Obergefreite hatte bedeutend mehr Masse und auch an Größe war er Ihm bestimmt überlegen, wenn er sich nicht täuschte, denn er Stand etwas gebeugt und schien mehr Aufmerksamkeit in diesen Momenten für die Gasse, wie für die beiden zusammen übrig zu haben. Offensichtlich wollte er seinen Rücken in Sicherheit wiegen, machte aber keine anstalten die Gefahr erkennen ließen. Er ließ Ihnen Zeit sich zu sammeln, wollte offensichtlich im spärlichen Licht des Abends oder der frühen Nacht wie man es nahm gesehen werden. Er schien noch einen Augenzwinkern lang in die Gasse zu horchen, ehe er sich zu den beiden umdrehte.

"Wache Björn und Leif, Ihr seid Neugierig das ist meistens ungesund." es klang nicht ein Hauch von Drohung in den Worten mit, eher etwas väterliches, er sprach etwas langsam aber ohne Frage deutlich und weiterhin bestimmt
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Offline Boris Krassoussow

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Re: Auf der Gasse...
« Antwort #10 am: 18. Jul 12, 02:41 »
"Nun denn Söldnerhauptmann Swanson, doch ist es unsere Pflicht, und besonders nach Einbruch der Dämmerung, Fragen zu stellen."

Björn entschied sich es nun mit ein bisschen mehr Höflichkeit zu versuchen. Wenn auch die Kleider seines Gegenübers nicht darauf schließen ließen, dass es sich hier um einen Söldnerhauptmann handelte so taten es doch seine Stimme als auch seine Körperhaltung und seine Bewaffnung.

"Ach die Kappe. das ist ne nervige Angewohnheit. Doch gebe ich zu das ich ein Mann bin der zur Vorsicht neigt...
 Nun denn Ihr sagtet ihr habt eure Meinung geändert? Sollen wir euch vielleicht doch irgendwo hinbringen?
 Ihr scheint ja offensichtlich nicht von hier zu sein"

...Swanson... irgendwo hab ich diesen namen doch schon mal gehört verdammt...
« Letzte Änderung: 18. Jul 12, 02:44 von Björn Thorkar »
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Offline Leif Svensson

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Re: Auf der Gasse...
« Antwort #11 am: 18. Jul 12, 10:28 »
Leif war sich unsicher, was zu tun war. In der kurzen Zeit, in der er nun bei der Stadtwache Bregas war, hatte er gelernt, nicht mehr ganz so vorlaut und provokativ zu sein wie er es sich auf seinen Reisen mit Roburix angewöhnt hatte. Roburix war noch nie sehr gesprächig gewesen und so hatte Leif immer mit den Leuten gesprochen.
Die Sache mit dem düsteren Mann dort vor ihm jedoch ließ ihn wieder aus seinen Gedanken hervorschrecken. Dieser war mittlerweile bis auf 5 Schritt an ihn und Björn herangetreten. Leifs linke Hand packte den Bogen fester, weil er die Situation nur schwer einzuschätzen vermochte. Unruhig rückte er seine Bregakappe fester und bückte sich, um an dem Lederschnurverschluss seines Schuhs herumzufummeln, der sich geöffnet hatte.

« Letzte Änderung: 18. Jul 12, 10:30 von Leif Svensson »
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Re: Auf der Gasse...
« Antwort #12 am: 18. Jul 12, 12:13 »
Sein Gesicht zierten drei breite Narben auf der rechten Gesichtseite, eine über die Wange, eine von der Stirn über das Auge bis beinahe zum Oberlippenbart, die dritte war kurz und verlief über den Nasenrücken. Eine wirklich breite Pranke musste das einst gewesen sein, sonst war sowas nicht zu erklären. Würde das Gesicht nicht vor Russ und Schmutz so dreckig sein, wären sie vielleicht gar nicht so auffällig, nun stachen sie heller als der Rest hervor. Um den Hals Glücksbringer, Amulette in den Ohren breite silberne und goldene Creolen jeweils, die Augen schienen tief zu sitzen. Besonders vertrauen erweckend wirkte er nicht. Das aufgesetzte lächeln sollte wohl freundlich wirken, aber es schien als müsste er sich anstregen dafür. Es glich mehr einem verschlagenem Grinsen. Spaß definierte der wahrscheinlich auch anders.

Vertrauensvoll sah ganz einfach nicht so aus, so einen wollte man nicht Nachts in der Gasse treffen, wo er ausgerechnet herkam. Sein Gang war hart und er ließ die Absätze von schweren abgewetzen Stiefeln auf den Natursteinbelag der Straße knallen. Der Rücken nun gerade durchgedrückt, eine durchaus von sich selbst überzeugte Haltung. Das war entweder Absicht oder Jahre lang Übung, es unterstrich nur Vermutungen, auf militärische Grundsätze, wie er an der Haltung ja schon festgestellt hatte. Eine unauffällige Armbewegung sollte wohl ein, "Sei mir gegrüßt mitführen.", aber der Mund blieb geschlossen. Björn konnte sich auch denken, das er vielleicht das Handzeichen für weitere in der Gasse nutzte, als Signal oder sowas. Vielleicht hatte er sich abgesichert und auch wenn die Gasse einsichtig und offensichttlich nahezu aufgeräumt war, die Dächer lagen steil und Ihr Rücken abgewandt zur Straße. Ob Selbstschutz, Begrüßung, Falle, ganz sauber wirkte das nicht. Björn suchte das Ass im Ärmel, entdeckte aber ziemlich sicher keine Anzeichen für Gefahr.


Während Rogar selbst schon wenigstens vier Handlungsabläufe im Kopf durchgespielt hatte wie er der beiden Herr wurde, da Sie Ihm zu nervös wirkten. Entscheid er sich für die möglichst freundliche, die glaubte Ihm zwar eh keiner aber man konnte es versuchen. Gepaart mit einen guten Bluff, die Handgeste konnte so und so gewertet werden. Es würde sie zumindest nicht überhastet reagieren lassen, wenn der Wachmann schon zugab, die Vorsicht gepachtet zu haben.

"Ja und Nein!" fiel die knappe Antwort aus

"Leif, das ist das dümmste was du nur tun konntest, jetzt steht er ungesichert und du bist mit einem kurzen Tritt bei den Vöglein. Offensichtlich ist er sich nicht sicher ob ich sauber bin. Deswegen trägt man gut sitzende Stiefel und Kinnriemen oder eine fest sitzende Kopfdeckung. Sowas kann man sich nicht leisten in deiner Position, alles hat seinen Platz und seine Funktion.", die Belehrung hörte sich schon freundlicher an, aber es war schon wieder mehr eine Lektion

"Noch einmal jung wie du sein, in deinem Alter sein, da war ich schon Hauptmann der Wache in Wenzingen und Winningen gewesen und hatte meinen Dienst in der Wache Wolf hinter mir, drei Kriege, eine ganze Hand für diese Abschlachtfertig ausgebildet und vieles mehr, du hast noch einen weiten Weg."

"Kann ich Eure Runden begleiten, ich hab da so die ein und andere Sache, wollte eh zur Wache, morgen. Aber die ist nicht mehr dort wo sie, vor vielen Jahren war."
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Offline Boris Krassoussow

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Re: Auf der Gasse...
« Antwort #13 am: 18. Jul 12, 13:17 »
Ach was soll es... Björn fing sein eigenes Gehabe zu stören an also schoss er kurzerhand die meiste Vorsicht in den Wind. Er enspannte sich, stellte sich aufrecht aber dennoch bequem hin und hackte die Daumen in den Gürtel der seinem rot/weißen Wappenrock Form gab... ein voluminöse Form doch immerhin eine Form. Er erwiderte das was er für einen Gruß hielt mit mit einem knappen doch freundlichen zunicken.

"Immer Ruhig Leif" sprach er zu dem Gefreiten. Danach wannte er sich wieder Swanson zu
"Ihr scheint ja wirklich schon so Einiges erlebt zu haben. Nun auch wenn euch unsere Namen schon geläufig sind wäre ees unhöflich sich euch nicht vorzustellen wo wir euren doch schon erfragten.
Mein Name ist Björn Thorkar ich bin Obergefreiter der Stadt-wache zu Brega.
Er streckte währenddessen dem Söldnerhauptmann seine rechte zum Gruß entgegen. Danach wies er damit auf Leif
"Und das hier ist der Gefreite Leif"

Björn lies eine kleine pause damit sich Leif noch einmal selbst vorstellen konnte.

"Nun ihr könnt uns gerne eine Weile begleiten. Wenn ich eure Worte richtig verstanden habe wart ihr schon einmal in Brega. nun ja ihr habt recht seit der Befreiung Bregas und dem damit verbundenen großen Brand hat sich hier einiges geändert. Aber wie es scheint, bekommt die Stadt so langsam ihren alten Glanz zurück."

Auch wenn er nicht genau wusste warum eigentlich, so umsäumte Björns leicht roter Bart nun ein Lächeln das seinen Stolz auf die Stadt wiederspiegelte.
Es war ein lächeln, wie man es zum Beispiel von Handwerkern kennt die ihr Meisterstück endlich vollendet haben.

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Offline Rogar

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Re: Auf der Gasse...
« Antwort #14 am: 18. Jul 12, 17:53 »
Er ergriff den ganzen Unterarm von Björn, "Nenn mich Rogar, hier ist keine höhere Gesellschaft.", vor Leif verneigte er sich leicht, aber nicht ohne ein Grinsen. Rogar wusste um die Befreiung Bregas, er war sich ziemlich sicher die beiden zu erkennen, wollte aber so tun als wäre er deutlich länger nicht hier gewesen.

"Das ist gut, ja war ich einige male, komme ganz gut rum. Ach ich werd dich nicht langweilen, welche Händler haben hier Contor?", er redete nun mit mehr Akzent, irgendwas rauhes in den Worten klang mit, manchmal schien er sich die Worte weiterhin zurecht zu legen
"Norderans, Timberstäm, die Liga, vielleicht ein paar kleinere Namen oder exotischere die du hier kennst? Ich hab noch Wechsel zu lösen und ein paar Sachen an den Mann zu bringen, bevor ich weiter kann."
Dipl. - Ing. (FH) der Fachrichtung Architektur

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