Autor Thema: Vor den Toren Ahrnburgs - die Unterkunft der Baronin von Goldbach  (Gelesen 18239 mal)

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Offline Bernard de Muraille

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Bernard nickte, noch während er den Becher an den Lippen hatte. Als er den Becher nach weiteren Sekunden abstellte antwortete er:

"Das heißt ich werde mich auf alles Einstellen dürfen. Alles..."

Sein Blick verlor sich ebenso in einiger Entfernung, wie der Isabeaus

"Für das Wohl Engoniens und der Baronie. Das Volk hat lang genug unter den Wölfen gelitten"
Bei Naduria, und wenn isch an jeden einzelnen Stein selbst 'and anlege, Veste Muraille wird erneut erblü-en!

Offline Isabeau Lioncoeur

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Isabeau griff seine linke und drückte sie.
"Kommt, ein kleiner Spaziergang im Garten wird uns nach diesem Tag gut tun."
Was sie nicht aussprach, aber durchaus impliziert war, war die Tatsache, das sie dort niemand hören würde.
Fortiter in re, suariter in modo!
"Das ist mein voller Ernst! Um Euch zu zeigen wie ernst ich es meine würde ich es mit meinem eigenen Blut auf meine Fahne schreiben!"

Offline Bernard de Muraille

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Bernard erhob sich zuerst und half der Baronin sich zu erheben. Er stellte den Stuhl zurück und im Anschluss reichte er Ihr den Arm um sie in die ruhigen Gärten zu führen.
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Offline Isabeau Lioncoeur

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Isabeau stützte sich mehr als sonst auf seinen Arm, als sie das Haus durch die ehemalige Küche verließen und wieder im Obsthain standen, der heute bereits so viel Aufregung gesehen hatte. Die Baronin schwieg eine Zeit lang, während sie langsam unter den Bäumen umherwandelten.
Als sie sprach, da hörte man die Müdigkeit in ihrer Stimme, obwohl sie nachmittags geruht hatte:
"Simon ist ein aufrechter Chevalier, der bereits Schlachten geschlagen und gewonnen hat, die als verloren galten. Aber er ist kein Diplomat. Jetzt, wo die Proklamation des Imperiums erfolgt ist, wird die ohnehin schon schwierige Situation nahezu unlösbar... ich weiß nicht ob Hanekamp bereit ist die Königin zu dulden, sie zu unterstützen oder gar seine Eide ihr gegenüber zu erneuern. Alles ist in der Schwebe... Was wisst ihr über Tannjew von WIesenquell?"
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Offline Bernard de Muraille

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Bernard seufzte hörbar und starrte in den Sternenhimmel, während er nachsinnte

"Ordensritter des Jeldrik.. Wenn ich mich nicht Irre ist er Lehnsherr, einer ganz in der Nähe gelegenen Region? Dort war doch noch mehr.. ich meine in Bezug auf seine Herrschaft. Verlor er nicht sogar land an Barad Konar?"
« Letzte Änderung: 15. Aug 10, 22:06 von Bernard de Muraille »
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Offline Isabeau Lioncoeur

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"Herr Tannjew ist der jüngere Sohn des Herrn von Norngard, eines Rittergutes in Barad Konars eigener Baronie Salmar. Sein Vater und Bruder waren Tiorsanhänger und Allaron war Ritter des Lupus Umbra, als es noch ein exklusiver Orden Tiorsgläubiger unter der Führung Barad Konars war."
Isabeau verstummte, als würde sie genau überlegen welche Worte sie wählen sollte.
"Tannjew fand seine Berufung nicht dort, sondern wurde Ritter im Orden des heiligen Jeldrik und erhielt ein kleines Gut namens Wiesenquell. Er distanzierte sich von seiner Familie... bis Barad Konar den Thron bestieg. Sein Bruder war gefallen und er damit der Erbe Norngards. Bei einem Besuch zu Hause starb sein Vater und Barad Konar, damals noch Baron von Salmar und seit neuestem der Erbe von Middenfels, beschuldigte ihn, seinen eigenen Vater getötet zu haben. Dies veranlasste Tannjew zur Flucht und wir hörten lange nichts von ihm. Er kehrte zurück, als der Usurpator den Thron bestieg und scharrte den Widerstand um sich. Er ist ein Mann, dem es leicht fällt Loyalitäten auf sich zu zentrieren."
Sie schwieg wieder und führte Bernard zu einer windschiefen Bank unter einem Apfelbaum.
"Es ist wichtig, das ihr gut zuhört und euch merkt, was ich euch erzähle, denn ihr werdet auf diese Männer treffen und müsst wissen, wie ihr sie einschätzen müsst."
Sie wartete ein zustimmendes Nicken ab und fuhr fort:
"Tannjew tat etwas, was im Nachhinein sowohl brilliant als auch grenzwertig zu sehen ist. Er holte die Valkensteiner ins Land. Er stellte Andarra unter das Protektorat des Herzogs von Valkenstein und wurde damit zum Wojwoden von Andarra. Er schuf damit eine Barad Konar entgegengesetzte Macht als Gleichgewicht, die in der Schlacht an der Beransader einen großen Sieg errang und uns allen damit ein ganzes Jahr schenkte. Allerdings brach er damit aber auch alle Lehenseide und die Königin ließ ihn für vogelfrei erklären."
Isabeau seufzte:
"Es war eine schwierige Situation, die Königin musste ihr Gesicht wahren und da war noch die Sache mit dem Mord an seinem Vater. Also ließ sie verlautbaren, dass Tannjew sich an ihrem Hofe zeigen solle um Stellung zu den Vorwürfen zu nehmen. Und wieder einmal überraschte er uns mit einer brillianten Ausführung... Er machte sich von Caer Conway aus nach Donnerheim auf, allerdings im Büßergewand! Er trug Sack und Asche und ging unbewaffnet, jeder Wegelagerer hätte Hand an ihn legen können! Begleitet wurde er nur von diesem impertinenten Zwerg, der die Funktion eines Leibwächters erfüllte. Er klopfte damals an die Tore Goldbachs und ich gewährte ihm Gastrecht..."
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Offline Bernard de Muraille

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"und seitdem ist er unter unserem Geleit? Dieser Mann scheint vor allem Selbstlos zu sein.. Zumal er viel verlor, bevor er den Rest für Engoniens Wohl opferte."

Trotzdem schüttelte er den Kopf

"Doch trotz allem, stellt solch ein Marsch allein die Ehre eines Mannes wieder her? Oder ist auch Dies Teil unseres Anliegens, sobald wir zu Hahnekamp vorgetreten sind?"
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Offline Isabeau Lioncoeur

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"Nein, die Dinge, die ich berichte sind vor über zwei Jahren geschehen. Tannjew erreichte Donnerheim und die Königin ließ nicht nur Gnade walten, sondern setzte ihn offiziell als Herrn von Norngard ein, um seinen Erbanspruch zu bekräftigen und damit zu zeigen, dass sie den Anschuldigungen, die durch Barad Konar verbreitet wurden, keinen Glauben schenkte. Sie nutzte diese Gelegenheit um in Verhandlungen mit Valkenstein direkt zu treten. Das Andarra unter der Regentschaft Tannjews hielt bis zum Winter 258, als Caer Conway geschliffen wurde und fast gesamt Andarra unter die Herrschaft des Lupus fiel. Anschließend habe ich seine Spur verloren. Er ist wohl mit den Hauptleuten des Widerstandes nach Tangara gezogen, aber das nächste Mal, das ich etwas von ihm vernommen habe, war nach dem Tag des Wolfes in Fanada. Es hieß, er sitze im Kerker des Herzogs von Hanekamp. Wieso und wie er dahin gekommen ist..."
Isabeau breitete die Hände aus und zuckte mit den Achseln.
"Es sind Gerüchte aufgekommen, wonach Tannjew Informationen über den Tod von Hanekamps Sohn habe... offenbar war Barad Konar nicht nur damals dabei gewesen, als 251 n. Jeldrik Athorn von Hanekamp in Condra starb, sondern hatte maßgeblich damit zu tun! Du wirst sowohl auf Tannjew, wie auch auf den Herzog von Hanekamp treffen. Wenn der Punkt richtig gewählt wird, dann könnte der Wunsch des Vaters nach Rache seine Loyalität gegenüber Barad Konar aushebeln."
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Offline Lilac

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  • Beissen ist auch nur eine Art der Kontaktaufnahme!
Während die Baronin und der Knappe im Garten ihre vertraulichen Gespräche führten, hatte das Gesinde die Halle wieder zurückgebaut und Lampen entzündet, die Hoftore geschlossen, alle Tiere in die Ställe getrieben und letzte Dinge auf- und weggeräumt. Endlich ließ auch die vermaledeite Hitze des Tages nach! Einige Zeit lang versammelte man sich noch in kleinen, geselligen Gruppen,  führte letzte, kleine Handarbeiten aus und unterhielt sich ...

"Es ist ja doch ein wenig hart für die Männer, draußen essen zu müssen..."

hörte man eine Frau sagen.

"Das mit dem warmen Essen direkt aus dem Topf ist jedenfalls so nicht zu machen!"

meinte eine Andere kopfschüttelnd.

"Was sollen wir tun, wenn das Wetter schlechter wird?"

sorgte sich einer der Knechte.

"Ich finde, ich sollte weiterhin rein dürfen, ich war ja gar nicht beteiligt!"

empörte sich ein anderer. Der erste erwiderte grummelig:

"Und dabei hat es sich gar nicht gelohnt - die hübschen waren alle unter Wasser! Und bei dem Gekreisch nachher konnte man auch kaum was sehen - wir mussten ja Fersengeld geben...."

Ein Dritter meinte:

"Hoffen wir, dass die Weiber uns bald wieder in die Halle lassen! Hast du da nicht Verbindungen? Sag doch deinem Liebchen, dass sie die Baronin bitten soll, uns wieder reinzulassen, ja?!"

"Bei der kann ich mich im Moment nicht blicken lassen, ich glaub, sie hat mich im Wegrennen erkannt..."


antwortete der Angesprochene.

Bei den Frauen ging es auch weiter:

"Ich hab einem von den Kurzen nach dem Essen noch heimlich einen Nachschlag gebracht - für die Jungknechte kommt es ja doch ganz schön hart an!"

"Soll es denn auch Morgen so weitergehen? Auch zum Frühstück?"

"Mensch, wasch dir mal die Füße, dann kann der Dreck aus deinen Ohren nachrutschen! 'Bis auf weiteres nicht mehr an der Tafel' hat sie gesagt. Das heißt, auch beim Frühstück!"


An anderer Stelle wurde auch gemurrt, wenn auch über andere Umstände:

"... vermisse meine kleinen Kobolde! Hoffentlich tanzen die meiner armen Christine nicht zu sehr auf der Nase herum, die Rabauken!"

"Ja, ich find auch, wir könnten langsam mal zurück nach Hause - was sehne ich mich nach einem Abend im 'Le Verrat'!"

"Ach, du willst doch nur Valerie, die Schankmaid wiedersehen!"

"Ja und? Hier ist ja nix! Man hat ja keine Ruhe hier, für nix! An die Weiber hier darfste nich ran, andere gibbet kaum, oder sie sind zum Abgewöhnen! Und die Valerie..."

"Ach, mir wäre mein Strohsack zuhause schon Glück genug!"

"Ja, weil deine Christine da mit drauf liegt!"


Das sorgte für schmutziges, aber heiteres Gelächter...
« Letzte Änderung: 16. Aug 10, 23:09 von Lilac »
Fleur die Wäschemagd // Galeya KRAMBAMBULI // Luise die Hure aus Brega // Jenna die Magd von Jelena // Julienne, Falknergehilfin, ehemalige Gardistin und Botenreiterin // Beeke Fischer die ewige Doktorandin der Zoologie an der Ayd'Owl

Offline Lilac

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Inzwischen hat sich Fleur mit einer Lampe und dem allabendlichen frischen Krug Wasser an den Fuß der Treppe zu den Gemächern der Baronin gesetzt, um diese bei ihrer Rückkehr auf ihr Zimmer zu begleiten. Sie nutzt die Wartezeit um, gemütlich an die Wand gelehnt, ein paar kleine Ahornblätter auf eine Schürze zu nähen, nur gelegentlich unterbrochen von einem liebevollen Streicheln des dicken Bauches und leisen, beschwichtigenden Worten, wenn das Kind all zu doll strampelt.
Doch irgendwann verharrt die Nadel in der Bewegung, Fleurs Augenlieder sinken herab und sie döst, erschöpft von dem langen Tag auf ihrer Warteposition ein...
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Offline Isabeau Lioncoeur

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Das Gespräch zwischen der Baronin und dem Knappen dauerte noch bis tief in die Nacht und als die beiden Adligen ins Haus zurückkehrten, trafen sie kaum noch jemand waches an.
Isabeau stand schmunzelnd über der tief schlafenden Fleur. Sie beugte sich zu Bernard und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
Der Knappe nickte nur, beugte sich vor und hob die Magd auf die Arme, um sie kurz darauf vorsichtig auf ihrem Strohsack hinzulegen.

Die beiden Adligen stiegen die Treppen hoch und begaben sich ins Bett, ohne jemand vom Gesinde dazu zu rufen.

Im kommenden Morgengrauen verließ der Knappe das Gehöft und nahm die Straße gen Norden.
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Mel

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Nach wenigen Tagen, die nur so dahinzuplätschern schienen, erreichte endlich ein Bote das Gehöft.
Er zog ein schwarzes Stück Tuch, mit einer goldenen Harfe hervor, die von den Göttersymbolen des Pilgerzugs durchgetrichen wurde.

"Je suis un messager de simon de bourvis. j'ai une information pour sa cousine." erklärte er und bat, der baronin vorgeführt zu werden.
« Letzte Änderung: 25. Aug 10, 14:42 von Mel »

Offline Isabeau Lioncoeur

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Der Bote wurde ohne große Verzögerung vorgelassen.
Die Baronin nahm den Brief in Empfang und ließ den Boten dann in die Küche bringen, wo er Brot und Bier bekam.

Ungeduldig wartete Isabeau darauf, bis die Tür sich wieder schloss und riss den Brief auf, um ihn lesen zu können.
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Offline Lilac

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Unterdessen befand sich Fleur unten im Obstgarten, wo sie das gute Wetter nutzte und eine große Ladung Weißzeug nach dem Waschen zum Trocknen aufhing. Ein weiterer Wäschekorb mit bunter Wäsche, offenbar Wappenröcke und Pferdedecken, wartete unter einem der Apfelbäume.
Heute sah Fleur ein wenig mißmutig aus. Sie hatte die Wäscheleinen, welche quer zum Zugang zum Obstgarten hingen, als allererstes mit den größten Laken behängt und sich so ein wenig vom Rest der Gesellschaft abgeschottet.

Als wenn sie, nur weil sie ein Kind unter dem Herzen trug, zur Invalidin geworden wäre!, gingen ihr die Gedanken durch den Kopf.
Sie war böse mit Aaron, dem Kastellan, der ihr eine Standpauke gehalten hatte, weil sie, seiner Meinung nach, zuviel arbeitete.

Als wenn es niemandem sonst je passieren würde, dass man mal beim Warten auf die Herrschaften einschlief! Und überhaupt, sie konnte ja wohl schlecht ständig jemanden bitten, ihr die vollen Wäschekörbe zu tragen! Und dass sie abends müde war und dicke Beine hatte, würde auch nicht dadurch besser werden, dass sie ihren Aufgaben nicht mehr nachkam!
Und dann diese Meckerei, dass sie mit offenen Schuhbändern gelaufen war... es musste halt schnell gehen! Und es dauerte nun mal im Moment viiiel länger, bis sie die Schuhe gebunden hatte - da war sie eben nur hineingeschlüpft. Es war ja nicht so, als würden die Schuhe nicht auch so gut sitzen! Und überhaupt, was hatte ihn ihr Schuhwerk zu interessieren?! Und dieses ständige "steig nicht auf die Leiter", "tu dies nicht", "das unterlässt du jetzt in deinem Zustand besser"... natürlich war vieles nicht mehr so einfach mit dem dicken Bauch. Und sie fühlte sich ja auch manchmal wirklich nicht so belastbar. Aber das würde sie ihm jetzt erst recht nicht mehr unter die Nase reiben...

Sie griff gedankenversunken in den Korb, bekam das Laken nicht richtig zu fassen und es glitt ihr aus den Händen. Sie bückte sich ächzend erneut und verfluchte den Stoff mit leiser, verzweifelter Stimme, während ihr Tränen der Wut und der Erschöpfung in die Augen stiegen.

Nachts schlief sie nicht mehr durch - alle paar Stunden musste sie aufstehen, um sich zu erleichtern. Auch konnte sie kaum mehr eine bequeme Position auf ihrem Strohsack finden, sodass auch das bisschen Schlaf, das sie überhaupt noch bekam, nicht wirklich erfrischend war. In letzter Zeit war sie oft eine der ersten, die auf den Beinen waren, da sie die Zeit, in der sie ohnehin nicht schlafen konnte, lieber mit etwas nützlichem verbrachte. So hatte sie viele Kräuter gesammelt, der Köchin Schüsselweise Beeren aus der näheren Umgebung gebracht - alles leichte Aufgaben, die man früh morgens ohne großen Aufwand erledigen konnte... Doch über Tag, wenn es an ihre eigentlichen Aufgaben ging...

Sie war einfach nicht gut darin, um Hilfe zu bitten. Und gerade, wenn es ihr nicht gut ging, und sie sich eigentlich nichts sehnlicher wünschte, als an des Kastellans Schulter zu lehnen, um sich mal ein paar wenige Augenblicke auszuruhen, schimpfte dieser auch noch mit ihr...

Kurz hält sie sich den Rücken und hängt dann weitere Wäschestücke auf - die Energie ihres Mißmutes nutzend...
« Letzte Änderung: 09. Sep 10, 23:48 von Lilac »
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Offline Isabeau Lioncoeur

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 Es waren einige Wochen ins Land gegangen und der Sommer wich einem wechselhaften Herbst, der einen Tag lang verregnet und kalt und dann die nächsten beiden sonnig und warm war.
Die Baronin hatte Boten gen Norden geschickt und die Losung gegeben, den Heimweg anzutreten.
Das Gesinde hatte 5 Tage Zeit bekommen alles zusammen zu packen und den Tross vorzubereiten.
Obwohl es grummelte und ächzte, so beflügelte sie doch die Tatsache, das sie wohl den Herbst und Winter zu Hause in Goldbach verbringen würden.

Isabeau saß auf ihrem Zelter und beobachtete das Verladen der Truhen. Sie hatte einen kurzen Ausritt gemacht, um das gute Wetter zu nutzen und dem Gesinde nicht im Weg zu sein, wenn es ihre persönlichen Dinge verpackte.
So wie es aussah, mussten nur noch die Pferde vor die Wagen gespannt werden und der Haupttross konnte morgen früh aufbrechen.
Eine kleine Nachhut würde hinter ihnen zurück bleiben und dann im Laufe des Nachmittages hinterherreisen.

Die Baronin hatte einen Rückschlag erlitten und hatte in den vergangenen Tagen wiederholt das Bett gehütet. Die wildesten Gerüchte flogen umher, aber letztlich wusste niemand etwas genaues. Aber da sie offenbar gesund und tatkräftig wie immer auf dem Pferd saß, konnte es ja nichts schlimmes gewesen sein.
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