Autor Thema: Trauer  (Gelesen 34812 mal)

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Offline Svenja

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Re: Trauer
« Antwort #45 am: 08. Sep 10, 10:47 »
Als Svenja ihre Augen aufschlug, wusste sie zunächst nicht, wo sie sich befand. Auch lähmte sie das Gefühl von grenzenloser Trauer und Müdigkeit, doch nur für einen Moment lang, dann wurde ihr bewusst, dass sie grade auf ihrem Lager abgelegt worden war.
Verwirrt blickte sie im um sich und fand dann kurzen Blickkontakt mit Nicolas und Lorainne.
Erst der Anblick dessen, was sich hinter den blauen Augen Nicolas und den dunklen von Lorainne verbarg, ließ ihren Verstand wieder etwas zur Klarheit kommen. Schuldbewusst senkte sie den Blick schnell wieder und murmelte:" Es tut mir leid, ich sollte für euch da sein, nicht umgekehrt."
Kurz streifte ihr Blick nochmals zu dem Kommandanten, doch man konnte ihr ansehen, wie unangenehm ihr die Situation war.
Dann ergriff sie Lorainnes Hand und schaute diese fragend an.

Mel

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Re: Trauer
« Antwort #46 am: 08. Sep 10, 12:15 »
Lorainne liess sich abermals neben Svenja nieder.
"Wir kommen schon zurecht. In solchen Stunden stützt man sich doch gegenseitig, n´est pas?Wie geht es Dir?Brauchst Du Jelena?
Du hast uns alle einen schönen Schrecken eingejagt." Lorainne versuchte Svenja aufmuntert anzulächeln, doch es blieb bei einem missglückten Versuch. Blass wie sie war, unter den Augen dunkle Schatten, glich ihr Lächeln eher der Fratze eines Totenkopfes.
"Hier, ich glaube, dass ist Deine. Vermutlich hast Du sie mir gegeben, als wir gegen diese anscheulichen Stimmen angebetet haben. Es... ich glaube, es sollte Dich an ihn erinnern, an Richard of York, meine ich." Damit nestelte sie ihre York´sche Medaille hervor und gab sie Svenja.

Offline Charisturcear

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Re: Trauer
« Antwort #47 am: 08. Sep 10, 14:39 »
"Oui, Lorainne 'at Recht." antwortete auch Nicolas verspätet. "Wenn die letzten Tage eines gezeigt 'aben ist das, das wir nischt alleine sind und zusammen ste'en müssen. Kaum einer 'at einen größeren Verlust zu beklagen als du, und wir werden genau so da sein um disch zu stützen, wie du uns stützt." Während er sprach, hatte Loraine die Medaille hervorgeholt und so nutzte er die Situation um seinen sowieso schon stockenden Redefluss zu beenden.

Offline Svenja

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Re: Trauer
« Antwort #48 am: 08. Sep 10, 16:13 »
Svenja nahm die Medaille in ihre rechte Hand und wog sie sanft hin und her, dann grinste sie plötzlich schief und drückte sie Lorainne bestimmt wieder in ihre Hand zurück.
Als sie alsdann ihre Stimme erhob, klang sie besonders weich:" Lorainne, ich habe zwar keine Ahnung, warum du dich so seltsam verhälst, aber sie hier unter meiner Scherpe versteckt sich die meine Medaille! Diese ist die deine! Du hast sie von William of York bekommen, falls du dich nicht mehr erinnerst? Und warum hast du Richard gestern nicht erkannt? Wenn ich nicht so egoistisch in meiner Trauer versunken wäre, hätte ich es dich schon gestern gefragt!"
Leicht vor Schmerz zuckend richtete sich Svenja wieder in die Sitzposition und nahm liebevoll Lorainnes Kinn in die Hand:"Ich habe die Tage mit die gebetet damit du von den Stimmen verschont bleibst, aber ich frage mich, ob dies Wirkung gezeigt hat? Schau mir bitte in die Augen und sag mir, was du von William und Richard weisst, und wer jeder einzelne von uns ist! Siehst du Augen? Oder hörst du wieder Stimmen?"
Hilfesuchend drehte sie ihren Kopf kurz zu dem Kommandanten hoch, der offenbar selbst um Fassung ringen musste, denn auch er erschien ihr blass.

Offline Charisturcear

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Re: Trauer
« Antwort #49 am: 08. Sep 10, 17:02 »
Bitte sag nein, Lorainne, BITTE! Möglicherweise hatte sich Nicolas' besorgter Gedankengang zu sehr in seinem Gesicht niedergeschlagen und als er bemerkte, das Svenja mit einem sorgenvollen Blick zu ihm aufsah, versuchte er, dies wieder unter Kontrolle zu bekommen. Zu gern hätte er dazu einige Worte verloren, doch ihm war nicht wirklich klar, was mit Lorainne los war und so wartete er gespannt auf ihre Antwort.

Mel

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Re: Trauer
« Antwort #50 am: 08. Sep 10, 19:27 »
"Ich weiss nicht mehr, wann ich die Stimmen gehört hab... eigentlich fast die ganze Zeit. Ich weiss gar nicht mehr, wann es aufgehört hat, vielleicht gestern?"
Lorainne griff sich an die Stirn.
"Fast jedesmal, wenn wir in Tiefensee sind, höre ich sie. Svenja, ich weiss nicht, wann es aufgehört hat, aber ich konnte mich beim letzten Mal, als es so schlimm war, nicht einmal mehr an ein Alamargebet erinnern. Darum hast Du mit mir gebetet... Ich weiss nicht ob es damit zu tun hat, aber ich kann mich nicht erinnern, dieses Medaillon von William of York bekommen zu haben.
Ich habe Richard erkannt, aber irgendwie auch nicht, ich weiss es nicht. Über das Haus York weiss ich auch nur, dass sie starke Verbündete sind, seit Ahrnburg an unserer Seite kämpfen. immerhin habe ich ihnen selber die Farben der Königin gegeben. Nur daran habe ich Richard erkannt. Aber mehr...." Lorainne zuckte die Schultern.
"Warum besitze ich diese Medaille, vor allem, warum trägt William den Ring meiner Mutter um den Hals?"

Offline William von York

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Re: Trauer
« Antwort #51 am: 08. Sep 10, 20:36 »
Schwer und doch gleichmässig atmete William nachdem seine Verletzungen von Jelena versorgt waren.Er war immer noch ohne Bewustsein und Schweiß stand auf seiner Stirn,während man trotz geschlossener Augen erkennen konnte das sie sich schnell hin und her bewegten.

Offline Svenja

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Re: Trauer
« Antwort #52 am: 08. Sep 10, 21:15 »
Wieder huschte Svenjas Blick zu dem Kommandanten hoch und in dem Moment fragte sie sich, wen von den beiden sie zuerst in den Arm nehmen sollte. Dann wandt sie sich wieder der verzweifelten Lorainne zu. Sanft strich sie ihr mit den Fingerspitzen über den Handrücken, welcher das Medallion beherbergte: " Lorainne, bitte sieh mir in die Augen! William of York trägt den Ring deiner Mutter, weil du ihm diesen als Zeichen deiner Verbundenheit zu ihm geschenkt hast. Du hast viele Stunden mit ihm verbracht und er hat dir den Hof gemacht, wie es sich für einen Mann seines Standes geziehmt."
Kurz suchte Svenja erneut Nicolas Blickkontakt, um ihm anzudeuten, dass er auf der Hut sein sollte, was nun Lorainnes nächste Reaktion sein würde und sie konnte nur hoffen, dass er sie verstand.
Ohne einen weiteren Moment zu verweilen legte sie ihre linke Hand auf Lorainnes Schläfe, während sie mit der Rechten weiter über deren Hand streichelte:
"Nedra, Herrin des Waldes. Herrin des Wildes. Bitte zeige mir, ob die Seele dieser treuen Gefährtin von Szivar, deinem Feind und Gegenspieler beeinflusst wird, so wie du es vermagst der Eule im Dunkeln die Augen zu öffnen, damit sie ihre Beute ohne Licht findet. Nedra, meine Herrin, erweise mit diese Gunst, damit ich in deinem Namen handeln kann, um deinen Willen zu erfüllen."

Offline Simon de Bourvis

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Re: Trauer
« Antwort #53 am: 08. Sep 10, 21:25 »
Simon stolperte zurück zu seinem Zelt, die Flasche war jetzt fast leer. Nur noch einen Schluck!

War das hier sein Zelt? Alles so verschwommen...Ah da war Lorainne, dann musste es wohl seines sein...
« Letzte Änderung: 08. Sep 10, 22:45 von Simon de Bourvis »
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Mel

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Re: Trauer
« Antwort #54 am: 08. Sep 10, 22:13 »
Lorainne schaute svenja an und hielt ihrem blick stand, irgendwann seufzte sie und fragte:" ich glaube, ich bin noch von szivar besessen, oder? ich kann mich einfach nicht erinnern. aber, warum kann ich mich ausgerechnet nicht an ihn erinnern, ich meine, er muss mir doch sehr viel bedeutet haben?! dann müsste ich doch zumindest etwas fühlen, aber da ist nichts... er ist ein völlig fremder für mich! tiefensee ist einfach kein guter ort..." bevor sie aber weitersprechen konnte, stolperte simon herein und lorainne schaute böse hoch.
"ich denke, herr, das reicht! nnicht mehr, ihr hattet heute morgen schon mehr als genug!"
« Letzte Änderung: 08. Sep 10, 23:18 von Mel »

Offline Simon de Bourvis

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Re: Trauer
« Antwort #55 am: 08. Sep 10, 22:26 »
Die Situation schien Simon gar nicht wahrzunehmen, er grunzte nur etwas Unverständliches und machte eine wegwerfende Handbewegung.

Er leerte die Flasche, schleuderte sie dann ungeschickt von sich.

Schwerfällig sank er vor der grossen Vorratskiste und begann darin herumzukramen.
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Mel

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Re: Trauer
« Antwort #56 am: 08. Sep 10, 22:38 »
Widerwillig ging Lorainne zu ihrem besoffenen Herrn,- Viel zu oft hatte sie ihn schon so gesehen... aber seit einiger Zeit war er nicht mehr DERART betrunken gewesen.
Leise zischte sie ihm ins Ohr:"Svenja wird bestimmt nicht begeistert sein, wenn ihr IHRE Vorräte durchwühlt! Unser Zelt ist NEBENAN! Bei den Göttern, seid ihr schon SO betrunken? Von mir aus geht und betrinkt euch weiter, aber dann bitte in EUREM Zelt!"
« Letzte Änderung: 08. Sep 10, 22:52 von Mel »

Offline Charisturcear

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Re: Trauer
« Antwort #57 am: 08. Sep 10, 22:51 »
Als Svenja ihm einen sehr sorgenvollen Blick zuwarf und sich dann weiter Lorainne widmete, versuchte Nicolas wieder etwas Ruhe in seine Gedanken zu bringen. Er erinnerte sich an Rianes Erinnerungsverlust und der Ursprung, aus dem dieser erwachsen war. Was war Lorainne wichtig genug gewesen, um dem Chronisten eine derartig wichtige Erinnerung zu verkaufen? Er war kurz davor, sie zu fragen, als Simon das Zelt betrat und die Atmosphäre sich spürbar änderte. "Simon? Vieleischt solltet ihr wirklich aufhören. Isch weiß, es geht eusch nicht gut, aber gleubt ihr wirklich, dass macht es besser?"

Offline Svenja

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Re: Trauer
« Antwort #58 am: 08. Sep 10, 22:56 »
Erschrocken drehte sich Svenja, die so sehr in ihr Gebet vertieft gewesen war zu Sir Simon um und riss dabei ihre Hand wie als ob man sie schlagen wollte über ihr Gesicht. Erst dann wurde sie sich dieser Geste bewusst und nahm sie alsdann schnell wieder herunter: " Sir Simon! Wie könnt ihr nur! Sturzbetrunken, als wenn wir sonst keine Probleme hätten! Wenn dieser Fluss nicht vergiftet gewesen wäre, würde ich euch jetzt nach belieben darin baden gehen!"
Eng zog sich ihre Stirn in Falten und ihre Augen verengten sich zu Schlitzen:"Also Szivar ist an dem, nennen wir es mal Gedächtnisverlust nicht schuld.... das ist zumindest das, was ich spüre, und Nedra scheint mir in diesen Stunden näher als je zuvor. Nicolas habt ihr eine Idee? Oder Riane? Vielleicht sollten wir Jelena fragen?"
« Letzte Änderung: 08. Sep 10, 23:00 von Svenja »

Offline Simon de Bourvis

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Re: Trauer
« Antwort #59 am: 08. Sep 10, 23:08 »
Unsicher und mit gerunzelter Stirn richtete er sich wieder auf und sah sich um.

Dann richtete er anklagend seinen Zeigefinger auf die Gruppe und röhte: "Qu'est-ce qui comprend donc lui !? Qu'est-ce vous croyez pouvoir expliquer moi ?! Si j'ai besoin du conseil, je demanderai !"

Wütend drehte er sich auf dem Absatz um und stürmte aus dem Zelt. Am Eingang stolperte er über eine Zeltschnur und schlug lang hin, mühsam rappelte er sich fluchend auf und torkelte zu seinem Zelt.
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