Autor Thema: Obama said Osama 's dead  (Gelesen 4842 mal)

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Offline Dominic

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Re: Obama said Osama 's dead
« Antwort #30 am: 04. Mai 11, 11:32 »
Ich habe meinen Post gelöscht und wir lassen es so stehen, ok!
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Mel

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Re: Obama said Osama 's dead
« Antwort #31 am: 04. Mai 11, 11:39 »
Ich habe meinen Post gelöscht und wir lassen es so stehen, ok!
Das war nicht meine Absicht, aber da meiner jetzt ohne Zusammenhang da steht, nehm ich ihn auch raus.


Offline Noxius Armatura

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Re: Obama said Osama 's dead
« Antwort #32 am: 04. Mai 11, 13:40 »
So.. und nun, wo sich die Gemüter wieder beruhigt haben:

Ich persönlich bin froh, dass Bin Laden Tod ist. Klar wird der Tod folgen haben, aber keiner ist in der Lage die Folgen wirklich vorab zu berechnen. Natürlich KANN es sein, dass nur ein anderer die Führung übernimmt (auch wenn dem wahrscheinlich dann die Finanziellen Mittel fehlen) aber es kann genauso sein, dass die ganzen einzelnen Terrorzellen unkoordiniert versuchen was zu erreichen. Frei nach dem gegensatz des Prinzips: "Gemeinsam sind Wir stark" werden die Anschläge vielleicht leichter zu ermitteln und zu verhindern sein. Wer weiß das schon genau. Im Idealfall bekriegen sich die Terrorzellen untereinander und machen sich gegenseitig den Garaus. Klingt vielleicht grausam, könnte aber so passieren. Und es würde in diesem von mir überlegten Idealfall für uns am wenigsten gravierende Folgen haben.

Wie die Amis vorgegangen sind ist halt "Typisch Ami" immer mit dem Gewehr denken und drauf! Erst schießen, dann fragen. Ich finde die Art und Weise sicher nicht schön aber für mich steht hier der Gedanke im Vordergrund, dass es dieses mal den Richtigen erwischt hat. Mag nicht immer der Fall sein, aber ich finde an der tötung an sich NICHTS verwerflich, denn er wäre selbst nach einer Gefangennahme wahrscheinlich schon kurze zeit später hingerichtet worden. Im endeffekt waren die Amis sogar so "gnädig" ihm die vorherige Qual einer Folter/Gefangenschaft zu ersparen um eventuelle andere Ziele auszuspähen. Sie haben ein Exempel statuiert und das mit großer Wirkung!

Offline Jeremias

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Re: Obama said Osama 's dead
« Antwort #33 am: 04. Mai 11, 14:29 »
Der Tod eines Menschen ist immer ein Grund zur Trauer. Und niemals ein Grund zur Freude. Und es mag an meinem Wohlstandskiddie-Dasein liegen, aber da ich im hypothetischen Fall auch nicht Hitler umbringen würde, kann ich eine Wild-West-Attacke auf Osama Bin Laden nicht gutheissen. Niemand hat das Recht, einen anderen Menschen zum Tode zu verurteilen. Egal, ob man Obama, Merkel, Osama, Ahmadinedschad, Cäsar, Peter der Grosse, etc. pp. heisst. Es geht dabei nicht um das Verhalten danach, sondern bereits um die Tat.
Das das Verhalten, abseits meiner persönlichen Überzeugung weder besonders klug, noch angemessen ist, darüber scheint man sich hier ja einig zu sein.

Aus rein rationalen Überlegungen war innenpolitisch dieser Schlag für Obama sehr wichtig und aussenpolitisch ein guter (und wahrscheinlich erfolgreicher) Schritt, um sich wieder als "Weltpolizist" zu etablieren.
Übrigens, bevor hier wieder die USA noch mehr in den Himmel gelobt wird: Dass der "Weltpolizist" am Ende des 2. Weltkrieges sich mit einem Schlag zu einem der grössten Kriegsverbrecher der Weltgeschichte gemacht hat und das heute noch als sinnvoll und gut (!) ansieht, wird gerne vergessen...

Offline gerhardt

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Re: Obama said Osama 's dead
« Antwort #34 am: 04. Mai 11, 17:42 »
Ursprünglich wollte ich lediglich meinem Unbehagen, hinsichtlich der Reaktionen auf diesen Ensatz, ausdruck verleihen. Daß in diesem zusammenhang Dinge geschrieben wurden die als Angriff ausgelegt werden konnten, finde ich bedauerlich, es zeigt aber daß wir alle nicht weit vom Baumrinde kauenden Urmenschen entfernt sind.
Und dieser Urmensch freut sich halt wenn sein Feind tot ist, denn das bedeutet daß seine Sippe vielleicht über den Winter kommt weil die Konkurenz weg ist und dieses fressen oder gefressen werden steckt noch in unseren Knochen.
Machen wir uns nichts vor: Aus dem US amerikanischen selbstverständnis heraus war diese Tötung unumgänglich (Und da kann man noch dankbar sein daß sie nicht einfach das ganze Gebiet in kleine Stücke gebombt haben) die freude darüber ist auch eher auf die Amerikanische mentalität zurückzuführen.
Was mich noch ein wenig stört ist unsere Bereitschaft den Duktus der Amerikaner von gut und böse zu übernehmen.
Ich weiss daß ich mir jetzt schimpfe anhören muß, aber was hat Osama bin Laden gemacht daß ihn soviel böser macht als jeden anderen der die tötung von Menschen verursacht?
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Offline Charisturcear

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Re: Obama said Osama 's dead
« Antwort #35 am: 04. Mai 11, 21:03 »
Zum Thema 'Dankbarkeit den USA gegenüber' (war irgendwo auf der zweiten Seite), ich will nur mal kurz in den Ring werfen, dass die USA sich im ersten wie im zweiten Weltkrieg so lange rausgehalten haben (von Ressourcenlieferungen abgesehen) bis man ihnen persöhnlich an den Karren gepisst hat, sei es nun die Versenkung von Zivilschiffen durch deutsche U-Botte (I WK) oder die deutsche Kriegserklährung (II WK). Und an dieser "wir kümmern uns nur um unsere eigenen Interessen"-Politik hat sich bis heute nichts geändert. Die Hinrichtung von Bin-Laden war eine Aktion, die hauptsächlich fürs eigene Ego der Amis gut war, was für mich einen erheblichen Unterschied zu dem erwähnten Stauffenberg-Attentat macht, bei der gezielt die militärische Führung einer kriegsführenden Diktatur ausgeschaltet werden sollte, um einen Friedensschluss zu erwirken. DAS macht für mich einen erheblichen Unterschied.

Um mal wieder BTT zu kommen: Es ist eine Sache ob man sich über Osamas Tod freut oder nicht, Freude ist ein Gefühl und Gefühle sind nicht kontrollierbar, das ist niemandem vorzuwerfen. Trotzdem sollte man bewusst immer eine friedliche Lösung dem Tod vorziehend. Den Tod eines Menschen zu FEIERN ist meiner Meinung nach immer falsch.

Offline Berufspsycho

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Re: Obama said Osama 's dead
« Antwort #36 am: 05. Mai 11, 00:06 »
Wie leicht geht doch der moralische Zeigefinger derer hoch, die nie in Kriegsgebiet waren. Ohne sich je selbst die Finger schmutzig gemacht zu haben oder in die Situation gekommen zu sein Tod zu verursachen, lässt sich leicht reden. Ich empfehle an der Stelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Pathologisierung

Im groben finde ich die Worte von Johannes, Ingrid und Krizs & Uwe ganz treffend. Ich persönlich fand Bin Laden sogar sympathisch, was nichts daran ändert, dass sein Tod vorteilhafter ist als seine lebendige Überdauerung. Hätte ich abgedrückt? Ich weiß nicht, möglich. Will ich dem Schützen einen Vorwurf machen? Nein!
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Offline Vanni

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Re: Obama said Osama 's dead
« Antwort #37 am: 05. Mai 11, 01:07 »
Dass ein Mensch einem anderen Gewalt antut, Schmerzen zufügt, ihn demütigt oder entwürdigt, auf welche Art auch immer, findet man nicht nur im Krieg.
Welche persönliche Einstellung man entwickelt, muss jeder in erster Linie mit sich selber und seinen Idealen ausmachen. Dass andere Menschen andere Ideale, Ansichten und Erfahrung haben als man selber und deshalb anders handeln und urteilen steht ausser Frage, deswegen kann man genausowenig einfach "den Schützen" verurteilen wie man "die Feiernden" verurteilen kann.. aber man kann sein persönliches Empfinden ausdrücken.
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Offline Charisturcear

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Re: Obama said Osama 's dead
« Antwort #38 am: 05. Mai 11, 07:08 »
...was nichts daran ändert, dass sein Tod vorteilhafter ist als seine lebendige Überdauerung.

Ich wage zu bezweifeln, dass das in den Auswirkungen tatsächlich überhaupt einen Unterschied macht...

Will ich dem Schützen einen Vorwurf machen? Nein!

Das hat bisher auch glaub ich keiner getan. Es ging im Kern doch eigentlich um die feiernden Unbeteiligten, nicht um die SEALs bzw. den Schützen.

Offline Jeremias

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Re: Obama said Osama 's dead
« Antwort #39 am: 05. Mai 11, 10:58 »
Zitat
Will ich dem Schützen einen Vorwurf machen?

Sofern er jemand ist, der auch sonst das Mittel des gezielten Mordes als akzeptable Problemlösung ansieht, dann kann ich zwar kein Verständnis für seine Meinung aufbringen, aber wenigstens ist sie in sich logisch und ehrlich. Wenn er allerdings sich mit anderen moralischen Federn schmückt, dann ja, dann kann man ihm einen Vorwurf machen.

Allgemein gesprochen kann man viel von der Abstumpfung eines Kriegseinsatzes reden. Aber genau diese Abstumpfung gilt es ja zu bekämpfen. Denn wenn man sich mal als Unangepasster die Schlachtfelder solcher Einsätze und allgemein von Kriegen vorstellt, dann wird man viel weniger gerne Kriege toll finden. Und das wäre extrem angenehm...
Daher denke ich, dass der moralische Zeigefinger absolut angemessen ist. Nicht gegenüber dem einzelnen Soldaten, der muss als Bruder, Sohn, etc. wieder in die Gesellschaft integriert werden. Aber gegenüber der Bereitschaft, mit billiger Gewalt Probleme zu lösen.


Mel

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Re: Obama said Osama 's dead
« Antwort #40 am: 05. Mai 11, 11:08 »
Den Schützen, bzw denjenigen, die im Einsatz waren, hat hier niemand einen Vorwurf gemacht.
Im Gegenteil, ich finde das zT sogar bewundernswert, dass sie harte Ausbildungen durchhalten für einen solchen Einsatz und oft trotzdem noch der fürsogliche Vater/ Ehemann/ Sohn etc sein können.
Am bsp. der USA finde ich es aber schlimm, wenn man solchen Leuten (oder auch Veteranen) nicht die Hilfe zukommen lässt, die sie eigentlich bräuchten, wenn sie dann irgendwann ihren Knacks weghaben.- Und genau dort feiert man eben die besagten Strassenfeste- also die Schützen als Helden- wovon sie aber später sicher nichts haben werden.
Das war doch der Punkt, der Kritisiert wurde: die Feste.
Niemand hat den Schützen etc verurteilt, lediglich den Ausdruck der Freude.
Selbst wenn man sich freut, ist es pietätslos, das derart zu zeigen, vor allem wenn man ähnliche Feste im Iran oder Palästina verurteilt hat (aber da waren es ja auch immer die bösen Moslems/ Islamisten, die gefeiert haben und nicht gute amerikanische Christen...)
Wo wir gerade bei Christen sind:
Darf eine Kanzlerin, die der CHRISTLICHEN demokratischen Partei angehört, eben jene Wortwahl treffen, eben dass sie sich FREUT? Ich denke nicht. Aber dafür wird sie ja schon genug von anderer Seite kritisiert.
Die welt ist nunmal so, aber manchmal kann man sie mit ein wenig Taktgefühl und Anstand etwas besser machen.

Offline Berufspsycho

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Re: Obama said Osama 's dead
« Antwort #41 am: 05. Mai 11, 20:08 »
Oh ich weiß nicht, den/ die Schützen außen vor zu lassen ist womöglich nicht richtig. Jeder entscheidet sich freiwillig zu dienen, jeder entscheidet ob er abdrückt (man lese dazu Verweigererquote). Nach dem offiziellen Abschuss des meistgesuchten Mannes der Welt wird in den Baracken garantiert keine Trauer oder Bedrückung geherrscht haben. Selbst einen weiteren Tag später dürften ein paar von den Jungs immer noch gehunfähig sein... ;)

Jetzt stelle ich die Frage, wann hat ein Mensch denn Grund zur Freude? Gar keine Frage, dem Schützen will ich kein Übel nachsagen, das mögen andere. Fakt dürfte sein, dass Morden Teil seiner Ausbildung und seines Lebens ist. Die gezielte Tötung ist für einen Elite Soldaten Handwerkszeug, er bagatellisiert es zur Dienstpflicht herunter und spricht dabei automatisch von sich selbst in der dritten Person. So wird es ihm gelehrt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird er diverse Emotionen wie Stolz, Freude etc. erfahren. Darf ich sie ihm verwehren? Und wenn nein, warum dürfte ich es dann bei anderen, mhm?

Ich will bei Leibe keinem was Böses und die Feiern missfallen wir auch; doch darf ich ernsthaft einem Amerikaner vorwerfen - welche teilweise wirklich dachten Osama hätte des morgens ihr Tod sein können- dass sie ihre Erleichterung, den Wegfall einer Existenzangst feiern?

@Charisturcear: Materielle Unterschiede sind vermutlich keine erkennbar, aber im Kopf macht es vermutlich viele Abermillionen (Amerikaner) frei.
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