Autor Thema: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.  (Gelesen 10879 mal)

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Offline Isabeau Lioncoeur

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"Wer ist Vanion?"
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"Das ist mein voller Ernst! Um Euch zu zeigen wie ernst ich es meine würde ich es mit meinem eigenen Blut auf meine Fahne schreiben!"

Mel

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Siedenheiss fiel Lorainne ein, dass die Baronin von den letzten Ereignissen noch gar nichts wusste.
"Er wird mein Knappe werden. Auf den Friedensfeierlichkeiten wollte er sich als Knappe in meinen Dienst stellen, was ich ablehnte, da er nicht von Stand ist. Allerdings schhien es ihm wirklich wichtig zu sein, als erbat ich vom Flamen ein Götterurteil. Vanion hat seine Prüfungen bestanden, nur jetzt steht ihm die schwerste Aufgabe bevor: er muss sich mit seinen Eltern aussöhnen und sich darüber klar werden, ob er sich, als Tangarianer, den caldrischen Werten unterordnen kann und ob er vor allem die Imperatorin anerkennt. Denn Ungehorsam werde ich nicht dulden!"

Offline Isabeau Lioncoeur

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Isabeau sah aus als ob sie in etwas ekliges hineingetreten wäre.
"Nicht von Stand? Une Tangarién? Was genau hast du dir dabei gedacht?"
Isabeau sah Lorainne wütend an:
"Das war kurzsichtig von dir! Du hättest einen Knappen aus einer verbündeten Familie nehmen können, deinen Stand damit untermauern, beweisen das du ein ebensolcher Ritter bist wie alle anderen auch. Stattdessen nimmst du einen dahergelaufenen Gemeinen? Hast du den Verstand verloren?!"
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Mel

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Leah begann zu weinen und Lorainne verdrehte die Augen.
"Ihr schreit mich an und habt einen Kind auf dem Arm. Und ihr nenn mich kurzsichtig!"
Lorainne seufzte und nahm Leah hoch. "Schht, ma petite. C´est rien.Tu as faim?" Sie rief nach der Amme und überreichte ihr das Kind, damit es gefüttert werden konnt.
Als die Amme das Zimmer verliess fuhr sie fort:"es war ein Götterurteil und damit ist sein Stand bewiesen und rechtskräftig. Abgesehen davon bin ich eben kein Ritter wie alle anderen auch und überlegt, wer seinen Sohn im Richtigen Alter hat: de Croyeux? de Limance?de Nappèl? Sie sind so in ihren alten firngardischen Denkweisen verankert, dass sie mir wohl kaum einen ihrer Söhne anvertraut hätten. ebenso wie die Oscronner, die sind ja noch konservativer. Und wenn ich einen von ihnen nehmen würde kann ich genausogut einen Gemeinen nehmen. Marnois und Beauchamp? Damit kann ich dann jedwede Aussicht auf ein Lehen begraben, die alten Fehden flammen wieder auf... Non, Vanion zu nehmen, war eine gute Entscheidung. Er ist tapfer, mutig und willig zu lernen. un er setzt sich für die Schwachen ein und kann mit einem Schwert umgehen. Mit den Tugenden haperts noch ein bisschen, aber er hat die besten Voraussetzungen. Er wird einmal ein besserer Ritter werden, als es manche, die in den Stand geboren wurden, sind. C´est tout."

Offline Isabeau Lioncoeur

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"C´est tout? C´est tout? Du hast mich noch nicht schreien gehört, Lorainne!"
Streng mochte Isabeau ihr gegenüber gewesen sein und auch fordernd, aber diese Art von blanker Wut hatte Lorainne noch nicht bei der Baronin gesehen.
"Du glaubst du hättest alle Gegebenheiten bedacht und die richtige Wahl getroffen, eh? Wann hast du dich zuletzt hier bei Hofe blicken lassen? Was genau weißt du darüber wer welche Fäden im Hintergrund zieht? Gar nichts! Das Imperium besteht nicht nur aus Firngard und so wichtig du Simon und mir bist, so bist du weitem nicht wichtig genug um einen neuen Konflikt auslösen zu dürfen! Du hast eine kostbare Gelegenheit verschenkt dir Verbündete zu schaffen die außerhalb Roqueforts oder sogar Beauchamps Reichweite sind und du siehst es nicht einmal. Vielleicht ist er ja aufrecht und mutig, aber ihm fehlt eine Ahnentafel die seine Familie dazu verpflichten würde dir beizustehen wenn es hart auf hart kommt! Glaubst du etwa es würde auch nur ein Hahn danach krähen wenn du verschwindest? Sie haben deinen Vater während des Krieges bereits aus dem Weg räumen können und nun stolzierst du mit einer großen Zielscheibe auf dem Rücken herum!"
Isabeau zitterte vor Wut. Sie sprach den nächsten Satz so leise, dass die Ritterin sich vorbeugen musste um ihn zu verstehen:
"Lorainne, wenn die Imperatorin entscheidet gegen Hanekamp zu ziehen wird es mich meinen Kopf kosten und wer ist dann noch da?"
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Mel

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Lorainne kannte diese Wut, sie lag jedem Firngarder quasi im Blut. Und auch sie fing Feuer, das sich rasend schnell ausbreitete.
"Verbündete, ja?" Sie versuchte sich zu kontrollieren. 21, 22, 23....
Es funktionierte nicht, im Gegenteil, sie hatte das Gefühl, dass sich ihr Zorn immer mehr aufheizte.
Sie hatte Isabeau noch nie so gesehen und sie hatte sich noch nie so verlassen gefühlt. Simon und seine Strenge fehlten ihr, wie auch sein Rat.
"Bei den Göttern, ICH sollte gar kein Ritter sein, verdammt. Und doch bin ich einer. Und es ist richtig, vanion sollte kein Knappe sein und trotzdem wird er einer. Selbstverständlich würde kein Hahn danach krähen, wenn ich verschwinde aber das würde sich auch nicht ändern, wenn ich eine Familie verpflichten würde, mir beizustehen. mein Vater war reich und mächtig, obwohl er durch die Heirat mit meiner Mutter schon einiges eingebüßt hat, und trotzdem hat ihm die Familienverpflichtung nicht weitergeholfen."
Müde seufzte sie.
"Mag sein, dass ihr einen weiteren BLick habt, aber ich bin nunmal kein Diplomat, geschweige denn Politiker. Ich ziehe in den Kampf und mehr nicht. Und dabei will ich Leute an meiner Seite haben, denen ich vertrauen kann und nicht irgendeinen verwöhnten Bengel, aus einer Familie, die gezwungernermaßen nur akzeptiert, dass eine frau Ritter ist.   So sehr ich euren Rat und Beistand stets geschätzt habe, auch ihr könnt Euch nicht gegen die Götter stellen."
 

Offline Isabeau Lioncoeur

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"Lavinia steh mir bei, du Dickschädel! Wenn du auch nicht Simons Tochter im Fleische bist, dann doch im Geiste!"
Isabeau rieb sich die Schläfen und wünschte sich nichts sehnlicher als ihren Tee. Plötzlich fing sie an zu lachen und schüttelte den Kopf über sich selbst.
"Bevor du durch diese Tür getreten bist habe ich mich gefragt wen ich wohl auf die Reise nach Grenzbrück mitnehmen soll. Voila, c´est toi! Ich nehme an du besitzt noch eines der Kleider die du von mir erhalten hast?"
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Mel

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Isabeaus Stimmunswechsel kam jäh.
"Oui, ich habe sie noch, doch passe ich in die nicht mehr rein, mein kreuz ist breiter geworden, eh?!" Antwortete sie geistesabwesend.
Dann kam sie zur besinnung:"Grenzbrück? Pourquoi?"
Dann registrierte sie auch die Worte der Baronin... Simons Tochter im geiste...
Ja, das war sie wirklich, dafür hatte er gesorgt.
Ein versöhnliches Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht.
"Ich habe Simon um Rat gefragt, was Vanion angeht. Er wollte es die Götter entscheiden lassen. Und ich weiss, dass er ihn ebenso geschätzt hat, wie ich es tue. Gebt ihm einfach eine Chance, er hat sie sich in Engonia verdient. Um mehr bitte ich euch nicht. Und wenn ihr darauf besteht, können wir danach weiterstreiten, oui?"
Der rote Wutschleier vor ihren Augen hatte sich gelichtet und sie war wieder ruhig und grinste über die baronin.
Wie oft hatte sie sie eigentlich gesehen, dass sie sich wegen ihr die schläfen gerieben hatte?
"Manche Dinge scheinen sich nicht zu ändern, auch wenn sich die Umstände ändern und wir nicht mehr dieselben sind, irgendwie bleiben wir es doch. Nun aber zur Kleiderfrage: Was ist das für ein ereignis, dass euch nach grenzbrück reisen lässt?"

Offline Isabeau Lioncoeur

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"Oui. Wir werden nicht mehr über deinen Knappen reden. Nach unserer Rückkehr wird es genug Gelegenheiten dazu geben. Sollte er tatsächlich so kompetent sein wir du meinst werde ich mich damit begnügen ihn einfach zu ignorieren. Was Grenzbrück betrifft, so bin ich zu der Hochzeit von Asvine von Tibur und dem Herrn von Hohenstaden eingeladen. Ich kenne Asvine von dem großen Turnier in Linz, sie war eine sehr liebe Freundin. Hohenstaden hat 50 seiner Ritter nach Engonia gesendet, die Imperatorin fühlt sich verpflichtet von dem Ereignis offiziell Kenntnis zu nehmen, also werden wir als Gesandschaft reisen und sind damit unantastbar, ne'st pas?"
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Mel

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"Und ihr fragt ausgerechnet mich? Ich dachte, ihr wolltet eine nette Begleitung, die euch nicht wieder in den nächsten skandal verstrickt?" Lorainne lachte.
"Die kleiderfrage ist kein grosses Problem, und damit wäre ich mit Leah aus Roqueforts Reichweite. ABer... meine Tanzkünste haben sich nicht wirklich verbessert" Es war Lorainne anzusehen, dass ihr ihr Unvermögen ihrem Partener beim Tanzen nicht auf die Füße zu treten peinlich war und sie statt in einen Tanzsaal lieber in eine Kampf gezogen wäre.

Offline Isabeau Lioncoeur

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Isabeau wedelte ungeduldig mit der Hand:
"Wir sind mehrere Wochen mit dem Schiff unterwegs, da wird sich schon Zeit finden um deine eingerosteten Fähigkeiten wieder auf Vordermann zu bringen. Außerdem traue ich dir zu deine fünf Sinne beienander zu halten. Ein Tanzparkett ist auch nur eine andere Art von Schlachtfeld. Du tust gut daran dich auf allen solchen Feldern auszukennen. Willst du als Dame oder als Chevalier dort erscheinen?"
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Mel

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Lorainne blickte es zweifelnd an sich herunter:" Das ist völlig gleich, so oder so werde ich Tanzen müssen, nß est pas? Und mein Kleid ist vorzeigbarer, je crois.

Offline Isabeau Lioncoeur

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"Du glaubst? Nun ja, es wird nicht schaden wenn Fleur noch einmal drüber sieht bevor wir abreisen. Setz dich, Lorainne, wir müssen vieles besprechen..."
Während die beiden Frauen auf den versprochenen Tee warteten begann Isabeau ihre Einweisung über die aktuelle Lage in Grenzbrück und die Ziele welche sie dort verwirklichen wollten.
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Offline Soraya

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  • Emilija Ivanovic
(der Tee kommt ;) Sorry, hatte zwei ziemlich volle Tage)

Als die die Dame das Zimmer ohne das Kleinkind wieder verließ, war Élodie schon an der Treppe angelangt. Somit bekam sie auch das Klopfen an der Tür nicht mit, hinter derer sie sich eigentlich aufhalten sollte. Sie beschloss, hinunter in die Küche zu gehen. Zuhause gab es dort immer Kleinigkeiten zum Naschen, vielleicht war man hier ja auch so großzügig. Das ganze wurde jedoch dadurch vereitelt, dass ihr Orientierungssinn nicht der Beste war und sie der unbekannten Dame eher über den Weg lief, als der Küchentür.
"Excusez-moi. Wisst Ihr, wo ich Élodie de las Sylve finden kann? Die Baronin zu Goldbach schickt mich sie zu suchen..."
Élodie blieb ein Kloß im Halse stecken. Ihre verfluchte Neugier. Hoffentlich wurde sie noch nicht allzulange vermisst.
"Ouioui... c'est moi. Comment je peux vous aider?"
"Ahh... enfin! La Baronne schickt nach Euch und verlangt un thé à la Bourvis. Sie befindet sich immer noch im Zimmer des Schreibers mit Lorainne de la Follye des Joux."
Jetzt war Élodie vollends aus der Fassung. Erst unauffindbar und dann verlangte la Baronne auch noch nach dieser Art von Tee... Sie konnte nur noch beten, dass sie nicht zu lange brauchen würde.
"Wisst ihr, wie ich am kürzesten zur Küche komme?"
"Das ist nicht weit, da komme ich grade her. Ich zeige es euch!"
Dankbar folgte Élodie der Dame und verließ nur kurze Zeit später die Küche mit Tablett, einer Kanne heißem Wasser mit passendem Teeservice und einem Teller kleiner Naschereien für Isabeau.
Jetzt hieß es nur noch das Zimmer zu finden.
Nach einer gefühlten Unendlichkeit kramte sie endlich in ihrer Truhe nach den Zutaten, setzte den Tee auf und goss einen wirklich groß bemessenen Schluck besten Conagc hinzu. "Viel hilft viel. Vielleicht ist sie ja dann nich ganz so verärgert, dass ich den Tee so spät bringe."
Mit dem Tablett auf der linken Hand verließ sie die Kammer und klopfte an die Tür des Schreibers.
Sie vernahm einen laut, der sehr nach "Entrez!" klang und betrat das Zimmer.
"Pardonnez-moi, Baronne. Hier ist Euer thé à la Bourvis." Élodie machte einen etwas unbeholfenen Knicks, stellte anschließend erleichtert das Tablett auf einem Beistelltisch ab und goss 2 Tassen ein. Die erste reichte sie der Baronin, die zweite Lorainne. "Bienvenue, Mademoiselle." begrüßte sie Lorainne mit einem weiteren Knicks. Dann wandte sie sich wieder der Baronin zu: "Avez-vous un autre désire?"
Lieber Nonsens statt Konsens

Offline Isabeau Lioncoeur

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Isabeau nahm dankbar die Tasse entgegen und nahm einen Schluck. Ihre Augen wurden groß und sie hustete ein wenig bevor sie die Tasse ganz behutsam wieder absetzte:
"Danke, Elodie.... Ähem..."
Sie räusperte sich ein wenig bis das Brennen in der Kehle zurückging und bemühte sich das Gesicht nicht zu verziehen. Die arme Elodie war sowieso schon völlig verschüchtert und aufs äußerste bemüht einen guten Eindruck zu machen, das wollte sie nicht auch noch verschärfen.
"Lorainne de la Follye des Joux? Das ist Elodie de Sylve, Tochter meines Lehensmannes aus dem Nordwesten Goldbachs. Elodie? Das ist Chevallier Lorainne de la Follye des Joux, ein ehemaliges Mündel. Sie wird uns nach Grenzbrück begleiten. Könntest du bitte das Gepäck der Chevalier zu Fleur bringen? Sie wird sich um die Kleidung kümmern können."
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