Autor Thema: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück  (Gelesen 4306 mal)

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Offline Lilac

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Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« am: 29. Jan 12, 23:52 »
Es war der Abend am Tag nach den Feierlichkeiten. Fleur hockte auf ihrem und Amelies Lager und kühlte ihrer Tochter die Stirn, während sie aus dem dicken Märchenbuch las, welches sie in Donnerheim erstanden hatte.

Das kleine Mädchen klammerte sich jammernd an die Hand ihrer Mutter, als die Wäschemagd sich erheben und zu den anderen Kranken gehen wollte. Fleur redete beruhigend auf Amelie ein und gab ihr die Ente, die aus gelbem, flauschigen Stoff genäht war und die das Kind heiß und innig liebte. Jetzt jedoch drückte das Mädchen das Stofftier mit bestimmter Geste beiseite und kuschelte sich in die Arme der Mutter.

Schließlich jedoch war Amelie erschöpft eingeschlafen und Fleur konnte sie liebevoll zudecken und sich schließlich doch den anderen Darniederliegenden zuwenden. In dem Raum waren neben Mademoiselle Catherine de Blanche, Mademoiselle Elodie de la Sylve und Maely de Merdrignac, der Schwester von Soeur Alexane, alle weiblichen Mitglieder des Goldbach'schen Gefolges untergebracht, während die Baronin, Chevalier Lorainne und Soer Alexane eine Kemmenate für sich zur Verfügung hatten.

Zuerst trat Fleur an die Lagerstatt der Amme der kleinen Leah. Die Frau sah aus müden Augen dankbar zu ihr auf. "Es ist schön, wie du liest! Es tut nicht nur den Ohren, sondern auch dem Herzen gut.", sagte sie.
Fleur winkte beschämt ab, griff nach der kleinen Schale mit Wasser, wrang den darin liegenden Lappen aus und tupfte der Amme die Schweißperlen von Stirn, Wangen, Nase und Mund. Erneut erfrischte sie den Stoff und legte ihn schließlich auf die Stirn der Frau, die nun zaghaft lächelnd mit geschlossenen Augen vor ihr lag. Zum Glück war sie nicht allzu arg krank und hatte keine Probleme mit der Milch - das wäre eine wahre Katastrophe geworden, die kleine Leah und eine Amme, die wegen einer schweren Erkältung keine Milch mehr gab!

Die nächste Station der Wäschemagd war eine Gardistin, die um einiges schwerer erkrankt war. Fleur überlegte schon eine geraume Weile, ob es nicht besser wäre, diese einem Medicus vorzustellen. Manchmal bekam sie keine Luft mehr und wenn sie hustete, schien es, als zerisse es ihr schier die Brust. Auch rasselte ihr Atem ganz fürchterlich und während alle anderen vom Fieber gerötete Wangen und Ohren hatten, schien ihr die Haut wie ein Wachstuch über die Schädelknochen gezogen zu sein. Fleur erinnerte sich, sie auch früher schon immer mal husten gehört zu haben. Mochte sein, dass es ein altes Leiden war, das nun, im Zusammenspiel mit der Erkältung fatal sein könnte.
Sanft griff Fleur nach dem Ellenbogen der Gardistin, um ihr anzuzeigen, dass jemand bei ihr war. Dann wischte sie auch dieser Kranken das Gesicht mit einem frischen Tuch und gab ihr mit einem Stück Stoff gewässerten Gewürzwein auf die Lippen.
Gerade als die Wäschemagd sich wieder aufrichten wollte, griff eine eiskalte Hand nach ihr. Fleur zuckte erschrocken zusammen, als die tiefliegenden Augen der Gardistin sie plötzlich anblickten. Die Lippen der Kranken zuckten. Fleur beugte sich vor und hatte Mühe, die kaum mehr als gehauchten Worte der Frau zu verstehen.
"Tant va la cruche à l'eau qu'à la fin elle se casse."
Fleur erschrak. Der Lebenswille der Gardistin schien gebrochen. In den trüben Sumpflöchern von Augen spiegelten sich Erschöpfung, Trauer und Resignation. Sie schloss in stiller Dramatik die Lieder und es schien, als würde sie in sich zusammensinken. Sie gab sich auf.
"NON!", schimpfte da Fleur und stieß den Oberarm der Kranken an. "Hier wird nicht schlappgemacht! Wir päppeln dich schon auf! Und wenn wir zurückreisen, wird die Seeluft dir gut tun: der Wind wird deinen Kopf freimachen und das Salz die bösen Säfte in deiner Brust herausziehen!"
"Essaye voir!", krächzte die Gardistin und musste fürchterlich husten.
Fleur stützte sie auf, bis sie wieder einigermaßen ruhig atmen konnte. Dann stopfte sie ihr soviele Dinge unter den Kopf und Rücken, wie sie fand, bis die Liegeposition fast eine Sitzposition war. Sie winkte eine andere Frau herbei und begann, die Gardistin warm einzupacken...
« Letzte Änderung: 30. Jan 12, 00:19 von Lilac »
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Offline Tobi

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Re: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« Antwort #1 am: 30. Jan 12, 10:35 »
Die andere Frau war eine der Dienerinnen des Gastgeber aus Tibur, die weitere dicke Decken aus schwerer Wolle gebracht hatte. Sie war hart, wie das Land, in dem die Goldbacher zu Gast waren und wenig Mitleid war in ihren Augen zu sehen. Dennoch strahlte selbst diese Dienerin eine Würde aus, die keinen Zweifel daran ließ, dass sie den Gästen ihres Herren zur Seite stehen würde, egal, was passiert.

"Braucht ihr noch etwas? Ich gehe in die Küche um warmes Wasser zu holen und komme dann wieder zurück. Ich kann dir auf dem Weg noch Decken mitbringen."
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Offline Lilac

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Re: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« Antwort #2 am: 01. Feb 12, 12:29 »
"Ich danke dir. Ein paar Decken zum Wechseln, falls sie anfangen sollte, diese furchtbare Krankheit herauszuschwitzen, wären in der Tat gut. Bleibt nur noch zu hoffen, dass sie genug genesen wird, um für die Heimreise gewappnet zu sein und sich in der Zwischenzeit niemand weiteres ansteckt!"
Aufrichtiger Dank klang in Fleurs Stimme mit. Sie hatte wirklich Sorge, dass sich, was auch immer die Frau hatte, verbreiten könnte. Nicht, dass es noch ein schlechtes Licht auf die engonische Gesandtschaft oder gar die Baronin warf!
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Offline Tobi

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Re: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« Antwort #3 am: 01. Feb 12, 14:47 »
Die Dienerin nickte kurz und machte sich auf den Weg.
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Offline Soraya

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Re: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« Antwort #4 am: 01. Feb 12, 20:08 »
Élodie kam in das Zimmer. Der Abend am Tag zu vor war wundervoll gewesen. Nachdem Ysander so nett war und zur späteren Stunde ihr ein paar Schritte gezeigt hatte, kam sie doch unerwartet viel zum Tanzen. Umso mehr freute sie sich, wenn ihre eigentlichen Tanzstunden beginnen würden. Fleur war an dem abend leider nicht dabeigewesen. Sie kümmerte grade wieder um eine der Kranken aus dem Gefolge der Baronin und Élodie trat ihr zu Seite.
"Salut Fleur! As-tu besoin de quelque chose?"
Die Gardistin auf der Liege sah alles andere als auf dem Weg der Besserung aus. Der Husten schien immer schlimmer zu werden. "Ah... zut!", fluchte Élodie leise. "Est-ce que tu as lui donné une infusion? Oder soll ich einen holen?"
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Mel

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Re: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« Antwort #5 am: 02. Feb 12, 20:43 »
Leise betrat Lorainne mit einem Tablett das Zimmer, nickte Fleur und Élodie zu und trat ans Lager der Amme, die die Milch schon ausgestrichen hatte, damit sie in ein Fläschchen für Leah gefüllt werden konnte.Vom Tbelt reichte sie der Amme ein herrlich duftendes Crêpes, wie auch jedem anderen Kranken, der feste Nahrung zu sich nehmen konnte. Zuletzt trat sie wieder zu Élodie und Fleur:" Aujourd’hui est la chandeleur, le jour des Crêpes. Bonne fête de la chandeleur" Und damit reichte sie auch den beiden je eines, mit etwas Ahornsirup beträufelt.
"Je l'ai faite la -même parce que la tradition n´est pas trés connue dans Ruisseau d´or que dans Firngard. J´espère les goûtent."

Offline Lilac

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Re: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« Antwort #6 am: 06. Feb 12, 22:11 »
Fleur hatte gerade Élodies Frage mit
"Merci, Demoiselle, eine Bedienstete des Hauses läuft bereits für weitere Decken und heißes Wasser. Ich habe einige Kräuter in unserer Reiseapotheke...",
beantwortet, als Lorainne in den Raum kam. Die Augen der Wäschemagd leuchteten auf, als der köstliche Geruch der Crêpes in ihre Nase stieg. Mit einem Knicks und einem dankbaren Lächeln nahm sie die Speise entgegen.
"Merci beaucoup, Chevalier. Dann wünsche ich auch Euch ein schönes Kerzenfest!"
Sorgsam biss sie ein Stück ihres Crêpes ab und genoss den Geschmack sichtlich.
"Sie sind wunderbar, Chevalier!"
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Mel

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Re: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« Antwort #7 am: 07. Feb 12, 17:11 »
Erfreut strahlte Lorainne, hatte sie das Rezept noch nicht so oft probiert.
"Merci, Fleur. Hoffentlich dauert es auch wirklich nicht mehr so lange bis zum Frühling, ich will so schnell es geht zurück nach Bourvis. Und ich hoffe, Isabeau wird mich begleiten."

Offline Lilac

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Re: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« Antwort #8 am: 07. Feb 12, 20:44 »
Nur einen winzigen Bruchteil einer Sekunde entgleisten Fleurs Gesichtszüge - NOCH MEHR REISEN IM WINTER?!
"Mir soll alles recht sein, was Madame wünscht, Chevalier. Aber zunächst einmal müssen wir erst wieder über dieses gräßlich kalte Meer und zurück in unsere Heimatlande.", wagte Fleur zu sagen.
"Und Lavinia helfe uns dabei, dass wir alle glücklich dort hin gelangen, wo wir hingehören...", fügte sie mit einem deutenden Blick auf die kranke Gardistin hinzu.
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Mel

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Re: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« Antwort #9 am: 07. Feb 12, 20:59 »
Bei dem Gedanken an die erneute Schiffsreise wurde Lorainne dblass, hatte sie doch auf der Hinreise nach Grenzbrück die meiste Zeit sehr elend über der Reling gehangen und äusserst undamenhaft geräusche von sich gegeben.
Sie lächelte Fleur aufmunternd zu:"Erstmal müssen wir die Schiffsreise überstehen, wenn wir dann wieder in Engonien sind, werden wir weitersehen. Hoffen wir, dass uns die Winde hold sind, so dass wir schnell wieder daheim sind. Brauchst Du noch etwas? Ich werde Bernard sagen, dass er Dir frisches Wasser bringen soll, wenn Du dann noch helfende Hände brauchst, sag ihm nur, was er tun soll, ich werde unterdessen packen."
Ihr Blick glitt sorgenvoll zu Leahs Amme:"Wann wird sie wieder auf den Beinen sein?Es wäre schlimm, wenn sie durch die Reise einen Rückfall erleiden würde.."
Weiter kam sie nicht, da Bernard in diesem Moment leise in das Zimmer trat, mit einer quängelnden Leah im Arm: "Excusez moi, mademoiselle, ma elle est faim."
Lorainne nahm im sanft das Kind ab, welches sich sofort beruhigte und wies ihn an:" Sei so gut und geh Fleur ein wenig zur Hand, wenn sie Deine Hilfe braucht. Sobald Du hier fertig bist, kommst Du mit Julien zu mir, auch für Euch habe ich noch ein paar Crêpes." Dann verliess sie das Zimmer, Leah leise etwas vorsingend.

Offline Lilac

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Re: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« Antwort #10 am: 07. Feb 12, 21:43 »
Fleur blickte zur Amme, doch gerade als sie etwas Aufmunterndes sagen wollte, kam Bernard in den Raum. Sie bedankte sich für das großzügige Angebot Lorainnes mit einem Knicks und einem Nicken.
Lächelnd beobachtete sie, wie die Ritterin singend das Zimmer verlies. Dann wandte sie sich an Bernard.
"Es wäre wunderbar, wenn es eine Möglichkeit gäbe, die Gardistin liegend zum Schiff zu transportieren. Ich befürchte, sie wird die Strecke bis zum Hafen weder laufen noch reiten können. Und sie huckepack zu tragen wird ihr das Atmen erschweren!"
Fleur wusste um die Ehre der Männer, und sie wusste, wie sie ihnen mit Bitten das Gefühl gab, eine wichtige, helfende Aufgabe zu erfüllen, ohne sie "Frauendinge" tun zu lassen.
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Re: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« Antwort #11 am: 07. Feb 12, 21:52 »
Lorainne hatte fast ein schlechtes Gewissen, dass sie Fleur "ihre Männer" aufgedrängt hatte, aber so hatte sie wenigstens Zeit, in Ruhe zu packen und etwas mit der kleinen Leah zu spielen, ohne das Bernard und Julien um sie herumschlichen um ihr unauffällig ihre Wünsche zu erfüllen und sofort zur Stelle zu sein.
Zwar war sie schon seit fast einem Jahr Ritter, doch sie hatte sich immer noch nicht richtig daran gewöhnt, nicht mehr alles selber machen zu müssen.

Doch sie war sich sicher, dass Fleur Arbeit für sie finden würde- Fleur fand stets für jeden etwas zu tun- ob er wollte oder nicht.
Lächelnd dachte sie daran, wie Fleur ihr verzeweifelt versucht hatte beizubringen, Löcher zu stopfen... zu Simons Leidwesen hatte sie es nie gelernt.

Nachdem Leah getrunken hatte und beim Spielen eingeschlafen war, machte Lorainne sich daran, ihre Habseligkeit zusammen zu packen.

Offline Lilac

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Re: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« Antwort #12 am: 07. Feb 12, 22:14 »
Unterdessen lies die Wäschemagd Bernard freie Hand, damit er sich um die Beschaffung einer Tragemöglichkeit für die Gardistin kümmern konnte und kümerte sich weiter um die Kranken. Zwischendurch sorgte sie für Ordnung im Raum und begann auch langsam aber sicher, die Dinge der engonischen Gesandtschaft zusammen zu packen. Sie freute sich dabei sehr über die Hilfe, die ihr von so vielen Seiten zuteil wurde.
Später, in einem ruhigen Augenblick, als Amelie weiterhin schlief, alle Kranken für den Moment versorgt und die Habseligkeiten schon verstaut waren, gönnte sich Fleur eine Pause. Sie holte ein schlichtes, gebleichtes Stoffstück heraus, das in einen Stickring gespannt war. Kleine Muster, Symbole und Schriftzüge waren überall auf dem Stoff verteilt, es sah jedoch nicht nach einem großen Muster aus. Auch waren die Stickereien mit Garn billigster Qualität ausgeführt und nicht immer vollständig.
Fleur nahm die Nadel zur Hand und begann an einer bereits angefangenen Taube weiterzusticken...
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Offline Tobi

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Re: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« Antwort #13 am: 08. Feb 12, 11:31 »
Die Tiburer hatten Pferde und Tragen für diejenigen besorgt, die nicht selber im Sattel sitzen konnten. Wagen waren in Tibur etwas für Wahren, Baumaterial und Feldfrüchte, aber nicht für Menschen und eine Reisekutsche suchte man in diesem Land vergebens. Bei diesem Reitervolk saß man im Sattel, oder blieb zu Hause.

In Hohenstaaden oder Limest würde dies schlagartig anders werden, hatte man der Reisegruppe aus Engonien gesagt. Naja, die Hohenstaadener aus dem Gefolge des Großherzogs hatten das gesagt, aber sie mussten es ja wissen.
Zwei Wege führten zur Küste. Entweder durch Hohenstaaden, oder durch Limest. Der Weg durch Hohenstaaden war schneller und jetzt, wo sich die Nachricht wie ein Lauffeuer verbreitete, dass die Rebellion gegen den Großherzog in Arionne niedergeschlagen war, würde er wohl auch sicher sein. Es sah so aus, als sollte es dieser Weg werden.
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Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« Antwort #14 am: 08. Feb 12, 13:06 »
Isabeau runzelte die Stirn. Sie hatte genug von den Unruhen in ihrem eigenen Zuhause und nicht die geringste Lust in die hiesigen hineingezogen zu werden.
Sie tätschelte der sanften Stute den Kopf und raffte ihr Gewand um die Trittstufen zu betreten. Da sie mit dem Schiff angereist waren hatten sie keine eigenen Pferde dabei und die Tiburer schienen der Meinung zu sein die prunkvolle (und in diesem Falle meinten sie wohl eher eitle) Adlige aus Engonien habe ihr Leben auf dem Rücken von Eseln verbracht. Sie war sich ziemlich sicher die Stute fristete bereits ihr Gnadenbrot und war nur noch einmal hervorgeholt worden weil man Angst hatte Isabeau würde von jedem Pferd, welches schneller als Schritt ging, herunterfallen.
Sie schwang sich in den Reitsattel und ordnete ihre Kleidung. Als sie sicher war das nichts sichtbar war, was nicht sichtbar sein sollte, zupfte sie die schweren Handschuhe zurecht und wartete geduldig darauf das der Tross sich versammelte.
Ob die mir glauben würden das ich zur Wildschweinjagd reite? Wohl kaum...
Isabeau lächelte über sich selbst und schüttelte nachsichtig den Kopf. Sie hatte sich dazu entschieden dieses Bild zu projezieren und die durfte nicht überrascht sein das es so gut funktionierte.
Fortiter in res... suariter in modo
Fortiter in re, suariter in modo!
"Das ist mein voller Ernst! Um Euch zu zeigen wie ernst ich es meine würde ich es mit meinem eigenen Blut auf meine Fahne schreiben!"