Autor Thema: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück  (Gelesen 4119 mal)

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Offline Tobi

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Re: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« Antwort #15 am: 08. Feb 12, 13:35 »
Nie hatte die Baronin auf einem sichereren und gutmütigeren Pferd gesessen, als au dieser alten Stute. Die sah zwar aus, als stände sie schon mit zwei Beinen im Grab und Isabeau fragte sich ernsthaft, ob das Pferd älter der Herzog von Hanekamp war, aber die wenige Kraft, die der Stute geblieben war wusste sie geradezu weise einzusetzen.
Während die Baronin sich Mühe gab ohne Damensattel unbeholfen zu wirken merkte das Pferd direkt, dass sie eine erfahrene Reiterin auf dem Rücken hatte und reagierte auf jede noch so kleinste Bewegung.

Die Tiburer hatten wenig übrig, für weiche, verwöhnte Adlige und den ganzen einfachen Rittern war deutlich anzusehen, was sie dachten. Innerlich musste die Baronin kichern und es war schon fast wehmütig dieses merkwürdige Land zu verlassen, in dem die Pferde und Frauen durchgängig wesentlich intelligenter waren, als ihre Männer.
Einem Tiburer Ritter etwas vorzuspielen oder ihn zu manipulieren war so einfach, wie einen Tangarianischen Beamten zu bestechen ... lediglich bei den Frauen und Pferde war es schwieriger.

Die Reise würde durch den Süden Tiburs über die kargen Hochsteppen bis nach Hohenstaaden und Ravur führen. Dort hatte der Großherzog für Flusschiffe gesorgt, die sie die Ravienne hinunter nach Freyport bringen würden. Auf halbem Weg würden sie Arionne passieren und auf dem Fluss genau zwischen den beiden Städten Luve und Dreyraven hindurchfahren, die sich im Herbst in Revolte gegen den Großherzog erhoben hatten.
Auf den Hochzeitsfeierlichkeiten in Dulhard noch war die Nachricht vom Fall der beiden Städte angekommen und hatte sich kurze Zeit später wie ein Lauffeuer verbreitet. Noch wusste man nichts genaueres, doch Luve sollte komplett niedergebrannt worden sein, in den Bemühungen es von den Verrätern zu reinigen. Die Beamten Hohenstaadens versuchten es herunterzuspielen damit die Gesandschaft nicht davon mitbekam, doch das Hauspersonal, was der Großherzog mitgebracht hatte tratschte schamlos über alles, was damit zu tun hatte.
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Offline Lilac

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Re: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« Antwort #16 am: 09. Feb 12, 23:28 »
Die Reise war zwar wie immer anstrengend für Fleur (und sie würde das Reisen auch weiterhin verabscheuen), es gab jedoch genügend freudige Momente, um es zu keiner zu langweiligen Sache zu machen.
Amelie war in der Zwischenzeit wieder ziemlich gesundet und hatte große Freude daran, einen der reitenden Reisenden mit ihrem Lächeln zu betören, um sich einen Ritt zu ergattern. Dann saß das kleine Mädchen jauchzend und schnalzend im Sattel und zappelte aufgeregt auf und nieder. Dies entockte ein jedes Mal belustigtes Kopfschütteln von jenen, die dieses verzückende Schauspiel beobachteten. Fleur hielt sich stets in direkter Nähe, sodass sie ihre Tochter wieder auf dem Arm nehmen konnte, wenn es dem Reiter zu viel wurde, ein kleines Kind zu bespaßen.
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Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« Antwort #17 am: 10. Feb 12, 00:19 »
Isabeau zuckte zusammen als sie die polternde Stimme von Gormbrandt vernahm und rieb sich verstohlen das linke Ohr.
Es schien nichts zu geben, das der großgewachsene Ritter dezent oder, Lavinia verhüte! leise tun konnte!
Aber er schien ein aufrechter Mann zu sein und wenn die Götter ihn mit sechs Töchtern gesegnet hatten, von denen eine hübscher war als die andere, dann konnte er auch nicht schlecht sein.
Nur laut...
Sie schüttelte noch einmal den Kopf und betrachtete die Flußebene, die sich vor ihnen öffnete. Noch ein weiterer Tag, so schätzte sie, und sie würden vom Pferd auf Flußschiffe umsteigen.
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Offline Soraya

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Re: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« Antwort #18 am: 10. Feb 12, 15:29 »
Élodie bewunderte die Sicherheit der Baronin zu Pferde. Zwar hatte auch sie selbst langsam mehr Erfahrung im Reiten. Dennoch, was Élodie dankbar, dass sie eine sehr gutmütige Stute unter ihrem Hintern wusste. Das Tier vergab ihr schnell unerfahrene Bewegungen und ließ sich nur wirklich schwer aus der Fassung bringen.
Dennoch konnte sie es kaum erwarten, wenn sie endlich von den Pferden auf andere Transportmittel umsteigen würden. Ihr tat langsam vom Reiten alles weh und freute sich schon, wenn sie sich nicht mehr den ganzen Tag aufrecht im Sattel halten müsste. Wenn sie erst aufm dem Schiff wären, würde der entspannende Teil anfangen.
Im Gegensatz zu Fleur liebte Élodie die Schiffsreisen. Diese unendliche Weite, das glitzern der Sonne auf dem Meeresspiegel und die Tiere des Meeres, die ab und an zu entdecken waren... Das wiegte für sie auch die Tage mit schlechtem Wetter auf. Aber bisdahin war es noch ein wenig hin.
Élodie trieb ihre Stute etwas an, um wieder in Rufweite der Baronin zu kommen, sollte diese einen Wunsch haben.
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Offline Tobi

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Re: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« Antwort #19 am: 10. Feb 12, 16:07 »
In Firngard hatte man seine ganz eigene Beziehung zu Pferden und auch wenn es in Goldbach besser stand war es doch schwer nicht von den Tiburer Pferden beeindruckt zu sein, besonders von den Tiburer Streitrossern. Alle Tiburer Streitrösser stammten wohl angeblich von einem einzigen Pferd ab, dass mit dem ersten Tiburer ein Bündniss geschlossen hatte, dass immer noch alle Ritter respektierten.
Neben Pferde war das Erzählen von Geschichten eine alte und oft gepflegte Tradition und Abend wenn gelagert wurde fand sich an jedem Tiburer Feuer Einer, der eine Geschichte oder Legende erzählte.

Doch dies würde nun der Letzte Abend sein als die Gesandschaft am Ufer des Flusses lagerte. Morgen würden die Tiburer wieder zurück reiten und die ausländischen und grenzbruecker Gäste weiter durch Hohenstaaden ziehen lassen.
Trotz der Heirat zwischen dem Haus von Tibur und Ravur saß der Groll zwischen den beiden Stämmen so tief, dass er allzeit zu spüren war. Der Hochadel wusste ihn gekonnt zu überspielen, aber bei einfachen Rittern, wie dem Gormbrandt war er deutlich zu spüren.

Er war auch der einzige tiburer Ritter, der Abends im Lager der Weitereisenden kampierte um seine drei Töchter zu verabschieden, die mit ihren jeweiligen Herrinnen wieder nach Mendreth aufbrechen würden. Als er sich ans Feuer setzte wäre er beinahe auf Amelie getreten, so dass Zusehenden schon das Herz stehen blieb, doch der zwei Schritt große, bärtige und gepanzerte Reiter hatte sie einfach nur unter den Armen gepackt und auf seinen Schoß gesetzt, als wäre es das normalste auf der Welt.

"Na, wer bist du denn?" rumpelte seine tiefe Stimme ,"Kennst du schon die Geschichte von Tiori dem schwarzen Herngst? ... Also damals zu meines Vaters Vater Zeiten ..."

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Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« Antwort #20 am: 10. Feb 12, 21:04 »
"Süße Lavinia!" hauchte Isabeau während sie eine Hand auf ihr Herz und eine vor den Mund presste.
Sie atmete einmal tief durch und sah sich dann hektisch nach Fleur um, voller Angst das ihre Leibmagd vom Schlag gefällt worden war. Offensichtlich war sie gerade mit etwas anderem beschäftigt gewesen, denn als sie sich wieder nach Amelie umsah, saß diese mit großen Augen auf Gormbrandts Schoß und schien zu überlegen ob man an dem schwarzen Bart wohl zupfen könnte.
Erst einmal beruhigt zog sie ihren Mantel enger um sich und stand auf um noch einmal nach den Pferden zu sehen. Wie schon zu Hause, so nahm sie sich auch auf Reisen abends etwas Zeit für sich und ging ein paar Schritte um alleine zu sein. Ihr Gesinde kannte dies und hielt Abstand um ihr diese kurze Atempause von ihren Pflichten zu gönnen.
Sie lenkte ihre Schritte zu den Pferden und betrachtete voller Staunen die mächtigen Streitrösser. Sie schienen vom Morgengrauen bis zum Abendrot ununterbrochen laufen zu können und waren so groß das Isabeau sich strecken musste um sie kraulen zu können.
Sie blieb vor einem gescheckten Wallach stehen und es juckte sie in den Fingern ihm die Nüstern zu streicheln aber sie wusste es besser als ihre Hand einem unbekannten Streitpferd hinzuhalten.
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Mel

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Re: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« Antwort #21 am: 11. Feb 12, 20:34 »
Lorainnes Stute trotte gemächlich neben den anderen her, Lorainne fühlte sich zwar sicher zu Pferde, hatte dennoch grossen Respekt vor der grösse der Schlchtrösser, da man in Firngard eher weniger zu Pferde reiste, nur wohlhabende Ritter konnten es sich leisten, ein paar Pferde zu halten.
Abends dann am Feuer genoss auch sie Gombrandts Geschichten.
Als dieser begann, seine Geschichte zu erzählen, musste sie grinsen, während sie Amelies Gesichtschen beobachtete, wie die kleine begeistert zu dem grossen Mann aufsah und von seine bärigen brummstimme verzückt schien.sie beugte sich etwas weiter vor,damit auch leah die geschichte hören konnte. nach der ersten schrecksekunde schien auch ihr das tiefe brummen zu gefallen.
« Letzte Änderung: 12. Feb 12, 10:20 von Mel »

Offline Lilac

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Re: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« Antwort #22 am: 12. Feb 12, 10:15 »
Amelie hörte Gormbrandts Geschichte fasziniert zu und wann immer er ein Wort aussprach, das mit Pferd zu tun hatte und das sie kannte, hoppelte sie auf seinem Schoß herum und gab schnalzende Laute von sich - etwas, dass sie von ihrer Mutter gelernt hatte, welche die Gangarten eines Pferdes in Perfektion nachschnalzen konnte.
Sagte Gormbrandt etwas mit 'groß' streckte Amelie ihre Ärmchen verzückt nach oben. Und jedes 'nicht' oder 'nein' in der Geschichte wurde von ihr mit wildem Kopfgeschüttel untermalt. Ebenso, wie alles, was ihre Zustimmung fand, mit deutlichem Nicken untermauert wurde.
Machte Gormbrandt eine Redepause, so drehte die Kleine ihre offenen Händchen hin und her, was soviel wie 'Rede weiter!' bedeutete.
So war es nicht nur die Geschichte des Ritters, der alle gebannt folgten, sondern auch das kleine Schauspiel, dass Fleurs Tochter dazu gab und das für allgemeine Heiterkeit sorgte.
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Mel

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Re: Die engonische Gesandtschaft in Grenzbrück
« Antwort #23 am: 12. Feb 12, 10:23 »
Lorainnes Blick wechselte beständig zwischen Leah und Amelie hin und her. SIe hoffte nur, dass sie erleben würde, wie auch Leah so gross wurde. Insgeheim betete sie zu den Göttern, dass sie nicht gezwungen sein würde, zum letzten mittel zu greifen.
Leah beobachtete Amelie ebenosi gespannt und giggelte hin und wieder vor sich hin, wenn sie einen begeisterten Laut von Amelie vernahm.