Autor Thema: Das Laviniakloster in Blanchefleur  (Gelesen 58469 mal)

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Offline Anders

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Antw:Das Laviniakloster in Blanchefleur
« Antwort #165 am: 15. Apr 18, 13:04 »
Lorainne wirkte nicht verletzt. Aber müde und irgendwie ein bisschen rastlos. Außerdem war Anders sich nicht ganz sicher ob sie sich freute sie zu sehen... Also irgendwie schon, aber da war so ein Ausdruck in ihren Augen. Unglaube und Verwirrung und... Hm.
Darüber würde sie später nachdenken. Mit einem Lächeln wollte sie sich auf Lorainnes Liege setzten, wurde aber kurz davor in die Arme der Rittern geschlossen. //Ich kann doch nicht so viel falsch gemacht haben. //, dachte sie und drückte sie ihrer seits an sich. "Du redest also immer noch nicht.", stellte sie anschließend fest und setzte sich auf das Bett. "Naja macht nichts dann rede ich. Du fragst dich bestimmt warum ich hier bin. Nun das ist schnell erklärt. Weil weder Fulk noch ich noch sonst wer etwas von dir gehört hat. Seit MONDEN!" Der Vorwurf war deutlich aus ihrer Stimme zu hören. "Ich meine du darfst ja machen was du willst aber... Ich hab mir verdammt nochmal Sorgen gemacht! Und Fulk auch! Und diene Tochter wahrscheinlich auch!" Miss mutig schaute sie auf die Decke. "Also hab ich nachdem ich meinen Gildendienst abgeleitet hab, mich auch die Suche nach dir gemacht. Und da hab ich natürlich hier zuerst vorbei gesehen. Aber sagen wollten die mir auch noch wo du steckst. Irgendwie hab ich schon vermutet das die dich weggesperrt haben. Und abspeisen wollten sie mich damit das es dir gut geht. Naja, aber die Geweihte die das gesagt hat, hat sich dabei so verhalten als ob sie bestraft wird wenn sie mir was falsches sagt. Und das hat mich stutzig gemacht. Sehr stutzig. Und dann hat sie mir deine Nachricht zugesteckt. Aber ehrlich... Ich bin mir nicht sicher ob ich sie richtig verstanden hab." Die Kenderin kratzte sich nachdenklich am Kopf." Also habe ich beschlossen das ich mich selbst davon überzeugen ob es dir gut geht. Und deshalb bin ich hier. Geht es dir gut? "Prüfend und besorgt wanderte ihr Blick über Lorainnes Gesicht.
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Offline Lorainne

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Antw:Das Laviniakloster in Blanchefleur
« Antwort #166 am: 15. Apr 18, 13:15 »
Natürlich hatte sie Briefe geschrieben, erklärt, was geschehen war. Tatsächlich hatte sie selbst nicht damit gerechnet, dass man sie so lange einsperrte.
Bis dir Lavinias Wort reicht..
Wie so oft, winkte sie ab. Natürlich ging es ihr gut, es war zwar zugig, aber sie hatte warme decken, bekam genug zu Essen und Bücher, um sich die Zeit zu vertreiben. Nunja, es waren nur Schriften und Bücher über Lavinia und ihre Heiligen, Göttergeschichten und ähnliches, und die meisten konnte sie bereits auswendig, aber immerhin hatte sie etwas zu tun.
Sie lächelte, als Anders die geweihte erwähnte. Ja, manchmal entdeckte man in den seltsamsten Orten Freunde und bekannte gesichter. Nicht, dass man sie hier schlecht behandelte, aber man nahm es mit ihrer Strafe sehr genau.
Sie machte eine auffordernde Bewegung, damit Anders erzählte, ihrerseits von Neugier getrieben. Seit 6 Monden hockte sie hier, sie wusste nicht, was sich abseits der Klostermauern in Engonien tat, und sie hoffte, dass es ihren alten Gefährten gut ging.

Offline Anders

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Antw:Das Laviniakloster in Blanchefleur
« Antwort #167 am: 15. Apr 18, 13:28 »
Die Kenderin erzählt. Sie begann im späten Herbst wo sie nach La Follye zurückgekehrt war. Sie erzählte von Fulk und was auf La Follye passiert war. Dann erzählte sie von den Ereignissen im Winter. Von dem unverhofften Zusammentreffen in dem kleinen Gasthaus und den neuerlichen merkwürdigen Ereignissen. "Ich hab da zum ersten Mal seit langem wieder eine Kenderin getroffen.", fügte sie schließlich zögerlich hinzu. Das Thema schien ihr nicht zu behangen, sie beinahe traurig zu stimmen. "Es war... Merkwürdig. Nicht schlimm merkwürdig aber... Ach es ist schwierig weißt du? Es hat mir gezeigt wie sehr mich mein Leben hier verändert hat, und das kämpfen und das Sterben und überhaupt." Etwas hilflos wedelte sie mit den Händen. "Und dann hat Yale noch was gesagt und Svenja war auch ganz komisch und irgendwie... Ach egal." Sie schien sich einen Moment zu sammeln und erzählte dann wie die Geschichte um die Kartografin ausgegangen war. "Ich hab Sasha wieder getroffen... Es geht ihr besser. Ich glaube noch immer nicht wirklich gut aber besser."
Anschließend sei sie nach Fanada zur Alchemisten Gilde, erzählte sie weiter und dann habe sie sich auch schon auf den Weg hier her gemacht.
Sie erzählte ihr noch nicht das sie von dem Duell zwischen ihr und  Vanion wusste.
" Ja das wars so im groben. Aber jetzt erklärt mir mal was deine Nachricht sollte. Ich glaube es geht um deine Tochter aber was soll ich mir ihr machen? Wo ist sie den  im Moment? Und was wenn die sie mir nicht geben wollen? Soll ich sie dann entführen?" Mit großen Augen sah sie Lorainne ins Gesicht." He guck mich nicht so an du warst nicht wirklich genau mit deinen Wörtern! "
« Letzte Änderung: 15. Apr 18, 14:31 von Anders »
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Offline Lorainne

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Antw:Das Laviniakloster in Blanchefleur
« Antwort #168 am: 15. Apr 18, 19:41 »
Sie hatte Anders aufmerksam beobachtet und runzelte besorgt die Stirn. Anders schien so.... anders.
Sorgenvoller, reifer, eben nicht wie sie sich einen Kender vorgestellt hatte.
Plötzlich schien die Zelle viel kleiner und enger. Es zog sie nach draußen, sie konnte Anders´unstetes Wesen jetzt viel besser verstehen. Ihren Freiheitsdran.
Nicht, dass Lorainne so viel unterwegs sein musste, ohne richtiges Bett und zu Hause. Aber sie hatte wenigstens die Wahl. Hier hatte sie keine.Und nur darum hatte sie eine verbotene Botschaft nach draußen geschickt. In der Hoffnung, dass einer ihrer Freunde damit etwas anfangen konnte.
In den kalten Winternächten, als man hier unten Tag und Nacht kaum unterscheiden konnte und ihr Harren endlos erschien. Damals hatte sie große Angst, in Vergessenheit zu geraten.
Aber jetzt war Anders da. Und wieder erfüllte sie den raum mit Hoffnung.
Lorainne lächelte den Kender an und zuckte die Schultern.
Die Botschaft musste schnell geschrieben werden, wären ihr Wärter zu lange hier unten, wenn sie Essen brachten, oder den Nachttopf ausleerten, dann wäre es verdächtig.
Für lange Briefe war also keine Zeit.
Nur wie sollte sie Anders erklären, dass ihre Tochter vermutlich in Goldbach war, oder auf Bourvis. Und dass sie sicher war, dass es ihrer Tochter gutging? Dass sie lediglich wollte, dass sie in La Follye aufwächst, zuhause?
Sie versuchte zu beschreiben, wo sich ihre Tochter befinden könnte, machte eine Zeichnung in der Luft, die mit ein wenig Phantasie wie ein Ahornblatt aussah.

Offline Anders

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Antw:Das Laviniakloster in Blanchefleur
« Antwort #169 am: 15. Apr 18, 20:04 »
Nachdenklich betrachtete Anders Lorainnes Finger die ein unsichtbares Symbol in die Luft malten. Irgendwann schien es ihr zu dämmen. "Goldbach?", fragte sie schließlich. "Deine Tochter ist in Goldbach? Die werden sie mir niemals mitgeben." Entmutigen ließ sie die Schultern hängen. "Was mach ich denn jetzt?" fragte sie und schaute auf die  stumme Lorainne. Irgendwie musste man sich doch mit ihr unterhalten können. Plötzlich helle sich ihr Gesicht auf. "Ich hab!", rief sie leise aus und streckte Lorainne ihre Handfläche hin. "Wenn du schreiben darfst kannst du mir auch auf die Handfläche schreiben. Buchstabe für Buchstabe mit den Finger. So haben wir früher in El Kash auch stumme Botschaften verschickt. Dafür muss man nicht mal gucken können. Also wie schaffen wir es das ich deine Tochter nach La Follye bringen kann? "
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Offline Lorainne

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Antw:Das Laviniakloster in Blanchefleur
« Antwort #170 am: 15. Apr 18, 20:22 »
Der Gedanke war so banal, dass sie nicht drauf gekommen war.Lorainne nickte und grinste.
Sie nahm Anders´ Hand und begann zu schreiben.
"Bourvis kann helfen. Goldbach- seine Cousine."

Offline Anders

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Antw:Das Laviniakloster in Blanchefleur
« Antwort #171 am: 16. Apr 18, 10:05 »
"Du meinst Simon?" Als Lorainne nickte lächelte Anders. "Gut. Dann werde ich von hier aus nach Bourvis reisen und Simon fragen ob er mir helfen kann. Vielleicht kommt er sogar mit wenn er hört saß du mich darum gebeten hast." Anders Blick wanderte zu dem kleinen Deckenlicht. Es war immer noch sehr still um sie herum und allmählich machte ihr die kleine Zelle zu schaffen." Wie hältst du es nur in diesem Loch aus? " fragte sie beklommen." Und vor allem wie lange musst du noch hier drinnen bleiben? Es sind jetzt fast schon 6 Monde!"
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Offline Lorainne

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Antw:Das Laviniakloster in Blanchefleur
« Antwort #172 am: 17. Apr 18, 18:43 »
Lorainne nickte und lächelte. Sie hoffte, dass sich ihre Tochter ohnehin in Bourvis befand, denn dort war auch ein Teil ihrer Familie.
Goldbach hingegen wäre eine andere Sache. Für ihre Tochter wurde sicher gut gesorgt, sie wurde geliebt und vermutlich sogar ein wenig verwöhnt, aber es war eben nicht La Follye.
Goldbach war der Hof einer Baronin, und nicht irgendeiner, sondern der einer Kammerzofe der Königin. Dort würde Judith nicht so unbeschwert aufwachsen können, wie in La Follye, fernab von höfischen Protokollen, Intrigen und Einschränkungen. Und Lorainne wollte Isabeau nicht vor den Kopf stoßen, doch es wurde langsam Zeit, dass ihre Tochter ihre Heimat kennenlernte. Eine Amme brauchte sie vermutlich nicht mehr und Lorainne befürchtete, dass sich das kleine Mädchen nicht an sie erinnern würde. Doch auch sie sollte La Follye im Herzen tragen.

Als Anders ihre Zelle ansprach, zuckte sie die Schultern- welche Wahl hatte sie schon? Sie hatte es sich nicht ausgesucht und immerhin blieben körperliche Züchtigungen aus. Obwohl ihr das lieber gewesen wäre, als die Monate in Einsamkeit, die sie langsam aber sicher in den Wahnsinn trieb.

Offline Anders

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« Antwort #173 am: 18. Apr 18, 10:36 »
Eine Weile schwiegen sie beide. Die Stille wurde nur unterbrochen vom leisen zischen des Talklichtes. Anders hing ihren Gedanken nach, fragte sich wie sie die Aufgabe die Lorainne ihr gestellt hatte erfüllen sollte. Gleichzeitig freute sie sich Simon wieder zu sehen. Der meist mürrisch wirkende Ritter hatte ihr immer viel erklärt und war immer freundlich zu ihr gewesen. Er hatte ihr sogar ein Lied beigebracht als es ihr nicht so gut ging.
Schließlich beschloss Anders das es an der Zeit war aufzubrechen. Sie schaute zu Lorainne. "Ich mach mich langsam wieder auf den Weg. Wenn ich in einem Mond nichts von dir höre komme ich wieder. Ein bisschen die Einsamkeit bekämpfen." Sie lächelte die ältere Ritterin an. "Bis dahin sollte ich auch wissen wo deine Tochter ist. Mach dir also keine Sorgen. Ich vergesse dich nicht." Sie stand auf und zog aus einer Hosentasche ein zusammen gefaltete Blatt Papier. "Es ist keine lange Geschichte aber ich dachte vielleicht würde sie dich aufmuntern. Ich hätte auch gerne gesungen weil du das gern magst aber ich will niemanden darauf aufmerksam machen das ich hier war. Ich möchte nicht das du Ärger kriegst." Sie überreichte Lorainne das Blatt. Dann umarmte sie die Ritterin fest und lange." Sie zu das du bald aus diesem Orden raus kommst hörst du? Ich vermisse dich, Vanion vermisst dich, La Follye vermisst dich! Eigentlich vermissen dich alle. Selbst Berengar hat nach dir gefragt weil er sich Sorgen macht. Also komm bald zu uns zurück ja? Und denk dran wenn ich in einem Mond nichts von dir gehört hab rechne mit meinem Besuch." Lächelnd streifte sie sich wieder die Kaputte über das helle Haar." Soll ich noch irgendwem etwas von dir ausrichten?" fragte sie und hielt ihr noch einmal die Hand hin.
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« Antwort #174 am: 20. Apr 18, 21:25 »
Lorainne überlegte- Eigentlich wollte sie jedem etwas sagen, aber Anders´all das in die Hand zu schreiben, würde bis zum nächsten Tag dauern.
Schließlich entschied sie sich und schrieb ihre Botschaft in die Hand des Kenders.
Dann machte sie eine Geste, die die ganze Welt einzuschließen schien und deutet auf ihr Herz.
Sag denen, die ich liebe, dass ich sie im Herzen trage. Bald werden wir uns wiedersehen.
Sie umarmte ihre Freundin noch einmal lange und brachte sie zur Tür.
Sie musste die Tränen zurückhalten, als Anders genauso geräuschlos verschwand, wie sie gekommen war und Lorainne wieder der Stille überließ.

Offline Anders

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« Antwort #175 am: 20. Apr 18, 22:50 »
Lorainnes Worte erreichten sie durch die Berührung auf ihrer Hand und Anders lächelte. "Ich glaube das weiß sie. Aber ich sage es ihr natürlich.", meinte sie leise und drückte Lorainne zum Abschied noch einmal fest und lang. Die Ritterin brachte sie zur Tür und Anders verschloss sie wieder von außen. Einen Moment verharrte sie im Dunklen Gang um ihre Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen, dann huschte sie wie der Fuchs dem sie sich so verbunden fühlte auf leisen Sohlen zurück an die Oberfläche. Draußen verriegelte sie die Tür und war kurz darauf über eine geeignete Mauerstelle in der Nacht verschwunden. Das stille Kloster blieb hinter ihr zurück, nur sanft beschienen vom Mond der hin und wieder durch die Wolken blinzelte.
Als das  Leben mit der Sonne erneut im Kloster erwachte war sie schon weit weg.
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Antw:Das Laviniakloster in Blanchefleur
« Antwort #176 am: 23. Mai 18, 08:55 »
Auf den einen Tag folgte ein neuer und danach wieder ein neuer.
So ging es schon eine ganze Weile. Tag auf Tag, Woche auf Woche, Monat auf Monat.
Im Herbst hatte man sie hierhergebracht, darauf war der Winter gefolgt und der Frühlich.
Jetzt nahte der Sommer, sie konnte den Flieder aus den Gärten riechen.
Den gab es nur hier, in den Klostergärten- zumindest hatte sie nirgendwo sonst Flieder gesehen.
Sie hatte nichts zu tun, konnte nur beten, Schriften Lavinias studieren und darüber nachdenken.
Und natürlich dachte sie an ihre Familie, oder die Menschen, die sie ihre Familie nannte, an ihre Freunde, Weggefährten und Waffenbrüder und -schwestern.
Sie verging fast vor Sehnsucht nach ihrer Tochter, die kleiner würde sie nichteinmal erkennen, sie würde keine Bindung an ihre Heimat haben, denn sie wuchs in Goldbach auf, nicht auf La Follye.

Etwas Trost hatte Anders gespendet und etwas Glück, auch wenn sie es nicht gutheißen konnte, WIE sie zu ihr gekommen war.


Plötzlich öffnete sich die Tür mit eine knarzen, das Lorainne zusammenzucken ließ. Sie war den Lärm einfach nicht gewöhnt. Als man ihr die Einkehr und Stille verordnet hatte, hatte man sich auch bemüht, sie still zu versorgen- Türen wurden leise und behutsam geöffnet, niemand hatte mit ihr gesprochen, die Schwestern schienen durch die Gänge zu schweben.
Mißmutig schaute sie die Besucher an, oder waren es nur neue Kerkermeister?

Man bedeutete ihr zu folgen und Lorainne gehorchte. Man brachte sie in eine geräumige Kammer, badete sie, schnitt ihr das Haar und kleidete sie in ihren Waffenrock und sie erhielt ihr Schwert zurück.

Unsicher ob sie wieder sprechen durfte, schwieg sie und nahm das Geschehen um sie herum verwundert zur Kenntnis.
Sollte es vorbei sein? War sie frei- einfach so?

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Antw:Das Laviniakloster in Blanchefleur
« Antwort #177 am: 31. Mai 18, 13:40 »
"Mon fils a trouvé cette lettre en cours de route", sagte der Bauer.
"Curieux et intelligent comme il est, il l'a lu. Il m'en a parlé et je suis parti juste après Blanchefleur." Der stämmige Kerl mit dem wettergegerbten Gesicht schüttelte missbilligend den Kopf. "Les rues ne semblent plus en sécurité. Que la mère Lavinia nous protège."

Dann überreichte er der Ordensschwester, die ihm die Pforte geöffnet hatte, zwei lädiert aussehende Seiten Papier, auf denen viele, viele Worte geschrieben waren.

"Ich danke für deine Mühe und deine ehrlichen Worte, guter Bauer", sagte sie. Dann sprach sie den Segen Lavinias über den Mann, der es eilig zu haben schien, die Rückreise anzutreten. Auf dem Weg zurück zum Haupthaus des Klosters unterdrückte sie ihre Neugierde, das offene Schreiben selbst zu lesen. Allerdings fiel ihr auf, dass es kein Siegel gab, und das Papier auch beschädigt war.
"LARP ist nicht ein Hobby, es sind mindestens acht oder so. Ich betreibe etwa fünf davon." RalfHüls, LarpWiki.de

Offline Lorainne

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Antw:Das Laviniakloster in Blanchefleur
« Antwort #178 am: 31. Mai 18, 13:52 »
Offensichtlich war sie frei, denn nach dem ganzen Gewusel um sie herum, brachte man sie nicht zurück.
Sie blieb in der Kammer zurück, auf einem kleinen Tischchen lag Korrespondenz, die offenbar für sie bestimmt war. Viele Briefe aus La Follye, zwei von Bourvis, einen aus Blanchefleur und einige lose Seiten, die ihre Aufmerksamkeit erregten.

Der Verfasser hatte es vermutlich eilig gehabt und sie lächelte, als sie die Schrift erkannte.

Offline Lorainne

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Antw:Das Laviniakloster in Blanchefleur
« Antwort #179 am: 02. Jun 18, 08:37 »
Doch das Lächeln gefror, als sie die Blätter auseinanderfaltete. Stellenweise waren sie eingerissen und mit Blut beschmiert.
Gütige Lavinia, ehöre die Gebete deiner niedersten Dienerin und lasse es nicht sein Blut sein. Schütze den, der die Kirschblüten in seinem Wappen und Deinen Namen auf den Lippen trägt.

Lorainne überflog die Zeilen- immerhin lebte er noch, oder war es vor wenigen Wochen noch gewesen. Sie rechnete nach, das Fest der Grenzen in Caer Conway lag gerade etwa einen Mond zurück, und er hatte die Zeilen danach geschrieben, wenn er also wirklich nicht mehr lebte, würde sie es in kürze erfahren.
Erleichtert strich sie über die Seiten.

Aus La Follye erreichten sie weniger gute Nachrichten, eine Bestie war angeblich im Wald gesichtet worden- Lorainne hatte da so eine Ahnung, wer das wohl gewesen sein könnte. Nun, nach Vanions Worten, schien es der "Bestie" besser zu gehen und in naher Zukunft würden Sichtungen im Wald wohl ausbleiben.
Doch der Winter war hart gewesen, der Wächter lange nicht gesehen- wie auch, wenn man in Klöster einbrach. Ohja, sie würde sich dazu noch einiges anhören müssen.
Doch irgendetwas schien im Wald vor sich zu gehen, Lorainne erinnerte sich an alte Geschichten, noch aus Zeiten, bevor die Firngarder nach Caldrien gekommen waren.
Sie hoffte, dass Anders mehr wusste, immerhin lebte sie in diesem Wald.

Bourvis hatte nicht viel zu berichten, wie immer hatte er sich kurz gefasst, Neuigkeiten aus Goldbach erzählt- ihre Tochter wuchs und gedeih und hatte sich dort völlig unbeschwert eingefügt.

Nachdenklich strich sie über das Bündel Briefe, sie hatte sie verschlungen, die ersten Neuigkeiten von "draußen", die sie nach so vielen Monaten erreicht hatten.
DOch was hatte man nun mit ihr vor?