Ja, die Erklärung ist plausibel, aber das löst das Problem "Verpflichtung auf Lebenszeit" nicht. Entweder, du hast auf Lebenszeit den Clan an der Backe und wirst niemals "Vollzeit-Engonier" werden dadurch, oder du lässt den Clan voll und ganz verschwinden. Dahinter steckt natürlich auch immer ein wenig die Entscheidung, wie weit der Clan OT Einfluss auf dein Spiel haben soll, wie sehr du OT mit den Leuten deines Clans zusammenspielen willst etc.
Spielen wir das "inoffizieller Beobachter"-Ding mal durch.
Fall a.)
Nichts passiert. Szivar wird nicht übermächtig. Yorik bringt über Zeitraum x immer wieder mal die Info richtung Varim, dass "nichts passiert ist". Irgendwann wird die Legitimation des Charakters unrealistisch. Wenn seit x Jahren nichts passiert ist, warum soll der Clan noch weiter die Entwicklungen in diesem Engonien far far away beobachten?
Fall b.)
Szivar wird übermächtig. Der Clan will eingreifen -> deine "alte" Spielerschaft spielt in Engonien. Kann Spiel generieren, kann auch, wenn ich den Text zwischen den Zeilen bei dir lese, zu OT-Konflikten führen. Der Clan will nicht eingreifen -> Yoriks Beobachter-Rolle ist (erneut) legitimiert, generiert aber wenig bis kein Spiel.
Fall c.)
Die Lösung wird als OT-Ausrede betrachtet, um aus dem OT-Konflikt der lebenslangen IT-Verpflichtung herauszukommen. Dementsprechend wird das keinen Eingang ins Spiel finden.
Hm, wie lösen wir das? Ich entwickle meine Gedanken während ich schreibe.
Yorik soll OT Engonier werden. Hat Intime aber eine recht fiese Verpflichtung, die mit dem Tod bestraft wird. Ein (vorausgesetzt) erfolgreiches Vortäuschen des eigenen Todes könnte eine Lösung sein, das führt aber dazu, dass der Charakter niemals wieder IT einem Clansmitglied begegnen sollte. Sonst doof. Intime klingt das stimmig, da Yoriks Heimatland ja ziemlich weit von Engonien entfernt liegt, OT kann es immer dazu kommen, dass sich bekannte Charaktere auf Con X wiedertreffen. Das eröffnet Möglichkeiten für's Konfliktspiel, diese Möglichkeiten werden aber sehr spontan sein und die Reaktionen improvisiert. Bei sowas ist aber die vorherige OT-Absprache um einiges besser. Also insgesamt grenzwertig.
Nächste Idee: Yorik könnte sich in Engonien verpflichten, ähnliche Ziele zu verfolgen wie sein Clan. Soll heißen, Yorik schwört einen heiligen Eid (blabla), Szivarsgezücht zu vernichten, wo immer es geht (hey, der Charakter ist doch sowieso eher als Lichti konzipiert, oder?). Sein Clan gibt sich damit zufrieden und sieht von einer Verfolgung ab (vielleicht unter speziellen Bedingungen wie "Komm nie wieder zurück" oder "Erzähle niemandem etwas von unseren Clansgeheimnissen" etc.pp.?). Find ich gar nicht so verkehrt.
Nächste Idee, die hardcore-Variante: Yorik entdeckt den Glauben für sich, findet zu Alamar, beschließt, Szivar zu verfolgen, sagt Tschüss zu seinem Orden und scheißt auf die IT-Konsequenzen. Das kann OT wie IT böse enden und erfordert definitiv vorherige Absprache. Wenn sich alle an die Absprachen halten, könnte das klappen und kann schönes Konfliktspiel á la "Du böser Verräter, du lässt uns im Stich" - "Nein! Ich kämpfe nur an einer anderen Front!" - "Ach, halt den Mund, wenn wir hier in Varim wären, wärst du längst tot!" führen. Risikobehaftet, aber mMn. durchführbar.
Nächste Idee: Yorik geht aufgrund des Wiederfindens/nicht Wiederfindens von Lorainne (was ja momentan sein vorrangiges Ziel in Engonien ist) eine Verpflichtung ein, zB. als Waffenknecht in Lorainnes/Simons/generischen Ritter einfügen Diensten. Stellt dann fest, dass sich das ja überschneidet, der Clan akzeptiert aber die Autorität der engonischen Ritterschaft (die sich im Endeffekt ja im Machtanspruch der Königin von Caldrien..*hust* Imperatorin begründet). Finde ich ein wenig bemüht, aber noch akzeptabel.
Nächste Idee: Yorik will den Clan nicht richtig aufgeben, irgendetwas passiert aber in Varim, was zu seiner Verbannung/seinem (freiwilligen) Verlassen des Landes führt. zB. seine Familie stirbt, sein Heimatdorf wird von der Pest heimgesucht, er wird von Freunden verraten, die Mittel des Clans sind zu extrem (zB. 1 Verseuchter unter 10 Dorfbewohnern, der Clan bringt einfach alle um), generischen Grund einfügen. Der Clan verzichtet auf eine Verfolgung, verfügt aber, dass Yorik nicht mehr zurückkommen darf. Ist stimmig, aber unterbindet Spiel mit deinen Clansleuten.
Kommen wir zu Kompromissen:
Yorik beobachtet die Entwicklung Szivars in Engonien und greift (mehr oder weniger eigenständig) auch durchaus aufseiten der Gegner Szivars ein. Irgendwann überschreitet er seine Kompetenzen als Clansmitglied, was zum Konflikt führt. Yorik beschließt, in Engonien zu bleiben und weiter Szivar zu bekämpfen, der Clan akzeptiert das zähneknirschend.
Nächster Kompromiss: in Fanada (generische Stadt einfügen) wird eine Botschaft des Clans eingerichtet, von der aus Verbindungen zu diversen Orden/Religionsvertretern/Fürsten unterhalten werden zwecks Informationsaustausch (Anti-Szivar How-to oder so). Yorik arbeitet in dieser Botschaft und bekommt dort Unterkunft gestellt, muss aber im Gegenzug nach jeder "Mission" Bericht erstatten. Ob er das tatsächlich tut, ist natürlich dem Spieler überlassen. Find ich nicht schlecht.
Nächster Kompromiss:
Yorik wird aus irgendeinem Grund aus dem Clan geschmissen, aber aus irgendeinem Grund nicht mit Todesurteil, sondern einfach mit "Lass uns in Ruhe, du bist doof." Das müssten dann schon sehr gute und stimmige Gründe sein, sonst ist das sehr unglaubwürdig.
So, meine zwei Cents
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