Autor Thema: Ein schöner Herbsttag in Fanada  (Gelesen 5912 mal)

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Offline Lilac

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Ein schöner Herbsttag in Fanada
« am: 07. Okt 13, 18:25 »
Der Tag war sonnig und geradezu mild.
Galeya sah aus dem Fenster und beschloss, mit Amalia einen Ausflug zum Kastanien-Hain zu machen, um mit der Kleinen die schönen Herbstfrüchte zu sammeln.
"Ami, sollen wir zu Fuß gehen, oder Lotta und den Wagen nehmen?", fragte sie ihre Tochter.
"Lotta! Aber ohne den Wagen!", kam die prompte, glücklich gekreischte Antwort zurück.
Lächelnd nickte die Händlerin und zog dem Kind warme Kleidung an, bevor sie sich selbst mit einem warmen Reitkleid und einem Schal ausstattete.
Dann hieß sie das Mädchen seine Schuhe holen, während sie ihre eigenen Stiefel schnürte und einen Beutel in ihren Gürtel stopfte.
Kurz darauf standen beide unten im Hof. Galeya zäumte Lotta, die brave, kleine, braune Stute selbst auf, nachdem Amalia ihr zuvor beim Putzen des Pferdchens geholfen hatte. Ein einfacher Bauchgurt würde dem Mädchen beim Reiten etwas Halt geben (Galeya besaß keinen Sattel für Lotta, die sonst vor ihrem Planwagen ging).
Schließlich ging es los. Über das ganze Gesichtchen strahlend ließ sich die kleine Baronin von ihrer Mutter durch die Straßen führen...
Fleur die Wäschemagd // Galeya KRAMBAMBULI // Luise die Hure aus Brega // Jenna die Magd von Jelena // Julienne, Falknergehilfin, ehemalige Gardistin und Botenreiterin // Beeke Fischer die ewige Doktorandin der Zoologie an der Ayd'Owl

Offline Jelena

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Re: Ein schöner Herbsttag in Fanada
« Antwort #1 am: 17. Okt 13, 17:52 »
Jelena hatte es eilig, mal wieder.
Die dunkle Jahreshälfte kam mit Riesenschritten näher und auf einmal gab es noch 53 Dinge die uuuuuunbedingt noch erledigt werden mussten und natürlich durch niemand sonst erledigt werden konnten als durch sie persönlich. Sie grummelte in ihren nicht vorhandenen Bart und überflog die Papiere in ihrer Hand.
Wenn ich die Karawane erst in zwei Tagen losschicke und die Ladung eingelegte Pflaumen mitgebe...
Eigentlich wusste sie es besser aber sie achtete nicht wo sie hinging und es kam wie es kommen musste: sie stieß mit etwas großem und solidem zusammen und landete ziemlich unsanft auf dem Steiß.
"Schmuggeln? Ich bin reich genug um zu bestechen, ich muss nicht Schmuggeln!"

Offline Lilac

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Re: Ein schöner Herbsttag in Fanada
« Antwort #2 am: 17. Okt 13, 17:59 »
Eine große braune Nase mit einer Blesse blickte auf Jelena herunter.
Nicht aus der Ruhe zu bringen, war Lotta einfach stehen geblieben.
Galeya stellte mit einem kurzen Blick sicher, dass Amalia sicher auf dem Rücken der Stute saß und beugte sich dann zu der Frau herunter und hielt ihr eine Hand hin.
"Habt ihr euch etwas getan?", fragte die Händlerin.
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Offline Jelena

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Re: Ein schöner Herbsttag in Fanada
« Antwort #3 am: 17. Okt 13, 18:19 »
"Autsch!"
Meinte Jelena eher verwirrt als wirklich verletzt. Sie blinzelte das Pferd vor sich überrascht an und tätschelte ihm den Hals bevor sie die ihr hingehaltene Hand packte.
"Nein, ich glaube nur meine Würde ist angekratzt..." Antwortete sie lächelnd und ließ sich hochhelfen.
"Danke!"
Sie schüttelte ihre Kleidung aus und grinste das hinreißende, kleine Mädchen an welches nach dem anfänglichen Schrecken etwas schadenfroh kicherte.
"Ihr kommt mir bekannt vor, hatten wir schon miteinander zu tun?"
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Re: Ein schöner Herbsttag in Fanada
« Antwort #4 am: 17. Okt 13, 19:37 »
"Wir sahen uns vor kurzem im kleinen Bregaholz, werte Jelena. Ich habe dort mit in Öl gerösteten Kartoffelscheiben und anderen Knabbereien gehandelt. Erlaubt, dass ich mich vorstelle: Galeya KRAMBAMBULI mein Name.",
sagte die Frau freundlich.
Dann wies sie auf das kleine, zierliche Mädchen, das so sicher auf dem kleinen Pferdchen saß.
"Und dies ist meine Tochter: Amalia von Böckig. Ihr werdet vermutlich ihren Vater kennen - Golodion von Gutenböckig. Ich bin anlässlich ihres 3. Jahrestages hierher nach Fanada gereist."
Das quittierte die kleine, blonde Schönheit, die eindeutig Golodions strahlend blaue Augen hatte, mit einem: "Ich bin jetzt grei Jahre alt!"
Unterdessen begann Lotta die Umstehenden nach Leckerchen und Streicheleinheiten anzubetteln, indem sie vorsichtig mit der Nase stubste.
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Offline Jelena

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Re: Ein schöner Herbsttag in Fanada
« Antwort #5 am: 17. Okt 13, 19:52 »
"Oh! Ihr wart das!"
Sie zog aus ihrer Tasche einen verschrumpelten Apfel vor, offensichtlich war sie immer bereit wenn es um Pferde ging. Sie musterte Amalia und freute sich ganz aufrichtig:
"DAS ist Golodions Tochter? Wie groß sie schon geworden ist... ist denn wirklich schon soviel Zeit vergangen? Wo steckt der nörgelige Mann eigentlich?"
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Offline Lilac

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Re: Ein schöner Herbsttag in Fanada
« Antwort #6 am: 17. Okt 13, 20:32 »
Lotta nahm freudig, aber mit vorsichtigen Lippen den Apfel aus Jelenas Hand und kaute dann genüsslich, bis der fruchtige Schaum aus ihrem Maul tropfte.

"Ja, das ist sie. Golodion kümmert sich um seine Geschäfte. Wir... Jeder von uns widmet sich seinem eigenen Leben. Amalia wächst bei ihm, hier in Fanada, auf."

Die Kleine nutzte den Augenblick, um sich ihre Mütze vom Kopf zu ziehen. Zwei lange, hellblonde Flechtzöpfe kamen zum Vorschein. Kleine Haarnadeln mit filigran geschmiedeten Blüten hielten ihr den Pony aus den Augen.

Galeya drehte sich um: "Amalia, zieh deine Mütze wieder an! Es ist schon zu kühl, um ohne Mütze unterwegs zu sein!"

Brav zog das Mädchen ihre Mütze wieder über ihren Schopf. Galeya wandte sich wieder Jelena zu. Sie zögerte kurz, als ließe sie sich etwas durch den Kopf gehen und sagte dann:
"Wir sind auf dem Weg zum Kastanien-Sammeln. Habt Ihr vielleicht Lust, uns kurzentschlossen zu begleiten?"
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Re: Ein schöner Herbsttag in Fanada
« Antwort #7 am: 17. Okt 13, 20:50 »
"Ah! Ich verstehe."
war Jelenas einzige Reaktion auf die Ankündigung das diese Verbindung offensichtlich nicht gehalten hatte.

Als Galeya sie einlud sah sie einen Augenblick lang auf die Papiere in ihrer Hand und dann wieder auf das fröhlich glucksende Kleinkind auf dem Pferd. Sie zuckte die Achseln und steckte die Papiere weg.
Sie murmelte etwas, was nach: "Die können auch mal warten..." klang und sagte schließlich:
"Ja, gerne! Das klingt nach einer guten Idee. Wo wollen wir hin?"
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Re: Ein schöner Herbsttag in Fanada
« Antwort #8 am: 17. Okt 13, 21:16 »
"Kas-ta-ni-en sammeln!", sagte Amalia mit Nachdruck.

Galeya lächelte.
"Ganz recht. Die Hausmagd sagte, es gäbe unweit des Stadttores eine Allee, die an einen Hain grenzt, wo viele Kastanien-Bäume stehen. Wir sammeln schöne Kastanien, spielen im Laub und haben Spaß mit Lotta. Und wenn wir unser Säckchen voll haben, werden wir uns Farben ansetzen und die Kastanien dann bemalen."

"JAAAAAAAAA", schallte es begeistert von Lottas Rücken. Die Stute zuckte nur mit den Ohren.
Galeya lachte, bat ihre Tochter aber dennoch um Rücksicht für das feine Gehör des kleinen Pferdes.
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Re: Ein schöner Herbsttag in Fanada
« Antwort #9 am: 17. Okt 13, 21:51 »
Jelena musste zu ihrer Überraschung feststellen, dass sie diesen Hain nicht kannte obwohl sie bereits seit mehr als zehn Jahren in Fanada wohnte.
Sie ließ sich von Amalias guter Laune anstecken und scherzte mit ihr auf dem kurzen Stück bis zu ihrem Ziel. Dort angekommen sahen die beiden Frauen dem kleinen Mädchen dabei zu wie sie begeistert durch die Laubhaufen tobte während sie sich unterhielten:
"Wie lange habt ihr vor zu bleiben?"
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Re: Ein schöner Herbsttag in Fanada
« Antwort #10 am: 17. Okt 13, 22:07 »
Galeya ließ Lotta am langen Führstrick grasen.
"Meint ihr, wie lange Amalia und ich hier im Hain bleiben wollen, oder wie lange ich in Fanada zu bleiben gedenke?", fragte die Händlerin die andere Frau.

Der kleine Hain leuchtete in allen Herbstfarben und kleine Windböen wirbelten die bunten Blätter auf, die um das kleine Mädchen herumflogen, das sich immer wieder bückte und kleine Schätze in den Beutel steckte...
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Re: Ein schöner Herbsttag in Fanada
« Antwort #11 am: 17. Okt 13, 22:31 »
"Letzteres."
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Re: Ein schöner Herbsttag in Fanada
« Antwort #12 am: 17. Okt 13, 22:47 »
Galeya wollte gerade antworten, da kam Amalia angelaufen.
"Mama, schau mal!", rief das Mädchen begeistert und hielt ihrer Mutter eine besonders kleine Kastanie hin.
"Die ist noch soooo klein!", quiekte das Kind und wiegte ihren Fund in ihren kleinen Händchen.
Galeya lächelte, doch bevor sie etwas erwiedern konnte, war Amalia auch schon wieder davongesprungen.

Die Händlerin lehnte sich an Lotta an, die schnaubend zwischen dem Laub nach Grashalmen suchte.
"Ich denke, ich werde zur Wintersonnenwende wieder nach Aldradach aufbrechen. Ich habe meine Schwestern eingeladen, mit mir in meinem neuen Haus zu feiern. Es wird zwar eine frische Überfahrt, aber zum Glück sind die Gewässer um die Dracheninseln in den letzten Jahren immer ruhiger geworden."
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Re: Ein schöner Herbsttag in Fanada
« Antwort #13 am: 21. Okt 13, 21:41 »
Jelena sah leicht grün aus als sie an ihre letzte Schifffahrt dachte.
"Eine Überfahrt? Über das Meer? Im Winter? Nein danke. Ich meine, versteht mich nicht falsch, jedem das seine, aber ich bevorzuge doch den Pferderücken und nehme nur dann das Schiff wenn es sich wirklich, wirklich, wirklich nicht vermeiden lässt."
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Re: Ein schöner Herbsttag in Fanada
« Antwort #14 am: 22. Okt 13, 18:17 »
"Schlechte Erfahrungen?", fragte Galeya grinsend.

Milde lächelnd fuhr sie fort:
"Seit ich Aldradach zu meinem Hauptwohnsitz gemacht habe, und somit auf einer Insel wohne, bin ich das Reisen mit dem Schiff gewohnt. Aber an Land benötige auch ich immer wieder ein gutes Zug- oder Reittier. Wobei die Reiterei in den letzten Jahren wirklich kurz gekommen ist - zumeist bin ich mit dem Wagen unterwegs. Ich hatte wirklich Glück mit der braven Lotta hier...".

Galeya klopfte die kleine Stute liebevoll. Es würde ihr leid tun, sie vor ihrer Überfahrt nach Aldradach wieder verkaufen zu müssen.

'Vielleicht kann ich Golodion überreden, Lotta für Amalia zu behalten. Sie ist ganz vernarrt in Pferde und dieses hier hat einen guten Charakter und eine praktische Größe für ein kleines Mädchen.', dachte sie bei sich.
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