Autor Thema: Ysander, Vanion und Stella auf dem Weg nach Caldrien  (Gelesen 12426 mal)

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Offline Charisturcear

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Re: Ysander, Vanion und Stella auf dem Weg nach Caldrien
« Antwort #60 am: 23. Feb 14, 00:22 »
Auch Ysander wurde von dem Geruch der gahrenden Wurzeln früh geweckt. Mit einem verschlafenen, nichts desto trotz freundlichen 'Guten Morgen.' raffte er sich auf und begann mit ein paar kurzen und einfachen Dehnübungen, gleichsam um fit zu bleiben und seinen Kreislauf in Schwung zu bringen. Dann begann er sich zu rüsten und die Ausrüstung, die er nicht für das Frühstück benötigte, zusammen zu räumen. 'Bleib nicht zu lange weg.' Meinte er nur auf Stellas Bemerkung bezüglich der Meditation hin, 'Wir werden bald aufbrechen.' Dann machte er sich an sein eigenes Frühstück.

Nachdem auch der Rest gefrühstückt hatte, brachen sie auf.


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Diverse Reisetage später, kurz hinter dem Rand des Foret d'Atroux:

Seit sie den Saum des Waldes passiert hatten, waren Ysanders Nerven angespannter als zuvor. Das Wetter hatte sie nur wenig zurück geworfen und bisher war alles auf der Reise nach Plan verlaufen, doch jetzt hatten sie den Zeitpunkt erreicht, wo ihre Planungen nur noch von Unwägbarkeiten abhingen. Würden die Männer des grünen Ritters sie wirklich abfangen? Wären sie bereit, die vier zu ihm zu bringen?  Oder würde man sie passieren und so wertvolle Zeit verlieren lassen? Während seine Stute langsam den Waldweg hinunter trottete, arbeitete es hinter Ysanders Stirn.

Mel

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Re: Ysander, Vanion und Stella auf dem Weg nach Caldrien
« Antwort #61 am: 23. Feb 14, 09:30 »
Es hatte zu schneien begonnen, während sich die kleine Gruppe gen Norden hielt.
Je weiter sie der Küstenstraße Richtung Nirdwesten folgten, desto eisiger blies der Wind.
Dann gelangten sie endlich in die Ausläufer des Waldes, um den sich in der Gegend soviele Geschichten rangten.

Schon auf dem Weg hierher hatten sie Geschichten von Kindern, die im Wald von der dort lebenden Hexe gefrussen wurden, von Monstern und Werwölfen und von den Räubern, die sich dort angeblich aufhielten gehört.
Jeder, den sie gefragt hatten, hatte irgendeine Geschichte zum Wald zu erzählen gehabt.
Auf die Frage nach dem grünen Ritter hatten sie ebenfalls die verschiedensten Geschichten gehört.
Waren die einen der Meinung, dass es sich um einen Untoten handelte, erzählten die anderen, wie einst Philippe de la Follye, es muss schon 200 Jahre her sein, dort den schwarzen Ritter traf. Doch wer oder was der grüne Ritter war, vermochte niemand zu sagen.

Je tiefer sie in den Wald eindrangen, desto weniger Schnee lag auf dem Boden, so dicht war der Wald.
Es gab keinen richtigen Weg hindurch, man ging einfach nicht in diesen verwunschenen Wald. Zu groß war die Gefahr, nie wieder hinauszukommen, so glaubte man hier.
Sie erkannten die Stellen, an denen sie schon gekämpft hatten. Der Hügel, an dem dieses grauenhafte Ritual stattgefunden hatte, an dem sie dem grünen Ritter begegnet waren.

Es erschien seltsam still, in dem wald, selbst für den Winter. Kein Wind rauschte durch die baumkronen, man sah kein einziges Tierchen. Und doch war es so, als wären Augen auf diese kleine Gruppe gerichtet. Kein Eindringling blieb lange unbeobachtet.
Ob es dieses Gefühl war, die Erinnerung an die vergangenen Aufenthalte im Wald oder einfach nur die Kälte..... eine Gänsehaut kroch jedem in Rücken heraufund ließ ihn frösteln.
Anders Ohren zuckten nervös. Hier im Wald wollte sich niemand finden lassen.


Offline Sandra

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Re: Ysander, Vanion und Stella auf dem Weg nach Caldrien
« Antwort #62 am: 24. Feb 14, 08:42 »
Der Schnee, der sich anfangs auf ihren Umhängen niedergelassen hatte war inzwischen geschmolzen, denn nur wenige Flocken verirrten sich nun noch durch die dichten Bäume.

Als sie den Hügel passierten, an dem das schreckliche Ritual stattgefunden hatte schauderte es Stella und sie erinnerte sich wie sie den Hügel hinauf gestürmt waren. Unwillkürlich schüttelte sie sich kurz, um Gedanken und Schauer zu vertreiben.
Dennoch streifte ihr Blick schon die ganze Zeit durch die Bäume in der Hoffnung, dort etwas zu erkennen, doch sah sie nur Bäume, eine Mischung aus dem Grün der Tannen und dunkelbraun bis schwarz. Hatte sich da hinten etwas bewegt?.... Erkennen konnte sie nichts.

"Von dort oben, dem Weg auf dem Hügel dahinter, kam uns der grüne Ritter letztes Mal zur Hilfe. Leider weiß ich nicht, wo der Weg entlang führt....Konntest du schon etwas sehen, Anders? Für mich sieht  hier alles nach Wald aus, aber ich habe noch nichts entdeckt. Aber vermutlich sehe ich auch vieles nicht...."
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Offline Anders

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Re: Ysander, Vanion und Stella auf dem Weg nach Caldrien
« Antwort #63 am: 25. Feb 14, 20:09 »
Anders dreht den Kopf hin und her. Es war still. Zu still. Unnatürlich still. Kein Wind kein Lüftchen, kein Tier, kein gekrabbelt. Sie geht ein paar Schritte von der Gruppe weg und lauscht angestrengt. Nichts. schnell greift sie an ihren Beutel und schüttelt ihn. Als sie das empörte Flüstern hört atmet sie erleichter auf.

"Es scheint so als würde der Ort die Seelen fressen die hier wandern. Niemand scheint ihn freiwillig aufzusuchen."
Schnell hockt sich die Kenderin hin und gräbt die Hände in das Laub. Nichts. Keine Käfer...
Sie erhebt sich und dreht sich zu Stella um.
"Warte kurz Stella. Ich muss ich erst an die Stille ohne Vögel gewöhnen."
Ihr Blick gleitet zu den Baumkronen.
"Wenn wir am Boden nichts finden, sollten wir es in den Kronen versuchen." Sie wirft ihr ein Lächeln zu und beginnt dann den Boden und die Sträucher der Umgebung abzusuchen. Wenn jemand hier war, muss er Spuren hinterlassen haben. Wenn nicht werden sie wohl auf gut glück suchen müssen.
"Manchmal muss man einfach einen anderen Blickwinkel einnehmen.", murmelt sie leise kichernd zu sich geht in die Hocke.
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Offline Vanion

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Re: Ysander, Vanion und Stella auf dem Weg nach Caldrien
« Antwort #64 am: 04. Mär 14, 11:22 »
Vanion beteiligte sich nicht an der umständlichen Spurensuche der andern. Er glaubte nicht wirklich, dass ihre Ankunft unbemerkt geblieben war.
Angespannt, aber ruhig öffnete der Knappe die Satteltasche seines Pferdes und zog den Wappenrock in den Farben La Follyes hervor. Das Wappen mochte nicht darauf sein, doch sollte das Grün ausreichen.

"Diese Anhöhe dort oben, da kam er hinunter, nicht wahr?"
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Offline Sandra

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Re: Ysander, Vanion und Stella auf dem Weg nach Caldrien
« Antwort #65 am: 04. Mär 14, 13:04 »
"Ja.... Der Wappenrock ist natürlich eine gute Idee, warum holst du den erst jetzt raus? Damit sollten zumindest unsere Chancen steigen..."
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Offline Vanion

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Re: Ysander, Vanion und Stella auf dem Weg nach Caldrien
« Antwort #66 am: 04. Mär 14, 15:36 »
"Vielleicht, weil wir auf dem Weg hierhin Männern Roqueforts hätten begegnen können? Abgesehen davon, glaubst du wirklich, dass das so dermaßen geholfen hätte? Wenn ich den Wald schon in Grün betreten hätte, wäre es nichts Besonderes gewesen. Jetzt aber, falls man uns beobachtet, sieht man ganz klar, was ich grade bewusst gewählt habe. Vielleicht ist es eine dumme Idee, aber das glaube ich nicht. So oder so, viel mehr außer Warten fällt mir grade nicht ein."
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Mel

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Re: Ysander, Vanion und Stella auf dem Weg nach Caldrien
« Antwort #67 am: 04. Mär 14, 20:11 »
Das Warten wurde belohnt: Im Dickicht konnte man die Umrisse einer Gestalt ausmachen.
"Was wollt ihr, hier im Reich des grünen Ritters?!"

Offline Anders

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Re: Ysander, Vanion und Stella auf dem Weg nach Caldrien
« Antwort #68 am: 04. Mär 14, 20:27 »
Anders Kopf zuckt nach oben, als sie die Stimme der Gestallt vernimmt.
Da sie ihr den Rücken zukehrt wendet sie sich um und späht ins Gebüsch. Allerdings kann sie nicht viel mehr als einen Schatten ausmachen. Nachdenklich legt sie den Kopf schief und erhebt sich dann leicht ruckartig um das Kurze Stück zu den anderen zurück zu laufen.
"Wer bist du?", fragt sie den Schatten. Viel kann sie nicht erkennen, aber sie bewundert die Fähigkeit des Schattens sich vollkommen lautlos durch die ebenso lautlose Stille des Waldes zu pirschen. Das man ihn in dieser vollkommenen Stille nicht gehört hat ist ein wahres Meisterwerk. Etwas was sie nur zu gern lernen würde.
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Mel

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Re: Ysander, Vanion und Stella auf dem Weg nach Caldrien
« Antwort #69 am: 04. Mär 14, 20:33 »
"Das will ich von Euch wissen! IHR seid hier eingedrungen, in SEIN Reich, also sprecht."
Endlich löste sich der Schatten aus dem Gebüsch und trat näher.
Man konnte nur das bärtige Gesicht vermuten, unter dem Tuch, das sein Gesicht bis zur nase verdeckte. Doch die Augen des Mannes schienen freundlich- im Gegensatz zu seiner Stimme.

Offline Sandra

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Re: Ysander, Vanion und Stella auf dem Weg nach Caldrien
« Antwort #70 am: 04. Mär 14, 20:45 »
Auch Stella wandte ihren Blick in die Richtung aus der sie die Stimme gehört hatte, schlug ihre Kaputze zurück, saß ab und verbeugte sich leicht vor dem Schatten, der sich langsam aus dem Dickicht näherte. Sie ließ jedoch mit dem Reden Ysander und Vanion den Vortritt, immerhin begleitete sie die beiden nur. Also machte sie es kurz.

"Seid gegrüßt. Ich bin Stella Silberstern und war bei einem gewissen Ereignis im Sommer dieses Jahres ebenfalls hier und hatte dort die Ehre, den grünen Ritter kurz kennen zu lernen und mit ihm und seinen Mannen gegen die zu kämpfen, die nicht in diesem Wald willkommen waren und ihn verderben wollten. Dies ist Anders und sie war ebenfalls damals dabei.
Das Anliegen weshalb wir noch einmal hier sind, sollte aber vielleicht einer der Herren euch schildern, denn sie waren es, die hierher kommen wollten und ich habe mich ihrem Unterfangen angeschlossen."
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Offline Vanion

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Re: Ysander, Vanion und Stella auf dem Weg nach Caldrien
« Antwort #71 am: 05. Mär 14, 19:32 »
Nachdem Vanion einen Blick auf Ysander geworfen hatte, der leicht zurückzutreten schien, begann er zu sprechen.

"Je m'appele Vanion Bachlauf, écuyer de la Chevalière de la Follye. Les dames ont été présentés. Je veux parler à votre maître, j'ai eu le plaisir déjà. L'homme silencieux ici c'est Ysander, un novice de la déesse Elja. Il a juré de se Lorainne sur le côté, aussi longtemps qu'elle a besoin d'aide. Je lui fais confiance."

Verschmitzt zwinkerte Vanion Stella zu - während er gleichzeitig hoffte, dass er den grünen Mann nicht bis auf's Blut beleidigt hatte. Ganz selbstsicher war der Knappe nicht in seinen Sprachkünsten.
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Mel

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Re: Ysander, Vanion und Stella auf dem Weg nach Caldrien
« Antwort #72 am: 06. Mär 14, 10:57 »
Ein gespannte Stille entstand, während der Alte Vanion verständnislos musterte.
Dann begann er schallend zu lachen, was hier im Wald unpassend laut wirkte.
"Ich habe zwar kein Wort verstanden, aber wir werden dich zu unserem Herrn bringen, so wie jeden, der IHREN Namen erwähnt." Dabei schaute er bedeutungsvoll auf das Wappen Lorainnes.
Er pfiff mehrmals kurz hintereinander, Büsche bewegten sich und drei weitere Männer traten aus den Schatten des Waldes.
"Wieviele Waffen habt ihr? Bindet Eure Waffen bitte auf die Pferde, dann werden wir Euch die Augen verbinden und ins Lager bringen."

Offline Sandra

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Re: Ysander, Vanion und Stella auf dem Weg nach Caldrien
« Antwort #73 am: 06. Mär 14, 11:12 »
Stella musste grinsen als der Mann so laut loslachte.
Dann zeigte sie ihr Schwert vor und band es wie ihr geheißen wurde an ihr Pferd, ließ sich die Augen verbinden und wartete darauf, dass sie von den Männern ins Lager geführt würden.
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Offline Anders

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Re: Ysander, Vanion und Stella auf dem Weg nach Caldrien
« Antwort #74 am: 06. Mär 14, 19:14 »
Anders versteht zwar nicht was Vanion sagt, schaut ihn aber trotzdem mit offenem Mund an. "Und die Leute denken ich bin verrückt.", kichert sie dann los.
Auch der Mann fängt an zu lachen.
"Hey du bist ja doch ein lustiger Kerl.", grinst sie ihn an, runzelt dann aber die Stirn.
Das "Warum?" ist so schnell heraus, dass es keiner aufhalten kann. Warum sollen sie die Waffen abgeben und vor allem warum die Augen verbinden? Sie waren doch Freunde...
Dennoch zog sie nach einem kurzen Zögern, und sehr eindringlichen Blicken seitens Vanion den Dolch von ihrem Rücken und schob ihn unter das Sattelzeug des Pferdes.
Dann blickte sie den Mann erwartungsvoll an.
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