"Der Kerl kam mir nicht so schlimm vor, als ich ihn kennengelernt hab. Ich vertraue zu leicht. Vielleicht sollten wir ihn wieder fortschicken?"
Vanion dachte ernsthaft über sein vorschnelles Urteil nach. Er hatte Jorge für einen jungen Mann gehalten, den unglückliche Umstände in die Arme der Valkensteiner getrieben hatten. Doch so, wie der Bursche sich benahm, mochte ebensogut seine ganze Geschichte erlogen sein.
"Er erzählte mir, dass sein Vater und er nicht mehr bezahlt werden konnten in Salmar, als zwei, drei Jahre lang eine schlechte Ernte eingefahren wurde.
Ich dachte, er wäre einer, der unter der Nachgeburt des Bürgerkrieges leidet. Doch bin ich mir nicht mehr allzu sicher, ob er die Wahrheit gesprochen hat.
Er katzbuckelt nach oben und tritt nach unten. Wenn Roquefort bereits geschlagen wäre, so würde ich nicht zögern, ihn als Stallburschen zu nehmen - ein paar Schläge, ein paar wohlüberlegte Belohnungen, und er mag so gut oder schlecht wie jeder andere seine Arbeit tun.
Doch abgesehen von den Männern aus Haupbach ist er einer der Wenigen, der sich überhaupt bereit erklärt hat, uns zu folgen - und er ist, im Gegensatz zu den Söldnern der Äxte, in einer Gesellschaft des Adels aufgewachsen. Er ist damit aufgewachsen, Männern von Stand zu gehorchen, und ich glaube, in seinen Augen sind wir größer als in der Wirklichkeit. Unser Leben würde ich nicht in seine Hände legen, aber es geht schließlich nur um unsere Pferde."
Nachdenklich und ein wenig geistesabwesend wischte Vanion über Lorainnes schwere Stiefel.
"Ich glaube, im Foret d'Artroux wird sich endgültig zeigen, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Und.." Plötzlich sah Vanion Lorainne scharf an, "wenn es ein durchgefaultes Stück Holz ist, müssen wir sicher gehen, dass er uns nicht verrät". Wie Alain.