Autor Thema: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye  (Gelesen 29481 mal)

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Offline Anders

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Vorsichtig bewegte Anders ihr Bein hin und her und achtete auf einen stechenden Schmerz, oder ein Pochen. Aber beides blieb vor erst aus. Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Der Valkensteiner Arzt hatte recht behalten. Wie hieß er noch gleich? Torben? Auf jeden fall so ähnlich. Das sollte sie später nochmal fragen. Langsam bewegte sich die Kenderin durch das noch stille Lager, es war wirklich sehr früh und die Luft schon recht kühl. Der Boden war aufgeweicht von vielen Regen der auch noch in der Nacht zum Teil herunter gekommen war.
Sie warf der Alarmglocke einen fröhlichen Blick zu und wünschte ihr leise einen guten Morgen. Grinsend erinnerte sie sich an das Fest der Grenzen, als sie sie abmontiert und einen Teil der Valkensteiner aus dem Bett geklingelt hatte. Ihr Blick schweifte hoch zu den Felsen von denen sie wusste das dort ein paar Leute Wache hielten.
Die Kenderin lief zum Fluss und tauchte die Hände in das schon recht kühle Wasser. Auf dem Seichten Bett konnte sie einen schönen Runden Kiesel sehen. Schnell fischte sie ihn heraus und betrachtete ihn, ehe sie ihn in die Tasche steckte. Man konnte nie wissen wann man einen guten Kiesel brauchte.
Dan fiel ihr etwas ein und sie zog den Stein noch einmal hervor und hielt ihn an ihr Ohr.
Nichts.
Sie hob ihn wieder vor die Augen und betrachtete ihn.
"Guten Morgen.", sagte sie Probehalber und hielt ihn sich wieder ans Ohr.
Immer noch nichts.
//Vielleicht denken Steine langsamer als wir und brauchen deshalb Zeit zum antworten.//
Sie wartete. Aber hören konnte sie nichts. Leicht enttäuscht nahm sie ihn vom Ohr und drehte ihn in der Sonne.
"Das ist garnicht so einfach weißt du. Aber der Druide oder Priester... Nein ich glaube es war ein Druide, meinte das auch du sprechen kannst. Zumindest er hört dich. Aber er spricht auch mit Bäumen und Blumen. Sogar mit der Erde selbst, und dem Wind.", sagte sie zu dem Stein und ließ ihn auf der Handfläche hin und her rollen.
"Ich kann nur Gegenstände verstehen weißt du. Also bis jetzt, aber wenn man Steinisch lernen kann dann möchte ich auch Steinisch lernen. Oder Bäumisch. Oder sprecht ihr alle eine Sprache? Der Druide meinte ja ihr sprecht alle ganz anders als wir. Nicht ..... Ähm... Ich weiß nicht mehr wie er gesagt hat, aber nicht mit Worten oder so. Aber wie sprichst du dann?"
Die Kendrin dachte darüber einen Moment nach und drehte den Kiesel zischen ihren Fingern. Allmählich wurde der Stein warm.
"Vielleicht sprichst du ja nur in meinem Kopf...", sagte sie nachdenklich. "Und dann kann ich dich nicht hören, weil...."
Wieder dachte sie einen Moment nach. "Vielleicht weil... Es in meinem Kopf so bunt und so laut ist manchmal. Und du bist so klein und leise. Vielleicht sagst du auch sehr wenig, sodass ich dich kaum höre. Hm. Vielleicht können dich dann ja auch andere hören, nur bei ihnen ist es auch zu laut. Also im Kopf. Hm...."
Sie lehnte sich an einen großen Baumstamm. Dieser Baum befand sich nur unweit von den Zielscheiben die zum Bogenschießen aufgestellt worden waren. "Vielleicht sprecht ihr alle ja ganz leise."
Auch sie flüsterte jetzt, denn vielleicht hörten sie die Bäume und Gräser ja besonders laut und dachten sie schrie sie an.
"Ich muss also erst meinen Kopf zum schweigen bringen. Nur wie stell ich das an... "
Anders lehnte den Kopf an den Baumstamm und schaute nach oben in das Geäst. Die Zweige neigten sich sanft im Wind und es rauschte leise. //Vielleicht muss ich auch einfach nur genauer hinhören.//, dachte Anders und schloss die Augen. Dann konzentrierte sie sich auf die Geräusche ihrer Umgebung. Mal sehen was es so alles zu entdecken gab.
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Offline gerhardt

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #1 am: 25. Aug 14, 13:43 »
"Sie singen wohl noch nicht? Ist vielleicht noch zu früh."
Der Mann saß oberhalb des Bogenplatzes auf einem Felsen, eingewickelt in einen schweren schwarzen Umhang dessen Kapuze nur die Sicht auf die Augen frei gab die den Kender halbneugierig und halb milde betrachteten.
Es war der Oberst der Valkensteiner, Gerhardt Gleitzbach, mit ,für sein alter, sicherem tritt kletterten er vom Felsen herunter.
Er hatte den trägen Tanz des Morgennebels über den Wassern und das funkelnde Farbenspiel der Tautropfen in der Morgensonne genossen, obwohl er das natürlich nie seinen Soldaten erzählen würde.
"Wollt ihr uns schon verlassen Anders?"
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Offline Anders

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #2 am: 25. Aug 14, 14:13 »
Beim Klang der Stimme hob die Kenderin den Kopf ubmd sah sich neugierig um. Dann erkannte sie den Mann der sich an den Abstieg machte und sprang auf die Beine um ihm ein Stück entgegen fr zukommen. Ihr Bein funktionierte wirklich wieder tadellos und darüber freute sie sich sehr. Ein Hinkefuß sah zwar lustig aus war aber zum Laufen, Springen, Klettern weniger geeignet.
Sie lächelte zu ihm hoch als er sie erreichte und schüttelte bestimmt den Kopf.
"Warum sollte ich schon gehen wollen? Es gefällt mir hier bei euch und ich mag Reichsfels sehr. Mir gefällt der Wald und die Umgebung. Und Lorainne ist doch auch noch hier. Keine Angst ich hab nicht vor ohne Abmeldung zu verschwinden.", beteuerte sie.
Dann mussterte sie ihn.
"Was ist mit dir? Hast du die ganze Nacht Wache gehalten?"
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Offline Vanion

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #3 am: 25. Aug 14, 16:28 »
Mitten im Lager saß Vanion auf einer Holzbank. Der Schädel tat ihm weh, und an seiner Stirn prangte eine ungesund aussehende, gelblich-blaue Beule. Der Himmel war aufgeklart an diesem Morgen, und nach einem kurzen Frühstück hatte Vanion sich an die Arbeit gemacht. Lorainne schlief noch, und das war dem Knappen ganz recht. Sie war wahrscheinlich noch schwach auf den Beinen und brauchte jedes bisschen Schlaf.

Lediglich Jorge wurde aus dem Bett gescheucht, schließlich musste jemand die Pferde versorgen. Der Bursche war zwar müde gewesen, doch sah Vanion, dass er zumindest mit Eifer, wenn auch nicht gerade mit bester Laune, bei der Sache war. Der Knappe selbst sah missmutig auf Bürste und Eimer, die zwischen seinen Beinen standen.

Lorainnes Stiefel waren schlammig, ihr Schwert war feucht geworden und hatte ein wenig Flugrost angesetzt, und bei diesem Wetter schienen selbst Mademoiselles Unterkleider nass geworden zu sein. So gut es eben ging, bürstete Vanion den getrockneten Schlamm aus dem Wappenrock seiner Herrin, doch ging es mehr schlecht als recht. Missmutig warf er einen Blick auf ein paar Valkensteiner Rekruten, die sich grade in einer geordneten Reihe aufwärmten, dann hob er den Kopf und sah sich um. Er hoffte darauf, dass irgendjemand ihm Gesellschaft leisten würde, aber die, die wach waren, wirkten geschäftig. Kopfschüttelnd und seufzend wandte er sich wieder seiner Arbeit zu. Sein Blick glitt von den schmutzigen Stiefeln über das Schwert zu dem Haufen aus grün und weiß, der auf einer Decke lag. Ach, was soll's, dachte der Knappe. Wenigstens muss ich mich nicht um die Pferde kümmern. Irgendwie heiterte ihn das auf, und so fuhr er, ein Liedchen pfeifend, mit seiner Arbeit fort. Die Novizin von Blois..
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Mel

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #4 am: 25. Aug 14, 16:59 »
Immer noch blass, aber gutgelaunt liess Lorainne sich auf die Bank plumpsen, dass Vanion zusammenzuckte und sie anfunkelte.
Sie trug nur eine frische Tunika und Hosen. Als Vanion missbilligend auf ihre nackten Füße blickte, grinste sie ihn an:"Was ihn Reichsfeld passiert, bleibt in Reichsfeld- nur sag es ja nicht Fulk. Lange Monologe über meine mangelnde Courtoise möchte ich mir heute nämlcih noch ersparen- dazu fühle ich mich noch nicht stark genug."
Sie strich über ihren Hals, als spürte sie dort an der Wunde immer noch das Brennen, das durch ihren Körper gefahren war, als Maugrim sie geheilt und vor dem sicheren Tod bewahrt hatte.
Vielleicht waren es auch die Reste dieses Brennens, das sie nun wärmte und sie nicht frösteln liess, obwohl ihr Atem kleine Dampfwölchen ausstieß.

Skeptisch blickte sie auf die Stiefel: "Ich bezweifle, dass du die nochmal sauber bekommst. Schätze, ich brauch ein paar Neue. Nur hab ich kein einziges Kupfer mehr, weil ich diesem dreckigen Andarianer meine Börse gegeben habe."
Doch selbst das schien ihr nicht die Laune zu verderben und das Leuchten in ihren Augen verriet, dass sie ein wenig mehr die Alte war.

Offline Leif Svensson

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #5 am: 25. Aug 14, 18:07 »
Schlecht gepflegt, die Pferde...
Jorge musterte den Braunen der Chevalière und die Stute des Knappen. Zwar konnte man nicht behaupten, dass sich niemand um die Tiere gekümmert hatte in der letzten Zeit, doch merkte man, das der Verantwortliche durchaus noch genug andere Dinge zu tun gehabt hatte. Das würde sich nun ändern. Mit einem leisen Grummeln und immer noch von der klammen morgendlichen Kälte etwas steif, begann der neue Stallknecht, frisches Heu aus dem kleinen Lagerzelt holen und es in die Maulsäcke der unruhigen Pferde zu stopfen. Als sie anfingen, beim Fressen vergnügt mit den Ohren zu schlackern, tätschelte Jorge ihre Nüstern und man konnte sehen, wie sich ein konzentriert entspannter Ausdruck auf seinem Gesicht breitmachte.

Als der Knecht schließlich mit dem Waschen, Striegeln und Kämmen des Fells und dem Reinigen der Hufe fertig war, stellte er den Tieren noch einen Trog frischen Flusswassers hin und schlurfte dann wieder auf seine gewohnte Art zurück in Richtung der Mitte des Lagers. Die Sonne war gerade vollends aufgegangen.

Er schnappte einzelne Wortfetzen der Chevalière auf.
"...ja nischt Fülk...", "...mangelnde Courtoisie...", "...ein paar Neue...kein einziges Kupfer mehr...dreckigen Andarianer..."
Bei dem Gedanken an den gestrigen Tag schäumte leichte Wut in Jorge hoch. Er ballte die Fäuste.
Zwar verstand er nicht sonderlich von dem Gerede der Adligen im Allgemeinen, doch wusste auch er, dass ihm wohl kein sonderlich einfaches Leben in allzu naher Zukunft bevorstehen würde.
Seis drum. Ich hab die Pferde, das hab ich echt vermisst. Mit den beiden feinen Herrschaften werd ich eh nie warm... Auch wenn sie mir anders zu sein scheinen, als der Vogt und seine verdammten Gäste.

In gebührendem Abstand stellte Jorge sich neben den Knappen und wartete höflich darauf, dass dieser ihn bemerkte.
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Offline gerhardt

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #6 am: 25. Aug 14, 18:44 »
"Nein, ich bin nur sehr früh wach geworden und ein Vorteil bei uns Menschen ist dass wir im alter nicht mehr so viel schlaf brauchen."
Gerhardt lächelte, von der schmerzenden Wunde in seiner rechten Seite musste er ihr ja nicht unbedingt erzählen.  Sein Blick schweifte umher, allmählich kam Leben ins Lager.
"Anders mir wurde berichtet ihr habt euch tapfer geschlagen und nicht nur das, ich hörte ihr habt den Rädelsführer dieser andarranischen Räuber mit einem Kehlschnitt getötet. Das ist , meines wissens, erstaunlich kaltblütig für einen Kender, meinen Respekt."
Schlagartig verfinsterte sich der Blick.
"Doch achtet mir darauf dass ihr auf eurem Weg nicht zu viel eurer Seele preis gebt, Lauscht auch weiter der stimme der Natur, sonst spricht sie eines Tages nicht mehr zu euch und stille im innern ist nur schwer zu ertragen."
Er nickte ihr zu.
"Entschuldigt mich."
Ohne eine Antwort abzuwarten ging er.
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Offline Simon de Bourvis

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #7 am: 25. Aug 14, 19:43 »
Simon schlurfte langsam über den schlammigen Platz. Verschlafen wischte er seine Hände an der oftmals geflickten, verwaschenen senffarbenen Tunika sauber, die dringend eine Wäsche nötig hatte und fuhr sich fahrig durch die in alle Himelsrichtungen stehenden grauen Haare.

Als er Jorge bemerkte, trat er zu ihm, gähnte herzhaft und zeigte auf die Striegelbürste: "Kann ich die borgen?" Dem Tonfall nach schien er nicht zu erwarten, dass man ihm diese Bitte abschlagen könnte.
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Offline Leif Svensson

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #8 am: 25. Aug 14, 20:24 »
Verwirrt drehte Jorge sich um.
Als er den Ritter vor sich sah, trat er, wie man es ihm beigebracht hatte, einen Schritt zurück und senkte den Blick. Als er sah, dass der Ritter auf die dreckige Bürste zeigte, konnte er sich ein Grinsen nur mit Mühe verkneifen.
"Selbstverständlich, mein Herr." Mit einer unterwürfigen Geste gab der Knecht dem Ritter, was dieser verlangt hatte.
Die haben doch alle einen an der Klatsche... Will der alte Speichellecker sich damit seine Haare noch mehr verunstalten? Ach, was solls, mich geht sowas nix an...
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Offline Simon de Bourvis

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #9 am: 25. Aug 14, 20:30 »
Er grunzte kurz ein "Merci", dann griff er sich auch die Utensilien zu Füssen des Knechtes, wobei seine Knie deutlich knackten, und schlurfte zu einem Schecken, der nahe bei Loraines Braunem stand und sich neben ihrem Destrier äusserst bescheiden machte.
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Offline Leif Svensson

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #10 am: 25. Aug 14, 20:42 »
Verblüfft starrte Jorge dem Ritter hinterher. So etwas hatte er noch nicht gesehen. Ein Adeliger, noch dazu ein Ritter, der sein Pferd selbst striegelte...
Andererseits bin ich auch schon verflucht weit weg von Salmar...

Er drehte sich wieder dem Knappen zu und schaute ihn ungeduldig und bereits genervt an.
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Offline Anders

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #11 am: 25. Aug 14, 21:00 »
Als Gerhard den Anführer der feindlichen Truppen erwähnte wurde die Kenderin merklich bleicher. Automatisch senkte sie den Blick und starrte auf ihre schmutzigen Füße.
Sie hatte nicht gut und auch nicht viel geschlafen diese Nacht, unteranderem wegen diesem Mann.
...
Und zwei weiteren.
Sie hatte nicht groß drüber nachgedacht was sie tat. Ihre Freunde hatten Hilfe gebraucht und er hatte ihr den Rücken gekehrt, sie nicht bemerkt.
Sie hatte nicht wirklich verstanden was es hieß jemanden zu töten. Bis zu dem Augenblick wo sich der Anführer zu ihr umgedreht hatte, die Hände an der Kehle. Blut sprudelte durch seine Finger und er starrte sie mit einer Mischund aus Schrecken, Überaschung und Unglaube an. Dann hatte er zwei gurgelnde Laute von sich gegeben, war auf den Druiden zu gestolpert und zu Bode gefallen, während sein Blut den Rasen tränkte.
Wieder musste die Kenderin schlucken. Lorainne hatte sie gelobt. Vanion sie beschimpft weil sie den letzten jungen Kerl nicht hatte töten wollen.
Er hatte keine Pfeile mehr gehabt und auch sonst keine Waffe. Anders hätte ihn nicht getötet. Das wusste sie.
Als Gerhardt noch etwas hinzu fügte hob sie den Kopf wieder.
Dann lächelte sie ihn von ganzem Herzen an ehe er sich umwannte und ging.
"Danke." , fügte sie noch leise hinzu. "Ich werd es nicht vergessen."
Sie wusste nicht genau was er mit der Seele meinte, aber sie ahnte das es wichtig war.
Sie blieb noch einige Zeit dort stehen. Ein Vogel fing an zu zwitschern und Anders nahm es auf und pfiff es nach.
Dann machte sie sich mit diesem Lied auf den Lippen auf den Weg in das Lager. Mal sehen wer sonst schon so wach war.
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Mel

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #12 am: 25. Aug 14, 21:37 »
Als Lorainne Simons Stimme vernahm, drehte sie sich um und bemerkte auch da erst Jorge.
Ungläubig schaute sie Simon an, wie er Striegel und Kardätsche nahm und begann sein Pferd abzubürsten.
Missbilligend schüttelte sie den Kopf und deutete Jorge mit dem Kopf zu Simon:"Na los, mach Dich nützlich und geh ihm zur Hand. Vielleicht kannst Du an seinem Pferd dieselben Wunder wirken, wie an meinem."
Ihr Ton war schroff, weniger, weil Jorge unnütz herumgestanden hatte, sondern, weil sich Simons Alter nicht länger verleugnen liess. Dauern knackten seine Knochen, bald würde sein Haar schlohweiss sein. Auch seine neue, sanfte familiäre Art schienen ein Zeichen des Alters zu sein.
 Abrupt erhob sie sich. Ein wenig zu schnell, denn ihr wurde schwarz vor Augen und sie begann zu schwanken. Instinktiv griff sie nach Vanions Schulter.

Offline Vanion

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #13 am: 25. Aug 14, 21:44 »
Vanion grinste breit, als er Simon sah, und ließ Jorge noch ein wenig warten. Ermutigend sah er Lorainne an und wollte grade etwas über seine Stiefelpolierkünste loswerden, als er sie schwanken sah. Ihre Hand grub sich in seine Schulter, und schwer stützte sie sich auf ihn. Rasch stand er, ohne Lorainne den Halt zu entziehen auf, und half ihr, sich hinzusetzen. Ungeduldig wedelte er mit der Hand in Richtung Jorge:
"Halt nicht Maulaffen feil, Idiot! Hol einen Becher Wasser, rasch! Und danach bringst du Brot und Wurst und Käse!"
Besorgt sah er Lorainne an, die so bleich war, als läge sie immer noch vor dieser unseligen Hütte in ihrem Blut.
Der Knappe wusste nicht, woher, doch plötzlich fiel ihm ein, wie ungeduldig Jorge gewesen war, wie er den Kampf kaum erwarten konnte.
Rasch schüttelte er den Gedanken ab und schob vorsichtig, mit Spitzen Fingern, den Verband um Lorainnes Hals ein wenig hoch. Vanion war kein Feldscher, lediglich ein paar Verbände konnte er anlegen. Die Wunde am Hals seiner Chevalière war schmutzig rot, das Fleisch glänzte in der Morgensonne.
Im Geiste verfluchte Vanion den York, der sich in Gefahr gebracht hatte in seiner Ritterlichkeit, und damit auch Lorainne. Doch nur ein einziges, wenn auch deftiges, Wort verließ seine Lippen.
« Letzte Änderung: 25. Aug 14, 21:48 von Vanion »
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Offline Simon de Bourvis

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Re: Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye
« Antwort #14 am: 25. Aug 14, 21:49 »
Finster beäugte Simon den neugierigen Pferdekopf. Nachdenklich holte er einen schrumpeligen Apfel unter seiner Tunika hervor, biss ab und verfütterte den Rest.

"Irgendetwas doch nicht, wie es sein soll. Was ist los,  Du Tochter einer Mutter mit ungewisser Abstammung!" murmelte er vor sich hin. Ganz in sich versunken schaute er der Stute in die Augen.
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