Autor Thema: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach  (Gelesen 31564 mal)

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Offline Isabeau Lioncoeur

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"Was genau war es denn was Jules, Lavinias Friede seiner Seele, damals von euch verlangt hat? Ich habe euch damals nicht gekannt, Benjen de Kyme, nur davon gehört das Jules seine älteste Tochter mit seinem Knappen vermählen wollte."
fragte Isabeau. Sie setzte sich auf den Stuhl ihm gegenüber und stellte die Füße auf die Stuhlkante um ihr Unterkleid über die Beine zu ziehen.
So wie sie da saß, mit den offenen Haaren und den nackten Zehen, sah sie eher aus wie jemandes kleine Schwester als wie die Baronin von Goldbach, eine der mächtigsten Frauen des Imperiums.
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"Das ist mein voller Ernst! Um Euch zu zeigen wie ernst ich es meine würde ich es mit meinem eigenen Blut auf meine Fahne schreiben!"

Offline Isegrim

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"Ich sollte das Schwert der Familie in Sicherheit bringen. Jules wusste das man etwas plante und wollte nicht das es in flasche Hände kommt."
"Ja Marquerite war mir damals versprochen, nach meinen Ritterschlag hielt ich um ihre Hand an."
"Ihr kanntet mich vermutlich schon nur war ein Knappe für euch eher unscheinbar in den Momenten wo ihr Jules getroffen habt."

"Ich weis noch nicht mal ob es richtig ist euch das alles zu erzählen."
"Er forderte mich auf zu gehen, mitten in der Nacht. Ich durfte mich von niemanden verabschieden. Ich musste Marquerite zurücklassen."
"Ja hielt der Gedanken an sie meine Hoffnung hoch und dann muss ich feststellen das sie fort ist. Erst im Kloster vor ihrem Grab konnte ich Frieden diesbezüglich finden."
"Ich gab damals Jules de La Follye meinen Eid und ein Versprechen, nur habe ich das gefühl ich konnte beides nicht erfüllen."

Offline Isabeau Lioncoeur

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Isabeau runzelte verwirrt die Stirn, es war offensichtlich das sie nicht alles verstand.
"Ihr müsst mir nichts erzählen, Chevalier, aber manchmal tut es gut mit jemandem zu reden der neutral ist."
Sie griff nach seiner Hand und drückte sie aufmunternd:
"Es tut mir sehr leid um euren Verlust. Ihr habt alles geopfert auf die Bitte eures Rittervaters hin. Das ehrt euch über alle Maßen. Ich habe Marguerite in den vergangenen Jahren immer mal wieder getroffen wenn mich mein Weg in das Kloster führte und sie ging in ihrem Dienst dort auf. Niemand weiß wie es in ihrem Inneren aussah, aber sie war all jenen die Hilfe brauchten ein Licht in der Dunkelheit."
Sie warf einige Teeblätter in den Kessel und nahm ihn vorsichtig vom Feuer um ihn ziehen zu lassen.
"Vergebt mir, aber ich begreife immer noch nicht weshalb Jules euch fortschickte. Was hat es mit dem Schwert auf sich? Und wovor hatte er eine solche Angst das er dieses Opfer verlangte?"
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Offline Isegrim

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Benjen schluckte, er wusste nicht ob es klug war einer der mächtigsten Personen im Imperium all dies zu erzählen und sie so zu offenbaren.
"Sicher ist es richtig jemand sowas zu er zählen. Aber mit Verlaub ihr seit wohl eine der mächtigsten Personen im Imperium."

Er beugte sich vor und flüsterte ihr ein Gedicht in das Ohr was sie in der Verbindung zu einer Sage stand.

« Letzte Änderung: 01. Jun 15, 16:31 von Isegrim »

Offline Isabeau Lioncoeur

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Isabeaus Augen wurden schmal und ihr Gesicht nahm einen ernsten Ausdruck an. Als Benjen endete und sich zurücklehnte, sah sie ihn etwas bestürzt an. Man konnte ihr ansehen wie sie einzelne Puzzleteile zusammensetzte, aber sie sagte nichts weiter außer:
"Ich verstehe."
Sie seihte den Tee ab und goß zwei Becher auf. Einen nahm sie selbst, den anderen schob sie Benjen zu und stellte ein Gefäß mit Honig auf den Tisch.
Als sie sprach, da schien es über etwas völlig anderes zu sein:
"Ich bin nicht so mächtig wie die Leute glauben, Chevalier. Um genau zu sein ist mein Ruf maßlos übertrieben."
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Offline Isegrim

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"Seit ihr sicher ich kenne euch nicht lang und ihr mich genau so wenig."
"Aber ich war die Tage immer mal wieder an eurer Seite und einem Teil von diesem Ruf werdet ihr sicher gerecht."
"Und jetzt sitze ich mit euch die ich gar nicht kenne in der Küche, genau so wie ihr. Und offenbare mich in vieler Hinsicht."
"Ihr sprecht selbst davon das man hier immer fremde Ohren in der Nähe hat."
"Meint ihr eure Küche ist sicher?"
Er musste lachen und nahm einen Schluck von dem Tee.

Offline Isabeau Lioncoeur

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"So sicher wie es ein Ort in dieser Schlangengrube von imperialem Hof sein kann, Chevalier." meinte Isabeau lächelnd.
"Ich habe das große Glück das meine Familie es geschafft hat sich die Loyalität ihrer Untergebenen zu verdienen. Ich kann also zumindest sicher sein, dass meine privaten Dinge auch privat bleiben. Einer der Gründe weshalb ich so selten im Palast nächtige. Warum? Fühlt ihr euch nicht sicher?"
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Offline Isegrim

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"Vielleicht gibt es noch etwas was ihr wissen solltet und ich denke ihr habt eh schon eine Vermutung."
"Zumindest gehe ich davon aus."

Erneut beugte er sich zu ihr.....

Offline Isabeau Lioncoeur

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Isabeau hörte sich alles ruhig an und lehnte sich dann zurück. Ihr Gesichtsausdruck war auf angenehme Weise nichtssagend. Es war der Ausdruck, den Lorainne das "Hofhaltungsgesicht" nannte und von ihr geschickt benutzt wurde um ihre wahren Gedanken zu verschleiern.
Sie musterte den vor ihr sitzenden Mann und nach einigen wenigen Augenblicken ließ sie die Maske fallen.
Sie lächelte Benjen müde an und aus ihren Augen sprachen Mitgefühl, aber auch Stärke. Ihre Stimme war leise und ernsthaft:
"Ihr Weg ist genau das, Benjen, ihr Weg. Wir können sie ein Stück begleiten, ihr auf eure und ich auf meine Weise, aber beschreiten muss letztendlich sie ihn. Wir können also unsere Energie darauf verwenden uns zu fragen: was wäre wenn? oder aber wir unterstützen sie dort wo sie uns benötigt."
Sie schwieg eine Zeitlang und nippte an ihrem Tee, als sie fortfuhr war ihre Stimme belegt:
"Ich dachte damals sie wäre tot. Das war, was man mir erzählt hatte. Ich habe um sie getrauert und bin zu ihrer Beerdigung gereist nur um festzustellen, dass sie lebte und an ihrer statt Jules gestorben war... ich habe Weihrauch und Sandelholz zu Lavinias Ehren verbrannt weil sie überlebt hatte." Sie seufzte und fuhr sich durch das offene Haar: "Aber manchmal... ihr ist soviel schreckliches widerfahren... manchmal frage ich mich ob es nicht besser gewesen wäre..."
Ihre Stimme verstummte.
Als Benjen protestieren wollte hob sie abwehrend die Hand und sprach weiter:
"Wenn eure Gefühle wahr sind, dann gibt es daran auch nichts auszusetzen, Chevalier. Lavinia lächelt auf die Liebenden herab. Und falls ihr von einer gemeinsamen Zukunft träumt, dann ist es an euch eure Lage so zu ändern, dass ihr dessen würdig seid. Der Krieg hat tiefe Wunden in unsere Generation gerissen und mehr als ein Rittergut sind verwaist. Erweist euch würdig und tretet in den Dienst eines guten Herren, dann stellen sich gewisse Dinge schon ganz anders dar."
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Offline Isegrim

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Er war erstaunt mit so viel Offenheit hatte er jetzt nicht gerechnet.
Für einen Moment betrachtet er sie nur stumm bis er wieder Worte fand.
"Ich muss mich erst Jules gegenüber würde erweisen ich muss dabei helfen, dass seine Erbin wieder auf La Follye ist und Roquefort seiner Verbrechen überführt wird."
"Dann kann ich mich einer neuen Aufgabe hingeben wenn die Götter mir gnädig sind und ich noch lebe."
"Ich möchte ihren Weg mit zu Ende gehen."

Offline Isabeau Lioncoeur

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Isabeau nickte zustimmend, mehr gab es dazu nicht zu sagen.
Die beiden saßen noch eine Zeitlang in freundschaftlichem Schweigen da und nippten an ihren Getränken.
Sie trank ihren Tee schließlich aus und gähnte. Nach einem Blick auf's Feuer um sicher zu sein, dass es eingedämmt war stand sie auf und legte ihre kühle Hand auf Benjens.
"Bonne nuit, Chevalier. Der Tag bricht bald an und er wird genauso anstrengend wie der heutige. Versucht zu schlafen."
Sie lächelte ihm auffordernd zu und ging Richtung Tür. Im letzten Augenblick drehte sie sich noch einmal um und meinte grinsend:
"Solltet ihr in diesem großen Haus aus Versehen in das falsche Zimmer stolpen, dann seid bitte leise dabei. Der Ecuyer Vanion schläft soweit ich weiß in der Nebenkammer und ihr erinnert euch doch sicherlich wie erschöpft ihr immer als Knappe gewesen seid."
Sie zwinkerte und verschwand auf leisen Sohlen Richtung Treppe.
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Offline Isegrim

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Benjen sah sie wortlos an. Er war vermutlich knall rot im Gesicht.
Er hätte noch etwas sagen wollen, aber dazu viel ihm nichts mehr ein.
so erhob auch er sich und ging zu seinem Zimmer um etwas Schlaf zu finden.

Offline Isabeau Lioncoeur

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Die nächsten Tage waren ein Wirbelwind aus Besuchen, Einkäufen, Erledigungen und Ausbesserungen am Haus. Isabeau ließ Tuchhändler, Schneider, Putzmacher, Handschuhmacher, Schuster, Knöpfehändler und Sticker anrücken und ordnete eine Generalüberholung der Garderobe an.
Sie war zwar nachsichtig, ließ aber niemanden davonkommen und es ereignete sich eine denkwürdige Szene in der sie drohte Lorainne am Ohr zu ziehen wenn sie sich nicht endlich die Zeit nehmen würde um Maß nehmen zu lassen.
Sobald die Gewandungen fertig gestellt waren würde sie Lorainne, Benjen und Vanion mit an den Hof nehmen damit sie Kontakte knüpfen konnten und sich präsentieren konnten.
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Offline Isegrim

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Benjen fand ein wenig gefallen an dem Trubel, zwar zog er sich immer mal wieder zurück für etwas Ruhe.
Doch musste er schmunzeln wenn man an Lorainne Maß nahm und Sophie auch kontrollierte das alles mit rechten Dingen zu ging.

Er nutze die Zeit und ging in der Begleitung von Silas los um sich eine eigene neue Klinge zu holen.

Mel

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Überall waren Leute, immer.
Es gab keine Gelegenheit sich mal ungestört zurück zu ziehen und seine Gedanken baumeln zu lassen.
Lorainne versuchte zu flüchten. Jeden Tag stand sie als erste auf, um so den Troubel zu entgehen. Doch Sophie war ihr zu schnell auf die Schliche gekommen und erwartete sie schließlich in der Küche.
zusammen mit Isabeau, die ihr drohte, schaffte sie es, dass Lorainne sich schließlich im Zentrum des Troubel wiederfand.
"Einen Schildwall zu durchbrechen ist leichter, als an Euch beiden vorbeizukommen." jammerte sie, ergab sich aber seufzend ihrem Schicksal.
Und das Ergebnis war letztlich atemberauben.
Sie besaß nun jeweils ein Kleid in goldenem und silbrig Schimmerndem Stoff und die Stoffe, die sie in Andergast erstanden hatte waren zu einem wunderschönen Kleid in grün und gold verarbeitet worden.
Lorainne starrte in den Spiegel, sie erkannte sich kaum wieder. Plötzlich wirkte sie tatsächlich wie eine Dame.