Wütend kämpfte Vanion mit seinem Pferd. Die Schenkel taten ihm weh, von seinem Gesäß ganz zu schweigen - der Ritt durch die Kälte forderte eben seinen Tribut.
Nach den Vorkommnissen an der Fähre über die Beransader war er froh gewesen, diesen unheilvollen Ort verlassen zu können, doch schon jetzt vermisste er das warme, weiche Bett, dass er dort hatte. Er war ein Stück vorausgeritten und hatte über dieses und jenes nachgedacht, keine wichtigen Themen. Doch nun spürte er, dass irgendetwas in seinem Gepäck, das hinter seinem Sattel aufgeschnallt war, wohl locker war. Mit einem müden Ächzen schwang er sich vom Pferd, der Schnee knirschte unter seinen Füßen. Dann begann er, die Ledergurte fester zu zurren. Als seine Stute unwillig schnaubte, strich er ihr über die Nüstern. Von weiter hinten sah er, dass Lorainne und Anders langsam näher kamen, und so stieg er rasch wieder auf. Ihm war nicht nach Gesprächen zumute, vielmehr verlangte es ihm nach einer Pause und einem Gebet. Die Gespräche mit Kassos und auch Damian hatten ihn dazu gebracht, über gewisse Dinge erneut nachzudenken - und in den letzten Wochen und Monaten hatte er bewusst viel zu oft auf ein Gebet verzichtet. Das stand einem Ritter nicht gut an, das wusste er.
Wir neigen das Haupt vor den Göttern und der Königin!
Als Lorainne ihr Pferd neben ihm zügelte und davon sprach, an einem Kloster halt zu machen, hielt er inne und nickte zustimmend. "Natürlich, mademoiselle. Ich werde mich im nächsten Dorf erkundigen, in welcher Entfernung das nächste Kloster ist - und welchem Gott es geweiht ist."