Als Lorainne so unvermittelt vor ihm stand, kroch Vanion die Schamesröte ins Gesicht. Zwar machte es ihm nichts aus, nackt zu sein - bei den Göttern, im Pilgerzug hatte er schlimmeres durchgemacht - doch dass la chevalière so plötzlich vor ihm stand und ihn schnippisch ermahnte, war ihm sichtbar unangenehm. Rasch gab er der Magd einen Wink, und sie ergriff den Fluchtweg und lief nach den Handtüchern. Als sie nach einem Augenblick wiederkam und ihm ein sauberes Leinenhandtuch reichte, fuhr er sich damit einmal durchs Gesicht, dann bedeckte er sich. Entschuldigend lächelte er Lorainne an. "Natürlich, mademoiselle. Ich, ähm.. wollte nur ein Handtuch!" Wie zum Beweis, hielt er es hoch, dann raffte er die Reste seiner Würde zusammen und machte Anstalten, in sein Zimmer zurückzukehren. Dabei fiel ihm Anders auf, die mit dem Rücken zu ihm stand. Dank sei Lavinia, sie hat's nicht gesehen. Dass sie ihn sehr wohl gesehen hatte, war ihm nicht klar.
Trotzdem biss ihn ein kleiner Teufel in den Nacken, irgendwie hatte er ein schlechtes Gewissen.