Autor Thema: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier  (Gelesen 25396 mal)

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Offline Torben Menasa

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Silas wälzte sich im fiebrigen Schlaf hin und her. Er schwankte zwischen tiefer Ruhe und massigen Schmerzen. Ihm kam es vor, wie eine Ewigkeit. Als ob er an einer Kreuzung stände; zwei Mal hatte seine Armbrust versagt; die Armbrust, die sein Bruder ihm geschenkt hatte. Und zwei Mal war er deswegen in Gefahr geraten... Der Bogenschütze war erschrocken, als Silas hinter ihm auftauchte. Und dann versagte die Waffe. Hatte sie vorher noch nie ... Als er während der Schlacht im Unterholz hin und her lief, hatte er es geschafft, einige Flankierer auszuschalten. Und dann dies. War dies ein Zeichen? Und wer rief ihn in seinen Fieberträumen? War es die Stimme seines Bruders? Sollte er einfach die schmerzhafte Welt verlassen und in die Ruhe und den Frieden eintauchen? Alles hinter sich lassen? All den Schmerz und die Erinnerungen an den Krieg und alles andere? Vielleicht konnte er so über seinen Bruder wachen. Als Geist müsste man doch seine Liebsten finden?
Oder war er im Fieberwahn?

Silas stöhnte und driftete wieder in die tiefe Bewusstlosigkeit, nur ein Hauch von der Entgültigkeit entfernt.
Wer heilt, nimmt Schmerz.  Wer Schmerz nimmt, kann Schmerz geben. [Codex Apothecariat Valkenstein] -- Torben Menasa, Valkensteiner

Und so wurde er im Tode zu dem, was er im Leben war -- Silas, Schatten ---

Mel

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Als sich eine hand auf ihre Schulter legte, drehte sie sich um.
Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, als sie Benjen erkannte.
Sie hätte am liebsten wieder auf ihn eingeschlagen, ihn angeschrien, beschimpft.
Doch ihre Stimme, ihr Geist versagte.
Sie hatte soviel zu sagen, doch fühlte sie sich leer, ihr Verstand und ihr Herz.
Schwärze fing sie ein und sie brach in sich zusammen.

Offline Isegrim

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Benjen griff nach ihr der Schmerz war ihm egal, doch fühlte sich die schnelle Bewegung wie viele Messerstiche an.
Er legte sie auf den Boden, den Kopf in seinen Schoss. Sein Blick fuhr zu Anders "Los, hol Wasser, rasch!"
"Lorainne, komm zu dir, bitte!" Seine Hand schob die Haar zur Seite und seine Finger streiften über ihre Wange. Jetzt war sie doch wieder wie seine kleine Schwester. Aber als er verwundet war und sie bei ihm war wirkte sie anders auf ihn.

Offline Anders

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Anders wollte gerade zu einer Antwort ansetzen als Benjin zu Lorainne eine Hand auf die Schulter legte. Diese schien einen Moment über zu kochen wie ein Top und dann brach sie in sich zusammen. Sofort war der Kender auf den Beinen. wie sie da lag... nein. Sie durfte jetzt nicht aufgeben. Sie musste tapfer sein! Routiniert fühlte sie nach Lorainnes puls der zu schnell ging. "Wir müssen sie zum Lager bringen. Sie muss sich hinlegen. Ich hoffe der Heiler der Äxte kann mir noch helfen, sonst weiß ich nicht wie ich hier alleine Arbeiten soll."
"Hier auf dem Kalten Boden kann sie nicht bleiben. Komm!"
Sie half ihm so gut sie konnte Lorainne zu ihrer Bettstatt zu bringen und suchte fahrig nach ihren Sachen. Sie hatte noch einige Sachen eingetrocknet aus Sommer und Herbst und die würde sie hier brauchen. Zitternd legte sie die Hand um den Stein an ihrer Brust und dachte an Lyra. Sie musste wieder zu Licht werden, zumindest für jetzt für alle hier.
Es dauerte einen kurzen Moment dann war sie ruhiger. Als erstes brachte sie eine Schale Wasser zu Benjin mit einem Tuch. Dann hohlte sie eine Schale und einen kleinen Mörser und machte sich an die Arbeit.
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Offline Isegrim

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Mit der Unterstützung des Kenders hatte er Lorainne zu ihrer Bettstatt gebracht und ihr Handeln wirkte routiniert.

Benjen tunkte das Tuch ins Wasser und lies ein wenig auf ihre Lippen tropfen. Dann befeuchtet er das Tuch erneut und wischte ihr damit vorsichtig über die Stirn. Er beugte sich zu ihr,"Bitte lass mich nicht alleine, nicht jetzt. Lorainne komm zu dir."

Mel

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Nur ein Traum.
Ihr Kopf dröhnte und nur widerwillig öffnete sie ein Auge.
Verschwommen sah sie Benjens Gesicht und schloss das Auge wieder.
"Merde." fluchte sie leise.

Offline Anders

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Anders durchstöberte ihre Vorräte. Sie hatte zum Glück noch Weidenrinde hier was einen schmerzstillenden Tee geben würde. Er würde auch gegen das Fieber helfen und zum Glück gab es hier in der Nähe ein zwei Weiden. Sie würde Bran fragen ob sie auch seinen Mohn verwenden durfte wenn er noch hatte. sie würden es vor allem mit Fieber zu tun kriegen. Die Nächte waren kalt und der Körper arbeitete hart gegen die Wunden. Sie merkte es ja selbst.  Dagegen hatte sie Linde, und Holunder gesammelt. Ein bisschen Fieberklee hatte sie auch noch den würde sie aber aufsparen für besonders schlimme Fälle. Sie hängte einen kessel übers Feuer und füllte ihn mit Wasser. Was noch...?
Die Wunden müssten einzelnd versorgt werden, aber dafür hatte sie immer genug vorrätig, auch gegen innere Blutungen würde sie vorgehen müssen. Sie überlegte während sie die Rinde kleinschnitt. Eiche... das machte das sich Wunden zusammen zogen. Man konnte es auch von außen anwenden. und Eichen hab es genug. Sie würde die Rinde brauchen.
Das Arbeiten tat ihr gut, so konnte sie die anderen Gedanken verdrängen. Mit zwei drei griffen raffte sie die Haare zu einem Zopf zusammen und band ein ledernes Band darum.
« Letzte Änderung: 01. Mär 15, 22:04 von Anders »
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Offline Isegrim

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Benjen fühlte sich fehl am Platz. Er blickte Anders an:"Ich denke ich kann euch alleine lassen. Vielleicht sollte ich diesen Ort doch besser Verlassen. Ich bringe hier keinem Hoffnung. Meine Aufgabe mit dem Schwert ist erfüllt."
Mühsam erhob er sich auf die Beine. Anders schien in ihre Arbeit vertieft.

Offline Anders

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Was sie nicht so ganz war. Die Kenderin wirbelte auf der Stelle herum und stemmte die Hände in die Hüften. "Du bleibst hier!", kam es energisch und für einen Moment wirkte sie wieder wie ganz die alte. "Du hast hier nicht alles kaputt gemacht aber wir brauchen deine Hilfe. Hier kann kaum noch einer gerade stehen, wir brauchen Leute wie dich die jagen können und mir helfen alle zu pflegen. Außerdem braucht Lorainne dich!"
Wieder huschte kurz ein Schatten über das Gesicht der jungen Kenderin und sie schloss die Augen um sich zu sammeln. "Ich brauche dich. Das Lager braucht dich. Bitte bleib. Ich kann nicht allein ein ganzes Lager pflegen. Ich werde einige Dinge Sammeln müssen und... und... ich will nicht das jetzt alle sterben. Nicht...nicht nachdem hier. Ich weiß nicht von was für einem Schwert du sprichst aber du bist Lorainne wichtig. Also bleib hier."
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Offline Beorn

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Kurz darauf bricht Beorn aus dem Unterholz.
"Beschissene Zeit um Schlachten zu schlagen. Kaum Vorräte, und dieser Wald gibt auch noch nicht besonders viel her.
Nur auf Brennnesseln ist immer Verlass". Den gebrochenen Arm in der Schlinge, die andere Hand Rot vom Nesselgift tritt er an den Kender heran. "Bitte hilf mir beim Abwaschen und Zupfen, Brennnessel ist eins der besten Mittel bei Blutverlust. Weiss jemand wo meine Kiste steht?"
"Vorwärts, Männer! Auf dass man uns allen die Kehlen durchschneidet!"  -Pratchett

Offline Isegrim

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Wusste sie überhaupt mit wem sie da sprach? Aber ihr Mut und ihr Willen beeindruckte ihn. Kurz hielt er sich seine Wunde, dann drehte er sich wieder um.
Er legte Anders die Hand auf die Schulter. "Wie kann ich dir helfen?"
Wie schaffte sie das nur ihn so zu überzeugen?

Offline Anders

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Ein Lächeln das von wahrer Erleichterung sprach breitete sich auf Anders Gesicht auf. "Danke.", kam es von ihr und dann schlang sie kurz die Arme um ihn und drückte ihn. "Es tut mir Leid das ich dich angegriffen habe."
Sie musste sich einfach entschuldigen, egal was die anderen sagten.
In dem Moment kam Beron aus dem Wald. "Den Göttern sei dank. Du bist noch auf den Beinen. Natürlich helf ich dir. Deine Kiste ist da hinten, aber auch deine Vorräte werden bald aufgebraucht sein wie meine."
Sie löste sich von Benjin und deutete in eine Ecke. "Komm mit.", sie winkte ihm ihr zu folgen. "Ich setze einen Tee gegen die Schmerzen auf. Du kannst ihn später verteilen. Dann müssen wir die Verbände wechseln. Ich nehme an mit deinem Arm kannst du schlecht nähen oder Beorn?"
Sie nahm ihm die Brennesseln ab und verzog das Gesicht. "Aua...."
Schnell legte sie sie auf dem kleinen Tisch ab. "Ich wollte nachher noch los geh ein bisschen was hohlen. Es ist Winter da wird es kaum pflanzen geben, aber auf die Bäume ist verlass. Wie viel Fleisch haben wir noch?"
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Offline Beorn

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"Anders, Erinnerst du dich an die Honigbonbons? In Meiner Kiste dürften noch einige sein. Frischer Honig wäre besser, aber wenn wir einige davon auflösen, können wir mit etwas Schmalz eine Salbe anrühren, Die dem Wundbrand vorbeugt. Und einige gestoßene Nelken... für eine lokale Betäubung.... hier sind sie ja"
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Offline Anders

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Anders sprang davon und half die Kiste her zuziehen. Sie war wirklich verdammt schwer. Kurz hielt sie wieder inne und hielt sich die Schulter. Sie musste vorsichtig sein, nicht das die Wunde ein drittes Mal aufging. Das wäre nicht gut.
"Honig... Honig ist hier.", sie hohlte ihn vorsichtig hervor. "Ich hab auch noch Spitzwegerich. Den in rauen Mengen."
Sie blickte durchs Lager. "Es sieht so schlimm hier aus...", sie schluckte kurz. Ich Blick huschte zu Beorn. Er schien die Situation gewohnter zu sein als sie und so beruhigte sie sich wieder. Bloß nichts falsch machen. Nicht jetzt.
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Mel

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Lorainne seufte und rappelte sich wieder auf.
"Als erstes brauchen wir Frühstück. Wir müssen alles etwas essen und uns stärken, wer weiss, was noch auf uns wartet. Hier können wir erst einmal zur Ruhe kommen, aber nicht lange."
Sie öffnete ein Kiste und überschlug die Vorräte als sie aufblickte, sah sie Anders, wie sie Benjen umarmte und konnte sie sich ein Lächeln abringen.
Um Benjen würde sie sich später kümmern müssen. Es gab so verdammt viel zu klären.
Sie nahm Beorn die Nesseln aus der Hand: "Ich mache das. Sieh nach den Verwundeten. Ich möchte, dass Du sie einteilst. Die, um die es am schlimmsten steht, um die müssen wir uns zuerst kümmern."
Etwas leiser dann:"Und die hoffungslosen Fälle. Ich will wissen, wieviel wir davon haben." Wahrscheinlich würden noch weitere Gräber geschaufelt werden müssen.