Autor Thema: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier  (Gelesen 25374 mal)

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Offline Anders

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Es war kurz vor Sonnenaufgang und die Luft schneidend kalt. Anders saß zusammen gekauert vor den letzten glimmenden Kohlen. Der Wald war totenstill. Nur aus dem Lager konnte sie leises atmen und stöhnen hören. Die Kämpfe hatten schwere Verluste zurück gelassen und viele Verwundete. Sie hatten sich tief, sehr tief in den Wald zurück gezogen um sich sicher erholen zu können. Ihr Blick schweifte durch das Lager und blieb an Vanions Schlafplatz hängen. Auch er war schwer verwundet worden und lag irgendwie schräg als wollte er eine Seite entlasten. Unweit von ihm konnte sie Benjins Umrisse erkennen schaute aber schnell wieder weg. Sie hatte sie Wunde gesehen die sie ihm zugefügt hatte, so genau plaziert...
Lorainnes Schlafplatz mied sie konsequent, steckte die klammen Finger unter die Achseln und legte die Stirn auf die Arme.
Die Kälte nahm sie kaum war, auch die Schmerzen in ihrer Schulter waren nur ein dumpfes Pochen, ebenso das brennen der Wange als sie wieder gegen ihren Ärmel stieß. Die Wunde hatten sie grob zusammen flicken können, es würde eine hässliche Narbe bleiben aber das beschäftigte sie nicht.Sie hatte versucht zu schlafen, aber war doch nur immer wieder hoch geschreckt, mit klopfendem Herzen und schlimmen Bildern.
Wieder und wieder sah sie das Gesicht von Dorn wie er sie angrinste.
//Du hast Lorainne getötet. Du hast Lorainne getötet. Ist das nicht schön? Nicht Schön? IST DAS NICHT SCHÖN? Hihihihihi.... Schwester...! Du hast sie getötet und das hast du gut gemacht!//
Ihre Finger krallten sich in ihre Arme. Sie hatte blaue Flecke von den Fesseln, davon getragen an denen er sie hinter sich her gerissen und vor sich hergeschubst hatte.
//LAUF! LAUF! Sandrose. Bleib nicht stehen! Dreh dich! DREH DICH! IST das nicht schön? IST DAS NICHT SCHÖN? Brüderchen und Schwesterchen wieder vereint! IST DAS NICHT SCHÖN? Roquefort wird sich freuen. Er hat Fragen. Viele Fragen! Hihihihi... Los schrei! SCHREI! Jahahahahahaa//
Sie hielt sich die Ohren zu, wollte seine Stimme ausblenden und drängte ihn mühsam zurück. Aber er verschwand nicht.
// ...sandrose.... Sandrose.... SANDROSE!!! TÖTE! TÖTE SANDROSE! TÖTE LORAINNE DE LA FOLLYE!
>>Anders? Anders komm da weg!<<
>>NEEIN!<<
>>Auf sie!<<
//

Benjin hatte sich dazwischen geworden und den ersten Stich abgefangen. Er hatte mit seinem Schwert die Wunde an ihrer Schulter wieder aufgerissen, aber das hatte sie nicht stoppen können. Wie durch einen Schleier hatte sie hilflos zusehen müssen wie sie danach wieder auf Lorainne losgegangen war, und Dorn der lachte, lachte in dem Haufen Männer die mit Schild und Schwert die Hilfe zurück hielt. Sie hatte innerlich geschrien... aber es hatte nichts geholfen. Egal wie sehr sie es auch versucht hatte. Sie hatte es nicht verhindern können.
// Du hast Lorainne getötet! Du hast sie getötet! Getötet! Roquefort wird darüber erfreut sein, aber nicht so sehr das du mit ihr umher gezogen bist.//
Wieder spürte sie das brennen in ihren Augen, aber sie bemühte sich keinen Laut zu machen.
//Spürst du ihn? Den Schmerz Sandrose? Das ist es doch was das Leben erst lebenswert macht! Nicht? NICHT? Du wolltest doch immer eine Königin sein, oder? ODER?
>>...Nein..<<
Doch! DOCH wolltest du!
Und weißt du was? Du wirst nun eine. Du kommst zu Roquefort, in seinen Turm. Ganz allein, ganz nach oben und dann bist du DIE KÖNIGIN DES GANZEN GOTT VERDAMMTEN TURMS!
...
und weißt du? Weißt du? Dann kommt dein Diener jeden Tag und zeigt dir WIE SCHÖN DAS LEBEN IST! HAHAHAHAHAHAHA!//

Der Wald war so still.
Und so laut war ihr Kopf.
//Ich hab es nicht gewollt. Ich hab es nicht gewollt. Ich hab es nicht gewollt...//
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Mel

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Auf zittrigen Beinen stapfte Lorainne durch den Schlamm, ihr Blick glitt über die Anwesenden, als suche sie jemanden. Sie hatten den Dörflern Zeit zur Flucht geben können, doch einige würden nun bleiben.
Silas lag immer noch blass auf dem Lager. Es war töricht gewesen, ihren Jugendfreund zu retten, doch er HATTE es überlebt. Und Benjen. Ihr Blick traf seinen für einen Augenblick und es erfüllte sie mit Wärme. Egal, ob er Maguerite letztlich geheiratet hatte oder nicht, er HATTE zu ihrer Familie gehört und er tat es immer noch. Trotzdem saß der Groll gegen ihn tief. Der Schreck fuhr ihr erneut durch alle Glieder, als sie daran dachte, wie er sich zwischen sie und Anders geworfen hatte. Und beinhae hätte sie ihn wieder verloren, nachdem sie ihn gerade wieder in die Arme schließen konnte. Es war genauso bei ihrem Vater gewesen.
Sie hatte in der Nacht zuwenig geschlafen, zum einen, weil sie sich mit um die Verletzten kümmerte, und ihre Verletzung sowie die Sorgen, die sie sich machte, sie nicht schlafen ließen.
Er wusste jetzt, dass sie hier war. Er wusste, dass Benjen hier war. Und er ließ nichts unversucht, sie zu töten. Er hatte sogar versucht Anders dafür zu benutzen.
Sie fluchte leise und suchte weiter nach Anders.

Offline Sandra

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  • Stella Silberstern, Claire Delacroix
Stella hatte sich am vergangenen Abend nah ans Feuer und zu Anders gelegt, so nah die Kenderin sie bei sich haben wollte. Der letzte Tag hatte Stella körperlich sehr zugesetzt auch wenn sie eine der wenigen zu sein schien, die nicht von Waffen verwundet wurden. Doch es war knapp und sie hätte nicht gewusst, wie lange sie noch den magischen Schild hätte aufrecht halten können, der sie und ihre Freunde geschützt hatte. Wie sagte Riane immer so schön? Wissen, wollen, wirken... Gestern war es wohl mehr wollen als alles andere...
Entsprechend unruhig war auch ihr Schlaf gewesen - gejagt von Bildern des Tages, ihren Freunden am Boden, die Rufe nach Anders als sie verschwunden war, dieser.... "Beraterin" von Roquefort deren dunkle Aura ihr fast greifbar war.
Immer wieder hatte sie sich hin und her gewälzt oder schwer gehustet und auch jetzt riss der Husten sie unsanft aus dem Schlaf. Schlaftrunken und mit noch halb geschlossenen Augen tastete sie nach ihrem Krug, den einer von Lorainnes Männern ihr am Abend noch mit Tee gefüllt hatte und trank, um den Husten wieder zu beruhigen.
~Every moment has a lesson for you to learn. Learn to listen.~

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Offline Anders

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Da waren wieder die warmen Tropfen auf ihrem Gesicht. Anders war das weinen noch immer nicht gewohnt und jedes mal wenn sie es tat wirkte es auf sie befremdlich. Dennoch ließ sie es zu das die Tränen ihr die Wangen hinunter liefen, auch wenn sie in der Wunde brannten.
Mit einem Ruck fuhr sie auf und versuchte sich aus dem Gewirr ihrer Gedanken frei zureißen. Mit mäßigem Erfolg.
//Wann erhalte ich meine Belohnung? Wann hällt er was er verspricht?
Oh er hat Fragen an dich. Über Lorainne, über das Lager und wie viele ihr seit. Und über den Jungen. Vanion. Vanion heißt er oder? Wir haben da etwas gehört, etwas das Roquefort gar nicht gefällt. Er wird dich darüber ausfragen. Und du wirst ihm anworten. Nicht wahr? NICHT WAHR? Sandrose? //

Sie versuchte das Zittern zu unterdrücken und hielt die klammen Finger über die Glut.
Als der Bann gebrochen war,... als Dorn tot dort gelegen hatte...
// Anders? Anders? Du bist doch Anders oder?
>> fasst mich nicht an...<<
Ander? Anders bist du wieder da?
>>Fasst mich nicht an! Lasst los! FASST MICH NICHT AN!<<
Anders? Bist du Anders?
>> ... ich.. bin nicht mehr anders...<<//

Sie war gelaufen. So schnell sie konnte. Sie konnte nicht dort bleiben. Nicht wenn Roquefort ihren Namen kannte, nicht wenn er diese Macht hatte! Sie hatte ihr Herz klopfen gespürt, laut schmerzhaft. Ihr verfluchtes Herz, mit dem verfluchten Ding! Sie hatte es loswerden wollen. Es herausschneiden wollen. Keine Sekunde länger hätte sie es ertragen dieses Ding in sich zu tragen!

Sie hatten versucht sie zu beschützen, sie hatten es alle versucht, dabei hätten sie sich selbst schützen müssen. Vor ihr!
Sie hatte es herausschneiden wollen. Sie hattes versucht!
//Anders? Anders wo bist du? Antworte? Sandrose antworte mir!

>> ICH WILL DIESEN NAMEN NICHT HÖREN! SEI STILL! SEIT ALLE STILL ICH WILL IHN NICHT HÖREN!<<//


Ihre Füße hatten ihr den Dienst versagt. Vanion... Vanion wie er auf sie zukam. Sie war zurück gewichen, sie wollte ihm nicht auch noch weh tun.
// Geh weg... geh weg... bitte, bitte geh weg!

Sandrose bleib stehn.

Ich will ihn nicht hören. Geh weg. Bitte!//


Sie musste hart schlucken. Wieder spürte sie das schmerzhafte Pochen in ihrer Brust. Ihre Hand Krallte sich in das Hemd, krallte sich in den Stoff als würde sie ihr Herz umklammern und es festhalten wollen. Sie spürte das getrocknete Blut auf ihrem Hemd, ihr Blut, Benjins Blut, Lorainnes Blut...
Als Stella zu husten begann kam sie leichtfüßig auf die Beine. Noch während sie tastend nach dem Krug suchte, verschwand sie lautlos in Richtung ihres Lagers.
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Mel

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Lorainne sah Anders davonhuschen. Still und leise.
Wenn sie nur nicht wieder fortläuft.

Nichts war ihr bisher schwerer gefallen, als die Wahl zwischen Benjen und Anders. Und sie bereute ihre Entscheidung. Sie hätte Anders SOFORT befreien sollen. Sie hatte die Wunde auf ihrer Wange gesehen, ihre Tränen getrocknet, als sie wieder bei ihnen war.
Sie wusste nicht, was sie ihr angetan hatten. Was, wenn...

Sie griff nach Anders´Schulter und hinderte sie so am Weiterlaufen. "Warte, verdammt und REDE mit mir." kein Befehl, sondern Bitte oder fast ein Flehen.


Offline Isegrim

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"Na meine Schwester, Sandrose, töte sie." Benjen schoss aus seinem Schlaf hoch. Die Erinnerungen an die Letzten Stunden hatten ihn im Traum eingeholt. Und dann dieser Schmerz, er schaute an sich  herab seine Wunde war versorgt worden und scheinbar hatte diese kleine Heilerin ihm das Leben gerettet. Und er dankte ihr dafür auch wenn ihn die Überlegung überkam ob er dann alle im Tod wiedergesehen hätte seinen Vater, Mutter, seine Schwester, Jules und Maguerite. Maguerite sie war tot, weil er seinem Eid gefolgt war.
Benjen erhob sich und ging zu einem Eimer Wasser, er versuchte sich ein wenig zu waschen und sah wie sein Oberkörper und die Arme mit blauen und grünen Flecken überzogen waren. Eigentlich wusste er nicht was ihm mehr weh tat seine Verletzung oder sein Herz?
Fast jeden den er verlassen musste wurde vom Tod heimgesucht.
Lorainne, sie war so verändert, sie war wie seine kleine Schwester, doch war diese Frau die er vorgefunden hatte nach all diesen Jahren nicht mehr seine kleine Schwester. Frühe blickte er in das Gesicht eines kleinen wilden Mädchen´s und nun stand diese erwachsene Frau vor ihm. Sie war nicht wie Maguerite doch wurde es ihm warm ums Herz als er sie wiedersah. Sie hatte ihn geschlagen beschimpft und vorgeworfen für all die Tode verantwortlich zu sein. Er bemerkte die Träne die über seine Wange floss, wäre Fulk nicht gewesen hätte sie ihm wohl nie geglaubt.
Gerade kann er sich nur daran klammern das er zumindest das Schwert Jahre lang im Verborgenen Halten konnte. Er war ein Ritter und lebte Jahre wie ein Bauer nur für sein Versprechen Jules gegenüber, aber er war hilflos er hatte niemanden schützen können.
Und er fragte sich ob hier noch sein Zuhause sein und ob er überhaupt erwünscht sein?

Offline Anders

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Sie hatte die Ritterin nicht kommen hören. Mit einem erschreckten Japsen riss die Kenderin sich mit einem Satz nach hinten los. Für einen Kurzen Moment war das Zittern wieder da, aber dieses mal fing sie sich schnell. Ihr Blick glitt über Lorainnes Gesicht zu ihrer Schulter, den Verwundungen und es tat weh. Es tat weh sie so zu sehen und zu wissen warum es ihr so ging.
Vanion und Stella hatten sie zurück gebracht. Stolpernd und zitternd war sie ihnen gefolgt, immer noch wie betäubt. Sie hatte Dorn gesehen wie er dort lag, die Kehle geöffnet und den Mund wie zu seinem hämischen rufen. Erinnerungen waren über ihr zusammen geschlagen. Erinnerungen aus der Kindheit, an Lachen und Licht und den Clan. Sie hatte ihn kaum wiedererkannt.
Und dann war da Lorainne gewesen. Sie hatte sie angesehen, und sie gefragt was los war. Als wäre nichts passiert.
Sie wusste nicht mehr wie lange sie Lorainne umarmt hatte. Ihre Tränen hatten sich mit ihrem Blut gemischt und immer und immer wieder hatte sie nur die Worte: "Ich wollte es nicht. Ich hab es nicht gewollt.", über die Lippen bringen können. Alles erschien ihr wie ein dunkler Traum... wenn es doch nur einer gewesen wäre.
Etwas verloren blickte sie Lorainne in die Augen, die groß und irgendwie trüb schienen hier im dunkel des Waldes.
Dann schaute sie wieder durch das Lager wo noch alles schlief, zu Boden wieder zu Lorainne.
Langsam entfernte sie sich zwei Schritte, weg von den Schlafenden. Sie hatten genug Elend erfahren und sollten ruhen. Ohne die Ritterin aus den Augen zu lassen erriechte sie das ende des Lager. Lorainne hatte ihr ohne Probleme folgen können.
Wieder schaute sie in den Wald. Wieder ein Bild.
Lorainne stand über ihr, sie war auf einen Stuhl gefesselt, durch mehr als die Seile. Eine Frau hatte ihren kopf grob in den Nacken gerissen. Ein Dolch an ihrer Kehle. Ein Schwert vor ihrem Gesicht.
//>> Wirf die Waffe weg oder ich schneide ihr die Kehle durch. Das willst du nicht oder?<<
....tu...es...
>> Hör zu. Ich werde nicht kämpfen ich laufe nur. Lass mich gehen. Leg das Schwert weg und lass mich laufen.<<//

Ein leiser Wind säuselte durch die hohen Zweige und die Temperatur frischte auf.
"Du hast über mich gelacht."
Es war kaum mehr ein Flüstern, eine sehr sehr leise Stimme im Wind. "Als ich mit dir geschimpft hab. Alle haben gelacht. Ihr wart alle einen Moment froh. Ihr... ihr wolltet mich beschützen, aber ihr hättet besser euch selbst geschützt."
Ihr Hänge hingen schlaff an den Seiten nur die Finger zuckten leicht. "Kadegar hat gesagt.... hat... hat gesagt das das passieren kann. Ich konnte es nicht glauben... und doch... hab ich es geglaubt. Ich..."
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Offline Ulrich

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  • Ulric Alriksson
Als er die Augen öffnete zerbrach er fast vor Schmerzen. Seine letzten Gedanken waren auf diesem Schlammigen Weg .. wie im Traum sah er Anders vor sich die mit ihrem Dolch auf Lorainne losging. Er hatte die Situation nicht verstanden aber er hatte sich dazwischen geworfen. Umzingelt von Männern dieses Mörders.
Wo er konnte fing er einen Schlag nach dem anderen ab und nahm umso mehr in Kauf. Jetzt musste er den Preis dafür zahlen das er einer solch sturen und emotionalen Frau diente. Alleine war sie zu Silas gerannt. Nur eine Hand voll waren ihr gefolgt und alle wurden sie an den Rand des Todes getrieben.
In die enge getrieben war der Geist des Bären in ihm erwacht. Kein Schmerz.. kein Bedauern.. keine Gnade und keine Angst hatten ihn dabei getrieben. Alleine der schutz der ihm wichtigen war geblieben. Jetzt Lag er auf einer Lagerstäte im Wald. Die linke Hand vermutlich gebrochen. Knie und füße vor Schmerz nicht zu spüren. Die Brust von Zahllosen Schnitten übersaht. Überall War Blut und Schlamm. Nur seine Wunden waren gereinigt. Sein ganzer Körper brannte. Ihm war klar das er wohl noch einige Stunden wenn nicht Tage keine große Hilfe mehr sein würde.
Ulric hatte mit seinem Leben bereits abgeschlossen gehabt. Nun lag er dort. Unfähig das Schwert zu heben welches neben ihm Lag. Die Rüstung hing in der Nähe an einem Baum. Als er sie sah konnte er kaum glauben das er darin gewesen war. Sie war nicht mehr als ein zerschnittenes Stück Leder.
Der Schild war gebrochen. Egal . Seinen linken Arm würde vorerst nicht mehr einsetzen können.
Im Augenwinkel erkannte er Lorainne die mit Anders Sprach. Er konnte nicht viel erkennen aber er war erleichtert das sein Opfer wenigstens nicht umsonst gewesen war.
Was war bloß mit Silas ? Und den anderen ? Stella ? Bran? Beorn ?
Er war müde und schlief wieder ein.
Im Krieg werden mutige Menschen Helden.
Feiglinge kehren lebendig nach Hause zurück.
(Andrija Talic)

Mel

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"Ja, ich habe gelacht. Weil Du mich immer wieder zum Lachen bringst, wenn die Sorgen mich erdrücken."
Sie packte Anders bei den Schultern und hielt ihren Blick fest.
"Hör auf Dir Vorwürfe zu machen! Ich wusste, was hätte passieren können. Aber ich habe nicht daran geglaubt. Und wäre ich nicht zu Silas gelaufen, wäre das vermutlich nicht passiert. Aber ich konnte ihn nicht dort sterben lassen, alleine, im Dreck. Ich wollte ihn retten. die Hoffnung nicht aufgeben, dass er überlebt. Und als Benjen dort lag und sie dich hatten..."
Lorainnes Augen waren ebenso vor Schreck geweitet, wie die von Anders.
Das Atmen schmerzte, ihre ganze linke Seite war zerschunden und sie hielt sich eher schlecht als recht auf den Beinen. Aber sie musste irgendwie Abbitte leisten.
"Ich wollte dich befreien, wirklich. Aber..." Benjen. Lebt. er ist wieder zuahuse.
Die Gedanken wirbelten in ihrem Kopf herum. Sie fühlte alles gleichzeitig. Trauer, Freude, Angst, Reue.

"Anders, es tut mir leid, dass ich dich nicht sofort versucht habe, zu..." retten hatte ihr auf der Zunge gelegen, aber wäre es eine Rettung gewesen? Sie schaute zurück zu den Verletzten. Hörte das Stöhnen.
SIe hatte zuviel Angst zu fragen, was Anders unter Roqueforts Männern zu erleiden hatte. Und doch musste sie es wissen, doch sie brachte die Worte nicht über ihre Lippen.

Offline Vanion

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  • Vanonien, ich komme!
Das Schwert von La Follye. Anders. Sandrose. Der Kender erschlug Lorainne mit einem übergroßen, uralten Schwert. Eine riesige, zweihändige Axt enthauptete Vanion, und irgendwie sah er sich selbst dabei zu, wie er betrunkenen Wachen die Kehlen durchschnitt. Ein beschlagener Stiefel, der seinen zerschundenen Körper in den Matsch drückte, tiefer und tiefer, hinein, bis er in der Dunkelheit schwamm. Das Gesicht einer weinenden Frau, nein - eines Kindes - nein, Anders - in der Dunkelheit, lass mich! Ich habe Lorainne getötet! - das warme Blut, das aus seiner Seite strömte, aus seinem Rücken.

Dunkelheit.

Mühsam öffnete Vanion die Augen. Fiebrig lag er auf einer schmutzigen Matte aus Kiefernadeln und Waldboden. Die Wunde in seiner Seite pochte, sein Rücken brannte. Ausgedörrt seine Kehle. Die Kälte, die von unten in seine Kleider kroch, bemerkte er nicht. Lavinia, lass mich hier nicht verrecken! Und Lavinia hörte ihn: er sank zurück in tiefe Bewusstlosigkeit.

Von den kundigen Händen, die seine Verbände wechselten, bekam er nichts mit.
« Letzte Änderung: 01. Mär 15, 20:49 von Vanion »
"LARP ist nicht ein Hobby, es sind mindestens acht oder so. Ich betreibe etwa fünf davon." RalfHüls, LarpWiki.de

Offline Isegrim

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Benjen dachte an den Moment als er den Turnierplatz betreten hatte und die meisten aus dem Dorf die ihn wiedererkannt hatten. Ihre Gesichter schienen mit Hoffnung und Freude gefüllt. Auch der Holzfäller hatte ihn wiedererkannt. Der Moment als er Silas traf die herzliche Umarmung eines alten Freundes. Silas war immer schon ein wenig stur in seinen Entscheidungen aber er trug immer sein Herz am rechten Fleck und zumindest Benjen´s Worte hatten ihn häufig doch noch zur Änderung seiner Entscheidungen gebracht. Wo ist Silas? Benjen suchte ein Hemd und zog es sich über. Er fand seinen alten Freund auf einer Lagerstelle, er schlief wohl oder war noch bewusstlos, das Schicksal hatte ihm übel mitgespielt."Verlass mich nicht alter Freund." Soweit es Benjen unter Schmerzen möglich war wechselte er ein paar der Verbände.

Offline Anders

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Kurz schnappte Anders nach Luft als Lorianne sie grob an der Schulter packte aber die Ritterin lockerte ihren Griff sofort.
Sie begriff nicht ganz wofür Lorainne sich entschuldigte, und warum sie es überhaupt tat.
"Ich hätte Silas auch nicht sterben lassen. Deswegen bin ich ja da geblieben."
Eine leichte Verständnisslosigkeit schlich sich in ihre Augen. "Lorainne..."
Vorsichtig nahm sie die Ritterin in den Arm, versteckte ihr Gesicht an ihrer Schulter und versuchte irgendwie das alles unter einen Hut zu bringen. "Ich... ich bin doch nicht böse auf dich. Wie könnte ich?"
Sie hatte nicht damit gerechnet, das überhaupt wer kommen würde. Sie hatte die verletzten gesehen, alle.. sie hatten so viel riskiert. Für einen Kuckuck.
Sie hörte Lorainnes Schnellen Herzschlag und schluckte leicht. Lorianne hatte schmerzen, körperliche Schmerzen. Wieder hallte leises Stöhnen zu ihr hinüber. "Warum hast du das riskiert? Jetzt sind all unsere Jäger lahm gelegt, Silas, Vanion, du... die Äxte. Ich habe noch einige Kräuter über aber es wird knapp wenn wir alle versorgen müssen. Es war zu gefährlich..."
Sie schluckte leicht. "Du wolltest nicht das ich ihnen Dinge verrate oder?", ihre Stimme war wieder leise geworden, kaum hörbar durch den Stoff.
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Offline Bran

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Das Stöhnen der Verwundeten hatte seine schwammigen Träume durch die gesamte Nacht verfolgt. Immer wieder war er vor Schmerz aufgewacht, als er sich im Schlaf gedreht hatte und die von dem Kriegshammer gebrochenen Rippen im Chor aufkreischten. Dagegen war der Schnitt in seinem Oberschenkel nicht mehr als ein dumpfes Pochen das im Rhytmus seines Herzschlages an den Mann Erinnerte der vor Vanion und Anders gestanden hatte und dem er nicht schnell genug sein Schwert in den Rücken getrieben hatte.
Mit seinem eigenen Bogen wäre das nicht passiert, aber als die Schlacht im Gange war lag Windsang mit seinem gefüllten Köcher in Roqueforts Lager, das kurzzeitig als sicher erachtet wurde.
Und wieder hatte er als Großaxt versagt. War von seiner eigentlichen Aufgabe abgewichen. Hatte Lorainne , Vanion und Ulric nicht zur Seite stehen können. Als Stimme und Führer einer Söldnereinheit hätte er das auseinanderziehen des Kämpferbundes im Wald früher erkennen müssen und alle beisammenhalten sollen.
So war er verwundet worden und hatte sich nur durch den Schmerzen stillenden Mohnsaft noch auf den Beinen halten können. Und dann bekam er von vielen vorgehalten wo er gewesen sei. Selbst als Verletzter den Rückzug der Verwundeten zu decken sei nicht genug gewesen.
Er hatte gesehen wie Fulk vor seinen Augen von 5 Mannen niedegestreckt wurde, da dieser einen einzelnen schon verlorenen Armbrustschützen aus Hagens Gefolge decken wollte.
Und dann kam diese Frau mit dem Kriegshammer. Ein wuchtiger Hieb in seine Rechte Seite hatten ihm mindestens 4 Rippen gebrochen bevor die Verwundeten an seiner Seite ihr das Leben aus dem Körper schnitten und sie auf ihn fiel.

Als der Tag anbrach und das Lager im Wald langsam aber sicher zum Leben erwachte wachte auch Bran aus einem seiner Halbträume auf und setzte sich unter Keuchen auf als er sich erneut seinem zerstörten Brustkob gewahr wurde. Die Wirkung des getrockneten Mohnsaftes hatte jetzt vollkommen nachgelassen und die Bewegung trieb ihm die Tränen in die Augen. Sein Mund war trocken und sein Körper viel zu heiß. Wahrscheinlich hatte er Fieber. Er griff nach seiner Feldflasche  und trank den letzten Schluck der sich darin befand. auch diese Bewegung tat weh und so legte er sich stöhnend wieder auf sein notdürftiges Lager aus Decken zurück. Doch der Schlaf fand ihn nicht wieder, jetzt wo sich die Menschen um ihn herrum bewegten und er leise Gespräche vernehmen konnte.
Double Tap!!!

Mel

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Lorainne kniff die Augen zusammen.
"DAS denkst Du von mir? Dass ich Angst hatte, dass Du uns verrätst?" Lorainne laute Stimme bebte und sie schnappte nach Luft. Wütend. Enttäuscht. Traurig.
"Nein. wenn ich das hätte verhindern wollen, hätte ich andere Mittel und Wege gefunden."
Sie war kraftlos und liess sich auf einen Baumstamm sinken. "Nein. Ich weiss, dass es unsinnig war, alleine loszulaufen, aber ich kann meine Familie nicht zurücklassen. Wenn ich den Menschen La Follyes Hoffnung geben soll, brauche ich jemanden, der mir Hoffnung gibt."

Offline Isegrim

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Er hatte sie durchs Lager bewegt die Verwundeten gesehen. Das waren Lorainne´s Männer, sie hatte es geschafft sie für ihre Sache zu gewinnen sie hatte ihnen Hoffung geben und sie folgen ihr bis in jede dunkle Stunde. Sie ist wahrlich Jules Tochter, vieles was er in seinem Ziehvater gesehen hat sah er in dieser Frau. Anmut und Stolz, aber auch diese Last die sie zu tragen schien. Er hatte es ihrem Vater versprochen, sie war die Letzte dieser großen Familie und sie war auch die letzte von Benjen´s Familie.

Er hatte Lorainne und Anders am Rand des Lagers entdeckt und eigentlich wollte sie in Frieden miteinander reden lassen. Doch irgendwie zog es ihn dort hin. Hatte ihn doch dieser kleine Kender so freudig begrüsst und dann auf einmal so ihr Wesen verändert?
Je näher er kam um so mehr hörte er von ihrem Gespräch, bis er Lorainne sanft die Hand auf die Schulter legte. Zu erst hatte er gezögert, denn er wusste nicht was in ihr überwiegte, die Vorwürfe an ihn oder die Freude des Wiedersehens?