"Habt Dank, Bruder." Als der Ältere ihnen den Rücken zuwandte und einen Jüngeren heranwinkte, folge die kleine Gruppe diesem, ohne viel zu sprechen. Die Pferde wurden im Stall untergebracht, und das Gepäck landete erstmal auf einem großen Haufen nahe der Tür.
"Adiutor, seid so gut und findet heraus, ob und wo wir Quartier beziehen können."
Das warme Feuer in der Küche tat gut, und ein Becher heißen Tees wurde vor Vanions Nase gestellt. Begierig trank er einen Schluck und wärmte die kalten Hände an der warmen Tasse.
Auch die anderen genossen es offensichtlich, auf etwas anderem als einem Pferderücken zu sitzen. Prüfend warf Vanion einen Blick auf Anders' Schulter. Das hatte er in den letzten Tagen immer wieder getan, doch wirkliche Beschwerden schien der Kender nicht zu haben. Auch Silas wirkte endlich wieder gesund, sein bleiches Gesicht hatte immer mehr Farbe bekommen, seine Bewegungen waren natürlicher geworden. Die Hüfte des Knappen schmerzte bei zu schnellen Bewegungen noch immer, doch war es eher ein unangenehmes Ziehen als wirklich Schmerz. Fast so, als würde die Verletzung ihn erinnern wollen, dass sie immer noch da wäre.
Nun verscheuchte er diese Gedanken jedoch. Sie waren schließlich in einem warmen Kloster, hatten warme Getränke und gewiss gab es bald etwas zu Essen. Auf Nachfrage bestätigte ihm die Köchin, dass Lorainne und auch Benjen hier waren.
Ich frage mich, ob Lorainne bereits Marguerites Grab besucht hat. Gewiss würde Lorainne eine Andacht nicht auslassen. Auch Marie lag hier begraben, und der Gedanke an sie brachte Wehmut mit sich. Trotzdem ließ er sich nichts anmerken. Statt dessen lächelte er die Köchin an und dankte ihr, als diese einen Korb, der mit warmen Brotstücken gefüllt war, brachte, und reichte ihn herum. "Greift nur zu! Lorainne wird früh genug Zeit für uns haben. Wenn ich mich recht erinnere, ist ein Großteil der Klostergemeinschaft bei der allabendlichen Andacht, und wir sollten das Gebet nicht stören. Also esst nur!"