Widukind registrierte das Handzeichen sofort, als es von der Front der Kolonne nach hinten durchgegeben wurde. Man wollte das sie hielten, weshalb er den Trab seines Pferdes verlangsamte und die Nachricht an seine Hintermänner weiterleitete. Mit voller Absicht bremste er die Nachhut dabei aus, damit sie aus ihren Gedanken hochschreckten und ihn nicht einfach übersahen. Er wollte den Neuzugängen ihrer Truppe noch andeuten, dass sie keinen Lärm veranstalten sollten, doch stellte er mit einem Blick hinter sich fest, dass es kaum nötig war, da sie ihn und schließlich die Männer vor ihm etwas irritiert doch wortlos ansahen, gespannt, was die Ursache des abrupten Stopps war. Mit einem leichten Tritt an die Seite des Pferdes, gab er es zu verstehen, sich etwas an den Wegrand zu bewegen, von wo aus er an den Menschen und Tieren vorbei schauen, und einen Überblick gewinnen konnte.
Branwin war es, der gerade aus einer Gruppe Bäume zum Vorschein kam und eilig auf Lorainne zuschritt. Ein kurzes Gespräch erfolgte, dann schien er zu pausieren und noch einmal in Richtung der Bäume zu schauen. Widukind hielt nach Ulric Ausschau, konnte diesen jedoch nirgens sehen, da er von der restlichen Gruppe verdeckt zu werden schien. Gerade als er sein Pferd noch etwas mehr an den Rand führen wollte, um sein Sichtfeld etwas zu erweitern, drückte sich überraschend Beorn mit samt Gaul an ihm vorbei und Ritt auf das Zentrum der Truppe zu.
'Verdammt Beorn, bleib doch EINMAL auf deinem posten.', dachte er sich, als er sich wieder in Position begab. Er war sichtlich ungehalten über Beorns verhalten, was auch der Blick ausdrückte, den er seinen Hintermännern zuwarf. Er war ihm nicht bewusst, dass er so schaute, hatte er ja nichts am Verhalten der andern auszusetzen. Dennoch tat er es und musterte die Formation, die bis auf Beorn noch in Takt zu sein schien.
Beorn handelte gerne mal etwas Kopflos. Widukind glaubte fest daran, dass es sich nur um eine kleine Komplikation auf dem weg handeln würde. Vielleicht ein besonders breiter Bachlauf. Sollte es dennoch was ernsteres sein, so gäbe man die betreffende Information schon nach hinten durch, aber die Formation aufbrechen und und wohl möglich an gewissen Punkten zu schwächen, ist in jenem Fall wohl die unbedachteste aller Lösungen. Der Befehl hieß "Halt" und dabei blieb es.
Dann sah er Schangra. Ungewohnt aufgeweckt und an seiner Umgebung interessiert stand er am am rande des Waldes. Seine Keule schwang er Angriffslustig in seiner Hand, sein Blick immer wieder zwischen dem Tross und den Bäumen hin und her springend.
Ein ungutes Gefühl überkam Widukind. 'Es ist dann wohl doch kein Bach.'