"Oui Madame.", sagte Fleur und brachte Amelíe sofort zur Ruhe, indem sie mit ihr in der anderen Zeltecke ein Zählspiel begann.
"Ich glaube, Madame hat ein bisschen Kopfschmerzen. Komm, wir sind ganz leise und schauen mal, wieviele Rosenblätter noch in der Schachtel für die Lavinia-Andacht sind, ja?!"
"Oh ja, die sind sooo schön und riechen so gut!", flüsterte die Kleine gleich begeistert.
Es waren noch einige Blätter in der Schachtel und als sie bei über dreißig angekommen waren, kam nicht nur Amelie beim Zählen ins Stocken.
"Ähm Dreißig, Einunddreißig, Zwei... Zweiunddreißig, Dreißig und drei...", "Dreiunddreißig, Mamá!", "Ja, ja, dreiunddreißig. Du hast ja Recht. Dann kommt ..."
Fleur war es nicht gewohnt so hohe Zahlen zu zählen, auch wenn ihr das System durchaus Sinn zu machen schien. Amelíe hingegen, die alles Wissen aufsog, wie ein trockener Schwamm, forderte immer weiter zu lernen und zeigte der Wäschemagd nun ihre intellektuellen Grenzen auf. Mit ihrer Tochter gemeinsam hatte sie zu lesen begonnen, doch die Kleine lernte wesentlich schneller, als ihre Mutter, die ganz unglaublich stolz auf ihr Kind war.