Fleur machte sich ein wenig Sorgen um Madame, sie würde doch nicht krank werden?!
Wieder einmal marschierte die Wäschemagd neben einem der Zugtiere her und achtete darauf, dass Amelíe nicht herunterfiel. Das kleine Mädchen war noch etwas müde und nickte immer wieder beim Reiten ein, bestand jedoch auf ihrem Platz auf dem Rücken des Pferdes. Fleur hatte keine Lust, mit ihr zu diskutieren - die Diskussion beim ersten Nieselregen hatte ihr gereicht ("Zieh die Gugel an!" - "Ich will nicht, das ist eine Baby-Gugel!" - "Du ziehst was an, sonst kommst du in den Wagen!" - "Nein!" - "Dann zieh die Gugel an!" - "Ich will die Baby-Gugel nicht!"...).
Seufzend, aber mit einem verstohlenen Lächeln sah die Leibmagd der Baronin auf das halbschlafende Bündel. Amelíe hatte sich schließlich soweit durchgesetzt, dass sie nicht die "Baby-Gugel" anziehen musste. Einer der Büttel hatte sich erbarmt und ihr seine Gugel gegeben. Stolz hatte die fast Fünfjährige das Kleidungsstück angezogen, das ihr bis zur Hüfte reichte.
Naja, mir soll's recht sein. Hauptsache, sie ist trocken., dachte sich Fleur.
Ihre Gedanken schweiften ab, was sie dem Büttel zum Dank Gutes tun könnte.
Beim Betrachten der Landschaft fiel der Blick der Wäschemagd wieder auf den Wagen der Baronin. Hoffentlich würde sie nicht krank...