Autor Thema: Zimmer von Runa  (Gelesen 31543 mal)

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Offline Marius von Weißenfels

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #45 am: 11. Feb 18, 20:37 »
Marius seufzte frustriert.

Die Steine, die er aus Weißenfels mitgebracht hatte, gaben ihm einfach keine Ruh.

Oft lag er stundenlang auf seinem Bett und schaute sie an, immer darauf bedacht, dass niemand anders ihn damit erblickte. Manchmal, aus keinem für ihn erkennbaren Grund, passierte es, dass ein Schauer durch sie lief, den er viel mehr spürte als sah, aber nach wenigen Augenblicken lagen sie dann immer wieder still. In seiner Heimat war es im Sommer manchmal so heiß, dass sich die Luft über den alten gepflasterten Straßen kräuselte. Daran fühlte er sich dann immer erinnert.

Er hatte Quai und Coruna nach der Beschaffenheit der Steine gefragt, doch ihre Antworten warfen nur noch mehr Fragen auf. Die Artefakte waren ihm leicht unheimlich, doch auch verlockend. Sie waren wie ein Rätsel, das ihm sein Großvater hinterlassen hatte.

Weil Marius soviel über dieses Rätsel nachdachte, vernachlässigte er teilweise seine eigenen Pflichten; heute erst hatte er beim Kopieren eines Werks in der Bibliothek "Blutwurz" statt "Bärwurz" geschrieben und war dafür zu Recht schwer getadelt worden. Die Sache wurde langsam zu einem echten Problem.

Er besann sich auf etwas, was Runa ihm bei den Tagen des Lernens gesagt hatte. "Du kannst dich jederzeit an die Akademie wenden, wenn du Probleme hast." Er grinste zynisch. Quai und Coruna hatten ihm seine Vermutung bezüglich der Steine bestätigt, und es würde sicher seinem Ansehen schaden, wenn jemand wüsste, dass er Blutmagie-Artefakte besaß. Das brachte ihn leider auch in die Zwickmühle: wie sollte er mehr darüber herausfinden, wenn er nicht auf die Weisheit von Magistra Lyra oder das Wissen von Magister Gorix zurückgreifen konnte? Nein, er musste alleine damit klarkommen.

Seine eigenen Analyse-Fähigkeiten beschränkten sich jedoch auf die Fähigkeit, zu spüren, ob etwas magisch war oder nicht. Das war bei den Blutsteinen, wie er sie insgeheim nannte, nun wirklich keine Frage. Wenn er doch nur sehen könnte, wie die Magie durch sie floß, wie Runa....

Marius setzte sich schlagartig auf. Dass er darauf nicht schon früher gekommen war! Sicher konnte ihm Runa die Magiesicht beibringen? Konnte sie? Würde sie? Er musste.... fast wäre er sofort aus seinem Zimmer gestürzt, doch dann besann er sich eines besseren. Wenn Runa mit ihm Magiesicht übte, durfte er die Steine nicht mitnehmen, sonst würde sie sie wahrscheinlich sehen... oder? Marius rieb sich frustriert die Augen. Trotz seiner vielen Stunden in der Bibliothek gab es immer noch so viel, was er über Magie nicht wusste.

Ihm widerstrebte es jedoch, die Steine aus den Augen zu lassen. Schließlich versteckte er sie zwischen seinen Besitztümern im Zimmer, in der Hoffnung, dass in der kurzen Zeit, die er bei Runa war, ihnen schon nichts passieren würde.

Dann verließ er sein Zimmer und ging zu Tür seiner Mit-Scolaria. Die Tür hatte er sich gemerkt - häufig brannte dort noch Licht, wenn er schon nach seinen Pflichten zu Bett ging. Er setzte zum Klopfen an, hielt inne, richtete sich nochmal seine Armbänder und den restlichen Schmuck, und klopfte schließlich sicherer an als er sich fühlte.

Offline Anders

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #46 am: 12. Feb 18, 21:47 »
Das Klopfen riss sie aus ihrer Starre. Runa hob den Kopf von dem leeren Blatt, dass sie nun schon seit ... tja wie lange wusste sie gar nicht so genau. In jedem Fall hatte sie wieder einmal viel zu lange vor einem Brief gesessen der sich nicht schreiben und noch schlechter verschicken ließ. Dabei handelte es nicht nicht einmal um einen Brief den sie nicht abschicken wollte. Aber mittlerweile fiel es ihr leichter Briefe zu verfassen die sie später verbrannte, anstelle von einem Brief der möglicherweise seinen Weg in die Hände eines Boten finden würde.
Leise seufzend legte sie ihre Feder zurück in den Halter und stand auf. Das Abendessen war seit einer halben Stunde beendet, wer mochte sie also jetzt aufsuchen? Kurz strich sie über den Stoff ihres Kleides und warf einen Blick in das Dunkle unter ihrem Bett, dann trat sie an die Tür und öffnete.
"Oh. Guten Abend Marius. Komm rein. Was kann ich für dich tun?" Sie trat beiseite und ließ den anderen Scolari in ihr Zimmer. Marius wirkte in letzter Zeit nie ganz bei der Sache. Sie hatte schon auf den Tagen des Lernens bemerkt, dass ihn irgendetwas zu beschäftigen schien, aber er hatte nicht den Anschein gemacht, dass er darüber reden wollte. Deshalb hatte sie ihn nicht bedrengt. "Kann ich dir einen Tee anbieten?"
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Offline Marius von Weißenfels

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #47 am: 13. Feb 18, 19:16 »
Runas gastfreundliches Angebot überraschte Marius und nahm ihm etwas den Wind aus den Segeln.
"Äh, ja, danke", erwiderte er nach kurzem Zögern und trat ein.

Er blieb nahe am Eingang stehen und schaute sich neugierig im Zimmer um. Der Lehrling war zwar nun schon seit einem halben Jahr auf der Ayd'Owl, hatte aber nie Runas Zimmer betreten. Man konnte jetzt nicht direkt sagen, dass ihn die Frage, wie Runa so lebte, geplagt hatte - doch neugierig war er schon, wo er einmal hier war.

Dann besann er sich auf seine Manieren, legte die Hände vor seinem Körper übereinander und neigte den Kopf ein ganz klein wenig. Eine Verbeugung wäre nicht angemessen gewesen, doch schließlich kam er als Bittsteller zu später Stunde, nicht wahr?

"Zunächst, entschuldige bitte, dass ich dich so spät störe. Ich bin mir dessen wohl bewusst, dass du viele Verpflichtungen hast, die dich in Anspruch nehmen", meinte er etwas steif mit einem Seitenblick auf den Tisch. "Ich wollte dich trotzdem fragen, ob du wohl Zeit finden könntest, also, zwischen den anderen Sachen, die du so tust, wie dem Buch und den Gildenangelegenheiten und auch noch vielen anderen Dingen, also, Moment, ich fang nochmal an." Er kniff kurz die Augen zu und riss sich zusammen. "Ob du mir wohl beibringen könntest, den Magiesichtzauber zu wirken?"
Er schaute Runa nun erwartungsvoll an. Auch wenn er sich ein bisschen verheddert hatte, hatte er die Bitte mit fester Stimme vorgetragen, und lobte sich dafür innerlich.

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #48 am: 14. Feb 18, 11:03 »
Runas Zimmer entsprach einem Einzelzimmer für Schüler an der Ayd Owl. Es war länglich geschnitten mit einem kleinen Fenster an der Kopfseite. Davor stand ein einfacher Schreibtisch aus Holz mit einem Hocker davor. Auf der Tischoberfläche lagen mehrere Blatt Pergament sowie die beiden gebundenen Bücher die sie immer mit sich herum trug neben ihrer Kiste. Im Moment lang außerdem eine kleine Auswahl an Halbedelsteinen auf ihrem Tisch. Ihr Bett stand in einer Niesche rechts neben dem Schreibtisch von der Tür ausgesehen. Neben der Tür gab es eine stabilie Holzkiste in der vermutlich Kleider aufbewahrt wurden und darauf stand eine Waschschüssel. An der Wand zwaren drei einfache Regalbretter angebracht auf denen noch ein paar Bücher, eine Teekanne, mehrere Becher und diverse Beutel mit duftendem Inhalt gelagert wurden. Ein zweiter Stuhl stand an der Wand und trug einen großen Weidenkorb mit Deckel , den die Scolari jetzt herunter nahm um den Stuhl an den Tisch zu ziehen.
Dabei lauschte sie aufmerksam Marius Anliegen. Aufmerksam betrachtete sie ein Gesicht und die Körperhaltung. Er schien etwas nervös, aber auch fest entschlossen. Sie holte die Teekanne vom Regal und dachte einen Moment über eine Antowrt nach.
"Möchtest du die magische Sicht oder die magische Analyse lernen?", fragte sie schließlich und goss Wasser aus einem Krug in die Teekanne.
"Ich vermute du möchtest früher oder später auf die Analyse heraus richtig? Da ist es tatsächlich besser mit der magischen Sicht anzufangen." Nachdenklich holte sie einen Beutel mit Tee von dem Regal.
"Warum kommst du mit dieser Bitte zu mir? Ich meine du könntest auch einen Magister fragen."
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Offline Marius von Weißenfels

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #49 am: 14. Feb 18, 19:03 »
Marius runzelte die Stirn, die letzte Frage hatte er nicht erwartet. Während er noch über die Antwort nachdachte, plapperte sein Mund munter los: "Nun, die Analyse wäre hervorragend, aber ich möchte lieber klein anfangen, wie du auch schon sagtest. Was die Frage angeht, warum ich zu dir komme..." Er hielt inne.

Die ehrliche Antwort war, er hatte nicht erwartet, dass Runa unbequeme Fragen stellen würde, doch das konnte er ihr unmöglich sagen... was konnte er... Ah. Er entschloss sich zu einer Halbwahrheit.
"Magister Balerian hat mir beim Kolleg zur Erforschung astraler Phänomene nahegelegt, mehr Kontakt zu meinen Mit-Scolarii zu suchen. Er meinte, ich würde mich zu sehr in meinen Büchern verkriechen... auch wenn ich zu seinen Gunsten sagen muss, dass er es nicht ganz so formuliert hat."

Jetzt, wo er es ausgesprochen hatte, wurde Marius bewusst, dass in der Antwort mehr Wahrheit drinsteckte als ihm lieb war. Es stimmte, er hatte sich zu sehr von den anderen Akademiebewohnern abgeschottet. Er verzog das Gesicht. Ein Problem für später.

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #50 am: 14. Feb 18, 22:21 »
Ein breites Schmunzeln kroch über Runas Gesicht. "Das kommt mir bekannt vor.", meinte sie schließlich und entfachte die Flamme der Kerze unter der Teekanne. Sie nahm wieder Platz auf ihrem Hocker und deutet auf den freien Stuhl. "Ich fühle mich geschmeichelt, dass du mit deiner Bitte gerade zu mir kommst, es gibt nur leider ein kleines Problem. Ich bin eine Scolari und keine Adeptin, das heißt ich darf nicht unterrichten und wenn nur unter Aufsicht. Das liegt vor allem an meiner emangelnden Erfahrung im Umgang mit Magie. Ich kann dir einige über die Theorie die magischen Sicht erzählen, die die Worte nennen und beschreiben wie du sie wirken sollst, aber ich dürfte dich diesen Zauber nicht anwenden lassen, da ich nicht verhindern könnte, dass dir etwas passiert sollte etwas schief gehen." Sie strich sich nachdenklich eine lose Strähne zurück und schaute Marius an.
"Du hast die Lehrlingszauber mittlerweile gemeistert oder? Demnach wäre als nächtstes die Schule der Analyse dran. Und dementsprechend auch die Magische Sicht. Das bedeutet du wirst sie bestimmt auch bald im Unterricht erlernen sofern die Dozenten der Meinung sind, dass du deinen Umgang mit der Magie entsprechend beherrschst. Hast du schon einen Fokus?"
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Offline Marius von Weißenfels

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #51 am: 16. Feb 18, 14:23 »
Marius hatte sich auf den Stuhl gegenüber Runa gesetzt und ihren Ausführungen aufmerksam gelauscht. Als sie ihm erzählt hatte, dass sie ihm den Zauber nicht beibringen konnte, war er ein Stück in sich zusammengesackt, doch als er hörte, dass er ihn eh bald lernen würde, leuchteten seine Augen auf.

Als Runa schließlich nach dem Fokus fragte, musste er einen Moment nachdenken.  "Fokus... ich benutze meinen Familienring als Meditationsfokus." Wie zum Beweis hob er seinen Unterarm parallel zum Körper und zeigte Runa den Ring mit den Blumenmuster. "Meinst du, der würde sich eignen?"

Während Runa den Ring betrachtete, runzelte Marius die Stirn. "Du erwähntest Risiken. Ich verstehe nicht, was du meinst. Es ist ja schließlich nichts anderes, als wenn ich mir ganz normal etwas ansehe, aber eben mit der Magie überlagert, oder etwa nicht? Ich manipuliere ja die magischen Energien nicht direkt, wie ich das bei, sagen wir, einem Elementarzauber tue?"

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #52 am: 17. Feb 18, 17:52 »
Ein eigenartiges Lächeln schlich sich auf Runa Züge, als sie Marius Aussage über die magische Sicht hörte. //Schließlich nichts anderes.// Irgendwie amüsierte sie diese Einstellung, aber wie konnte man es ihm verdenken. Wer konnte sich schon vorstellen was man noch nie mit eigenen Augen gesehen hatte. Ihre Gedanken wanderten zu dem Tag zurück wo sie das erste Mal einen Blick auf die astrale Ebene gewagt hatte. Magister hatte Stella angewiesen sie und Rikhard anzuweisen. Als sich das Fenster vor ihr auftat und sie das erste Mal das leuchten der Magie erblickte, hatte sich ihre Sicht auf die Welt verändert. Wie genau konnte sie nicht einmal wirklich beschreiben, aber dieser erste Blick hatte etwas in ihr angerührt und die tiefe Neugier die ihr innewohnte von neuem angestachelt. Und diese war dann sofort von dem gleißenden Licht, dass Magister Feuerklinge ausstrahlte und sie für mehrere Augenblicke erblinden ließ gedämpft worden. Es würde nicht das letzte Mal sein, dass ihr die Art von Fehler unterlief.
"Vielleicht ist es ... von der Funktion her nichts anderes, aber ich würde es eher so betrachten, als würdest du ein zweites Mal sehen lernen. Durch den Blick in den Astralraum wird sich dir eine ganz neue Welt eröffnen in der du erst lernen musst dich zurecht zu finden. Die ersten Male wirst du sehen ohne zu erkennen oder zu verstehen. Erst mit der Zeit werden Erkennen und Verstehen sich einstellen und dann wird dir diese Art der Sicht auch von nutzen sein. Verfeinert wird diese Sicht durch die Magische Analyse mit der du die Strukturen noch einmal genauer untersuchen kannst." Runas Blick war leicht verträumt in die Ferne geschweift, kehrte aber nun zu Marius zurück. "Es ist trotzdem nicht ungefährlich. Je stärker eine magische Quelle ist um so heller leuchtet sie im Astralraum. Wenn du ohne Vorkehrungen einen Blick riskierst kann sich das z.B. Zeitweise auf deine Sicht auswirken."
Ihr Blick fiel auf Marius Ring. "Bisher habe ich zwei Arten von magischer Sicht kennen gelernt. Die Magier die ein Fenster in den Astralraum öffnen und durch einen Fokus hindurch sehen und jene die ihre komplette Sichtfähgkeit in den Astralraum verlagern und damit blind für unsere Welt werden. Die erste Art beherrsche ich die zweite wird zum Beispiel von Lady Klara angewand."
//Ob ich diese Art wohl auch einmal erlernen werde?//
"Ich denke dennoch das dein Ring für keine der beiden Arten geeignet ist. Je nach Zauber braucht man eine geeignete Komponente die gen Geist stützt bei den Dingen die er tut. Für einen Sichtzauber bietet sich also immer etwas an durch das man hindurch blicken kann. Zum Beispiel ein klarer Bergkristall oder wenn man es sich leisten kann einen Diamant. Oder eben etwas anderes durch das man hindurchblicken kann. Je nachdem mit welcher Quelle man es zutun bekommt sind auch Filtersteine zu empfehlen die das magische Leuchten schwächen oder brechen. Dadurch sieht man zwar weniger, wird aber auch nicht unbedingt geblendet."
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Offline Marius von Weißenfels

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« Antwort #53 am: 17. Feb 18, 18:55 »
Jetzt war es an Marius, zu schmunzeln. "Ein Ring hat naturgemäß ein Loch", erwiderte er. "Da kann man durchgucken." Er zog den Ring von der linken Hand und hielt ihn demonstrativ vors Auge. "Und ich meine sogar, mich zu erinnern, dass Algonkin für seine Analysezauber seine Waffe als Fokus verwendet..." wie wahrscheinlich für alles, was er so tut, dachte er noch, doch nach dem Fiasko mit Magistra Klara ließ er das doch lieber unausgesprochen.

Auch wenn er sich großspurig gab, so hatte Runas Beschreibung ihn berührt. War ihm nicht auch die Akademie als eine neue, magische Welt erschienen? Sicher, oberflächlich betrachtet waren die Individuen hier nicht anders als da draußen. Sie mussten genauso essen, trinken und schlafen (auch wenn er letzteres in Runas Fall manchmal bezweifelte). Doch welche Probleme wurden hier gelöst! Jemand konnte mit Magie eine verwundete Kriegerin wieder auf die Beine bringen, ein magisches Wesen festhalten oder längst Vergangenes erkunden. Und ständig, so schien es, war irgendein Mitglied der Akademie draußen in der Welt unterwegs, um die Bürgerinnen und Bürger zu retten, wie es sich gehörte.

Das war alles kein Vergleich mit der behäbigen Ruhe von Weißenfels. Das aufregendste, was dort je passierte, war der jährliche Markt... und natürlich die Streitigkeiten zwischen Marius' Vater und seinem Großvater. Er schüttelte den Kopf, wie um den Gedanken zu vertreiben.

Und nun erzählte Runa ihm, dass es noch eine weitere Welt zu entdecken gab mit ihren eigenen Regeln und gefährlichem Wissen? Er konnte es kaum erwarten, selber in die Astralebene blicken zu können!

Offline Anders

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #54 am: 17. Feb 18, 20:14 »
"Meister Algonkin ist wenn ich mich richtig erinnere ein Priester. Ich glaube nicht das er viel mit Zauberrei zutun hat, zumal er wenn ich mich richtig erinnere Trior dient.", meinte Runa nachdenklich und überprüfte die Temperatur des Tees. Mittlerweile war er warm heiß geworden. "Ihr könnt es natürlich mit dem Ring versuchen, ich glaube allerdings nicht das es funktioniert. Aber jeder ist da anders." meinte sie Schulterzuckend und goß Marius einen Becher ein.
Schweigend goss sie auch sich eine Tasse ein und pustete über die heiße Oberfläche. Sie beschäftigte jetzt schon länger eine Frage und sie beschloss sie nun doch einfach in den Raum zu werfen. Vor allem da Marius sich in letzter Zeit so merkwürdig verhielt.
"Gibt es einen besondern Anlass für dein plötzliches Interesse an der magischen Sicht?"
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Offline Marius von Weißenfels

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« Antwort #55 am: 17. Feb 18, 20:34 »
Runas plötzliche Frage riss Marius aus seinem Tagtraum. Er hatte gedankenverloren den Ring zwischen seinen Händen hin- und hergeworfen und ihn sich erst wieder angesteckt, als Runa ihm den Tee reichte. "Äh...", stammelte er. "Ich... also, meine Bücher waren der Meinung, wenn man sich vor Bedrohungen schützen möchte, sollte man sie zuerst verstehen." Er schloß kurz die Augen und rezitierte aus dem Gedächtnis: "Die erste Art, einer Gefahr zu begegnen, ist mit den Gedanken. Die zweite Art, einer Gefahr zu begegnen, ist mit den Augen. Die dritte Art, einer Gefahr zu begegnen, ist mit den Händen, und die vierte Art, einer Gefahr zu begegnen, ist mit dem Schwert."  Er lächelte verlegen. "Draconarius Romilda, 187 nach Jeldrik".

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #56 am: 17. Feb 18, 22:49 »
Runas Augenbraue wanderte leicht nach oben. "Ich erinnere mich dieses Buch gelesen zu haben... ich fürchte nur das die meisten Gefahren nicht verweilen werden um sich in ruhe betrachten zu lassen.", meinte sie mit einem schiefen Lächeln. Wie gut das Falk nicht hier war um eine entsprechende Geschichte einzustreuen. Trotzdem, sie hatte ihn mit ihrer Frage aus dem Konzept gebracht. Also was dies nur die halbe Wahrheit wenn überhaupt. "Welche Gefahr ist es denn die ihr euch ansehen wollt? Ich meine hier an dieser Akademie hat man wenig zu befürchten neben den üblichen Schülerstreichen.", meinte sie mit einem entspannten Lächeln.
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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #57 am: 18. Feb 18, 08:56 »
Marius stellte die Tasse auf dem Tisch ab, ohne was getrunken zu haben, und begann, in Runas Zimmer auf- und ab zu gehen. Gedankenverloren meinte er: "Der Draconarius war eben doch ein Kriegsherr - aus meiner Heimat übrigens - und kein Magier. Er hatte es auf dem Schlachtfeld mit anderen Arten von Gefahr zu tun als wir hier, da unten gibt es schließlich kaum magischen Kampf, dafür ist berittener Kampf viel mehr verbreitet, was auch Romildas Ansichten entsprechend färbt."

Romildas Hauptwerk "Der vierbeinige Pfeil" war zur Hälfte ein Kriegsbericht. Der Rest bestand aus Ansichten, wie man Krieg ethisch führen könne (nämlich unter minimalem Einsatz von unausgebildeten Bauern und unter maximalem Einsatz von elitären Streitkräften) und wie man dabei Pferde effizient einsetzte. Der Krieger hatte in diversen Kämpfen Ruhm und Ehre errungen und war deswegen recht schnell zum Rang eines Draconarius aufgestiegen.

Dass Runa den dicken und stellenweise ziemlich trockenen Schmöker tatsächlich gelesen hatte, überraschte Marius. Das Thema hatte schließlich nichts mit Magie zu tun, und auf einem Schlachtross konnte er sich Runa nun wirklich nicht vorstellen!

Vielleicht hatte er sie falsch eingeschätzt. Hatte sie nicht vorhin angedeutet, auch Probleme mit ihren Mitschülern gehabt zu haben, weil sie so ein Bücherwurm war? Vielleicht waren sie sich ähnlicher als er dachte. Vielleicht konnte er ihr doch trauen.

Immerhin hatte sie ihn nicht beim Magisterium verpfiffen, als er sich für längere Zeit aus der Akademie geschlichen hatte, reflektierte er. Doch reichte das aus, um ihr sein Vertrauen bezüglich der Blutsteine zu schenken? Er brauchte erstmal etwas, womit er seine Mitschülerin testen konnte.

Marius drehte sich abrupt um und blickte Runa scharf an. "Was hältst du eigentlich von Quai und Coruna?"

Offline Anders

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #58 am: 18. Feb 18, 11:45 »
Man konnte ihn beinahe denken hören. Mit etwas Phantsie konnte man die Gedanken in seinem Kopf zum Takt seiner Schritte hin und her rutschen hören. Runa ließ ihm Zeit. Im Endeffekt hatte sie ihm bereits einmal ein offenes Ohr bei seinen Problemen angeboten und vielleicht hatte dieses Angebot ihn heute Abend zu ihr geführt. Genau so wie sie unbedingt jemand zum reden gesucht hatte war anscheinend auch er auf der Suche. Ihre Gedanken drifteten erneut ab und so brauchte sie einen kurzen Moment um auf Marius plötzliche Frage zu reagieren.
"Coruna und Quai?", wiederholte sie kurz irritiert. Der Wechsel war jetzt doch etwas plötzlich gekommen. Was hielt sie von ihnen?
"Von ihnen als Personen oder von ihrer magischen Ausrichtung?", konterte sie schließlich die Frage.
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Offline Marius von Weißenfels

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« Antwort #59 am: 18. Feb 18, 11:50 »
Marius legte den Kopf schief. "Beides."