Ich bin absolut dagegen. Meiner Erfahrung nach sind eigene Bezeichnungen entweder absolut generisches Fäntelalter-Sprech ("1. Mond"), oder so dermaßen verschachtelt erklärt ("Jeldriksmond"), dass die Erklärung ohnehin niemanden interessiert - oder, schlimmer, man irgendwann mit "Das ist bei uns das, was bei Euch der 6. Mond ist" erklärt wird.
Grundsätzlich bin ich kein Freund von zu präzisen Zeitangaben intime. Ich spreche meistens von "Das war im Frühjahr letztes Jahr", oder, wenn's hardcore sein soll, dann "Ich glaube, im Spätherbst 263, da ist das passiert."
Zum Einen ist intime-Präzision ohnehin nicht mega wichtig, und zum Zweiten ist es nur natürlich, das ein Land, wo Analphabetismus vorherrscht, nicht alles auf den Tag genau mitschreibt.
Schöner fände ich, wenn es eigene Zeit-Bezeichnungen für zB. ein Adelshaus gäbe, das mit seiner Geschichte prollt. So wäre zum Beispiel der "Kirschblütenmonat" die Zeit, in der in Caldrien die Kirschen erblühen. Die Akademie könnte die "Abacastzeit" einführen, und jeden Monat nach einer großen, arkanen Entdeckung benennen. In Uld könnte es den "Blutmonat" geben, ganz frisch nach dem Wochenende genannt, an dem die Blutnacht stattfand. Engonia könnte die Befreiung im Kalender verankert haben, Port Reichsfeld Bezeichnungen aus Valkenstein bekommen haben. Und damit man sich verständigen kann, spricht man eben doch meistens von Januar oder Februar oder von mir aus vom "fünften Mond". Auf diese Art haben wir Diversität, Spielansätze, können Hintergrund im Spiel einbringen und gleichzeitig das Larp-Klischee von "In Engonien, da ist das so..." vermeiden.