Mit einem erleichterten Seufzen betrat Beeke Fischer das Gelände der Akademie. Endlich! Nach langer Reise war sie endlich wieder "daheim".
Sie hatte, wie immer, die Sommermonate auf Studienreise verbracht, bis ihr die kürzer und kälter werdenden Tage gesagt hatten, dass es Zeit war, nach Fanada zurückzukehren.
In ihrem, für eine Reisende, ausufernden Gepäck befanden sich wieder Unmengen an Aufzeichnungen, die diesen Winter gesichtet, sortiert und ins Reine gebracht werden wollten.
Beeke trat durch das Portal ins Innere des Gebäudes und sog tief den vertrauten Duft der Lehranstalt ein. Eine wunderbare Mischung aus Papier, Tinte, alchemistischen Substanzen, altem Gemäuer, Holzpolitur, der letzten warmen Mahlzeit (es roch verdächtig nach Kohl) und die kaum wahrnehmbaren Eigengerüche der Bewohner der Akademie.
Die ewige Doktorandin rückte ihren schweren Rucksack und die Taschen zurecht und stieg die Treppen zu ihrem Zimmer hinauf.
Im Raum herrschte angenehme Wärme - ein Kohlebecken spendete sanftes Licht und verscheuchte die Kälte; unverzichtbar für die vielen exotischen Tiere, die Beeke in ihrem Bereich hielt.
Sie entledigte sich ihrer Last und streckte sich behaglich. Dann führte ihr erster Gang zu den vielen Glaskästen und Käfigen, in denen es vor Leben wimmelte.
All ihren Zöglingen war es in ihrer Abwesenheit gut ergangen, wie es schien: Amaru, die dicke Schlange, lag zufrieden in der hinteren Ecke ihres Behältnisses. Balerian, die Vogelspinne, saß unter einem Stück Rinde. In einem Käfig wuselten einige Ratten umher, nagten an einem Apfel oder tranken aus einem gut gefüllten Wassernapf. Beeke lächelte zufrieden. Offenbar hatten sich die Studenten gut um die Tiere gekümmert.
Die Zoologin entzündete einige Kerzen, um die hereinbrechende Dunkelheit zu verscheuchen. Dann räumte sie ihr Gepäck aus dem Rucksack und den Taschen, sortierte Wäsche in den Kleiderschrank, Papiere auf den Schreibtisch und anderes in Regale.
Schließlich schnappte sie sich einen kleinen Apfel, suchte ihr Lieblingsbuch von einem Bord und machte es sich auf dem Bett gemütlich.