Autor Thema: Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)  (Gelesen 27347 mal)

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Offline Lorainne

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)
« Antwort #75 am: 09. Apr 17, 00:16 »
Lorainne bemerkte die Veränderung in Mimik und Tonfall sehr wohl und nickte ihr unverbindlich zu:"da stimme ich Euch zu, Madame. Man sollte, man muss immer wieder hoffen können.Denn nur sie kann einem den Weg in den dunkelsten Stunden weisen."
Sie nippte an ihrem Wein und schloss für einen Moment die Augen.
Als sie Klara erneut anschaute, war Zurückhaltung in ihrem Blick.
"ICH danke Euch für Eure offenen Worte. Und ich bin sehr froh, dass ihr die hiesigen Magier im Kampf gegen Atos unterstützt."
Klara kam ihr vor, wie die Hoffnung selbst und langsam verstand sie, warum andere ihr Leben für sie riskieren,  warum Berengar sie schützen wollte und warum sie in Otterbach dasselbe Bedürfnis verspürt hatte.

Isabeau stand in Anmut und Diplomatie nicht in Klara Schatten, doch sie gehörte zu ihrer Familie, hatte ihr in schweren Zeiten wie eine Schwester zur Seite gestanden.
Doch Klara war eines der Ideale, die man immer zu erreichen versuchte und war der Inbegriff der hohen Minne.
« Letzte Änderung: 09. Apr 17, 00:21 von Lorainne »

Offline Nicole

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)
« Antwort #76 am: 09. Apr 17, 00:30 »
Klaras Zofe kam an die beiden Damen heran und knickste:" Werte Dame, euer Erlaucht, euer Bad ist soweit vorbereitet, wenn ihr wünscht begleite ich euch."

Klara nickte:" Habt dank"
Dann blickte sie zu Lorraine und ihr Lächeln klarte wieder auf:"Ich muss nun dringend ein Bad nehmen und mich umkleiden und danach sollte ich auch noch etwas essen. Es war mir wirklich eine Freude einige Worte mit euch wechseln zu können ohne die ständigen Zuhörer um einen herum."
Dann stand sie auf.
"Ich bleibe noch zwei Wochen hier, vielleicht schaffen wir es ja uns noch eimal in diesem wundervollen Garten einige Augenblicke der Kurzweil zu verschaffen."

Offline Lorainne

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)
« Antwort #77 am: 09. Apr 17, 00:35 »
Lorainne erhob sich ebenfalls.
"Es wäre mir ein Ehre, Madame."

Als Klara mit ihrer Hilfe verschwunden war, weilte sie noch einen Augenblick in der Ruhe des Gartens, später schließlich auch nach ihrer Tochter zu sehen und dann das Gespräch mit der Baronin zu suchen.

Offline Berengar von Thurstein

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)
« Antwort #78 am: 09. Apr 17, 13:20 »
Nachdem sich Berengar seiner Rüstung und der auf den Kampf ausgelegten Reisekleidung entledigt hatte, wusch er sich mit den bereitgestellten Utensilien erst einmal gründlich. Dann wurde der Bart auf Fordermann gebracht, die Nägel gereinigt und schließlich auch noch das Andenken an den Hinterhalt auf Klaras altem Weingut versorgt. Die Salben und Tinkturen von Magister Hieronimus Gelt schienen dem Gift auf der Klinge, welches noch immer in der nie verheilten Wunde gärte, endlich Herr zu werden. Einer der Lichttaler Gardisten aus dem Geleitzug, der sich als eine Art Feldscherer verstand, half ihm schließlich einen frischen verband um den Leib zu legen. Danach kleidete er sich in seine gute Alltagskleidung, gürtete das Wehrgehänge, wobei er den Falchion an seiner Seite mit einem Friedensknoten sicherte und die Klinge mit einem weißen Tuch einschlug. Das alte Wappen von Oleniél, an dem der Orden für Klaras Rettung befestigt war, ließ er gut behütet ins einem Gepäck zurück.

Kurze Zeit später durchstreifte er die Gänge der Anlage, sah sich in Ruhe um, verinnerlichte das eine oder andere schöne Details der Einrichtung und grüßte jeden dem er begegnete ungeachtet dessen Standes oder Aufgabe mit Höflichkeit und Respekt. Dies hier war ihre Heimat, er war der Fremdkörper in ihrer Welt. Er mochte ein gern gesehener Gast sein, doch auch als solchem oblagen ihm sehr wohl die pflichten von Respekt, Anstand und Benimm. Im fiel auf, dass offenbar einige Bereiche der Anlage für Außenstehende nicht zugänglich waren, und dies nahm er ohne ein Murren oder gar Diskussionen hin. Im Gegenteil bedankte er sich bei den Wachen, welche ihn darauf hinwiesen, dass sie ihn davon abgehalten hatten sich ungewollt gegen die Belange seiner Gastgeberin zu versündigen, und setzte dann seinen Weg durch die Anlage fort.
"Der Krieg hinterlässt uns um so Vieles ärmer, als er uns vorgefunden hatte."

"Jemand, der behauptet, er kenne keine Furcht, ist entweder ein Narr, oder ein Lügner."

Offline Lorainne

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)
« Antwort #79 am: 09. Apr 17, 13:37 »
Lorainne saß  mit ihrer Tochter unter einem Baum am Boden und spielte ein Fingerspiel.
Eine Magd hatte versprochen, nach ihr schicken zu lassen, sobald die Herrin des Hauses bereit wäre sie zu empfangen.

Man hörte ein helles Lachen, dass völlig in Gegensatz zu ihren noch immer sichtbaren Verletzungen des Golem stand.
Das kleine Mädchen klatschte in die Hände und jauchzte begeistert, wenn Lorainne das Klatschen nachahmen und liest sich schließlich in ihren Schoß fallen. Lorainne schnuppert an ihrem Schopf und sog den frischen Kindergeruch ein, während sie Koseworte in einer fremden Sprache murmelte.

Offline Berengar von Thurstein

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)
« Antwort #80 am: 09. Apr 17, 13:48 »
Nach einer kleinen Weile kam Berengar an dem Garten im Inneren der Anlage vorüber. Zunächst sah er die Ritterin und ihre kleine Tochter nicht, sondern lediglich die schönen Beete und Bäume. Köhlersruh war umgeben von einem finsteren, urtümlichen Wald, dem die Bauern und Köhler mühsam ihr Tagewerk abtrotzen mussten, auf Quellengrund war er nur zur Hoffahrt und zu den Gerichtstagen, und die großen Städte des Ostens sowie die Hauptstadt Lichttals waren in Stein gemeißelte Monumente der Glorie des Reiches. Eine so friedvolle, schöne Verbindung von Architektur und Natur hatte er schon lange nicht mehr durchwandelt.

Schließlich wurde er der Anwesenheit der Frau und des Kindes gewahr und hielt inne. Eine kleine Weile lang beobachtete er die liebevolle Vereinigung von Lorraine und der Kleinen, von der er nur vermuten konnte, das sie das winzige Wesen sein musste, welches er auf Klaras Verlobungsfeier im kleinen Kreise im Arm der Ritterin gesehen hatte vor über einem Jahr. Unwillkürlich dachte er an Katharina, seine Adoptivtochter, deren gesamte Kindheit sie bei Eltern hatte verbringen müssen, welche sie weder liebten noch wollten. Doch etwas schien dieses Bild zu trügen. Wo war der Vater des Kindes? Ein Opfer des Bruderkrieges konnte er bei dem Alter der Kleinen nicht sein. Und Goldbach schien so friedvoll...

Ein weiterer düsterer Schatten auf dem Herzen eines guten Wesens. Diese Welt konnte so grausam sein. Schließlich riss er sich von dem Anblick los und betrat den Garten. Mit einem leise gepfiffenen Lied auf den Lippen näherte er sich den Beiden und lächelte Lorraine sacht zu, sobald diese ihn bemerken würde. "Guten Abend, ich hoffe ich störe nicht."
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Offline Lorainne

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« Antwort #81 am: 09. Apr 17, 13:57 »
Peinlich berührt zuckte Lorainne zusammen und erhob sich schnell.
"Berengar, werter Freund. Wie ich sehe,seid ihr dem Beispiel Eurer Herrin gefolgt, und habt Euch dem Schmutz der Reise entledigt."
Verlegen grinste sie.
Es störte sie nicht, wenn man sie mit ihrer Tochter sah, auch wenn oft die wildesten Vermutungen über ihren Vater angestellt wurden und es ein offenes Geheimnis war, dass Judith ein Bastard sein musste, doch Berengar war ihr noch recht unbekannt, was sie gedachte bald zu ändern, denn mit seinem Kalkül in der Schlacht und mit dem ein oder anderem kurzem Gespräch hatte er sie beeindruckt.

"Meine Tochter kennt ihr noch? Auch wenn sie nicht mehr sehr an den Fleischklops vom letzten Jahr erinnert. Judith de La Follye."
« Letzte Änderung: 09. Apr 17, 14:01 von Lorainne »

Offline Berengar von Thurstein

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« Antwort #82 am: 09. Apr 17, 14:32 »
Kurz musterte Berengar die inzwischen blutunterlaufenen Stellen in Lorraines Gesicht und am Hals, wo sie von den stumpfen Hieben ihrer Widersacher verletzt worden war, und ein hintersinniges, feines Lächeln umspielte seine Züge. "Ihr seid nicht so leicht zu töten, wie sie gehofft hatten, nicht wahr?" sagte er leise, auf die Anwesenheit des Kindes bedacht. Dann wandte er Judith seine Aufmerksamkeit zu, kniete sich zu dem kleinen Wesen hinunter und sah das Mädchen zunächst nur an. Er wusste wie er selbst aus ausgewachsene Männer und Frauen wirken konnte und wollte, dass das Kind sich erst einmal darüber klar wurde, ob es den Fremden genauer in Augenschein nehmen, oder sich lieber bei der Mutter verstecken wollte.

"Hallo Judith, es ist schön dich wieder zu sehen, junge Dame de la Follye." Ein offenes Lächeln zierte nun sein von vielen Schlachten und Sorgen gezeichneten Gesicht.
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Offline Lorainne

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)
« Antwort #83 am: 09. Apr 17, 15:04 »
"Ich gebe mir Mühe", lächelte sie und beobachtete ihre Tochter,  die den großen Ritter skeptisch musterte, bevor sie dich einfach umdrehte und kichern weglief.
"Immerhin weint sie nicht. Sie scheint Euch zu mögen."

"Mamamam.. Da!" Das Kind kam angelaufen und deutete aufgeregt auf eine Butterblume, die ihren Kopf in die Höhe reckte.
"Oui, Chemie,  une belle fleur", lächelte Lorainne und wandte sich an Berengar.
"Wie gefällt Euch Goldbach? Ist es nicht wunderbar?"

Offline Berengar von Thurstein

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« Antwort #84 am: 09. Apr 17, 15:13 »
"Ja, das ist es." Er sah Judith nach, erhob sich schließlich und wandte sich Lorainne zu. "Für jemanden, der aus Lichttal zwar nicht stammt, aber dort nun seine Heimat weiß, ist es beinahe unwirklich. Ich versündige mich mit jedem Gedanken daran, was hinter der nächsten Ecke lauern könnte um mich zu zerreißen..." Er schauderte als sich ihm eine Erinnerung aufdrängte und kurz seinen Geist erfüllte. Doch er schüttelte es ab. "Verzeiht mir, ich wollte keinen Unfrieden ins unser kleines Zusammenkommen tragen." Als das kleine Mädchen glockenhell auflachte, weil es ein neues Wunder erspäht hatte, wandte Berengar kurz den Blick zu dem Kind.

"Lorainne, ich weis, es lag nicht in meinem Zutun, und niemand hätte ahnen können, was auf dieser Reise in das Otterbachtal auf uns warten würde doch... es tut mir von Herzen aufrichtig leid, Euch dort im Stich gelassen zu haben." Bat er sie allen Ernstes um ihre Absolution für etwas, dass er nicht in der Hand gehabt hatte?
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Offline Lorainne

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« Antwort #85 am: 09. Apr 17, 20:03 »
Nachdenklich runzelte sie ihre Stirn.
"Was sollte Euch hier aufbauen,  außer Euren eigenen Dämonen? Die Euch dazu bringen, mich um Verzeihung zu bitten, weil ihr dem Befehl Eurer Herrin gefolgt Seid?"

Sacht berührte sie seinen Arm:"Natürlich hätten wir einen weiteren Schild, ein weiteres Schwert gebrauchen können. Aber wir Leben noch alle, auch wenn einige dem Tode ins Gesicht geblickt haben. Sie haben hinein geblickt, gelacht und sich abgewandt.
Und wenn ihr dort gewesen wärt, euch der Golem so erwischt hätte, wie den Herren Vanion, oder unseren tapferen Waibel, dann hätte ich mir noch um einen Menschen mehr Sorgen machen müssen."
Die Berührung war flüchtig, versprach aber eine Freundschaft und Vertrauen.
"Außerdem hättet ihr Euren Stand und Eure Herrin beschämt, wäret Ihr ihrem Befehl nicht gefolgt. So aber habt ihr euch keineswegs ein Vergehen vorzuwerfen. Also streift diesen Dämon ab, Ihr habt sicherlich ausreichend andere, die Euch bedrückend. "

Offline Berengar von Thurstein

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)
« Antwort #86 am: 09. Apr 17, 20:22 »
"Ja, dem ist wohl so. Habt Dank für Eure Worte." Das Lächeln, welches er ihr schenkte, war ein ehrliches, wenn auch kein wirklich glückliches. Derzeit beschäftigte ihn sehr viel, dass konnte sie in seinen Augen erkennen. "Es ist so, wie ich es am Spital Eurer Herrin Lavinia im vergangenen Jahr sagte. Ein band wurde gewoben unter all jenen, die für die Schwachen einstanden und sich dem Feind entgegen stellten. Auch wenn es niemals ausgerufen wurde, existierte doch, wären wir in meiner Geburtsheimat, unter den dort Kämpfenden nun ein Bund. Eine gesegnete Verbindung. Geschmiedet im Kampf, gehärtet im vergossenen Blut von Freund und Feind."

Es schien ihm schwer zu fallen diese Dinge auszusprechen, welche ihn an ein vergangenes Leben in einer verlorenen heimat erinnerten. "Deswegen brennt mein verlangen, jenen beizustehen, mit denen dieser Bund ohne Worte oder Zeremonie geschmiedet wurde. Zu Wissen, dass Ihr dort gefochten habt, siegreich gleichwohl... Aber genug davon. Ihr habt standhaft gestanden und gesiegt. Die Ehre dieses Sieges gebührt Euch und jenen an Eurer Seite. Ich bin stolz die Namen zu kennen, und den einen oder anderen davon einen Freund zu nennen." Es klang schon recht feierlich, wie er das alles so aussprach. Sein Blick hatte etwas Flammendes, etwas eifriges.

So wie er es schon einige Male getan hatte, ballte er die Schwerthand zur Faust und führte sie an sein Herz. "Es erfüllt mich mit Stolz Euch eine Freundin, eine Gefährtin zu heißen in diesen Zeiten des Wahnsinns und Blutvergießens. Und ich bin froh, das Ihr und Vanion gemeinsam einen Dämonen aus Eurer gemeinsamen Vergangenheit erschlagen habt an jenem Abend im Otterbachtal." Bei dem Gedanken an die schallende Ohrfeige musste er unwillkürlich schmunzeln. "Ich gebe gerne zu das ich nicht böse um den Umstand bin, dann meine Herrin keine gestählte Kriegerin ist."
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« Antwort #87 am: 09. Apr 17, 21:43 »
Lorainne schwieg ergriffen und erwiderte seine Geste.
"Bei uns in Firngard misst man den Menschen,die in der Schlacht Reihe neben einem stehen, eine große Bedeutung bei."
Sie streckte ihren Arm aus, griff an seinen Unterarm, wie es oftmals unter Kampfgefährten getan wurde.

"Und der Mann, der am Morgen in der Schlacht Reihe neben mir kämpft, denn eine ich am Abend meinen Bruder."
Ihr Blick war entrückt, ihre Stimme klang bei diesen Worten weit entfernt.
Dann klärte sich ihr Blick wieder und die Stimme klang fest.
"Das waren die Worte Simon de Bourvis' vor meiner ersten Schlacht in Tiefensee."
Wieder lächelte sie verlegen.
"Damals hielt er mich noch für Antenne,  meinen Bruder."

Offline Berengar von Thurstein

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)
« Antwort #88 am: 09. Apr 17, 21:58 »
"Simon de Bourvis war Euer Rittervater?" Die Worte der Baronin hatte er noch ganz deutlich im Ohr... In dieser Geste der ritterlichen Anerkennen, in der sie den rechten Unterarm des anderen gefasst hielten, sah er Lorainne ruhig in die Augen. "Es war Euer Schlag der Hubert fällte an jenem schicksalhaften Tag in diesem Feldlager?" Er lockerte den Griff keinesfalls, noch griff er stärker zu. Er ließ sie bloß nicht los. In Andergast wäre es ein Akt größter Verwerflichkeit gewesen den Knappen eines im Ehrenhändel Besiegten zu erschlagen, doch waren sie hier nicht in Andergast, und er hatte sich lange damit abgefunden, dass andere Länder oft andere Sitten hervorbrachten.

"Vielleicht erzählt Ihr mir eines Tages davon wie es war in Simons Diensten zu sein." Seine Miene wurde weicher. Seine linke Hand legte sich vorsichtig auf ihre verletzte rechte Schulter. "Wo wir aber gerade von Knappentum sprechen... ich muss in einigen Tagen aufbrechen um meine Zukünftige Knappin für das Fest der Grenzen abzuholen. Ich würde die Zeit bis dahin gerne nutzen um hier alles besser kennen zu lernen und vielleicht Auch Euch, wenn Ihr mir die Ehre erweist, Lorainne."
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Offline Lorainne

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)
« Antwort #89 am: 09. Apr 17, 22:02 »
Wenn sein Wissen Lorainne überraschte, so liess sie sich nichts anmerken.
"Die Änhänger Barad Konars waren Verräter, der Befehl der Königin eindeutig. Nachdem Jacques de Molet im Duell getötet wurde, stellte man seinen Knappen vor die Wahl, sich vom Usurpator abzuwenden, oder seinem Herrn in den Tod zu folgen."

Zu gut konnte Lorainne sich an den Hieb erinnern, daß Blut. Wie sehr sie sich die Hände gewaschen hatte, und doch klebte Blut daran, und über die Jahre...

Lorainne war froh über Berengar Griff, denn so unterdrückte er das Zittern, dass die Erinnerung mit sich brachte.

"In Simons Diensten zu sein, war nicht immer leicht, oft grausam, aber immer lehrreich. Er war mein Lehrer, mein Freund und Vater."
*Und beinahe hätte ich ihn verloren.*
"Ja, ich werde Euch davon erzählen, wenn wir mehr Zeit haben. Und zu gerne zeige ich Euch hier alles, Goldbach ist mir ein zweite Heimat geworden, und vielleicht kann ich Euch eines Tages LaFollye zeigen."
Ihr Lächeln war warm und aufrichtig.
« Letzte Änderung: 09. Apr 17, 22:16 von Lorainne »